Sonntag, 24. März 2019

FRÜHSTÜCK IN LUZERN, EIN PROJEKT UND CLICK!

Wir sitzen praktisch direkt über der Reuss am Fenster des Frühstückssaales im "Hotel des Balances" in Luzern.



Unter uns fliesst das Wasser gemächlich dahin, die Sonne lässt goldene Kringel auf den Wellen tanzen, gegenüber am andern Ufer erheben sich die mächtigen Türme der Jesuitenkirche in den blitzblauen Himmel und zu ihren Füssen reiht sich ein Büdchen ans andere- es ist Wochenmarkt. Das herrliche Wetter lockt Hunderte von Menschen an die Stände, es werden frische, regionale Lebensmittel, Blumen und Handwerkliches angeboten. 
Auf der Szenerie liegt eine Stimmung beschaulicher Lebensfreude, die Menschen stehen in Grüppchen zusammen, plaudern, geniessen das Ambiente.

Wenn ich den Blick von diesem ansprechenden Anblick löse, dann wandert er durch den feudalen Saal und bleibt am üppigen Frühstücksbüffet hängen. Es duftet nach frischen Croissants und nach Kaffee. Gemeinsam mit meiner Freundin Babs und zwei ihrer Kolleginnen sitzen wir hier und freuen uns an diesem schönen Morgen. Während die andern Drei sich übers Büffet hermachen wende ich mich meinem "Kontinentalfrühstük" zu; eine grosse Auswahl von knusprigem Gebäck, frischen Confituren, Butter, Honig, Kaffee und Tee à discretion reichen mir völlig aus.
Es ist wahnsinnig gemütlich, und obwohl ich zwei der Mädels heute zum ersten Mal sehe plaudern und lachen wir zusammen, wie wenn wir uns schon lange kennen würden.

Wir ziehen die ersten Fäden für ein Projekt, das wir gemeinsam in Angriff nehmen wollen. Es werden Ideen gesammelt, Anregungen diskutiert, am Konzept gefeilt. Stunden später ist der Tisch abgegrast, dafür wirbeln in den Köpfen die Gedanken. Zuhause muss ich das alles erst mal sortieren und die vielen Ideenfetzen auf Reihe bringen. 

Aber zuerst ziehen wir alle noch gemeinsam los, um den "Changemaker" zu besuchen. Mein aller-allerliebster Laden in Luzern, einer der nur Produkte anbietet, die allesamt unter ökologischen Gesichtspunkten hergestellt wurden und somit fair und sozial, bio, rezikliert, energieeffizient, swissmade und/oder handgemacht sind. Dieser Laden begeistert mich (und die andern Drei auch), ich komme da praktisch nie raus, ohne eine Kleinigkeit gekauft zu haben, das aber dann mit bestem Gewissen. 

Diese Armbänder.... Ich schleiche seit bestimmt einem Jahr um sie rum. Eigentlich trage ich ja keinen Schmuck, aber diese Lederbänder...die sind genau meins. Ein breites, dickes Lederband, versehen mit 3 grossen Nieten, auf die man sogenannte Chunks aufclicken kann. Die Bänder sind pflanzengegerbt, die Chunks werden von Menschen in Hilfsprojekten handgemacht. Und alle haben sie eine Bedeutung.

Jetzt aber! Heute gönne ich mir dieses Schmuckstück. Sorgfältig suche ich mir 3 Chunks aus, clicke sie auf mein Band und freue mich.  








Links:   Die Feder der ägyptischen Göttin Maat, sie steht für
         Gerechtigkeit (das alte Ägypten fasziniert mich seit
         jeher!)

Mitte:   Der Nautilus, er verkörpert die Perfektion (und soll mich
         daran erinnern, meinen bisweilen etwas impertinenten Hang 
         zur Perfektion im Zaum zu halten! 😌 )

Rechts:  ein Zeichen aus dem Tibet, bedeutet "Strahlen, Helligkeit 
         und Pracht", es beschützt und fördert die Spiritualität



Beschwingt mache ich mich Mitte Nachmittag auf den Heimweg. So ein schöner Tag war das, in Gesellschaft von kreativen Menschen, die viele meiner Gedanken und Ansichten teilen und mit denen man was auf die Beine stellen kann. 

