"Haben sie eine Kundenkarte?"
fragt die nette Frau an der Kasse. Ja, hab ich. Die meisten von uns werden wohl eines oder mehrere dieser kreditkartenähnlichen Teile im Portemonnaie mit sich rumtragen. Persönlich besitze ich 3 Kundenkarten (vom Grossverteiler, den wir regelmässig besuchen, vom Online-Shop für Tierbedarf, der Mollys Diabetikerfutter liefert, und von der Drogerie, in der ich alle entsprechenden Produkte kaufe.) Nur eine steckt im Portemonnaie; die andern 2 sind elektronisch direkt im Geschäft hinterlegt.
Grundsätzlich finde ich diese Kundenkarten eine gute Sache. Allerdings lasse ich sie mir nur von Geschäften ausstellen, welche die angesammelten Punkte hinterher in Bargutscheine umwandeln. Ich will und brauche keine Pfannensets, Frottéegarnituren oder Plüschtiere, die dann gerne als Prämie abgegeben werden (und die meist von mässiger Qualität sind, notabene!)
Auch wenn der Wert eines Bonus-Punktes oft minimal ist: es häufen sich über die Zeit doch erstaunliche Summen an! So haben wir über die letzten Jahre hunderte von Franken in Form von Bargutscheinen erhalten. Darüber freuen wir uns, denn wer kann schon seine Fränkli einfach so vom Boden aufsammeln?
Allerdings darf man ein paar wichtige Punkte bei der ganzen Sache nicht aus den Augen verlieren:
🛒 Niemand schenkt dir aus lauter Nächstenliebe Geld oder Produkte. Immer steckt dahinter natürlich Kalkül; man möchte den Kunden an sich binden, ihn dazu bringen, mehr zu kaufen als vorgesehen, und man fischt gleichzeitig noch kräftig Kundendaten ab. Gerade letzter Punkt stört mich aber wenig, im Gegenteil. Jeder Kassabon wirkt wie ein Stimmzettel und sorgt in der Summe dafür, dass das Sortiment angepasst wird. Nicht umsonst ist z.B. der Anteil von Bio- oder Demeterprodukten in den Läden so rasant gestiegen; die Nachfrage bestimmt den Markt, nichtwahr?
🛒 Geh immer mit einem Einkaufszettel los. Der verhindert von vornherein, dass du mehr kaufst als nötig! Er fokussiert dich auf die Produkte, die auf deiner Liste stehen, und bringt dich weniger in Gefahr, noch alles Mögliche andere in den Einkaufswagen zu legen.
🛒 Lass dich nicht von Aktionen verführen. Wenn du das beworbene Produkt wirklich oft konsumierst und weisst, dass du die grosse Aktionspackung in sinnvoller Frist aufbrauchen kannst: prima. Wenn nicht landet vielleicht hinterher die Hälfte im Müll; du hast Geld verloren und auch noch wertvolle Ressourcen verschleudert. Wirf ausserdem Gutscheine für Produkte, die du vorher nie gekauft hast, besser gleich weg.
🛒 Lass die Finger lieber von Kundenkarten, bei denen ein gewisser Punktestand innert einer definierten Zeitspanne erreicht werden muss und deren Punkte dann auch noch nach relativ kurzer Zeit verfallen. Man möchte dich so dazu bewegen, möglichst viel zu kaufen, damit dein Punktestand das Soll erreicht, und die gesammelten Punkte dann auch gleich wieder umzusetzen.
Fazit: Kundenkarten können wirklich einen positiven Effekt generieren. Allerdings lohnen sie nur in Geschäften, die du regelmässig frequentierst. Konsumiere besonnen- und lass ausserdem die Karten einfach so "nebenher laufen". Wer immer den Punktestand im Blick hat und möglichst viele Punkte scheffeln möchte agiert schlussendlich genau so, wie es der Herausgeber der Karte beabsichtigt....
Was machst du für Erfahrungen mit Kundenkarten?
Einen fröhlichen Sonntag
euch allen!
PS: Heute Morgen, 9 Uhr.
Es schneit. -1°.
Die Bise rüttelt heftig
an den Storen.
Von Frühling keine Spur mehr!
😉