Als ich Ende letzter Woche morgens in der Futterbox im Stall plötzlich ein fremdes Katzengesicht entdeckte, war ich im ersten Moment wie vom Donner gerührt: ich glaubte, meinen verstorbenen Frodo vor mir im Heu liegen zu sehen. Das konnte ja nun nicht sein- deshalb fragte ich mich, wo der kleine Kerl plötzlich herkam. Und ausserdem auch, warum er sich nicht gleich aus dem Staub machte. Er schien mir nämlich ein ausgesprochen scheues Wesen zu sein.
Er war recht mager, also stellte ich ihm einfach ein Schüsselchen Futter vor die Nase, welches er wegputzte, sobald ich die Box verlassen hatte.
Er war auch abends und am nächsten Morgen immer noch da, und ich hatte je länger, je mehr den Eindruck, dass es ihm nicht wirklich gut ging.
Also scheuchte ich die Mietz "versuchshalber" mal ein wenig auf, und ihr unsicheres Gangbild schien mir nichts Gutes zu bedeuten.... Hatte sie einen Autounfall gehabt? War sie krank?
Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit der Tierschutzorganisation NetAP und auf deren Anraten hin rief ich dann meine gute Bekannte an, die sich stark für diese Organisation engagiert. Wir berieten uns, und sie war auch der Meinung, dass man die Mietz einem Tierarzt vorstellen sollte. Sie erschien gleichtags nach dem Mittag mit Käscher, Chiplesegerät und dicken Handschuhen bewaffnet im Stall; innerhalb von 2 oder 3 Minuten hatte sie das Frodo-Double eingefangen und sicher in der Transportbox verstaut. Einen Chip konnte sie nicht abscannen.
Weil die nächste Partner-Tierklinik etwa eine Stunde Fahrt entfernt liegt, machten HerrHummel und ich uns zügig auf den Weg mit der kostbaren Fracht. Es war ein ziemlich warmer Tag, und da mein kleines Autochen nur über eine Pseudo-Klimaanlage verfügt, sausten wir mit offenen Fenstern über die Autobahn; die Mietz schien - verständlicherweise! - ziemlich gestresst und hechelte ordentlich.
In der Tierklinik nahm man uns den kleinen Kerl ab und begann gleich mit den Abklärungen, während wir uns auf den Heimweg machten.
Am nächsten Tag erhielten wir dann die traurige Nachricht: man hatte ein CT gefahren, welches die Diagnose fortgeschrittener Lungentumore ergab. Sogar eine Rippe war schon betroffen und in Auflösung begriffen, und der Bauchraum war voller Aszites (Bauchwasser), welcher noch zusätzlich auf die Lungen drückte. Die Mietz wäre wohl innerhalb der nächsten 2 oder 3 Tage erstickt, meinte die Tierärztin.
Es blieb nichts anderes, als den kleinen Kerl ziehen zu lassen. Auch wenn ich ihn nur ganz kurz kennengelernt hatte, so tat es mir furchtbar leid um ihn. Aber wenigstens konnten wir verhindern dass er, irgendwo und ganz alleine, einen schlimmen Tod sterben musste.....
An dieser Stelle möchte ich NetAP ganz herzlich für die schnelle und unbürokratische Hilfe danken. Und wenn ihr ein paar Fränkli/Euro übrig habt, dann spendet sie doch an diese Organisation; ich weiss aus Erfahrung, dass euer Geld am richtigen Ort ankommt!
NetAP – Network for Animal Protection, 8133 Esslingen
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Bei einem Besuch auf der Webseite erfahrt ihr mehr zu dieser Organisation (www.netap.ch). NetAP agiert weltweit, die Hilfe bezieht sich also nicht nur auf die Schweiz!
DANKE!