Mittwoch, 28. Dezember 2022

ALTJAHRESWOCHE

 

ZACK. Vorbei.

Meine paar weihnachtlichen Dekorationen sind wieder in der Stollentruhe verschwunden. Geblieben sind eine herrlich aufgeräumte Luftigkeit, ein paar Kerzen und der Leuchtestern. Sterne gehen immer. Vor allem im Winter.

Wir haben es uns sehr gemütlich gemacht diese Woche. Wenn wir nicht im Wald waren mit den Dicken oder im Stall, dann haben wir Zuhause all die kalorienträchtigen Schlemmereien genossen, die uns verehrt wurden. Panettone, Stollen, Guetsli. Dazu Punsch (Chriesi und Bratapfel, hausmacherart!) oder Tee. Und wir haben uns dabei ein paar Filme angeschaut, die ich erwähnenswert finde.

 

A Christmas Carol


 

Eine Geschichte, die man sich wieder und wieder anschauen mag. Für mich bisher die beste Version war die animierte von Disney; gesehen haben wir diese Woche die Intepretation des Drehbuchautors Steven Knight, der zusammen mit Tom Hardy und Ridley Scott 2019 diese 3teilige Miniserie für BBC drehte. Wir haben den ganzen Film in 2 "Anläufen" geschaut, denn er dauert doch immerhin etwas über 3 1/2 Stunden. Wenn auch stellenweise sehr düster und dabei weit entfernt von Weihnachtlich-Schmalzigem, überzeugt diese Version mit einer aussergewöhnlichen Umsetzung der Geschichte. Sehr sehenswert!

 

Die Bücherdiebin 

 

 


 

Eine sehr anrührende und eindrückliche Biographie aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Als Off-Stimme erzählt der Tod die Lebensgeschichte der 9jährigen Liesel Meminger, die auf einer Zugfahrt ihren Bruder verliert und kurz darauf auch ihre Mutter, die Kommunistin ist und verhaftet wird. Liesel kommt zu Pflegeeltern, wo der herzensgute Hausherr der kleinen Analphabetin Lesen und Schreiben beibringt und damit ihre Liebe zu Büchern und dem geschriebenen Wort weckt. Liesel kommt in die Hitlerjugend, erlebt eine Progromnacht mit Bücherverbrennung, ihre Pflegeeltern verstecken einen Juden unter ihrem Dach und zuletzt überlebt Liesel die Bombardierung ihrer Wohnstrasse, wobei sie aber alle ihre Lieben verliert.

Leise, melancholisch und doch auch voller Lebensfreude trotz aller widrigen Umstände- der Film geht zu Herzen und erinnert an eine Zeit, die keiner noch einmal erleben möchte....

 

Noah



 

 

Dieser Streifen intepretiert die bestbekannte Geschichte der Arche Noah- auf sehr archaische Weise und ohne jegliche religiöse Sentimentalität. Streckenweise hat mich der Film sogar ein wenig an "Herr der Ringe" erinnert. Die apokalyptische Darstellung mahnt einem in erschreckender Weise an das, was heutzutage gerade mit unserem Planeten passiert. Der Film ist bemerkenswert besetzt (Russell Crowe, Emma Watson, Anthony Hopkins, Nick Nolte) und lässt einem angesichts der Parallelen zum Hier und Jetzt ziemlich nachdenklich zurück... 

Religiöse Kreise haben an diesem Film bemängelt, dass er "nicht historisch korrekt" sei. Was in mir die Frage aufwirft, wer denn nun so ganz genau weiss, was historisch korrekt wäre- im wahrsten Sinne des Wortes?

 

Nunja. Sehenswert und unterhaltsam sind sie alle drei!

 

Geniesst die letzten 

paar Tage des Jahres- 

ich darf morgen wieder 

zur Arbeit.

 

 

 

 


Montag, 26. Dezember 2022

SALAME DELLA CASA CALABRONE

 

Folgendes:

Man zieht seinen Schwager beim Weihnachts-Wichteln, der in Zukunft seine Würste selber herstellen möchte und sich deshalb explizit einen Zustupf an eine Wurstmaschine wünscht. Irgendwie findet man es aber blöd, ihm einfach nur schnöde Moneten zu schenken. Und jetzt?

