Samstag, 20. Mai 2023

LASS MAL REDEN ÜBER.....

 

...MINIMALISMUS!

 

 

Das Thema heute:

 

Klamotten / Fashion / Bekleidung


 

Die Bahnwärterin und Frau Aurelia sind heute natürlich auch wieder mit von der Partie (bitte rüberklicken!); jede von uns Dreien beleuchtet das Thema aus einem andern Focus- das wird interessant!


Wer hier schon länger mitliest weiss: mein Kleiderschrank zeigt sich ausgesprochen übersichtlich. Im Schnitt kaufe ich mir 2 neue Teile pro Jahr, und auch dann überlege ich mir sehr genau, ob ich die wirklich brauche.

Deshalb ist Fast fashion ein absolutes Reizthema für mich- also habe ich darüber gründlich recherchiert. Und ich habe Fakten zusammengetragen, die einem wirklich konsterniert zurücklassen, denn die Bekleidungsindustrie richtet insgesamt einen unglaublichen Schaden an auf diesem Planeten. Macht euch auf einen langen Text gefasst....


Los gehts- fangen wir mal an mit den

 

ROHMATERIALIEN 🌱


Baumwolle ist der wichtigste Rohstoff für unsere Textilien. Sie wird hautpsächlich in China, Indien, den USA, in Pakistan, Brasilien, Usbekistan, in der Türkei und in Ägypten angebaut. 

 


Pro Kilo produzierter Baumwolle werden im Schnitt 11'000 Liter Wasser verbraucht (!!), meist Oberflächenwasser. Der Aralsee z.B., einst das 4.grösste Binnengewässer der Welt, ist durch den Baumwollanbau rundherum auf einen Drittel seiner ehemaligen Grösse geschrumpft und gleicht jetzt einer Wüste.

Ausserdem verzeichnet man pro Kilo Baumwolle den Einsatz von einem Kilo Chemikalien (wie Dünger, Pestizide, Färbemittel....), welche die Natur extrem belasten. Durch den intensiven Düngereinsatz etwa versalzen die Böden, sie werden schon nach ein paar Jahren unfruchtbar und erodieren.

Auf ungefähr 2/3 der weltweiten Anbauflächen wird genveränderte Baumwolle angebaut. Welche Konsequenzen das auf lange Sicht für die Umwelt (und somit auch für alle Lebewesen!) hat, das kann keiner mit Sicherheit sagen.

Ausserdem sorgt auch der Baumwollanbau, wie alle Monokulturen, für einen deutlichen Rückgang der Artenvielfalt. 

Rund 60% aller Textilien enthalten aber auch noch Kunstfasern. Diese werden beim Waschen ausgespült und gelangen so in unsere Gewässer. Alleine in unseren Meeren stammen 35% des Microplastiks aus unserer Bekleidung!

 

Kommen wir zur

 

HERSTELLUNG....✂️


Fast fashion wird zum Grossteil in Indien, Bangladesh und China hergestellt.

Rund 60 bis 75 Millionen Menschen arbeiten in den Verarbeitungs- und Konfektionsfabriken der Modeindustrie, davon 80% Frauen. 

In Bangladesh z.B. verdient eine Textilarbeiterin umgerechnet ca. 64 Euro im Monat- das ist etwa ein Viertel von dem, was sie unbedingt zum Leben bräuchte.

Die meisten dieser Arbeiterinnen haben keinen Vertrag, keine Krankenkasse und keine Sozialversicherungen. In Guandong/ China z.B. leisten die meist jungen Näherinnen bis zu 150 Überstunden pro Monat.

Viele Unternehmen verpflichten sich mittlerweile auf dem Papier zu einem existenzsichernden Lohn, allerdings unternehmen die wenigsten konkrete Schritte, einen solchen umzusetzen.

Viele der Arbeiterinnen, etwa 60% von ihnen, sind ausserdem Belästigungen ausgesetzt und erleben verbale oder physische Gewalt.

Übrigens: du denkst, dass es die ganz grossen Marken (Gucci, Chanel, Armani & Co.) besser machen? Falsch gedacht. Die sind leider kein bisschen besser. Und Greenwashing wird sowieso quer durch die Landschaft betrieben. Aber das wäre ein anderes, postfüllendes Thema....

 

 

... UND ZUM KONSUM 🛒

 

Gab es früher 2-4 Kollektionen im Jahr, so sind es heute bis zu 24! So wird von der Industrie (und da vor allem von derjenigen, die Fast fashion herstellt) ein immer grösserer Anreiz geschaffen, sich andauernd neue Klamotten zu kaufen.

So hat sich zwischen 2000 und 2014 die weltweite Textilproduktion verdoppelt. Im Jahr 2020 wurden weltweit 120 Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. Tendenz steigend....


 


 

Jede/r Europäer/in hat im Schnitt 118 Stück Bekleidung im Schrank (Unterwäsche und Socken nicht mitgerechnet!) 

Neu gekauft werden pro Jahr und Konsument ausserdem aber durchschnittlich noch unglaubliche 60 neue Teile. Und davon werden wiederum etwa 40% gar nie oder höchstens 2 Mal getragen.

 

 

WAS IST MIT DER 

ENTSORGUNG?... 🗑

 

Rund 4 Millionen Tonnen "Altkleider" landen in Europa pro Jahr in Sammelstellen oder im Müll.

Die qualitativ wirklich guten Teile werden dort aussortiert und second hand verkauft, z.B. von caritativen Organisationen. Es sind aber nur ca. 10% der gesammelten Altkleider, deren Qualität diesen Ansprüchen noch genügt, und leider ist deren Anzahl auch deutlich rückläufig.

Das allermeiste aber wird, zu Ballen gepresst, nach Afrika oder Südamerika verkauft und gelangt dort auf die Märkte. Weil aber auch die Menschen dort nicht die letzten Fetzen kaufen möchten, sammeln sich Unmengen von Textilabfällen an- und die werden einfach in der Natur entsorgt

Ein trauriges Beispiel ist die Atacama-Wüste in Chile. Allein im Hafen von Iquique kommen jedes Jahr 59'000 Tonnen Altkleider an. Was nicht verkauft oder verwertet werden kann, wird in der Atacama wild deponiert. Oft zündet man die riesigen Haufen auch noch an, wobei giftige Stoffe freigesetzt werden. Denn in unseren Textilien sind bis zu 70 gesundheits- und umweltschädigende Stoffe enthalten; ausserdem braucht z.B. Polyester in der Natur bis zu 200 Jahre, um zu verrotten. So besehen muss man diese Altkleiderhaufen als freiliegende Sondermüllberge bezeichnen.

  

 

...UND MIT DEM RECYCLING? ♻︎

 

Heutzutage bestehen die meisten Textilien aus billigen Mischgeweben, die kaum zu trennen sind.

Aus diesen Stoffen werden höchstens noch Dämmplatten, Malervliese oder Material für den Strassenbau hergestellt.  

