Donnerstag, 28. März 2024

BUT TIMES ARE CHANGING....

 

 

 Letzthin habe ich mir ein Herz genommen und endlich meinen Sattel auf Ricardo eingestellt. Lange hat er jetzt unbenutzt in der Sattelkammer gestanden; John braucht keinen Sattel mehr, da wir ihn seit seiner Bauchfellentzüdung nicht mehr reiten können, für Harry hat sich meine Reitbeteiligung ein baumloses Reitkissen gekauft. Und selber verunmöglicht mir mein morsches Fahrgestell ja seit einiger Zeit, mich in den Sattel zu schwingen... 

Dieser Sattel war (und ist!) mir eine echte Freude, und ein bisschen stolz drauf bin ich auch. Von einem Sattler handgemacht ist er, ein altkalifornischer Workingsaddle aus schwerem, dickem Leder, mit Rawhide-Verzierungen und nur ganz dezent punziert. Ich mag edles Understatement!😉

 


So ein Stück kauft sich jemand wie ich nur ein Mal im Leben. Ganz abgesehen von seinem Preis setzt man bei einem qualitativ so hervorragenden Sattel voraus, dass er mindestens 2 Generationen (Menschen, nicht Pferde!) "überlebt". Man sagt, über so einen Sattel könne getrost ein LKW rollen, ohne dass er Schaden nehme....

Über Stock und Stein hat mich dieser Sattel getragen, im wahrsten Sinne des Wortes. Mich nimmt wirklich wunder, wieviele Kilometer ich mit ihm und meinen Dicken zurückgelegt habe- es müssen unzählige sein. Was wir zusammen nicht alles erlebt haben- und manchmal fungierte er sogar als Schleudersitz, *ggg*! Die Ponys waren in jungen Jahren beide recht ungestüm und sehr temperamentvoll...

Und so geht mit dem Verkauf dieses Sattels langsam, aber sicher eine Ära zu Ende. Die Jungs werden mich hoffentlich noch ein paar Jährchen gesund und munter begleiten. Aber wenn die Beiden mal in die ewigen Jagdgründe galoppiert sind, werde ich mir mit Sicherheit kein Pferd mehr ins Haus (bzw. in den Stall) holen. Das erlaubt meine Gesundheit nicht mehr- und auch wenn meine Jungs und die Westernreiterei meine ganz grosse Passion in diesem Leben waren, so werde ich mich an diesen Gedanken wohl oder übel gewöhnen müssen.

 


 

Aber dann wird sich bestimmt eine andere Türe auftun. Ganz ohne Tiere kann ich mir (m)ein Leben nicht vorstellen- vielleicht klopft dann eine arme Pitbull- oder Galgoseele aus dem Tierschutz an ebendiese Pforte? 

Ich lass mich einfach vom Universum überraschen. Bis dato hat es seinen Job nämlich überdurchschnittlich gut gemacht- ganz besonders, was die Tiere anbelangt, die immer wieder den Weg in mein Dasein gefunden haben! 😍

 

Nadann:

Fröhliche Feiertage, 

meine Lieben!

 


 


Samstag, 16. März 2024

PUTZ.BLITZ!

 

 
 
Letzthin, als die Sonne gerade wieder einmal hell und strahlend durch die (öhemm...nicht mehr ganz so sauberen....) Fenster schien, konnte ich es definitiv nicht mehr ignorieren: da lag Staub. Überall. Was der dustere Winter noch gnädig verborgen gehalten hatte, war jetzt nicht mehr zu übersehen. 
 
Um ehrlich zu sein: ich bin kein Putzteufel. Ich mag es aufgeräumt und ordentlich, aber wenn da mal ein paar Wollmäuse durch die Wohnung rennen, macht mich das nicht wirklich verrückt. "Wir leben hier, das ist kein Heimatmuseum!" lautet meine Devise- und mit 2 Mietzen-Mitbewohnerinnen müsste ich wohl jeden Tag den Staubsauger rausholen, wollte ich in einem relativ staubfreien Zuhause leben. Tu ich aber nicht- hab noch manch Sinnstiftenderes zu erledigen! 😁
 
Also ist es zur Routine geworden, dass wir immer samstags die Böden saugen und feucht feudeln, ausserdem nimmt sich HH des Bades an (er macht das 1A!) - alles andere bekommt immer dann eine Abreibung, wenns grad so passt und der Elan dazu anwesend ist. Stosse ich auf eine "desaströse" Ecke, so schnappe ich mir ein Kesselchen mit ordentlichem Seifenwasser und einen Lappen, und los gehts. 
Der gute, alte Frühlingsputz fällt bei uns flach.
 
