War der Morgen noch recht sonnig und freundlich, so hat sich um die Mittagszeit der Himmel verdüstert. Wind ist aufgekommen, ungestüm rast er jetzt über die Landschaft, biegt die Tannen hinterm Haus und treibt alles vor sich her, das nicht niet- und nagelfest ist.
Das passt so gut in die Zeit jetzt, zu den Raunächten und allem, was an Mystischem an ihnen hängt! Und angesichts des ungezähmten Windes draussen fällt mir die Sage ein zum Türst, der in diesen Tagen mit der "Sträggele", seiner Frau, mit seinem wilden Vuotis-Heer und dem einäugigen Hund nachts durch die Lüfte braust. Es wird einem geraten, die Tore der Tenne weit offenstehen zu lassen, damit er mit seinem Gefolge hindurchrasen kann und keinen Schaden anrichtet. Und ausserdem soll man ihm unbedingt aus dem Weg gehen; denn jeder, der das nicht tut, wird in einen Hund verwandelt und muss in seinem Heer mitziehen bis in alle Zeiten....
Herrlich sind sie, solche alten Sagen, schaurig-schön, und ich würde behaupten, dass da immer auch ein Quäntchen Wahrheit dranhängt.
Auf jeden Fall liebe ich solch wildes Wetter, und es passt ganz wunderbar zum bevorstehenden Jahreswechsel.
Also werde ich heute noch meine neue Räuchermischung auf dem Stövchen glimmen lassen (Tannnadeln, Moose, Wacholder und Harze, ein herrlich duftendes Geschenk meiner Freundin), hinaushorchen in den Sturm, und wer weiss? Vielleicht kann ich ihn ja sehen, den Türst, wie er mit seinen Leuten und den kläffenden Hunden in wildem Galopp über die Bergfirste zieht... 😉
Kommt gut rüber ins neue Jahr! Wir lassen uns überraschen, was es mit sich bringt, und machen was Gutes draus. Auf jeden Fall freue ich mich auf einen inspirierenden und erfreulichen Austausch mit euch weiterhin hier auf meinem Blog.
Danke dafür!
Äs guets Niuws!
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