Man macht ihm, ganz dem Thema entsprechend, einfach selber eine Salami dazu. Und weil die Hummel Vegetarierin ist (logo!😃) und deswegen niemalsnie ein Schweinchen ins Gras beissen soll, wird es eine

  

🍫 Schoggisalami! 🍫

 

Also:

300gr schwarze Schoggi mit 100gr Butter über dem Wasserbad schmelzen.



Wenn alles schön cremig zerlaufen ist, ein bisschen abkühlen lassen. Dann kommen 1/2 Tlf. Zimt, 2 Tlf. Vanillepaste, 1 Esslf. Rum oder Grand Marnier und ein Tlf. Orangenzesten dazu.

 


Jetzt zerbröselt man 100gr
Butterguetsli (ich habe Shortbread genommen) und schneidet 150gr Dörraprikosen klein.

  

 

Alles unter die Schoggimasse rühren (die Guetsli und die Aprikosen zuerst in einer Schüssel von Hand gut durchmischen. So trennen sich die Aprikosestückchen besser und kleben nicht zusammen).

 


Nun darf das Ganze eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen, um formbar zu werden.

Dann die Hälfte der Masse auf ein Stück Klarsichtfolie löffeln, zur Wurst eindrehen und die Enden gut verzwirbeln, mit Klammern sichern.

Für die 2te Salami hatte ich nicht mehr genug Klarsichtfolie, weil ich schon lange keine mehr kaufe. Also hab ich es mit Butterbrotpapier versucht. Mit der Folie wird die "Wurst" aber runder und glatter.

 


Nun lässt man die "Salames" über Nacht im Kühlschrank richtig fest werden. Damit die Optik stimmt, anschliessend mit Küchengarn stilgerecht umwickeln und mit Puderzucker einstäuben; das soll die Salzschicht imitieren, welche beim Trocknen echter Würste auf der Aussenhaut entsteht.

Ferddisch!

 


 

Sieht doch witzig aus, oder? (Und weil ich Dummi die Salames eingepackt habe,

 


ohne sie vorher zu fotografieren, müsst ihr euch mit dem Bild vom Rezept begnügen. Meine sahen aber genau so aus!)

Tipp: Die Salame vor dem Geniessen eine Weile bei Zimmertemperatur stehen lassen. So lassen sie sich besser schneiden (und schmecken auch aromatischer!). 

Der Schwager hat sich sehr über die "Salami" gefreut (und über den Zustupf auch....😊).

 

Fröhliche 

Altjahreswoche, 

meine Lieben! 

🌟💫🌟






 

Sonntag, 18. Dezember 2022

PIEP!

 Winter ist eine wundervolle Zeit. Zumindest für alle, die ihn gut leiden können...😉 Gerade zeigt er sich von seiner ganz zauberhaften Seite hier: dick eingemummelt in eine weiche, strahlendweisse Decke breitet sich die Landschaft vor einem aus. Eben sind HH und ich von einem langen Spaziergang mit den beiden Dicken durch den märchenhaften Wald zurückgekommen. Herrlich wars- ganz still (denn wir waren alleine unterwegs, haben niemanden angetroffen- und die dicke Schneedecke schluckt alle Geräusche sowieso!), die klare frische Luft zu atmen und gemeinsam mit den Ponys die Wege langzustapfen hat einfach so gut getan.

Für die Tiere allerdings, die jetzt viel schwerer an Futter kommen und den ganzen Tag damit beschäftigt sind, danach zu suchen, ist es eine anstrengende Spanne. Ich gerate ja immer wieder an Menschen welche die Meinung vertreten, dass man Wildvögel im Winter nicht füttern solle. Die "würden schon genug finden", und wenn nicht, dann sei das "nichts anderes als eine natürliche Selektion". Achso.

Nichtmal in Zeiten, in denen unsere Natur noch einigermassen intakt war, hätte ich diese Aussage unterschrieben.

