Sonntag, 25. März 2018

TANZ DER AROMEN


Hätte man mich vor ein paar Jahren gefragt, ob ich gerne koche, ich hätte mit einem entschiedenen "Nein!" geantwortet. Ich empfand das Kochen damals als eine relativ frustrane Angelegenheit: Erst steht man gefühlte Ewigkeiten in der Küche, schnibbelt und rührt und werkelt, nur damit das Ergebnis dann innert Minuten weggeputzt ist. Im besten Fall. Denn dann könnte man zumindest davon ausgehen, dass es geschmeckt hat. 😄

Auch heute ist Kochen immer noch nicht mein allerliebster Zeitvertreib, aber ich habe mich mit der Materie angefreundet und kann ihr doch einiges abgewinnen.

Im Hummelzheim wird sehr einfach gekocht. Das rührt unter anderem daher, dass für kulinarische Höhenflüge meine Fähigkeiten schlicht und ergreifend zu beschränkt sind. 😳

Wirklich ausschlaggebend allerdings ist der Punkt, dass ich in den letzten Jahren die Wertigkeit einfacher, ehrlicher und guter Nahrungsmittel schätzen gelernt habe. Von Gemüsen, Früchten und Produkten, die innerhalb ihrer Saison genossen werden, die gerne in Bioqualität daherkommen und keine langen Wege hinter sich haben. 
Regional, saisonal und Bio sind für mich Kriterien, nach denen ich heutzutage praktisch ausschliesslich einkaufe.
Fertiggerichte kommen mir sowieso, wortwörtlich, nicht in die Tüte. Ich will einfach keine Geschmacksverstärker, Stabilisatoren und E's die Reihe rauf und runter in meinem Essen haben!
Und last but not least finde ich es furchtbar anstrengend nach Zutaten suchen zu müssen, von denen ich a) kaum den Namen aussprechen kann und mir b) sicher bin, dass ich sie einmal und nachher wohl nie wieder benutzen werde.



Wie gut ein Gericht aus ein paar wenigen Zutaten schmecken kann haben wir erst heute Mittag wieder festgestellt: Ein Eintopf aus Karotten, Sellerie und Kartoffeln. In relativ grobe Würfel geschnitten mit viel Zwiebeln und Knoblauch angedünstet, mit Fischsauce, einem klitzekleinen Bisschen Goa-Curry und Ingwer weichgekocht und zu guter Letzt "veredelt" durch einen kleinen Becher Sauerrahm.

Wenn man DAS anschliessend ganz bewusst in sich hineinlöffelt, dann schmeckt man die einzelnen Komponenten genau heraus: Das Erdige der Kartoffeln, das so gut harmoniert mit dem aromatischen Sellerie und der Süsse der Karotten. Den Hauch Exotik der Gewürze und das Cremige des Rahmes. Es schmeckte wunderbar!

Es zahlt sich auf jeden Fall aus, sich dieses Quäntchen Zeit zu nehmen, frische Zutaten zu verarbeiten und dann auch genau zu wissen, was man seinem Organismus da angedeihen lässt.
Und ausserdem: Wir kochen immer viel zu viel. Wie schön, wenn man abends nach der Arbeit einfach noch eine Portion aus dem Kühlmöbel ziehen, auf dem Herd warmmachen und dann in aller Ruhe geniessen kann.

Spätestens dann zahlt sich das Bisschen Aufwand mit dem Kochen aus!

🍛🍞🍜🍶🍴🍝🍲



Frohen Start in die neue Woche,

Hummelzherzensgrüsse!






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Freitag, 16. März 2018

ES SOLL SUMMEN UND BRUMMEN!


Der alte Herr Winter it ein zäher Bursche; er mag das Zepter einfach noch nicht an den Frühling abgeben und schwingt es in den nächsten Tagen nochmal beherzt.
Aber trotz der drohenden Minusgrade gehen meine Gedanken doch ganz konkret Richtung Lenz. Nicht, weil ich JETZT! und SOFORT!! Frühling haben will, sondern weil für meine Idee ein wenig Planung vonnöten ist.

Das Wissen um die Tatsache dass unsere Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und anderen kleinen geflügelten Wesen und Krabbler immer weniger Nahrung und Unterschlupf finden ist mir einfach unerträglich. 
Und nachdem sogar der Garten hinter dem Haus letztes Jahr seiner ganzen Wildheit und Vielfältigkeit beraubt wurde machte ich grossen Handlungsbedarf aus. Der Blick aus dem Küchenfenster, der "nur" noch auf Grüngehölze, Bäume und Rasen fällt, deprimiert mich einfach. 