Um aus Alttextilien neue Garne entstehen zu lassen benötigt man Stoffe, die möglichst keine Kunstfasern enthalten. Diese sortenreinen Textilien lassen sich schreddern und zu neuen Garnen verspinnen.

Schlussendlich wird z.Zt. aber leider gerade mal 1% der Altkleider einem wirklichen Recycling zugeführt. 

 

 

WAS HEISST DAS JETZT 

FÜR DICH UND MICH 

ALS KONSUMENTEN? 💡

 

Wenn dir "Umweltschutz" und "soziale Gerechtigkeit" ein echtes Anliegen sind dann kommst du nicht drumrum, dein Konsumverhalten zu überdenken.

Stell dir vor jeder Shoppingtour in Zukunft folgende Fragen (und beantworte sie ehrlich! 😉):

 

Brauche ich das wirklich?

Habe ich nicht schon ein ähnliches Teil im Schrank? 

Kaufe ich aus Langeweile?

Macht mich ein neues Kleidungsstück wirklich zu einem glücklicheren Menschen?


Wenn es tatsächlich ein neues Teil sein muss, dann achte auf nachhaltige Zertifizierungen (die Label findest du im Inet, z.B. hier oder hier). Kaufe Basics von wirklich guter Qualität und peppe sie mit Accessoires auf. Kombiniere Stücke, die du schon besitzt, neu, und trau dich auch an ungewöhnliche und freche Zusammenstellungen!

Ausserdem: wasch deine Kleidung nicht so oft, sie hält dann länger. Sich jeden Tag in ein neues Outfit zu stürzen ist absolut unnötig und wird völlig überbewertet! 🙄

Flicke deine Sachen; ein witziger Aufnäher oder ein hübscher Patch über einem Loch können zum Eyecatcher werden. Vielleicht magst du dich mal an der japanischen Flickkunst "Sashiko" versuchen? Falls du die Fähigkeiten besitzt, dann näh deine "alten" Teile einfach um. 

In einem Satz zusammengefasst: Trage deine Kleidung so lange wie möglich! 

Der Planet, dein Portemonnaie und dein Gewissen werden es dir danken.

 

Und bitte: das Argument, sich nachhaltige Mode nicht leisten zu können, lasse ich nicht gelten.

Wer sich 10x billige T-Shirts kauft, die nach 1x Waschen aussehen wie dem Vieh zum Frass vorgeworfen, der kann sich stattdessen locker 2x ein richtig Gutes leisten. Die halten dann auch ewig! (In meinem Schrank gibts 20jährige T-Shirts....)

 

Ebenfalls eine prima Sache: kauf second hand! Oder tausche mit Freundinnen, Schwestern, Arbeitskolleginnen. Je länger Bekleidung im Kreislauf bleibt, umso nachhaltiger wird sie von ganz alleine.

 

 

Puuuhhh.....lang geworden - und doch gäbe es noch so viel zu schreiben zu diesem Thema!

 

Hast du noch was anzufügen?

 

Merci 

für deine 

Aufmerksamkeit! 

🤓 





 

 

 

 

 


36 Kommentare:

  1. Ja du hast Recht. Ein Irrsinn das alles. Aber es hört ja nicht auf. Immer mehr immer schneller. Die Tage gesehen, die ersten Shops machen schon die ersten Midsales und warm war es ja bisher ja auch nicht wirklich. Ich hab dieses Jahr noch gar nix gekauft.
    Nur verkauft. Überschuss was nicht passt und ich mich doch nicht richtig wohlfühle. Hatte die Dinge zwar auch Second Hand gekauft aber irgendwie hats dann doch nicht so gepasst wie gedacht.
    Meine Ausbildung fürs Büro hatte ich damals in einem Textilbetrieb gemacht, der auch Rohstoffe wie Wolle Kashmir etc. verarbeitete. Da war alles noch einigermassen fair, aber da fing es schon an mit den Massen und auslagern ins Ausland.

    Muss aber geschehen das eine oder andere Teil hab ich auch einem FastFashionShop. Ein Shirtkleid für 14,99 Euro statt für 99,00 Eur und das günstigere ist sogar haltbarer nach einigen Wäschen wie das teurere. Ein Abwägen. Von dem Fastfashion hab ich eine Bluse, die ist inzwischen 11 Jahre alt und trotz oft in Gebrauch noch immer fast wie neu.

    Kommt eben drauf an. Aber auch bei mir im Schrank sind nicht viele Teile, aber gut kombinierbar.

    Schönes Wochenende - genieße die Ferien oder sind die schon vorbei?

    LG
    Ursula



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    1. Die Fakten waren mir ja eigentlich alle schon bekannt, die ich in meinem Post zusammengefasst habe. Und doch war ich manchmal wirklich entsetzt, wenn ich die tatsächlichen Zahlen dazu erfahren habe. Ich meine- 11'000 Liter Wasser für 1 kg Baumwolle? Das ist doch einfach irrsinnig. Deshalb wars mir auch ein Anliegen, mal zu diesem Thema zu schreiben. Manchmal, wenn ich mit Bekannten über solche Themen rede und irgendwelche Fakten ins Gespräch bringe, dann höre ich oft den Satz:"Wiiiiirklich??? DAS hab ich ja nun gar nicht gewusst!". Oft begleitet von einem betretenen Gesichtsausdruck. Ich glaube, viele Menschen informieren sich einfach nicht. Das ist halt mit Aufwand verbunden, und man muss es wissen WOLLEN. Aber ich denke, nur indem man immer wieder aufklärt kann man ein Bewusstsein für diese Missstände schaffen. Und nur wer die Materie kennt, kann sich entscheiden, ob er da mitmacht oder nicht.
      Ich behaupte ja auch nicht, das Fast fashion zu 100% miese Qualität ist. Aber das ist schlussendlich auch nicht der Punkt. Es geht um Arbeitsbedingungen und um Umweltschutz. Und beides wird i.d.R. mit Füssen getreten, eben um möglichst viel möglichst billige Mode zu produzieren....
      Herzliche Grüsse!
      .....tja, leider schon beinah vorbei. Aber wie heisst es so schön: "Nach den Ferien ist vor den Ferien!".... 😉 Im August dann wieder.

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  2. Gut recherchiert und ja ich bin auch immer wieder erschüttert wenn ich es lese. Ich kannte die Fakten alle die du zusammen geteagen hast und trotzdem machen sie fassungslos.
    Es ist erschreckend wie wenig heute die Dinge die man kauft und besitzt, wertgeschätzt werden. Ich mein, es wurde alles hergestellt unter teils unwürdigen und verachtenden Bedingungen und dann macht der Konsument in der gleichen verachtenden Weise weiter, indem er es nicht pfleglich behandelt und rasch wegschmeißt? Könnt ich kotzen!
    Bei allem was ich kaufe und besitze, ob nun billig oder teuer in der Anschaffung, gehe ich pfleglich damit um, damit es lange hält. Da gibt es keine Ausreden für mich. Wer das nicht tut, ist in meinen Augen einfach nur ein Ignorant.

