Sonntag, 23. Oktober 2022

EINGESEIFT

 

Guuuten Tag! 😊

Bevor ihr jetzt alle denkt, dass ich des Bloggens müde geworden bin (nönööö!): heute doch mal ein schüchternes Lebenszeichen mit einer klitzekleine Recycling-Idee (weil mir sonst ums Verwürgen nichts Verbloggenswertes einfällt). Nichts Neues, nichts Weltbewegendes. Und doch nützlich und hübsch!

Beim Kochen heute Mittag pulte ich meine Bio-Knofis aus einem feinen Kunststoff-Netzchen. Die Bio-Gemüse sind bei uns leider oft noch extra verpackt, weils ja so Unverschämte geben soll, die ansonsten die kleinen "Bio"-Aufkleber davon abknibbeln und es an der Kasse als "normales" Gemüse ausgeben. 

Ich wollte das Netz schon ärgerlich mit Schwung in den Abfall befördern - da fiel mir was ein. Ich hatte da noch ein Joghourtglas stehen mit kleinen Seifenrestchen. Ihr kennt das bestimmt auch: je kleiner die Stücke werden, desto öfter flutschen einem die Dinger dauernd aus der Hand oder brechen gleich auseinander. Also einfach sammeln; ich hab auch schon Flüssigseife draus gekocht, funktioniert prima. 

 


 

Heute allerdings steckte ich einfach die Seifenstückchen in das Knofinetz, hab ein Restchen Satinband drumgebunden- et voilà!


 
 
Weil es ein ganz feinmaschiges Netz ist kann man damit wunderbar die Hände waschen, bis auch das kleinste Restchen aufgebraucht ist. Und es hinterher einfach wieder mit frischen Stückchen befüllen.


 💦💧💦
 
 
Und sonst so? Morgen ist mein erster Arbeitstag nach den Ferien- ich kann nicht behaupten, dass ich vor Begeisterung implodiere....😳
 
Aber wie heisst es so schön: nach den Ferien ist vor den Ferien.
Das nächste Mal dann also irgendwann um Weihnachten rum.
(Apopo: in 9 Wochen ist Heiligabend schon durch. Boah.)
 
Kommt gut in die neue Woche! ❤️ 
 
 
....und PS: dieses Foto auf speziellen Wunsch für Frau Aurelia! 😊 (Nein, das Regal ist nicht schief und schräg- dieser Eindruck ist der etwas ungünstigen Perspektive geschuldet, *gg*!) 






 


 

Montag, 10. Oktober 2022

FREI.ZEIT.HERBST.ZEIT

 

 

Diesen Sommer hatten wir viel später Ferien als üblich- da hab ich mich beinah ein wenig erschrocken, als die Herbstferien an die Tür hämmerten!😊 

Aber ich hab sie mit Handkuss reingelassen- irgendwie überdauert mein Akku immer weniger lang....

Bei mir gibts keine Flugtickets und keine gepackten Koffer, dafür aber einen Merkzettel:
 


Die ersten beiden Punkte kann ich abhaken. Während mein Autochen in der Garage meines Vertrauens steht, durchgecheckt wird und seine Winterschuhe bekommt, haben wir heute Morgen die Fenster geputzt. Und alle Spiegel. Gläsernen Schranktüren. Radiatoren. Bilderrahmen. Und die grossen Bubble-Glühbirnen. Eigentlich wollten wir das ja im Sommer erledigen- aber nach 6 Tagen Zäuneziehen hatten wir darauf einfach keinen Bock mehr.

Jetzt kann man wieder was erkennen!

Blick aus unserm Stubenfenster: 

 


  

Ferien bedeutet für mich, einfach Zeit zu haben. Alles kann, nix muss. Solche Termine plane ich immer in die Ferien, um sie nicht auch noch im Alltag irgendwo unterkriegen zu müssen. Es ist z.B. viel entspannter, Molly an einem Ferientag in die Transportbox zu setzen und mit ihr zum Tierarzt zu fahren, um ihren Blutzuckerspiegel testen zu lassen, als das irgendwann noch zwischen Job, Haushalt, Stallarbeit und Ausreiten unterzubringen. 

"Das sind doch keine Ferien!"

höre ich jetzt den einen oder die andere sagen. 