Also habe ich beschlossen, eine Bienenweide anzulegen, sobald die Temperaturen dafür stabil genug bleiben.
Ich hab gegoogelt und recherchiert und mich schlau gemacht und weiss jetzt, was richtig und wichtig ist: viele Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian, Sonnen- und Glockenblumen, Akeleien.....also einfach ein möglichst breites Spektrum von geeigneten Pflanzen "die was tun" für unsere kleinen summenden und brummenden Freunde!

Um der Nachhaltigkeit möglichst durchgehend Rechnung zu tragen beabsichtige ich, meinem Vermieter die benötigten Pflanztöpfe abzuschwatzen. Er betreibt ja hier am Hof ein Gartenbaugeschäft und bekommt seine ganzen Pflanzen in grossen, stabilen Kunststoff-Eimern geliefert, die hinterher keiner mehr braucht. (Ich frage mich sowieso, was er mit DER Menge an Töpfen macht??)
Natürlich finde ich Kunststoff jetzt nicht wirklich das non plus ultra, aber die Teile sind stabil und frostfest, und ausserdem: Es macht keinen Sinn, neue zu kaufen, wenn genügend Secondhandware vorhanden ist!

Die Pflanzen gedenke ich in Bioqualität zu erstehen; eine entsprechende Bio-Gärtnerei hab ich schon ausgemacht, und ausserdem führt auch unser Baumarkt inzwischen Pflanzen, die diesem Anspruch genügen.
Letzten Herbst hab ich Samen aus den vertrockneten Schoten meiner Akeleien gesammelt und werde die jetzt ansäen. Hier in der Wärme der Wohnung wird sich bestimmt schnell was tun!


Bei meinem letzten Ausflug nach Luzern stattete ich auch dem "Changemaker" den obligaten Besuch ab, einem Geschäft, das sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat und ein wirklich wunderbares Sortiment führt. Ich komm da nie raus, ohne was gekramt zu haben. Aber das gute Gewissen ist dabei mindestens so gross wie die Freude an den erstandenen Stücken! ;oD 
Dieses Mal waren es zwei handgetöpferte Tassen (hachjooo. Ich weiss. Ich hab einen Tassenknall.....) und eine "Seedbomb".



Eine Kugel also, gerollt aus Erde, Ton und den Samen von 20 einheimischen Wildblumen.



Ich bin sooo gespannt, was da alles wachsen wird! 



Hach! Am liebsten würde ich sofort anfangen, Pflanzen holen, in Erde wühlen! Aber ich weiss: Ich muss mich gedulden.

Der alte Herr Winter ist ein zäher Bursche.......  😏



Hummelz💓ensgrüsse!

...und verlinkt wird dat janze bei unserer Rostrose, bei EiNaB
und beim Pfauenauge-Blog!






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Montag, 12. März 2018

DER MENSCH- DAS MASS DER DINGE??

Auch wenn es jetzt (und wahrscheinlich auch in der nächsten Zeit!) immer noch zwei Schrittchen vor und eins zurück geht, so kann man es doch nicht mehr übersehen: der Frühling streckt seine Ärmchen aus! Die Vögelchen zwitschern schon in aller Früh aus Leibeskräften, der Tag erwacht bereits viel zeitiger, das Licht ist nicht mehr so eisig, sondern viel weicher geworden, und ganz allgemein bewegen sich die Temperaturen wieder regelmässig im zweistelligen positiven Bereich.
Die Natur zündet die zweite Phase des Erwachens und Gedeihens; ganz vieles hat sich schon heimlich unter der Erde getan, jetzt folgt das Aufbrechen und sich-dem-Licht-entgegenschieben. Eine wundervolle Zeit ist es, eine von Freude geprägte und dem Harren auf dieses Entfalten, das sich oft gefühlt von einem Tag auf den andern mit lebendigem Effort und bunter Pracht einen Weg bahnen wird.
Er beflügelt uns, der Frühling, er macht die Seele leicht und das Herz froh. Und auch wenn ich den Winter sehr liebe so bin ich doch jedes Jahr auf's Neue begeistert und sehr berührt davon, welche Vitalität der Frühling uns beschert und mit welcher Energie er sein Werk vollbringt!