Heutzutage aber, mit den ganzen klimatischen Veränderungen und einem vom Menschen so sehr zum Negativen manipulierten Lebensraum (falls er denn überhaupt noch vorhanden ist! Ich erinnere an die modernen Stein"gärten"....) kann ich diese Einstellung erst recht nicht teilen. Ganz abgesehen davon, dass inzwischen auch auf dem Land extrem viel Natur überbaut wurde, hat sich ausserdem die Vegetation sehr verändert. Es fehlt oft an den Pflanzen, Büschen und Bäumen, welche unsere Wildtiere früher im Winter mit Nahrung versorgt haben.

Und weil niemand anderer als der Mensch Schuld daran trägt vertrete ich die Auffassung, dass es jetzt das Mindeste ist, unseren kleinen gefiederten Freunden über die kargen Zeiten zu helfen.

So. Jetzt darf ich hier am Haus ja nicht füttern - was mich aber nicht dran hindert, es trotzdem zu tun. Ich bin einfach über den Zaun auf Nachbars Weide gestiegen, wo direkt an unser Grundstück angrenzend ein riesiger alter Nussbaum steht. Dort habe ich mein Vogelhaus aufgehängt (guck!) und freue mich nun drüber, dass dort ganz schön was los ist. Das Angebot wird dankbar angenommen, also tappere ich jetzt täglich mit meinem Futterkesselchen da rüber und fülle nach.  



 

"Meine" Piepmätze bekommen eine sättigende und gesunde Mischung aus allen möglichen Saaten und Körnern, Nüssen, Fettfutter und sogar Mehlwürmern. Ich muss mir jetzt nur noch (z.B. aus Maschandraht-oder hat jemand einen andern Vorschlag?) eine Aufhängevorrichtung für Meisenknödel basteln. Die Plasticnetze, in denen sie normalerweise erhältlich sind, können für die Vögel u.U. nämlich zur Todesfalle werden. Und DAS wollen wir ja nun gar nicht, n'est-ce pas?

Auch wenn ich weiss, dass ich mit meiner Futterstation nur ein paar Dutzend Mägen füllen und diesen Vögeln das Leben erleichtern kann, so ist es doch eine Freude und ein schönes Gefühl, es überhaupt zu tun. 



 

 Eine entspannte Woche 

wünsche ich euch!

Und denkt dran: 

es geht alles 

auch viel einfacher...


🌟🌟🌟




 

 


 

Samstag, 10. Dezember 2022

SCHNEEE-HEEEFLÖCKCHEN!....

 

Seit vorletzter Nacht taumeln sie beinahe unentwegt vom Himmel: feine, glitzernde Schneeflöckchen. Sie hüllen die Landschaft in ein weisses Gewand, machen die Welt ein bisschen ruhiger. Und ich freue mich! Was ist schon ein Apfenz ohne Schnee? Das ist doch wie...wie...ach, egal, es ist einfach nicht richtig! 😊

 


 

Für kommende Woche sind Tagestemperaturen im Minusbereich prognostiziert, und nachts soll es richtig knackkalt werden. Geht doch! Vielleicht besteht ja dann die Chance, dass der Boden gefriert und die Dicken endlich wieder mal raus auf die Weide dürfen?


 

Wir kommen gerade vom Einkaufen zurück; mir ist aufgefallen, dass die Menschen irgendwie alle fröhlich sind. Obwohl Viele unterwegs waren gab es kein Gedränge, keiner schob einem seine Karre auf die Fersen, keiner drängelte. Es sieht so aus, wie wenn der Schnee nicht nur optisch, sondern auch in den Menschen innendrin für Ruhe sorgen würde.

Wir machen es uns jedenfalls sehr gemütlich. Die Wohnung ist geputzt, der Kühlschrank gefüllt. Der Rest vom Wochenende dient jetzt allem, das Freude macht. Ein oder zwei Kärtchen schreiben. Dazu heissen Tee und Gebäck. Einen Weihnachtsfilm schauen, kitschig und absehbar, aber sooo gut für die Seele! Einmummeln im grossen Lehnstuhl, den Blick in die Natur schweifen lassen. Die Mietzchen sind Meister des gepflegten Dolce far niente und demonstrieren, wie's geht.

 


Dunkle Tage brauchen viel warmes Licht; hier brennt jetzt immer irgendwo eine Kerze.