    Hab ein schönes Wochenende, herzliche Grüße!

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    1. Kommt noch dazu: die Bedingungen sind nicht nur unwürdig und die Prozesse umweltzerstörend, nein: die Sachen sind oft auch noch von einer miserablen Qualität. Belastet mit allen möglichen gesundheitsschädlichen Stoffen, die von der Haut aufgenommen werden und direkt in den Organismus wandern oder beim Waschen der Klamotten die Natur gleich nochmal belasten. Nicht genug: man legt es sogar darauf an, dass die Produkte (denn es geht ja nicht nur um Klamotten, die massenweise im Müll landen, gell?) zu einem vom Hersteller bestimmten Zeitpunkt kaputt gehen-man nennt es auch geplante Obsoleszenz. Da bleibt dem Kunden nichts anderes, als immer wieder neu nachzukaufen. Das ist doch einfach so unglaublich irrwitzig! Wir benehmen uns seit langem, wie wenn wir unendliche Ressourcen zur Verfügung hätten. Und wie wenn wir Menschen aus den Industrienationen irgendwie was Besseres wären und andere sich für uns ruhig kaputtschuften dürfen. Das ist einfach widerlich.....(ich könnte mich grad in Rage schreiben!)
      Auch dir ein schönes WE, herzliche Grüsse!

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    2. genau liebe hummel - und dann *koloniales reisen* zelebrieren und wenn man vor ort über die von einem selbst verursachte armut stolpert, eine paar almosen geben oder gleich die billigplünnen, die zu schäbig geworden sind für den eigenen auftritt, im hotel zurücklassen.... fürs personal!
      und zuhause angekommen leiert man dann eine spendenaktion an, um sein eventuell aufkeimendes schlechtes gewissen endgültig zu beruhigen.
      pfui teufel.

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    3. Oh...diese Reiserei...NOCH so ein Thema. Ich fang jetzt gar nicht an, mich darüber auszulassen, sonst krieg ich Bluthochdruck. Und den hab ich ja grad erst wieder in den Griff bekommen, nichtwahr? 😉 Wär dann aber ganz unbedingt auch ein Thema für unsere Reihe, und eines, das wieder superellenlange Posts nach sich zieht, *ggg*!
      (PS: ich weiss, was (wen) du meinst...)

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  3. bei diesem so wichtigen Post liebes Hummelchen dürftest du dich nicht in meinem Kleiderscrank umsehen, denn da gibts fast nichts, was nicht mindestens 20 /30 oder mehr Jahre alt ist, doch das nur am Rande.
    es sollten all jene lesen und sich - zur Brust nehmen die man heutzutage in Boutiqen, shops und online antrifft, vermute aber, die werden leider diesen Post nicht lesen, nicht finden weil sie das Thema nicht finden wollen. egal aus welchem Grund), ..
    Auch sie wissen dies wahrscheinlich und wenden sich ab weil sie es für sich wichtger finden nach dem nächsten Billigfetzen zu schielen. mehr - mehr - mer und immer was Neues ist dort der Wunsch und die Devise.
    Gut, wenn Eltern von Anfang an die Kinder danach erziehen und informieren, denn Information wie - was - wo und - wozu und durch wen - und unter welchen Bedingungen " hergestellt/gefertigt wird, erzieht eigentlich: " sollte man denken" ?! - ganz von alleine...
    Amerika ist da der Vorläufer wenn man sieht wie schon die ganz Kleinen mit immer hübschem Neuen aufgehübscht werden und diesen ungesunden Ergeiz später im Leben weiter entwickeln...
    die Zahlen des Unglaublichen schrecken leider wenige ab, ...
    über den Zustand der Erde für den wir mitverantwortlich sind, ganz gleich welche Generation sich mitschuldig gemacht hat möchten viele nicht Bescheid wissen, obwohl er tagtäglich laut und deutlich vom Himmel schreit.
    ja lass uns vom Konsum und wie er entstand reden...
    man kann es nur versuchen und nie laut genug sein.
    danke für deine hervorragende Recherche...
    wäre ein Beitrag für Schulen schon ab dem Vorschulalter, was hältst du davon? liebes Hummelchen...
    nun ist mir ein bißchen schlecht...
    Hoffe aber es gibt einige die sich beim lesen an die eigene Nase fassen..und das Grind rauspoppeln....
    ganz liebe Grüße...angel

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    1. Ja aber doch! Gerade weil du deine Klamotten ewig trägst bräuchtest du dich keinesfalls zu genieren, wenn einer in deinen Kleiderschrank spienzelt! Das ist nämlich vorbildlich.
      Ich hoffe doch sehr dass hier einige mitlesen, denen diese Thematik noch nicht so bewusst war und die jetzt ein bisschen nachdenken (denn scheinbar lesen hier jede Menge Menschen mit, die sich nie zu Wort melden!). Vielen von ihnen wird man nicht vorsätzliche Gleichgültigkeit vorwerfen können, aber bei manchen ist der Focus vielleicht -na, nennen wir es mal: etwas eng gesteckt, und da kanns nicht schaden, wenn man ein wenig nachhilft. Und wieder anderen geht das alles einfach am A....BC vorbei, aber ich nehme an, die lesen hier nicht (mehr) mit.....
      Naja, ich denke nicht, dass Amerika da Vorreiter ist- wir Europäer halten flott mit und sind kein bisschen besser. In USA ist das alles vielleicht NOCH ein bisschen grösser, greller, verrückter. Aber alles in allem können auch wir uns diesen Konsumwahnsinn nicht kleinerreden. Und irgendwie hat man das Gefühl, das wird alles immer noch schlimmer statt besser. Kommt wahrscheinlich auch von daher, dass die heutigen Eltern (oder zumindest ein Teil davon!) ihren Nachwuchs zum Nabel der Welt machen und ihm alles, aber auch alles möglich machen will. Wie willst du von denen dann als Erwachsene verlangen, sich von diesem anerzogenen Überfluss abzuwenden? Schwierig, das alles. Aber für mich kein Grund, zu kapitulieren. Irgendwie muss man dagegenhalten.
      Herzliche Grüsse!

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  4. Ich habe mal eine längere Doku über die Näherinnen gesehen, da hieß es, die Sachen gar nicht zu kaufen, wäre noch schlimmer. Dann hätten die Menschen in diesen armen Ländern gar keine Arbeit. Da fragt man sich schon, wie kaputt die Welt doch ist, dass einem giftige Billigwahre auch noch mit sozialer Verantwortung schöngeredet wird.
    Die großen Modemarken produzieren genau in den gleichen Fabriken, da wird einfach ein anderes Label auf die Jeans genäht und das wars. Das ist auch mit ein Grund, warum ich nichts auf Marken gebe - mal abgesehen davon, dass ich nicht als Werbeplakat rumlaufen will.
    Manche nachhaltigen Labels übertreiben es allerdings auch bei ihrer Preisfindung. Ich sehe ein, das ein anständiges (in vielerlei Hinsicht) T-Shirt nicht für ein paar Euro zu haben sein sollte. Aber für den hippen Namen oder den hübschen grünen Anstrich gebe ich sicher kein Geld aus, selbst wenn ich die Sachen dann ewig trage. Und auch die brauchen Rohstoffe, da ist weniger zu kaufen für mich wichtiger.