Was wären wir ohne die Natur, ohne ihren Takt, den sie vorgibt und mit dem sie unser Leben führt, und allem andern, was sie uns ohne irgendwelche Ansprüche beschert?

Trotzdem treffe ich immer wieder auf Zeitgenossen die am irrigen Glauben festhalten, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei und es ihm zustehe, sich die Erde und ihre Lebewesen untertan zu machen. 
Diese Ansicht greife ich nicht einfach so aus der Luft, nein. Das bekomme ich in schöner Regelmässigkeit 1:1 live und in Farbe zu hören oder zu lesen. Da wird in unseren (Print)medien beispielsweise darüber diskutiert ob es eine vertretbare Lösung sei, Schwäne abzuschiessen, weil ihre Populationen (scheinbar)zu gross werden und sie (notabene im Naturschutzgebiet!) Weiden mit ihrem Kot verunreinigen. Dass man sie aber vorgägig ihres angestammten Lebensraumes beraubt hat, weil man unbedingt direkt am Wasser Häuser errichten, Anlegestege, Parkplätze und/oder Strassen bauen muss, das verliert man geflissentlich aus den Augen. Dabei ist es nur nachvollziehbar, dass die Tiere sich notgedrungen auf die übriggebliebenen Flächen zurückziehen bzw. auf diese verdrängt werden, nichtwahr? 



Leider können solche Beispiele lückenlos aneinandergereiht werden, und manchmal frage ich mich schon, wie kurzsichtig die Menschheit geworden ist.....

Heute hatte ich sogar die zweifelhafte Ehre, von einem mir völlig Unbekannten als "blöde Grüne" betitelt zu werden. Wie es dazu kam? Nun, wir sassen nach der morgendlichen Stallarbeit gemütlich in der Tanke bei Kaffee und Laugebrötchen, als wir von einem Herrn am Nebentisch ins Gespräch verwickelt wurden. Wir kamen bald auf die Hochwasserschutzverbauungen zu sprechen, die hier in der Gegend anstehen. Der Vorschlag zur Problemlösung unseres Tischnachbarn war so einfach wie kostengünstig: man müsse nur den See XY ausbaggern, um den Wasserdurchfluss zu steigern. Auf meinen Einwand hin, dass der See aber im Naturschutzgebiet liege und deshalb bestimmt nicht angetastet werden dürfe meinte er, der Mensch sei viel wichtiger als die Natur, und die Natur per se werde sowieso total überbewertet. 

Pffttthhh.
Da kräuselt sich mir jedes Nackenhaar einzeln.....

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das nicht so stehen lassen konnte. Ganz ruhig und sehr freundlich versuchte ich meine Meinung zur Materie loszuwerden, wurde aber schon nach dem ersten Satz rüde abgewürgt.
Mit einem geschnaubten "Blöde Grüne!" schoss der Gutste von seinem Stuhl hoch und begab sich zur Kasse, um zu bezahlen.

Nunja. Ich kann nur hoffen, dass dieser "weitsichtige" Mitmensch nicht die Meinung der Allgemeinheit vertritt. Sonst gute Nacht.....

Meine gute Laune war aber schnell wiederhergestellt, spätestens dann, als ich mich heute mit meiner lieben Frau Shabbyhus in Luzern getroffen hab. Lang und breit wurde geratscht über Nachhaltigkeit, Downshifting, Lebensinhalte und die Möglichkeit, diese veränderten Ansprüchen anzupassen. 
Schön wars. Weil wir viel gelacht, wie immer viele Gemeinsamkeiten ausgemacht, wie immer was Nützliches im "Changemaker" eingekauft und sowieso was Feines gegessen haben.

Es war beruhigend festzustellen, dass es noch mehr "blöde Grüne" gibt auf dieser Welt! 😂



Frohes Frühlingserwachen allerseits,

Hummelzherzensgrüsse!!


Diesen Post verlinke ich gerne zur Rostrose und zu EiNaB!














Donnerstag, 1. März 2018

HALLO FRÜHLING!