Doch, für mich ist genau das sehr wohltuend. So schaffe ich es, viel gelassener meinen Alltag zu meistern, weil ich da nicht immer noch alles Mögliche müsste und sollte. Die paar Punkte verteilen sich ja jetzt auf 2 Wochen- so bleibt noch viel Zeit für Müssiggang! 

Man kann z.B. auch mal einfach in den Himmel gucken und feststellen: 

Oh! Da kreisen 8 Bussarde gleichzeitig! 


 

Gerade kommt HH vom Training retour. Ich setz dann mal den Teekessel auf und hol die Berliner aus dem Brotschrank...

☕️🍪 

 

Schöne Herbsttage,

meine Lieben!

 

 

 

Sonntag, 2. Oktober 2022

DAS MÄDCHEN MIT DEN ROTEN SCHUHEN

 

 

 ...und es begab sich, dass der Herbst langsam Einzug hielt. Die Blätter an den Bäumen verfärbten sich stetig, leuchteten in satten Farben und  wurden vom kühlen Wind, der aufkam und um die Hausecken zog, mitgetragen auf seinem Weg. Die Erde bereitete sich auf die lange, grosse Ruhe vor, aber in Feld und Wald herrschte noch geschäftiges Treiben: das Eichhörnchen polsterte seinen Kobel noch einmal mit einer weichen Schicht Moos aus und ergänzte seine Wintervorräte. Den Rehen wuchs langsam das dichte, dunkle Winterfell, und die Vögel nahmen sich vom Gabentisch der Natur so viel wie möglich, um sich eine wärmende und nährende Fettschicht anzufressen. Auch wenn das grosse Welken und Vergehen unaufhaltsam einsetzte und die eisigen Tage näher rückten, so schüttete Mutter Natur noch einmal ihr üppiges Füllhorn über Allem aus.  

Aber nicht nur in der Natur wurde es dunkler und kälter- es schien, als würde gerade die ganze Welt in einem grauen Nebel versinken. Ein unwirklicher Dunst, der einem den Atem zu nehmen drohte und mit klammen Fingern nach der Seele griff. 

Auch das Mädchen fühlte es. Es wusste: dieser Winter könnte besonders kalt und schwierig werden. Und das lag nicht nur daran, dass es kaum noch Feuerholz gab; etwas Unwirkliches, Bedrohliches kroch wie ein gefährliches Urtier aus seiner Höhle und verunsicherte und verängstigte die Menschen. Manche erstarrten in ihrer Furcht, wagten sich kaum noch aus dem Haus, schlugen die Hände vors Gesicht und jammerten. Andere gerieten in hektische Betriebsamkeit, rafften alles zusammen, was sie bekommen konnten, und lagerten es ein in der Hoffnung, so sicher durch diese besorgniserregenden Zeiten zu kommen.

Das Mädchen aber besann sich darauf, sich nicht beirren zu lassen und ruhig zu bleiben. Es wollte nicht seine Zuversicht und seinen Mut verlieren. Also holte es die handgestrickte Jacke aus molliger Schafwolle aus dem Schaft, die ihm seine Schwester von einer Reise ins ferne Eisland mitgebracht hatte, und kuschelte sich hinein. Und es liess sich vom alten Schuster Jack ein paar anständige, schwere Schuhe mit dicker Sohle nähen. Zum Schnüren waren sie, mit einem flauschigen Fellabschluss am Rand. Das Auffälligste an ihnen aber war die Farbe: das Mädchen hatte sich für ein dickes Leder in einem tiefen Tomatenrot entschieden, denn es wusste: Rot ist warm und positiv. Es strahlt eine kraftvolle Energie aus, regt Emotionen an und motiviert zum Handeln.

 


 

So wollte das Mädchen gut durch die dunklen Tage kommen. Warm eingehüllt in die dicke Jacke, beide Füsse in anständigem Schuhwerk fest auf dem Boden.

Schon bald fielen die ersten, schweren Flocken, der Strahl am Brunnen vor dem Haus gefror zu Eis und der kalte Hauch des Winters zog übers Land.

Und das Mädchen machte sich auf in den nahen Wald, warm eingehüllt und mit sicherem Schritt auf dem harschen Schnee, um Feuerholz zu suchen.


Ich weiss, meine Lieben: so einfach wirds nicht werden. Aber vielleicht kann (m)eine kleine Geschichte ein bisschen Zauber in den Tag bringen? 😊

 

Kommt gut in die neue Woche!