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    1. Ha!! Über diese Aussage könnt ich mich ja endlos aufregen.... So was Dämliches und Dekadentes!!
      Wie ich oben schrieb: die "Grossen" sind keinen Deut besser. Da bin ich absolut deiner Meinung. Allerdings wird "grüne" Mode halt einfach durch die ganzen nachhaltigen Prozesse teurer. Da schlagen Bioqualitäten der Rohstoffe, faire Anstellungsbedingungen für die Arbeiter/innen, nachhaltigere Transportwege und noch so manche andere Umstände halt einfach zu Buche. Ich kaufe ja praktisch nur noch bei einem Label; das ist jetzt zwar kein explizites Fairtrade-Label, aber die Firma tut sehr viel. Und ja, die Klamotten sind teuer. Da kostet so ein Kleid schnell mal 160.-. Aber: klasse Qualität. Da färbt nichts aus, da schiesst nichts ab. Nähte, wie sie sein sollen, mit richtig viel Stoff drin. Ausgesprochen schöne, liebevolle Details, und überhaupt sieht man den Sachen einfach an, dass sie von A-Z durchdacht sind. Da zahle ich gerne den doch stattlichen Preis. Auch wenn der Name nicht hip ist...😉
      Meiner Meinung nach gibt es kein Rundumschlag-Rezept, um diesem Fast fashion-Supergau beizukommen. Es wird wohl ein Potpourri sein von: griffige Gesetze für die Hersteller über alle Prozesse etablieren, die durchgesetzt werden / Aufklärung der Konsumenten (und zwar immer und immer wieder!) / einem reduzierten Konsum und ausserdem des Wiedererlangens der Wertschätzung für die Produkte, die dann lange getragen werden sollen. Das ist allerdings eine Mammutaufgabe, und ich frage mich, wer die stemmen wird und wie und wo man damit sinnvoll anfangen soll.....

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  5. Der Text in seiner Zusammenstellung ist aufrüttelnd, obwohl das meiste seit Jahren bekannt ist. Ich habe gegenwärtig den Eindruck, dass das Verkaufsrad ausgesprochener Billigware sich mit fadenscheinigen Begründungen immer schneller dreht. Es ist, als ob man wüsste, das es bald ein Ende haben wird und man noch mal richtig aufdreht. Nahezu sämtliche angebotenen Sachen sind extrem schlecht verarbeitet, stinken und hängen ausgebeult und zerknittert auf den Ständern. Und das auch bei Ketten und Händlern, bei denen man vor einigen Jahren noch bürotaugliche Qualität finden konnte.
    Ich würde mir sehr gern wieder einmal wirklich ansprechende Kleidungsstücke kaufen, da mein teils sehr bejahrter bzw. notgedrungen "billiger" Schrankinhalt nunmehr fast komplett den Geist aufgibt. Nun habe ich das Handicap der "großen Größe", was bis vor einiger Zeit infolge Bodypositivity u.ä. nicht mal so ein Problem war. Zur Zeit findet man im Einzelhandel genau nichts. Da ich dachte, möglicherweise etwas zu übersehen, fragte ich letztens beim Verkaufspersonal nach. Mir wurde gesagt, das gegenwärtig im einschlägigen Handel der Teufel los sei. Das Personal habe keinerlei Einfluss bezüglich der Ware. Die großen Größen seien überall aus den Ladengeschäften genommen worden, da diese nicht mehr zeitgemäß seien. Wir waren uns einig, das sich dies im Straßenbild nicht widerspiegle, da es auch viele junge Übergewichtige gäbe. Mir wurde empfohlen, mir Ware aus dem Onlineshop zuschicken zu lassen, ich könne den ganzen Schrutz ja problemlos wieder zurückschicken.
    Das hat mich einigermaßen deprimiert zurückgelassen, da ich nicht weiß, womit ich mich demnächst kleiden soll. Ein gepflegtes Aussehen ist m.E. gerade bei nicht "normgerechtem" Körper wichtig.
    Wenn man sich aber so umschaut, sieht man kaum mal jemanden, der größengerecht und geschmackvoll angezogen ist, man hat sich an das "Geschlampere", jenseits von bequemer Mode, gewöhnt.
    Und dafür werden Ressourcen, wie oben dargestellt, verschwendet. Es wird sich rächen.

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    1. Tja- das Ende wird spätestens dann eintreten, wenn die Rohstoffe ausgehen, weil der Planet so dermassen in die Knie gezwungen wurde, dass er nichts mehr hergibt.... Weltuntergangsszenario, ich weiss- aber sind wir wirklich noch soooo weit davon entfernt?
      Diese seltsamen Konfektionsgrössen sind ein Thema, das schon seit vielen Jahren präsent ist. Ich erinnere mich daran, dass ich schon vor 20 Jahren bei einer Grösse von 1,75 und einem Gewicht von etwa 65 kg mindestens die Grösse L kaufen musste, damit ich da irgendwie reinpasste. Mit diesem Size-zero-Wahn inzwischen hat sich die Geschichte wohl noch verschärft. Lächerlich, was da zum Teil auf der Stange hängt! Es wird definitiv an der Kundschaft vorbeiproduziert und ein Schönheitsideal definiert, das völlig am echten Leben und am echten Menschen vorbeigeht....
      Ich weiss jetzt auch nicht so recht, was ich dir raten soll.... Alles nur noch online zu bestellen zieht halt wieder andere Probleme nach sich (ich schrieb schon mal einen Post dazu). Vielleicht suchst du dir wirklich eine gute Schneiderin, die dir tolle Klamotten sozusagen "auf den Leib schneidert"? Das kostet natürlich was, aber dafür sind die Sachen dann perfekt für dich. Und wenn du z.B. dann ein Kleid hast, das dir richtig gut gefällt und sitzt, dann kann man den Schnitt mit verschiedenen Stoffen und Qualitäten über alle Jahreszeiten einsetzen. Vielleicht mal mit der Bahnwärterin kurzschliessen? Die näht 1A-Qualität, weiss ich aus eigener Erfahrung! 😉
      Liebe Grüsse!

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  6. Anonym heißt Petra, ging zu schnell

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    1. wenn man (ihr?) mir nicht ende der 2010er jahre mit dem "krieg ich im internet billiger" die freude an meinem beruf vergällt hättet, könntet ihr noch heute hochwertige, elegante, stilvolle, individuelle und passgenaue kleidung von mir beziehen..... nu is zu spät.
      (sorry hummel fürs reingrätschen).