Schon klar: Diese Postüberschrift entbehrt nicht einer klitzekleinen Prise Sarkasmus! 😉 Denn so viel Winter, wie sich jetzt grade breitmacht, hatten wir die ganze Saison noch nicht. Selbst die Meteorologen dürften beim Blick aus dem Fenster heute Morgen sehr erstaunt gewesen sein, denn sie hatten (zumindest für unsere Region hier!) nicht diese Mengen an Schnee vorausgesagt, die nächtens dann doch vom Himmel fielen. Aber so ist das halt: Die Natur tut, was sie für richtig hält, und schert sich dabei keinen Deut um so menschgemachte Daten wie den heutigen meteorologischen Frühlingsanfang! 😊

Aber mir solls recht sein! Der Ausritt vorhin war ganz wunderbar, der Schnee dank der Minusgrade so trocken und fluffig leicht, dass er vor den trabenden Hufen in fröhlichen Wolken hochstiebte, was die Ponys wiederum dazu veranlasste, ihre Köpfe ganz tief zu senken und ihre Unterlippen schlabbernd durch den kalten Puder zu ziehen. Ein Bild für die Götter....



Das einzig mühsame in den vergangenen Tagen war bloss, dass uns im Stall alles einfror. Kein Wunder bei minus 4° Raumtemperatur! Der Tränkekessel musste jeden Tag mehrmals mit dem Beil enteist werden, genau wie der Ablauf des Brunnens. Denn wenn DER zufriert, dann ist die Chose perfekt.... Die Toilette ist im Moment nicht benutzbar. Spülkasten eingefroren. Am Waschbecken kommt nur noch kaltes Wasser, das aber auch nur, weil ich es früh genug in einem feinen Strahl Tag und Nacht laufen liess.
Und als Tüpfelchen auf dem i "durfte" ich in den letzten Tagen abends gegen 21 Uhr immer nochmal zum Stall fahren, um die Jungs zu tränken. Ich wollte ganz sicher sein, dass sie genug Wasser abbekommen, denn sonst drohen Koliken. Und was das bedeutet, das könnt ihr hier nachlesen!
Aber was tut man nicht alles (gerne!) für seine felligen Freunde....

Die sibirische Eiseskälte hat sich inzwischen ein wenig verzogen, die Temperaturen werden in den kommenden Tagen kontinuierlich steigen.
Schade eigentlich! Ich mag es sehr, wenn die Landschaft so still unter einer weissen Decke liegt, wenn man beim Abwasch vom Küchenfenster aus den Vögeln zusehen kann, wie sie das Futter unter dem wilden Ahorn aufpicken, und wenn die schweren Jungs quietschend vor Freude auf die stein-und-bein-gefrorene Weide rasen!

Doch alles hat seine Zeit. Und das ist richtig so!

Das Entschleunigte, das der Winter meiner Meinung nach mit sich bringt, habe ich auch dazu genutzt, Schränke um- und Dinge wegzuräumen. Obwohl ich dachte, dass der Flohmi 17 wohl der letzte gewesen war stehen im Keller schon wieder 2 grosse Schachteln mit Kram, der weg kann.

Aus Weinessig, Zitrone und Mandarinenschalen hab ich ein Putzmittel angesetzt, das ich in den nächsten Tagen absieben und mit Schmierseife versetzen werde. Bin gespannt, wie es wirkt!


Ach! Kennt ihr übrigens Bienenwachstücher? Eine tolle Sache: Mit Bienenwachs präparierte Baumwolltücher die dazu taugen Käse, Gemüse und Ähnliches einzuschlagen oder aber auch um Schüsseln abzudecken. Man kann sie feucht abwischen und wohl ewig benutzen, wenn man ein wenig Sorge trägt. Wir haben sie im Unverpacktladen entdeckt und halten sie wirklich für eine ganz tolle und nachhaltige Alternative zu Kunststoff- oder Alufolie.


Auf speziellen Wunsch hin noch ein paar Einblicke in unseren Geschirrschrank in dem nur noch das steht, was wir wirklich täglich benötigen (links an der Tür Omas Topflappen!). Ist der Schrank beinahe leer, ist die Spülmaschine randvoll. Passt!


Ein paar Schüsseln dazu (bis auf eine alle geschenkt bekommen oder aus dem Brocki), ferddisch. Reste und Vorräte kommen bei uns in Confiturengläser oder grosse Gurkengläser, Tupperdosen gibts bei uns nicht.



🍲🍴🍵🍶🍷



So! Das war jetzt eine wilde Mischung, aber egal. 😄

Haltet euch schön warm, 

Hummelzherzensgrüsse!