Schade, dass wir alle doch recht weit auseinanderwohnen. Aber unser Projekt wird dafür sorgen, dass wir uns dann und wann wiedersehen!



Kommt gut in die neue Woche,
Hummelzherzensgrüsse!








Freitag, 15. März 2019

SAG MAL ?!

Zuerst einmal: Ich hab mich wahnsinnig gefreut über die vielen Kommentare zu meinem letzten Post! Vor allem weil mir das gezeigt hat, wie präsent diese Themen bei euch sind und wie sehr sie auch euch umtreiben. Danke für eure engagierten Zeilen!

Meine liebe wwww-Freundin, die Bahnwärterin, hat sich bei Sunny ein paar Fragen gemopst, die wiederum von Luziapimpinella motiviert wurde. Sie, die BWärterin, regte dazu an, sich auch mal mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Ich mag solche Fragen/Antwortespiele gerne; sie tragen dazu bei, dass wir uns hier alle noch ein bisschen besser kennenlernen, sie lassen uns schmunzeln und lüften auch mal kleine Geheimnisse! 

Lange Rede, kurzer Sinn: Los gehts!

1. Sagst du immer, was du denkst?
Ja, (leider) ziemlich oft. Das kommt nicht immer gut an, weil ich manchmal ziemlich direkt bin. Aber immerhin attestieren mir z.B. meine Arbeitskolleginnen, dass ich dabei doch ziemlich diplomatisch vorgehe. Ich sehe den Sinn nicht ein, andern nach dem Mund zu reden, vor allem wenn es um Themen geht, die mir wichtig sind. 
Es gibt allerdings auch Momente, da halte ich den Mund- auch wenn mir das oft verdammt schwerfällt: Wenn absehbar ist, dass meine Meinung weder akzeptiert werden wird noch irgendwas an der Situation verbessern könnte. 
Grundsätzlich setze ich mich aber am liebsten mit Menschen auseinander, mit denen man- wie sagte die BWärterin so schön?- "die guten Kräfte bündeln kann"! Das sind in der Regel die Menschen, die mir nahestehen.

2. Wirst du immer dort wohnen bleiben, wo du jetzt wohnst?
Nunja- wahrscheinlich nicht unbedingt in diesem Haus, denn in Zukunft würde ich mich gerne verkleinern. So richtig- wer hier schon länger mitliest der weiss, dass ich den Traum vom Leben im Tiny House oder in einem grossen hölzernen Wohnwagen realisieren möchte.
Aber ich werde bestimmt hier im Kanton bleiben und in der Schweiz sowieso. Hier stecken meine Füsse in der Erde, hier gehöre ich hin.

3. Wie klingt dein Lachen?
Ich lache sehr viel, ziemlich laut und manchmal auch an der völlig falschen Stelle. 😂 Mein Lachen klingt ziemlich tief und kullert wie kleine, dunkle Steinchen in den Raum. Allerdings kann ich auch ziemlich hysterisch kichern- je nachdem, was Grund zur Heiterkeit bietet! 😉 
In diesem Zusammenhang sollte ich vielleicht auch noch meinen Humor nicht unerwähnt lassen: Der ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, oft nicht auf den ersten Blick als solchen zu erkennen und ausserdem manchmal auch sehr ironisch. Ab und an sorge ich mit meinem Humor für ziemliche Verwirrung.....

4. Was war deine weiteste Reise?
Herrje. Ich bin KEIN Weltenbummler und werde wohl auch nie einer werden. Ich war mal auf den Kanaren und auf Korsika, weiter bin ich noch nicht gekommen. Viel wird sich daran in Zukunft nicht ändern, denke ich. Denn eigentlich will ich nicht mehr fliegen und bin ausserdem ganz furchtbar gerne zuhause. Aber wenn ich, wie heute, eine Reportage über Island oder auch über Irland sehe, dann möchte ich da doch unbedingt noch hin. Diese Landschaften rühren irgendwas in mir ganz extrem an. Mal sehn, was das Universum diesbezüglich noch mit mir vorhat!