Gestern war meine Schreibtischecke dran. Alles ordentlich abgewischt und trockengerieben und by the way auch gleich noch ein paar Dinge dem Abfalleimer zugeführt, die nur noch rumlagen und keiner mehr benutzte. 
 
 
 
Tisch: aus dem Brockenhaus, selber aufgemöbelt
Computer: 2. Hand, auf Ricardo "geschossen"
Computeruntersatz: handgemacht von HH
Rollcontainer + Bilderleiste: I**A, viele Jahre alt
Kleine Truhe: handgemacht von meinem Dad,
(inkl. handgeschmiedeter Beschläge!)
von mir gestrichen und be-schabloniert
Stuhl: vor Jahren neu gekauft
Magnetboard: Interio (?), uralt
Efeutute: selbstgezogen

 
Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass bei meinen armen Efeututen die Photosynthese wohl auch nicht mehr reibungslos ablaufen konnte... Also bin ich dem Staub auf allen drei Pflanzen sorgfältig mit warmem Wasser zu Leibe gerückt und habe gleich auch noch mit einer Gabel die Erde aufgelockert.
 
Vergesst alle teuren Spezial-Blattglänzer oder "Hausmittel" wie Bier o.ä. Warmes Wasser reicht völlig aus!
 

So! Wieder was geschafft. Demnächst kommt die Stube dran, und so arbeite ich mich (über die Wochen...😊) peu à peu quer durch die Wohnung. 
Wenn ich mir nämlich zuviel aufs Mal vornehme kann ich mir sicher sein, dass sich auf halber Strecke der Schwung verabschiedet. Aber so kann man ohne Riesenaufwand regelmässig ein Erfolgserlebnis verzeichnen.
 
Und wie siehts bei euch aus? Wischmop und Putzeimer schon bei Fuss- oder habt ihr auch eure ganz eigenen Putzroutinen etabliert?
 
 
Happy
  Wochenende, 
 meine Lieben!
 🌼 
 


 

Samstag, 9. März 2024

IMMER.IM.KREIS

 

Heute möchte ich euch eine wunderbare Reportage ans Herz legen: 

 

"Die Gaïa-Hypothese" 

 

 

 

Wenn man mal wieder an den Zuständen auf dieser Erde verzweifeln könnte, dann macht einem dieser Film wirklich Mut. Ihr findet ihn ganz leicht im Inet.


Sagt euch der Name James Lovelock etwas? Um ehrlich zu sein: ich hätte vor diesem Post auch nicht wirklich etwas damit anfangen können.

James Lovelock, Biophysiker und Mediziner, hat die Gaïa-Hypothese zusammen mit der Mikrobiologin Lynn Margulis Mitte der 1970er-Jahre entwickelt. Natürlich wurde er dafür lange.... na, sagen wir im besten Falle: belächelt. 

Es würde den Rahmen dieses Posts sprengen, wenn ich diese Hypothese im Detail erläutern wollen würde. Aber ganz vereinfacht zusammengefasst behauptet die Gaïa-Hypothese (benannt nach der griegischen Göttin der Erde), dass "die Erde ein komplexes System ist, das sich konstant selbst reguliert. Alles ist auf unvorstellbare Weise wie in einem riesigen Organismus miteinander vernetzt und hält sich in der Waage. In diesem wunderbaren System wird alles Benötigte selbst hergestellt und nichts verschwendet. Kleine Kreisläufe werden zu grossen und geben in unfassbaren Mengen genau das ab, was für lebensfreundliche Verhältnisse auf der Erde notwendig ist". 

So vermodert ein alter, umgestürzter Baum nicht einfach, sondern er wird zum Unterschlupf und Nahrung für Lebewesen. Es wachsen z.B. Flechten oder Pilze auf ihm. Mäuse etwa fressen die Pilze, werden selber von Raubvögeln gejagt und erlegt, und so laufen diese Kreisläufe ab. Nichts wird vergeudet, alles hat seinen Sinn und Zweck, geht ineinander auf. In der Natur gibt es kein "verbauchen"; alles fliesst zurück in die Kreisläufe.

Der "moderne" Mensch allerdings produziert Dinge, benutzt sie und wirft sie weg. Für jedes neue Ding werden frische Ressourcen erschlossen, verbraucht und weggeworfen. So reisst der Mensch unermüdlich Glieder aus der Kette, die diese uralten Kreisläufe am Laufen hält. Ursprünglich wusste der Mensch, dass er nur soviel verbrauchen darf, dass das Gleichgewicht in den Kreisläufen der Erde erhalten bleibt. Das hat er inzwischen durch seinen Drang nach immer noch mehr vergessen. 

