Donnerstag, 30. April 2015

WUNDERBARE MITTELMÄSSIGKEIT

"ICH KANN GANZ VIELES!"......

"Na Prost", denkt ihr jetzt bestimmt, und zieht leicht irritiert eine Augenbraue hoch, " die ist ja mit einem wohldosierten Selbstbewusstsein ausgestattet!"

Ja Moment! Der Satz war ja noch gar nicht zu Ende!

"ICK KANN GANZ VIELES, aber alles nur ein bisschen!".

So. Schon besser, ne? ;oD

Es gibt vieles, was ich jeden Tag tue, das mir viel Spass macht, manches auch ein bisschen weniger, und das meiste, also praktisch alles davon, widerspiegelt ein durchschnittliches Können und beweist eine durchschnittliche Begabung dafür. Eigentlich gibt es nichts, was ich extem-wahnsinnig-unglaublich-irrsinnsgut bewerkstellige!

Beispiele?

Ich kann ein bisschen kochen. Grade von solcher Qualität, dass HerrHummel und ich über die Runden kommen und nach dem Essen nicht grün im Gesicht werden....

Handarbeiten macht mir enormen Spass, aber es bleibt bei einfachen, unspektakulären, zwar recht hübschen, aber keinesfalls umwerfenden Endprodukten. Nixda mit kunstvoller Filethäkelei (ich krieg nicht mal ein Granny hin, Schande-über-mich!) oder meisterhaften Pullovern mit komplizierten norwegischen, isländischen oder wasweissichfürwelchen Einstrickmustern!

Reiten ist meine Passion, schon seit bald 40 Jahren. Ohne meine Jungs wäre ich nur eine halbe Hummel, ich komme wunderbar mit ihnen zurecht und wir verstehen uns ohne viele Worte. Ich vermag auch wilde Bocksprünge wortwörtlich auszusitzen (sofern sie denn gradeaus gehen und nicht in einer 180°-Wendung vollzogen werden... Auch ich schaffe es nicht, die Physik zu überlisten!!) und ich traue mir zu, junge, temperamentvolle Pferde zu reiten. Über die vielen Jahre habe ich mir einen grossen Schatz an Wissen und Erfahrung angeeignet und bin eine sehr sichere Reiterin. ABER: Mit wirklichem KÖNNEN im Sinne von hochstehender, eleganter, von Turniererfolgen zuhauf gekrönter Reiterei hat das wenig zu tun. (Mal abgesehen davon, dass ich Turniere jeglicher Art sowieso ziemlich argwöhnisch beobachte....)


(....kleiner visueller Unterbruch....)

Ich liebe es, mit Worten zu jonglieren und daraus einigermassen ansprechende und sinnvolle Texte zu klöppeln. Ich würde behaupten, dass ich zu 99% der deutschen Sprache fehlerfrei mächtig bin- trotzdem würde es kaum dazu reichen, etwa ein Buch herauszugeben, das freiwillige Käufer finden würde. Aber ich lasse mich nicht entmutigen und wage immer wieder, meine Wortgebilde unter's Volk zu bringen. Danke, dass ihr das aushaltet! ;oD

Es ist wahrscheinlich nicht anmassend wenn ich behaupte, im Job als eine zuverlässige, engagierte, loyale und gutgelaunte Mitarbeiterin wahrgenommen zu werden. Ob ich allerdings je als "Mitarbeiterin des Monats" in die Annalen eingehen werde wage ich zu bezweifeln.

Ich singe gerne schön laut (dafür nicht wirklich schön). Ich spreche ein wenig Französisch, Italienisch und Englisch und wundere mich immer wieder, dass man mich versteht. 

Und so könnte ich noch mehr und noch mehr Beispiele anführen, aber schon diese paar beweisen mir: Ich bin Mittelmass. 

Und wisst ihr was? Ich bin glücklich damit! Mittelmass ist was Tolles! Es erfüllt die meisten Ansprüche, es lässt einem ruhig schlafen und es nervt nicht mit überzogenen Forderungen. Mittelmass wird als "Standard" oder "Norm" definiert, ist also eigentlich in seiner ureigensten Bedeutung absolut nicht negativ behaftet.
Seien wir doch ehrlich: Alles, was das "gängige" Mittelmass vermeintlich übersteigt lenkt Neid und Missgunst auf sich. Erfolg, Reichtum und Schönheit würden viele gerne bei sich selber finden, nicht aber bei ihrem Gegenüber. 