5. Was kannst du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wird?
Oh, da gibt es vieles. Ich bin ein Mensch, der richtig aufgehen kann in dem, was er gerade tut, z.B. beim Beobachten meiner Tiere. Im Stall zu hocken und den Ponys beim Mampfen ihres Heues zuzusehen, den Mietzchen beim Spielen und wie sie ihre Sozialkontakte pflegen- das ist eine Untätigkeit, bei der die Zeit wie im Fluge vergeht! Wie oft habe ich mich schon dabei ertappt an die 2 Stunden im Stall gesessen zu haben oder auf dem Heuboden, wo es so gemütlich ist, wo sich die duftenden Ballen stapeln, das Holz bei Erwärmung durch die Sonnenstrahlen knackt und eine unglaublich entspannte Athmosphäre herrscht!
Und das Schreiben- auch darin kann ich restlos aufgehen. Beim Aneinanderreihen von Gedanken, der Suche nach dem perfekten Ausdruck und dem Feilen an einer Satzstellung verfliegt die Zeit im Nu.

Grundsätzlich gibt es kaum etwas, bei dem mir langweilig wird. Moment, doch: Archivarbeiten in der Klinik.... 😜



DONE!

Wer hat Lust, die Fragen aufzunehmen und ein kleines bisschen was von sich preiszugeben?




Ein schönes WE euch allen,
Hummelz💖ensgrüsse!



Sonntag, 10. März 2019

GEDANKENKARUSSELL


Manchmal ist das doch zum Verrücktwerden. In meinem Kopf kreisen die Gedanken, ich sitze gefühlte Stunden da und starre ein Loch in die Luft, aber die weisse Seite vor mir auf dem Bildschirm bleibt leer. Ich kriege die vielen Gedankenfetzen irgendwie nicht zusammengestückelt, oft auch weil sie sich immer wieder um die gleichen Themen drehen und ich denke, dass ich jetzt vielleicht mal was Neues schreiben sollte.
Aber wie mache ich das, wenn es eben genau DIE Themen sind, die mich, in letzter Zeit praktisch omnipräsent, beschäftigen?

Wenn es mir z.B. beinahe schon körperlich weh tut wenn ich sehe dass vis-à-vis von unserem Haus die riesigen, alten Tannen und Laubbäume gefällt werden, welche über Jahrzehnte die Allée dort säumten. Die Stämme, die nun im Wiesland liegen, sind kräftig und gesund- warum also mussten sie weg, wenn man doch weiss, dass grade Bäume extrem viel Gutes für unser Klima und die Umwelt tun? Und das ist nur ein Beispiel- ich habe das Gefühl, dass hier in der Umgebung geholzt wird, wie wenn es kein Morgen geben würde. (Naja. Das gibts dann irgendwann auch nicht mehr, wenn das alles so weitergeht, nichtwahr?)





Wenn ich höre, dass unsere "Volksvertreter" oben in Bern das CO2-Gesetz bachab schicken und ich gleichzeitig lese, dass die Schweizer dafür fröhlich doppelt so viel fliegen wie die Menschen in unsern Nachbarländern, dann kriege ich beinahe die Krätze. Es ist doch inzwischen wohl jedem bekannt, wie schädlich gerade die Vielfliegerei für unser Klima ist, genau wie auch diese unsäglichen Kreuzfahrten. Und ich ärgere mich wirklich darüber dass gerade in letzter Zeit in mehreren TV-Sendungen Tipps ausgestrahlt wurden, wie man NOCH billiger reisen, fliegen und per Schiff um die Welt schippern kann. Wie cool, wenn man für ein paar Euro irgendwas all inklusiv in die Türkei oder mal eben zum Christmas-Shopping nach New York fliegen kann, nicht wahr? Dass man mit diesem Verhalten ausser der Umwelt auch den Menschen schadet, die diese Billigstpreispolitik an ihren Arbeitsstellen und im eigenen Land ausbaden dürfen, das blendet man gefliessentlich aus. Wieso sollte man sich darüber auch den Kopf zerbrechen?