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    2. Macht doch nüscht- so solls doch sein!
      Ist halt auch so eine Folge dieser "Geiz-ist-geil-Mentalität". Aber wer weiss, ich könnte mir denken, dass deine Fähigkeiten bald wieder gefragt sind- siehe Petras Problem! Wir wärs, wenn du dich auf genau solche Probleme spezialisieren würdest?

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    3. noch viel zu früh..... der potenzielle kundenkreis - sprich leute, die wert auf gute kleidung legen und sie auch bezahlen wollen - ist (noch) zu klein für das rad, das man drehen muss.... und für selbstausbeutung im hinterzimmer bin ich zu alt :-D

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  7. und all dieser schmutz, das menschen- und tierleid, um dann so schäbig angezogen zu sein wie auf deinem beispielfoto......
    danke für die akribische zahlen-recherche - liebe hummel!! <3
    @queen all und alle anderen: kleidung kann gar nicht teuer genug sein in meinen augen!!
    denn nur dann wird weniger gekauft und mehr respektiert werden.
    selbstverständlich muss das geld auch bei den arbeitern und den dortigen kommunen ankommen - nicht dass einfach nur der profit erhöht wird! umweltgerecht produzierte qualtätskleidung, wirklich fair bezahlte arbeiter, steuern vor ort abführen.
    und dann lohnt es sich auch wieder, kleidung in europa herzustellen - macht kurze transportwege und neue möglichkeiten für die landwirtschaft - plus jede menge arbeitsplätze für die leute, die nicht den ganzen tag im büro sitzen wollen oder einem pflegeberuf nix abgewinnen können.....
    und jeder, der denkt, für die herstellung von bekleidung reicht es, den anschaltknopf der nähmaschine zu finden - der kann gern mal eine woche "praktikum" bei mir machen! danach zahlt er fast jeden preis für eine klamotte!!
    eine fette umarmung - mitsamt meiner 2009 in indien gekauften folklorebluse <3 <3 <3
    xxxxxx

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    1. Für richtig gute Arbeit würde ich ja gerne zahlen aber eben nicht für Greenwashing und Markennamen. Wir haben z.B. das Glück, eine "Hoodie-Manufaktur" in der Nähe zu haben. Da bekommt man den guten alten Kapuzenpulli vor Ort auf den Leib geschneidert und der sieht dann richtig schick aus. Die Preise sind fair für alle Beteiligten und so ein Qualitätspulli hält dann auch eine gefühlte Ewigkeit. Kaufe ich so etwas mit einem exklusiven Markennamen, zahle ich wahrscheinlich das dreifache und wer sich da die Taschen voll macht, weißt du wahrscheinlich besser als ich. Da Kleidung oft Statussymbol ist, hilft Aufklärung meiner Meinung nach mehr, als das ganze einfach nur verdammt teuer zu machen.

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    2. @ Bahnwärterin: Aber bitte, sehr gerne!
      Was soll ich noch zu deinem Kommi schreiben als: Sehr richtig. Ich plädiere nicht erst seit Covid dafür, wieder viel autarker zu werden. Wertschöpfung im Land zu behalten, Kreisläufe zu aktivieren, wie sie früher ganz selbstverständlich waren. Das mag vielleicht nicht auf jedem Gebiet gelingen (es gibt hier halt einfach keine seltenen Erden, die für elektronische Geräte etc. nötig sind....)- aber wenn wir wieder lernen, mit weniger glücklich zu sein und das Weniger wertzuschätzen, dann brauchen wir auch nicht jedes halbe Jahr das neueste Handy. Und stellen der Hyper-Hyper-Industrie gleich auch noch das Bein damit. Ausserdem: weniger blödsinnig konsumieren bedeutet dann auch, ganz plötzlich über die finanziellen Möglichkeiten zu verfügen, um WERTIGES zu kaufen.
      Dicksten Drücker zurück! ♥️
      @Queen: wie super, wenn ihr in nächster Nähe so eine Möglichkeit habt! Dann muss man die ganz unbedingt unterstützen, damit die auch bestehen bleibt. Wir halten es hier genauso: 500 Meter entfernt werden Pilze angebaut, 1 km entfernt steht eine Pastafabrik, welche inzwischen ganz viele Bio- und sogar Demeterpastasorten macht, im Nachbarort wird eine superfeine Salatsauce in verschiedensten Varianten und ohne seltsame Inhaltsstoffe zusammengerührt, es gibt handgemachte Glacé und-und-und. Ich kauf keine andere Pasta und auch keine andern Pilze mehr, im Sommer holen wir uns die Glacé im Ort und die Salatsauce ebenso. Und so sollte es mit allem sein. Die Anbieter vor Ort unterstützen und einfach mal mit dem leben, was da ist. Besser und nachhaltiger gehts doch gar nicht!
      Einen schönen Abend dir! 🤗

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  8. Liebe Frau Hummel,
    die Fakten sind bekannt,aber wenn es einem wieder mal direkt vor den Augen steht wie in deinem Beitrag wird einem doch übel.
    Ich trage alles imner so lange bis es für nichts mehr Verwendung findet und zu Putzlappen wird.
    Muss ich neue Kleidung kaufen mach ich mir die Entscheidung nicht leicht,achte auf Qualität und Nachhaltigkeit/Umweltverträglichkeit so ich es denn bezahlen kann.Das schlechte Gewissen bleibt trotzdem.Es ist grauenhaft was der Mensch in seiner Maßlosigkeit und Gewinnsucht schon alles angerichtet und zerstört hat,und noch so weiter machen wird.Wie lange noch ?
    Gefühlt tretten solche Themen in den Medien und der Tagespresse seit dem
    Jahr 2020
    immer mehr in den Hintergrund,auf Grund von Covid und Krieg.Ich hoffe für unseren schönen Planeten und für meine Enkel,daß die Menschheit nicht die richtige „Abfahrt“ verpasst.Aber ich fürchte die Leute die es angeht kümmern sich nicht darum was ihr Verhalten verursacht und wollen keine Aufklärung über die Hintergründe und Folgen.
    Nun denn „Lieber ein kleines Licht anzünden,als …“
    LG von Bauke

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    1. Ohja, das ist auch etwas, was mich sehr beunruhigt: bestimmte wichtige Themen sind wirklich in den Hintergrund getreten. Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit.....also die Themen, von denen unsere Zukunft abhängen wird. Ob wir eine haben werden- oder eben nicht. Hab gestern grad ein Interwiev gesehen mit einem mal hohen Tier der vereinten Nationen- und der hat aus dem Nähkästchen geplaudert. Weil er mit den Zuständen dort nicht mehr klarkam, hat er den "Verein" verlassen. Wir machen uns ja keine Vorstellungen, wer da an den Strippen zieht und zu welchem Zweck. Das ist eine Manipulation in einer Dimension, die mehr als erschreckend ist. Also sollten wir alle kollektiv zusammenstehen und uns wehren. Das würde allerdings auch bedingen, dass der Mensch mal ERKENNT, wozu er sich da einspannen lässt. Auch und vor allem durch seinen ungezügelten Konsum und seine Gier....
      Deshalb werde ich auch weiterhin "kleine Lichter anzünden". Denn gar nichts zu tun, das finde ich unerträglich!
      Herzliche Grüsse!