Tja, da hab ich's doch wirklich gut! Ich darf zufrieden sein mit dem, was ich leiste. Wenn ich mal was nicht hinkriege: So what! Man muss nicht alles können können! Ich ärgere mich nicht selber damit, hinter zu hoch gesteckten Zielen herzujagen, nur um irgendwann kleinlaut zuzugeben, dass ich sie nicht erreichen werde. Und es ist ein wunderbar entspanntes Gefühl festzustellen, dass man weder sich noch andern was schuldig bleibt....

Ich hab dazu einen sehr treffenden Spruch im www gefunden:

NUR WER DAS MITTELMASS NICHT ÜBERSTEIGT 
KANN MIT WOHLWOLLEN RECHNEN!


Noch Fragen?? ;oD

Habt es fein, meine Lieben!

Hummelzherzensgrüsse!
          *


Donnerstag, 16. April 2015

FRAGEN & ANTWORTEN


Minima Muse hat auf ihrem Blog, der das minimalistische Leben thematisiert, ein paar Fragen in den Raum gestellt. Ich denke schon, dass wir in Hummelzhausen inzwischen ein recht "minimalisiertes" Leben führen, obwohl wahrscheinlich jeder *Minimalismus* für sich anders definiert (das geht von der einfachen Konsumkontrolle, die man sich auferlegt,  bis zum Extremfall "Ich besitze nur 100 Dinge"!)

Ich hab mich also diesem Fragenkatalog gewidmet (und ja, meine Antworten sind vom Volumen her nicht wirklich minimalistisch, *ggg*!)
Wer Zeit und Lust zum Lesen hat: Bitteschön!

1. Wann hat das bei Dir angefangen mit dem Gedanken, minimalistisch leben zu wollen? War da ein Auslöser, oder war das eher schleichend?
Angenfangen hat es bei mir vor etwa 2 Jahren damit, dass mich ein Gefühl des Beengtseins beschlich. Ich bin nicht die grosse Sammlerin, hatte aber trotzdem den Eindruck, dass sich in unserem Zuhause einfach viel zuviele Dinge eingenistet hatten, die eigentlich gar nicht gebraucht wurden. Ausserdem war mein Leben seit Jahren sehr anstrengend, belastet von beruflichen und privaten Beziehungen und Verpflichtungen, deren Daseinsberechtigung nicht mehr gegeben war. Hinzu kam, dass ich kurze Zeit vorher grade meinen eigenen Interieurladen aufgegeben hatte, da war noch 'ne Menge Zeug vorhanden, das wegmusste.


2. Deine ersten Schritte, etwas zu verändern, kannst Du Dich daran erinnern, uns berichten?
Als erstes habe ich möglichst viel vom Ladeninventar auf ricardo.ch verkauft, den Rest eingepackt und bin damit an den Flohmarkt gefahren, der ausgesprochen erfolgreich für mich ablief! ;oD Der erste Schritt war getan, nun kam die Wohnung dran. Ich arbeite(te) mich systematisch vor, Schrank für Schrank. Dabei war und bin ich recht rigoros und überlege auch nicht lange, ob ich was weggeben will oder nicht. Aber es wird stetig weniger, und auch wenn ich noch nicht dort bin, wo ich hinwill: Jedes Stück, von dem ich mich trenne (oder es erst gar nicht kaufe!) ist ein Erfolg für mich!

3. Würdest Du Deine Anfangstätigkeiten auch anderen anraten, die gerade jetzt erstmals das Bedürfnis haben, mit weniger besser zu leben?
Auf jeden Fall! Aber man sollte darauf achten, sich nicht zu überfordern. Sich Schritt für Schritt vorzuarbeiten ist von deutlich mehr Erfolg gekrönt als zum ausufernden Rundumschlag ausholen zu wollen!

4. Was hältst Du von diesem … "jeden Tag ein Teil weniger"-Ding?
Gar nichts. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass ich wohl ein Teil rausholen würde, dann aber ganz bestimmt hängenbleiben und gleich zügig weiter entrümpeln würde. ;oD Für mich fühlt es sich deutlich besser an, gleich einen ganzen Schrank leerzuräumen, auszusortieren und das, was bleiben darf, wieder reinzustellen.