Und so bewirkt das täglich selbst Erlebte oder die über die Medien transportierten Meldungen, dass man im besten Fall den Kopf schüttelt, sich im schlechtesten Fall einem aber innerlich alles zusammenzieht. 

Wie gut, wenn sich doch immer wieder die Möglichkeit bietet, den Fokus auf Positives zu lenken. Und ich weiss nicht, ob ich es mir nur einbilde- nein, ich glaube nicht- aber in den vergangenen Monaten meine ich einen wirklichen Umschwung auszumachen. 

Da sind zum einen die Schülerstreiks, die sich stetig ausbreiten und denen sich nun auch die Erwachsenen anschliessen. Die Masse hat die Macht, darauf setze ich. Streiken und Protestmärsche auf der Strasse sind probate Mittel wenn es darum geht, gleichgesinnte Menschen mobil zu machen und im besten Fall ein Anliegen durchzusetzen. (Der Hambacher Forst ist ein wunderbares Beispiel dafür!)  
Ich hoffe aber wirklich sehr, dass sich diese (jungen) Menschen bewusst sind, dass es damit nicht getan ist, sondern dass Klima- und Umweltschutz unter anderem auch vom eigenen nachhaltigen (Konsum)verhalten abhängig sind. Und da ist jeder einzelne gefordert. Der Besitz jedes neuesten elektronisches Gadgets, Ferienreisen und Shoppingtouren fallen in die Kategorie der Dinge, die man rigoros ändern muss, will man nicht nur reden und streiken, sondern wirklich was TUN.

Und ich stelle andererseits im Gespräch mit Menschen in meiner Umgebung fest, dass man sich wirklich Gedanken macht. Ich treffe auf Leute, von denen ich nie geahnt hätte, dass sie sich auch nur eine Spur für den Klimaschutz, geschweige denn für einen nachhaltige(re)n Lebensstil interessieren. Sogar eine meiner Arbeitskolleginnen (2 Autos, 2 Motorräder, ein eigenes Ferienhaus, Ferienfliegerei mindestens 2 Mal im Jahr, Mode, Kosmetik, tralleraa)scheint sich inzwischen im Klaren zu sein, dass es "so nicht weitergehen kann". Sie erzählte mir von einer Reportage im TV, die sie wirklich mitgenommen zu haben scheint. 
Na bitte. Natürlich ist es vom Gedanken bis zur Tat bei manchen ein weiter Weg, aber immerhin: die erste Hürde scheint sie genommen zu haben.

Manchmal ist es schwierig, der Wut und einer mitunter aufkeimenden Frustration nicht die Oberhand zu lassen. Diese Gefühle bleiben nicht aus, wenn man sich ernsthaft und regelmässig mit der Materie befasst. Und doch kann und muss man den vielen Lichtblicken Priorität erteilen die sich offenbaren, wenn man mit wachen Sinnen durch seine Tage geht. So viele grosse und kleine Projekte auf dieser Welt, angeschoben von mutigen und motivierten Menschen, denen unser wunderbarer Planet wirklich am Herzen liegt. Menschen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas tun und die es schaffen, andere mitzureissen. Solche Geschichten treiben mich an, bestätigen mich. Und schüren auch immer wieder die Hoffnung, dass wir es schaffen. 

Herrje. Habt ihr tatsächlich bis hierhin durchgehalten? Merci bien! Ich könnte wahrscheinlich jetzt noch ellenlang weiterschreiben, denn das war nur ein Bruchteil der Gedanken, mit denen ich mich befasse, ich möchte aber eure Geduld nicht zu arg auf die Probe stellen! 😊 



Startet fröhlich in die neue Woche
(ich hab F-E-R-I-E-N!!! 👏)

💕lichste Hummelzgrüsse!