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  9. 118 Teile???? Ich besitze nicht mal die Hälfte, Unterwäsche nicht mitgerechnet. Wie du schon sagtest, jeden Tag ein neues Outfit ist unnötig. Ich achte auf gut kombinierbare Teile und Qualität. Modetrends sind mir Wurst, das Outfit muss zu mir und meinem Leben passen. Bei mir wird noch viel geflickt und ausgebessert. Selbst Schuhe gehen zum Schuster ( ich besitze sieben Paar ) Außer die Umwelt zu schonen und schlechte Arbeitsbedingungen nicht zu unterstützen bin ich der Meinung, wir sollten andere Motivationen haben uns zu definieren als über Mode. Vielen Dank für diesen Artikel.
    die Muddi

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    1. Meine Schuhe gehen auch zum Schuhmacher- wie gut, dass mein Schwager Schuhmachermeister ist! 😁 Da steht grad wieder ein paar Birkels im Keller, das sich von seinen Sohlen trennt, *gg*!
      Und ja, ganz meine Rede: ich finde es wahnsinnig, wieviel Einfluss die Art sich zu kleiden (oder der Konsum im Allgemeinen!) auf unsere Befindlichkeit hat. Also- auf meine nicht, aber es scheint, dass sich ungeheur viele Menschen darüber definieren, was sie haben und zur Schau stellen können. Auch da ist ein rigoroses Umdenken nötig. Ob das klappt? Denn das würde voraussetzen, sich mit der Materie zu befassen, und zwar intensiv. Ich fürchte, das ist den meisten einfach zu anstrengend. Und was fängt man dann mit den Erkenntnissen an, die man gewinnt?.....🤔 Eben.
      Aber ich freue mich, zumindest hier auf ein positives Echo zu stossen.
      Bitte, sehr gern geschehen!
      Liebe Grüsse!

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  10. ich bin ja ein Modemuffel und kaufe auch nur etwas wenn ich es unbedingt brauche ;)
    meine Kleidung ist uralt (ausser ein paar Teile füe "besser"
    und das Aussehen ist mir reichlich egal.. bin ja nicht mehr auf "Männerfang" hihi
    die Altkeider in der Wüste haben mich auch erschüttert
    hatte da einen Bericht gesehen
    die sind auch meist in den Händen von Banden die sich die Lagerung dort gut bezahlen lassen
    und von Zeit zu Zeit wird es abgefackelt :(
    ein wenig bringt mich das in Bedrängnis
    denn ich gebe ja auch schon mal Sachen in den Kleidercontainer
    vielleicht sollte ich alles was nicht mehr so 100 % ist in den Müll geben??
    Der wird auch verbrannt und liefert noch Wärme ;)
    Ins Sozialkaufhaus bringe ich auch Teile
    das Synthetik /Kunststofffasern auch Partikel abgeben war mir nicht bekannt
    ich dachte sie bleiben wie sie sind .. da sie so glatt sind ..
    aber ich wasche sie auch nur und trockne an der Luft
    wie du schreibst muss man sich nicht jeden Tag frisch anziehen
    Wasser und Stromverbrauch sinkt wenn man seine Kleidung länger trägt
    allerding lese ich in letzter Zeit öfter
    das diese oder jene Modekette insolvent ist und ihre Filialen schließt
    Schuhgeschäfte auch
    vielleicht haben die Inflation und die Preise für Energie
    doch etwas zum Umdenken bei getragen
    wäre schön wenn es dann auch dabei bliebe
    und die nächste Gehalterhöhung nicht gleich wieder in Konsum
    umgelegt wird
    Leider werden viele gar nicht von diesen Themen berührt
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Achjooo, gell: ab einem gewissen Alter muss man sich das definitiv nicht mehr geben, allen gefallen zu wollen...Und das finde ich SEHR angenehm! Was nicht heisst, dass ich in Sack und Asche wandle- aber ich ziehe nur an, was mir gefällt. Ob das grade angesagt ist oder nicht, ist mir völlig Schnuppe. Es ist grundsätzlich sowieso nicht angesagt, *ggg*!
      Tja, man kann nur hoffen, dass gewisse Ketten aus den Ortsbildern verschwinden. Diese ganzen furchtbaren, super-superbilligen Läden sind wirklich ein Graus. Und die Menschen, die da rauskommen, mit x Tüten an den Handgelenken, die versteh ich einfach nicht. Denn die allermeisten BRAUCHEN ja gar nichts Neues- da gehts nur noch um den reinen, unkontrollierten Konsum.
      Richtig, viele berührt dieses Thema (und alle ähnlich gelagerten gleich mit!) überhaupt nicht. Die leben nach der Devise: "und nach mir die Sintflut". Bleibt nur zu hoffen, dass die (also die Sintflut) nicht tatsächlich eines Tages eintritt. Wir sind ja schon auf dem besten Weg dahin....
      Herzliche Grüsse!

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  11. Viele gute Gedanken, die in die gleiche Richtung gehen. Eigentlich hoffe ich ein wenig auf die jungen Menschen. Es muss ja nicht nicht in den Gleisen der Vorstellung von uns schon etwas älteren Semestern laufen. Vielleicht Kooperationen von Einzelnen zur Nutzung von Technik, wie Körperscans zur Schnitterstellung, Dokumentation, gemeinsamer Maschinenpark. Angemessene Bezahlung von Lieferanten/ Erzeugern. Als Kunde könnte ich individuelle Kleidungsstücke zum fairen Preis erhalten, online nachbestellbar. Ähnliche Konzepte gibt es wohl schon, aber sehr nahe an Konfektion. Das könnte helfen, ohne elitär zu sein.
    Ich denke, dass es Chancen dafür gibt, jetzt wo es mit der Globalisierung doch nicht so ganz hinhaut.
    Ein wichtiges Thema wäre m.E. auch alles in Richtung pfleglicher Umgang mit Kleidung und Schuhen. Alles in die Waschmaschine und das wars? Wenn ich wertiges habe, muss ich es pflegen und reparieren, um es zu erhalten. Dieser Gedanken ist heute auch vielen Menschen fremd.
    Leider wird es keine schnelle Lösung geben, und wenn, dann nur "von unten", von woanders ist nix zu erwarten.
    Gruß von Petra

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    1. Unsere Jugend- ich glaub, die ist extrem zwiegespalten. Die einen konsumieren ohne Sinn und Verstand, die andern sind dann aber richtig öko drauf. Letzteres finde ich sehr sympathisch, wie du dir denken kannst. Die Tochter meiner Freundin kauft zu 100% nur second hand-Kleidung. Okay, die wohnt in der Stadt, da ist das Angebot auch einfach viel grösser. Aber ich finde das höchst nachahmenswert! Sowieso: ich setze wirklich auf unsere Jungen. Und auch wenn sie manchmal ein wenig extrem drauf ist, so wissen wir doch alle: was nicht mit sehr viel Nachdruck vertreten wird, das zerrinnt im Sand.
      Wir haben früher im "Handarbeitsunterricht" in der Schule noch nähen, stricken, häkeln und flicken gelernt. Ich weiss gar nicht, ob es diese Art von Unterricht überhaupt noch gibt? Aber man sollte das wirklich wieder in den Stundenplan einbinden; wer nämlich noch nie ein Loch gestopft hat und weiss, wie das geht, der wird auch seine Sachen niemlas flicken (lassen).
      Von der Politik erwarte ich auch nichts mehr- also bleibts an uns hängen, was zu verändern. Würde nur die Hälfte der Konsumenten ihre Macht nutzen- es wäre schon extrem viel getan....
      Liebe Grüsse!