Wir "leben, als hätten wir nichts mit diesem Planeten zu tun".  

Ist das nicht eine wirklich fürchterliche Aussage?

Die Menschen, die Wirtschaft, die Unternehmen, die Politik müssen sich verändern. Wir stecken in einer alles umfassenden Krise und müssen grundlegende Entscheidungen treffen. Der einzige Weg zu überleben ist, die Arbeitsweise der Natur zu imitieren. Kreislaufwirtschaft ist unsere grosse Chance. Aus dem, was wir eigentlich wegwerfen würden, Neues entstehen zu lassen. Alles zu nutzen, was schon da ist, und nicht, in immer noch schnellerem Tempo Raubbau an knapp werdenden Ressourcen zu betreiben. 

 

"Allmählich haben die Kritiker angefangen, zuzuhören!" 

 

sagt James Lovelock ganz zum Ende des Films. 

Und:


"WIR MÜSSEN ALLES NEU DENKEN!" 

 

Denkt ihr mit?



 

Samstag, 2. März 2024

IN.BETWEEN

 

 

Irgendwie fühlt sich das alles grad etwas seltsam an. Wie ein bisschen aus der Gegenwart gefallen- und ich irrlichtere ein wenig durch Zeit und Raum. Nachdem wir hier gefühlt nur ein paar Tage "richtigen" Winter hatten, so wie es sich gehört, mit eisiger Kälte und Schneefall, löste sich das schon sehr bald auf in Temperaturen, die immer irgendwo im tief zweistelligen Bereich herumdümpelten. Die Natur scheint damit so wenig klarzukommen wie ich selber; mal zieht sie all ihre herbstlichen Register, es ist duster, feucht und neblig- aber schon am nächsten Tag lacht die Sonne vom babyblauen Himmel, und alles, worauf ihre Strahlen treffen, nimmt eine Wärme auf, die schon sehr intensiv und anhaltend ist. So sehr, dass bereits da und dort Blüten zu bestaunen sind...

 


 

Sogar einen Zitronenfalter habe ich letzthin durch den Garten schaukeln sehen (wovon lebt der arme Kerl denn jetzt bloss?), und auch sonst schwirrt und summt schon einiges an "Kleinflugzeugen" durch die Luft. Ich beobachte das alles mit Skepsis. Hier in den Bergen kann das Wetter von jetzt auf gleich kippen, und auch wenn die Meteorologen uns einen "aussergewöhnlich warmen Frühling" prophezeit haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass der jetzt noch nicht gleich losgeht- auch wenn im Moment alles darauf hindeutet.

Und so bewege ich mich hin und her zwischen all dem Angenehmen und Schönen, womit der späte Winter und der herannahende Frühling mich beschenken. Freue mich am fröhlichen Gezwitscher der Amsel vor dem Schlafzimmerfenster frühmorgens und verabschiede den Tag ganz gemütlich mit einer heissen Gemüsesuppe bei Kerzenlicht.

 


 

Entdecke beim Gang durch "meinen" Wald, dass die Natur ganz langsam wieder erwacht, dass es überall- noch sehr zögerlich und leise, aber unübersehbar- zu spriessen beginnt. Und doch glitzern in der Früh die Regentropfen der Nacht zu Eis gefroren an den Metallgattern, die den Auslauf der Dicken einzäunen.

Die Natur lässt sich Zeit. Und auch wenn alle schon "Hurra, Frühling!" rufen, so wird das Archaische des Winters noch eine Weile mit dem Lieblichen des Frühlings den Weg gemeinsam gehen- und das ist richtig so.

Aber gerade läuft mein Leben eh'auf halbem Tempo- wortwörtlich. Ich arbeite vorderhand jeweils nur morgens; das schafft den wunderbaren Vorteil, dass ich mir viel mehr Zeit lassen kann für alles, was der Alltag mit sich bringt. Und das wiederum schenkt mir die Musse, den allmählichen Wandel der Jahreszeiten mit allen Sinnen und ganz bedacht wahrzunehmen. So bekommt das Leben eine Qualität, die man sich für kein Geld kaufen kann!

Da sorgt der Gedanke, dass ich hinterher auch gleich noch 11 Tage Ferien anhängen kann, für einen Schwung Fröhlichkeit extra.... 🤓

 

Ich wünsch euch ein 

beschwingtes, 

entspanntes 

und 

erholsames WE! 

 


PS: Schaut mal, ist das nicht unglaublich? Dieses Bild meines Herzens entstand bei einer speziellen CT-Aufnahme. Schon verrückt, was heutzutage alles möglich ist....