5. Dein(e) Gefühl(e) in Zusammenhang mit #Minimalismus. Beschreibe sie uns!
Es ist ein sehr, sehr gutes Gefühl, zu erkennen, dass man sich mit diesem "Viel weniger ist mehr!" was ausgesprochen Gutes tut. Man könnte regelrecht euphorisch werden! Anfänglich nervte mich zwar, dass man schon mal schräg angeschaut wird und Unverständnis erntet, wenn man sich öffentlich dazu bekennt, seinen Konsum extrem zu beschränken und zu kontrollieren und sich von ganz vielem zu trennen. Man fühlt sich mitunter nicht ganz ernstgenommen dabei. Da wird auch gerne das Wort "Phase" in den Mund genommen. Inzwischen kann ich darüber nur noch lächeln!


 ...najaaaa...ganz SO leer ist es bei uns dann doch noch nicht! ;oD


6. Was war Dein gefühlt schlimmster “Rückschlag”?
Ganz ehrlich? Ich hatte noch keinen. Ich ziehe das total durch, grade eben WEIL man sich so gut fühlt dabei!

7. Würdest Du sagen #Minimalismus ist eine Lebenseinstellung?
Aber hundert pro! Man kann ja irgendwie gar nicht ein bisschen minimalistisch sein, irgendwo ist doch alles miteinander verkettet. Unterschiede im "minimalistisch-sein" bestehen für mich einzig darin, wie man Minimalismus für sich definiert.

8. Was soll das denn sein, das “besser” als Besitz ist?
Oh, da gibt es so vieles! Das Wichtigste ist für mich der Zeitgewinn, wenn man sich um vieles einfach nicht mehr kümmern muss, das früher vorhanden war. Seien das nun Dinge, Beziehungen oder Tätigkeiten, die einem vorher belastet haben. Und dann spart man natürlich einiges an Geld. Man kann es ganz anders und nachhaltiger einsetzen, wenn man sich nicht andauernd Dinge kauft, die man eigentlich gar nicht braucht.

9. Benenne uns Deine größte Bereicherung, die durchs Minimalisieren geschah.
Einerseits siehe letzte Antwort. Und dann finde ich es einfach total gut, dass ich gemerkt habe, dass ich auch meinem Partner damit einen Riesengefallen tue! ;oD Er ist ein sehr genügsamer Mensch und zieht in Sachen "minimalistisch-sein" voll mit!

10. Was findest Du immer noch hart bei Deinem minimalistischen Leben?
Vielleicht hört sich das jetzt seltsam an, aber es gibt NICHTS, was ich vermisse! Alles fühlt sich perfekt an (ausser dass ich, wie schon erwähnt, noch nicht am Ziel bin! Aber Geduld bringt Rosen, nichtwahr??). Ich kann mir nicht vorstellen, wieder was an meinem jetzigen Lebensstil ändern zu wollen. Er hat so viele positive Seiten!

11. Was beglückt Dich am meisten an Deinem minimalistischen Leben?
Dass ich so glasklar merke, wie gut mir das alles tut!

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Ach, ihr seid noch da?? Danke für's Mitlesen! :oD

Bis bald, meine Lieben!

Hummelzherzensgrüsse!
          *

Sonntag, 12. April 2015

GEFEIERT

Ich bin da mal ganz ehrlich: Religion(en) sind für mich ein schwieriges Thema. Aber natürlich war ich heute mit dabei, als mein Patenmädchen Catrin bei allerschönstem Wetter seine 1. Kommunion feierte. Es war sehr gemütlich, die Familie sass fröhlich beisammen und wir haben sehr lecker gegessen. 

Rund um einen eleganten Chignon trug Catrin mein Handmade-Haarkränzchen spazieren:


Passend dazu hab ich noch ein kleines Geschenk-Döschen gefummelt für den finanziellen Zustupf an's neue "Kicki" (Kickboard), welches sich Catrin gewünscht hat. Das alte war ihr gestohlen worden. 


Alles in allem war's ein gelungenes Fest! Und Frollein war, denke ich, sehr zufrieden.....

Ich wünsche euch einen flotten Start in die neue Woche!

Hummelzherzensgrüsse!
         *

Donnerstag, 9. April 2015

ANTHRAZIT

Hab ich eigentlich schon mal bei Gelegenheit erwähnt, dass ich Handgemachtes ganz furchtbar gerne leiden mag??