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  12. Leider ist mein Kommentar auch verschwunden , ehe ich ihn fertig hatte.
    Nur so viel, man darf niemals aufhören Missstände zu benennen und wenn man nur einen erwischt, der sich
    darüber Gedanken macht und sein Verhalten kritisch sieht.
    Zum Glück konnte ich wirklich aus jedem Stück Stoff noch etwas Brauchbares herstellen.
    Ändern oder ausbessern. Vor 20 Jahren nähte ich für meinen Mann eine wirklich schöne Jacke mit
    Kapuze und Innenfutter. Nun sehen die Ränder schäbig aus, aber wir mögen sie beide nicht wegwerfen.
    Mal sehn was noch zu retten ist.
    Danke für deine ausführliche Recherche !
    Liebe Grüße !

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    1. Bitte, sehr gern geschehen!
      Tja, in letzter Zeit ist das manchmal ein wenig schwierig mit dem Kommentieren- schön, dass du es nochmal versucht hast!
      Seh ich genauso: wenn sich nur ein paar Nasen hierher "verirrt" haben (denn die meisten, die hier regelmässig lesen, sind ja sowieso in etwa ähnlich "gespurt" wie ich!) und sich durch meinen Post zu ein paar Gedanken genötigt sehen, dann hat er seinen Zweck schon erfüllt!
      Nun, ich bin ja jetzt definitiv keine Schneiderin und kann deshalb auch nicht wirklich raten, was du mit der Jacke anstellen könntest- aber ich bin mir sicher, dir fällt was dazu ein! Vielleicht hat die Bwärterin noch eine umwerfende Idee.....
      Liebe Grüsse!

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  13. da hast Du ja ein Thema angeschnitten, daß mir schon lange unter den Nägeln brennt und ja, ich gehe gerne shoppen! Und ja, ich liebe Kleidung. Schon immer. Aber, ich kaufe schon immer z.B. bei Blusen und Pullovern sortenreine Stücke. Zum einen, weil ich Synthetik einfach nicht auf der Haut mag. Zum anderen, weil ich weiß, es kann sonst nicht recycelt werden. Früher hatte ich ein Unternehmen mit Second-Hand-Ware. Auch, weil ich damals schon gut fand, Dinge, die noch gut sind, im "Kreislauf" zu lassen und da ist es wieder: ich mag Keidung. DAS ist für mich ein wichtiger Aspekt: warum nicht Second-Hand? Funktioniert sogar bei Handys. Man kauft doch auch ein gebrauchtes Auto und sogar ein Haus kann Second Hand sein. Aber bei der Mode muß es komischerweise immer neu sein. Geht man zu H&M rein, kriegt man schon Atemnot vom Gestank der Textilien (für mich sind es eher Giftlappen). Und wie Du sagst: man muß nicht billig kaufen. Wertige Kleidung hält länger. Übrigens: meine Oma hat schon gesagt: billig kaufst Du 2x. Ich hatte mal eine Dislussion mit meiner mutter - sie ist krankhaft "sparsam". Sie kauft sich immer die billigsten Taschen und staunt, daß sie auseinander fallen. Meine erste Designertasche habe ich mir zusammengespart mit 30. Sie hat ein Vermögen gekostet und ich habe sie locker 10 Jahre täglich geschleppt. Ich habe es meiner Mutter vorgerechnet: ihre Tasche hat damals 30 Mark gekostet und hielt wenige Monate. Dann war sie im Müll .............man kann also ausrechnen, ab wann meine Tasche billiger war. Von meinen eigenen Glücksgefühlen zu der Tasche mal zu schweigen. Es wird nie das 100%-Kleidungsstück geben - aber mankann schauen, daß man Teile kauft, die man ewig "schleppen" kann - zum Schluss werden sie bei mir während der Arbeit oder im Garten aufgetragen. Und schaue ich auf unsere Einrichtung - da ist nahezu alles recycelt - das Leinen für die Wohntextilien weit über 100Jahre alt - mehr Öko geht da nicht. Und schau auf die Schuhe - alles Plastik - kaum noch echte Materialien - kaum einer läßt Schuhe noch beim Schuster reparieren - warum auch..............eine Repaatur würde schnell mal 50 € kosten - einen neuen einfachen Sneaker bekommst Du fürs gleiche Geld - usw.................ein Shirt für 5 Euro - wie soll das nachhaltig und fair produziert sein - selbst wenn es drauf steht? Mir hat eine Fachfrau vor ein paar Tagen gesagt: ein Kindershirt unter 20-25 € ist niemals fair und "gesund" produziert worden - das geht schon rein rechnerisch nicht...........klang für mich einleuchtend! So lange Dinge nichts mehr wert sind, werden sie auch nicht respektvoll behandelt. Eigentlich ganz einfach. Ein Tip, wie es bei mir funktioniert: wenn ich in der Umkleide stehe, frage ich mich immer: könnte es Dein Lieblingsteil werden? Dadurch hab ich schon viele Teile wieder zurückgehängt! Danke für Deinen Post

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    1. Bitte gern!
      Wie gut, dass das Image von second hand-Produkten in den letzten Jahren so positiv zugelegt hat! Was früher noch den Anstrich des "es sich nicht leisten könnens" hatte, ist heute salonfähig geworden- oder hat sich sogar zu einem richtigen Trend ausgewachsen! Das macht die ganze Geschichte etwas leichter... Ich sitze auch grad an einem ersteigerten second hand-Computer, und in unserer Wohnung stehen überwiegend alte oder aufgearbeitete Möbel, im Kleiderschrank liegt viel Geerbtes, Getauschtes und Gebrauchtes, auch mein Auto ist eine Occasion! (so sagen wir in der Schweiz zu Dingen aus 2. Hand, *gg*).
      Das darfst du wohl mit Fug und Recht behaupten: eure Einrichtung ist mit Sicherheit sehr nachhaltig! 😁 Gibt es da überhaupt irgend etwas Neues? Altes und Betagtes hat einfach viel mehr Charme, dass die Sachen dann auch gleich noch den persönlichen ökol. Fussabdruck verkleinern: umso besser!
      Ich glaube, das ist ein gern benutzter Satz von Omas! Von meiner hab ich den auch oft gehört. Und auch sie, die ja nun wahrlich gut zu ihren Fränkli schauen musste, kaufte sich nur wirklich gute Qualität, egal welche Produkte das waren. Da hat man halt einfach gespart, bis es reichte.
      Schuhe sind auch so ein Thema: meine Eltern haben mir schon als Baby richtig gute, teure Bally-Schuhchen gekauft, weil sie der Meinung waren, dass gute Schuhe auch der Gesundheit der Füsse dienen. Ganz abgesehen davon, dass Qualitätsschuhe einfach viel, viel länger halten und im Falle eines Schadens auch wieder repariert werden können. Versuch das mal bei den Billigtretern....Und dass wirklich GUTE Dinge ihren Preis haben, das kann doch hoffentlich jeder nachvollziehen. Ich lach mich ja immer schräg wenn ich höre, dass Hasi&Mausi "Bio"jeans für 29.95 Euronen im Angebot hat (oder sollte man eher vor Ärger in die Tischkante beissen...!?)
      Herzliche Grüsse, auch an dein Rasselbande! 😉