Apopo: ich stand letzthin im Supermarkt vor einem ratzfatz leergekauften Kerzenregal. Und das hat mich richtig gefreut. Denn es waren die "guten" Kerzen, also die, welche aus Pflanzenölen (europäischen!) hergestellt werden. Offensichtlich wird die Nachfrage immer grösser- und das ist grossartig. Vielleicht achtet ihr dieses Jahr auch darauf, keine Kerzen aus Paraffin zu kaufen? Es ist ein kleiner Akt, der aber Wirkung zeigt. Ihr wisst schon: unser Kaufverhalten hat grossen Einfluss darauf, was hinterher in den Regalen steht!

 


Eine Erinnerung an die Kindheit: eine Tannennadel vom Ästchen abzupfen, in die Flamme halten und, sobald sie brennt, wieder auspusten. DIESER Duft ist unvergleichlich- wenn dann noch der von frisch geschälten Mandarinen dazukommt...herrlich!

So riecht Winter...




 

Einen gemütlichen 

dritten Apfenz

wünsche ich euch!

🌟

 

 

 

 

 

 



Samstag, 3. Dezember 2022

PREMIERE!

 

 

 Olàlà....

Ich muss euch was gestehen: ich habe gerade zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt selber Guetsli gebacken. Zumindest kann ich mich partout nicht erinnern, es jemals vorher getan zu haben.

Das mag all den begnadeten Bäckerinnen, die auf ihren Blogs Bilder und Rezepte ihrer wunderbaren Back-Kreationen mit uns teilen, nahezu unglaublich erscheinen. 😊 Aber es ist tatsächlich so. 

Ich backe Fruchtwähen, und die gelingen auch prima. Ich schiebe Weihnachtsstollen in den Ofen, die mir meistens, aber nicht immer geraten. Letztes Jahr z.B. war Duft und Geschmack meines Stollens zwar genau so, wie ich es von Omas Stollen her kenne und liebe- allerdings musste man sich einer Axt bemächtigen, um ihn irgendwie in Stücke zu bekommen.....😂

Wie auch immer: heute sprang mich ganz unverhofft und ohne jede Vorwarnung die Idee an, jetzt und unbedingt gleich Guetsli backen zu wollen. Meine Arbeitskollegin hatte mir gestern eine grosse Dose gemahlener Walnüsse aus dem eigenen Garten geschenkt; da lag es nahe, mir ein Rezept mit Walnüssen zu suchen.

Gefunden habe ich 

 

Haferflocken-Walnusstaler

🍪 mit Schoggi 🍪



 

 

Aaaaalso:

Man siebt 50gr Mehl mit einem Beutelchen Backpulver in eine Schüssel. Dann kommen 100gr Zucker, 1 Beutelchen Vanillezucker, 1 Ei, 125gr weiche Butter in Flocken und 2 Esslf. Rum oder ein paar (viele *gg*!) Tropfen Rumaroma dazu. Das Ganze bearbeitet man ordentlich mit den Knethaken des Handmixers. Jetzt gesellen sich 100gr gemahlene Walnüsse und 150gr Haferflocken dazu, wieder gut verkneten. Den recht weichen Teig formt man anschliessend mit angefeuteten Händen zu kleinen Bällchen und legt sie mit gebührendem Abstand zueinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Backen bei 160° Umluft, ca. 15 Minuten. Ich hab vorsichtshalber alle paar Minuten geschaut, was da los ist im Ofen.....🔥

Die Guetsli laufen in der Hitze auseinander zu grossen Talern, die man, sobald sie abgekühlt sind, in flüssige Couverture tunkt (ich musste zum Schluss hin ein wenig mit der Schoggi einteilen, *gg*!).

Ich sags euch: hier riecht es grad himmlisch! Und sie schmecken wunderbar, meine Nusstaler.

Na, geht doch! 😄


Einen gemütlichen 

2. Apfenz euch,

herzliche Grüsse!

💫💫💫


...und an meine liebe Freundin, die Bahnwärterin, und das süsse Bethchen nochmal meine allerbesten Genesungswünsche! Drüüüück!

❤️