;oD

Unter Anderem und im Besonderen Handgetöpfertes? Meiner Meinung nach kommt da NICHTS industriell Gefertigtes gegen an. 
Ich hab ja inzwischen auch meine eigene Haus & Hof-Keramikerin an der Hand. Das Chacheli erfüllt geduldig meine Wünsche und trifft dabei den Nagel immer genau auf den Kopf!

Erinnert ihr euch an meine Teebecher, diese wunderbar handschmeichelnden, bodenständigen und doch so eleganten?
Die haben jetzt "Gspändli" bekommen. Teller, die von der Grösse her irgendwo zwischen Frühstücks- und Esstellern liegen, sodass man sie für alles Mögliche verwenden kann.



Simpel und doch soooo schön, nichtwahr??

Das Chacheli hat mir auch den "Probeteller" mitgeschickt, der ihrer Meinung nach einen zu hohen Rand abgekriegt hatte.



Was soll ich sagen? Der HerrHummel befand, dass man davon doch auch ein paar mehr im Schrank haben sollte...... Ihr ahnt es schon: er musste mich nicht lange bequatschen! Und so kommt's, dass in ein paar Wochen wohl noch ein zweites Päckchen vom Chacheli in Hummelzhausen eintrudelt :oD !

Unser "altes" Geschirr wird nun verkauft. Wir erwerben in Zukunft wohl nur noch handgemachte, ökologisch und künstlerisch wertvolle, unter fairen Bedingungen produzierte ;oD und allen ästethischen Ansprüchen gerecht werdende Chacheli-Keramik *ggg*!

Habt es fein, meine Lieben!

Hummelzherzensgrüsse!
          *

....und ach, ist das ein Wetterchen zur Zeit! In der Natur beginnt alles "zu schiessen", und beim Ausritt durch den Wald gestern ist dieses Foto anstanden:








Samstag, 4. April 2015

BEKRÄNZT

Sooooo. Und heute, ganz kurz und knapp vor Ostern, mal wieder ein kleines DIY. Hab ja schon länger nichts mehr gewerkelt. Nein, es ist kein Ohasi, keine bemalten Eier, keingarnüscht Österliches. Naja, im weitesten Sinne vielleicht. 
Also: in einer Woche feiert mein Patenmädchen Catrin erste Kommunion. Und man hat mich darum gebeten, ihr doch was Dekoratives auf's hübsche Köpfchen zu kreieren. 
Hilfe! 
Da hat MEIN Kopf aber geraucht..... 
Grundlegende Frage: Kränzchen? Stirnband? Oder doch lieber ein Haarreif? Und wenn ja, wie soll das aussehen? 
In Ermangelung eines wirklich ausgereiften Konzepts zäumte ich das Pony von hinten auf. Und hab mir als erstes einfach ein paar Röschen aus breitem, champagnerfarbenem Geschenkband geknubbelt. Nachdem ich mir beim kläglich scheiternden Versuch, eine Anleitung auf Youtube nachzuarbeiten, beinahe die Finger abgebrochen hab, war ich kurz ganz leicht angesäuert. Aber irgendwie entstand doch plötzlich eine Art Blümchen in meinen Händen, ganz anderes zwar, als ich vorgehabt hatte, aber: Es hatte was von einem Röschen!
Der Knoten war geplatzt, und so ging das den ganzen Nachmittag fröhlich weiter: drehen, falten, kleben, Brandblase an den Zeigefingern vom Heissleim inklusive. (Kinders, wie kamen wir bloss früher ohne unsere Heissklebepistolen klar??)
Geschlagene 4 Stunden fummelte ich an dem Kränzchen rum, war schlussendlich aber doch sehr zufrieden.

Guckstdu:



Ich hoffe, Madamchen gefällt, was ich geschaffen habe. Die wissen ja heutzutage sehr genau, was sie wollen und was nicht, die kleinen Frolleins! ;oD


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Bei uns ist heute richtiges Gruselwetter, aber macht nix. Hat doch auch sein Gutes, viel Zeit für Gemütlichkeit zum Beispiel. Und ab Übermorgen soll der Frühling ja langsam zurückkehren!
So sah das hier gestern Morgen um 7 Uhr früh aus:



Hat doch auch seinen Charme, nichtwahr??

Bleibt mir also noch, euch allen wunderbar entspannte Osterfeiertage zu wünschen. Habt es schön und lasst die Seelchen baumeln!

Bis bald,
Hummelzherzensgrüsse!
         *