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  14. Liebes Hummelchen,
    i.wie verrückt, dass wir oft zeitgleich dieselben Themen haben. Wollte einen Post von meinem Schrank schreiben, aber "blogspot" will nicht so, wie ich wohl will!! Irgendwie ist der Wurm drin zur Zeit, weshalb das Bloggen einfach keinen Spaß mehr macht...grummel. Aber egal:
    Beim Lesen deines Beitrags habe ich tatsächlich überlegen müssen, Wann ich mir das letzte Teil in einem "normalen" Geschäft gekauft habe. Es war ein roter Trenchcoat! Im Jahr 2017! Und ich gestehe: Ich habe ihn noch nicht getragen. Deswegen habe ich jetzt beim Aufräumen meines Kleiderschranks beschlossen: wenn ich ihn dieses Jahr auch nicht trage, wird er wieder verkauft. Ansonsten trage ich meine Klamotten, bis sie sprichwörtlich auseinanderfallen, was manchmal echt schon peinlich ist!!
    Und ich hab tatsächlich noch ein T-Shirt aus den 80igern, als alles noch "oversized" war. Das hat so eine gute Qualität, das ist einfach nicht kaputt zu waschen (zum Glück ;-) Mein Schrank besteht zu 99% aus second hand. Und wenn ich ausmiste, bringe ich die gut erhaltenen Teile wieder zurück, und der Kreislauf schließt sich. Fast fashion kommt für mich in keinster Weise in Frage. Allein schon dieses ganze Modediktat würde mich sowas von stressen. Dieses Jahr alles lang, nächstes Jahr alles kurz, dann alles gelb schwarz gestreift, so dass man aussieht wie die Schwester von Biene Maja usw. usf. Oder dieser peinliche "Bauchfrei-Trend" in diesem Jahr! Da muss ich mich wohl nicht explizit drüber auslassen, oder?
    Und dennoch sehe ich gerade auch einen Gegentrend: Leute, die vorher behaupteten NIE und NIMMER würden sie second-hand kaufen, sind inzwischen auf den Geschmack gekommen. Kann man nur hoffen, dass das Kreise zieht. Klar, geht das nicht von heute auf morgen. Aber gerade, wenn bei vielen das Geld im Moment etwas knapp ist, findet hoffentlich ein Umkehrtrend statt. Und die Industrie bleibt hoffentlich irgendwann auf ihrem ganzen Mist zum größtentel sitzen...und wenn sie nicht gestorben sind....hoffen wir, dass es kein Märchen bleibt!!
    Viele liebe Grüße

    Jeanne

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    1. Ja, schon witzig, gell? Aber es sind halt genau diese Themen, die man selber ganz einfach positiv beeinflussen und nachhaltiger angehen kann. Ich sehe schon: du bist wirklich vorbildlich unterwegs, was deinen Kleiderschrank angeht!
      In Ermangelung wirklich guter Secondhand-Shops hier in der Gegend muss ich mir meine Klamotten neu kaufen, so ich denn welche brauche. (Online möchte ich nicht second hand kaufen, da weiss man u.U. einfach nicht, was man bekommt!) Und dabei setze ich auf ein Label, von dem ich überzeugt bin, was Qualität und Herstellung anbelangt, und bei dem natürlich auch der Stil ganz meiner ist. Die Sachen trage ich dann ewig und 3 Tage; was für den Alltag nicht mehr taugt, das trage ich als Wohlfühl-Zuhauseklamotten oder im Stall. Ich besitze Teile, die wirklich ur-uralt sind, aber immer noch absolut "gehen". Und einem Modediktat zu folgen- also, das wäre mir wirklich viel zu anstrengend, zu teuer und irgendwie auch zu blöd. Wer will schon rumlaufen wie 100'000ende andere auch....??
      Das Image von Second hand hat sich in den letzten Jahren deutlich zum Positiven verändert. Früher hing da noch das Etikett "mehr kann ich mir nicht leisten" dran, heute ist das, ManitouseiDank, gar nicht mehr so. Und die Jungen shoppen ganz selbstverständlich sh- oder zumindest ein Teil von ihnen. Und auf die setze ich meine Hoffnungen, denn die werden auch in andern Lebensbereichen darauf achten, was sie denn tun!
      Herzliche Grüsse!

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    2. habe mich gestern gerade geärgert..
      war ein Beitrag einer Frauenzeitschrift
      "Diese Hosen müssen sie jetzt unbedingt ausihrem Schrank werfen"
      oder so ähnlich
      es ging um einfache Jeans
      die wären so was von out
      und dann waren Hinweise auf "angesagte " Mode
      habe dann gar nicht weiter gelesen
      gehts noch??
      Aber so ticken sie wohl heute
      noch schöne Pfingsttage
      Rosi
      die jetzt wieder in den Garten fährt ;)

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  15. Bewusst habe ich mich mit dem Thema erst durch C auseinandergesetzt. Dabei viel mir auf, das ich vieles sowie schon so machte, weil ich es so gelernt hatte. Also nicht neu für mich. Nur das es jetzt viel präsenter durch Social Media oder Fernsehen ist. Bei den Klamotten habe ich von meiner Mutter gelernt, kaufe immer so, das Du es vielfältig kombinieren kannst. Das einzige was ich jetzt nur noch mache ist, das ich mich auf 2-3 Farben beschränke bei den Oberteilen und Hosen und wenn dann gibt es ein Tuch, das peppt auf und glaub mal.Wie oft wurde ich dann schon gefragt, hast Du das xxx neu? Ne, nur das Tuch hab ich dann schon oft gesagt und wurde angesehen wie ein Auto. Ich find es schlimm, wenn im Fernsehen gesagt wird, das ist out, bitte entsorgen.

    Herzlichen Grüße
    Elke

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  16. Ich bin der Meinung, dass es besser ist, etwas teureres, aber aus besserem Material zu kaufen. Dann habe ich länger Kleidung.

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