Gerade hat mich der Kommentar von Rosi zu meinem vorletzten
Post angeregt, noch einen Nachsatz zu meinem letzten Beitrag zu verfassen.
Sie schrieb unter anderem:
"Vielleicht gibt es doch ein Umdenken,
dass z.B. wichtige Dinge wieder hier
bei uns produziert werden,
auch wenn es dann etwas teurer wird"
Ein Thema, das mir immer wieder in die "Quere" kommt: dieses unsägliche Streben vieler Menschen, immer alles noch billiger bekommen zu wollen, diese gierige Suche nach Produkten und Dienstleistungen, für die sie immer weniger zu bezahlen bereit sind.
Wir alle wollen ja am Ende des Monats anständige Löhne ausbezahlt bekommen, nichtwahr? Und aus diesem Geld möchten wir uns das kaufen und leisten, was wir brauchen und was uns Freude bereitet. Das sollte im Idealfall ausserdem über das Allernötigste hinausgehen.
Aber irgendwie hat sich diese elende "Geiz-ist-geil"-Mentalität in unserer Gesellschaft breitgemacht. Und leider erkennen die wenigsten Menschen, was sie damit anrichten.
Persönlich war ich schon immer der Meinung, dass gute Qualität ihren Preis haben darf. Und wenn diese Qualitätsprodukte auch noch einheimisch produziert werden, dann erst recht. Ich bin gerne bereit, dafür etwas tiefer ins Portemonnaie zu greifen.
Ich höre es schon: Jetzt kommt sofort das Argument ums Eck, dass "man sich das auch leisten können muss". Das ist nicht ganz unberechtigt, aber: Gründet die Ebbe im Portemonnaie nicht oft darin, dass man immer ALLES haben will- egal, ob man es braucht oder nicht? Kaufen wir wirklich nur das, was wir zum Leben benötigen (und ein bisschen was für die Seele dazu!) oder fällt man andauernd auf manipulative Werbekampagnen herein die keinen anderen Zweck verfolgen, als uns das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Nehmen wir das Beispiel meines neuen Kruges im letzten Post.
Ich bin ganz ehrlich: Ich habe dafür 127 Fränkli bezahlt. Das ist, zugegebenermassen, ein stattlicher Preis. Und ich verdiene nun weiss Gott keine Reichtümer- ganz im Gegenteil.
Doch von diesem Geld leben
➽ die Firma, die den Ton herstellt, die ihren Arbeitern Löhne
und Sozialleistungen bezahlt
➽ die Keramikerin, die Stunden investiert um den Krug zu
drehen, zu glasieren und zu brennen und deren Erträge im
Regelfall gerade eben so zum Leben reichen
➽ die Ladenbesitzerin, die den Krug verkauft, die wiederum Miete
für die Lokalität an den Vermieter zahlt und deren Geschäft den
Ort belebt
➽ und summa summarum bezahlen sie alle auch Steuern, die am Ende
wieder der ganzen Gesellschaft nutzen
Wenn ich jetzt nicht bereit bin, diesen Preis zu bezahlen, dann wird die ganze Kette irgendwann auseinanderreissen. Und so geht es mit allem, das wir konsumieren, egal ob es Dinge, Lebensmittel oder Dienstleistungen sind.
Dumm nur, wenn wir plötzlich selber ein Glied in der Kette sind, die dem immer stärker werdenden Zug nicht mehr standhält. Und dann??
Versteht mich nicht falsch: Ich bin mir sehr bewusst dass es viele Menschen gibt, die den Preis für den Krug nicht bezahlen können. Aber es gibt viele mehr, für die es kein Problem wäre. Ich habe nur leider die Erfahrung gemacht, dass genau diejenigen, die es sich leisten könnten, die "sparsamsten" sind, um es mal nett zu formulieren....
Wir sollten uns einfach immer wieder vor Augen halten, was wir mit unserem Konsum bewirken. Und wen wir damit, auch indirekt, unterstützen.
Wie sagte schon meine Oma immer:
"Billiges bezahlt man mehrmals"
Wie wahr, wie wahr....
Habt einen schönen Tag,
❤️lichste Grüsse!