Dienstag, 25. September 2018

HUSCHHUSCH!! INS TÖPFCHEN!



Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, vorbei an Wiesen und Feldern, dann bin ich dieser Tage einfach überwältigt von der Fülle an Früchten, die überall an den Bäumen hängt. Schwer haben sie zu tragen an ihrer süssen Last, und der eine oder andere von ihnen bezahlt diesen Überfluss mit dem Verlust eines Astes, der das Gewicht nicht mehr zu tragen vermag und wortwörtlich unter ihm zusammenbricht. 

Damit den Quittenbaum in unserem Garten nicht auch dieses Schicksal ereilt hat man ihm Unterstützung in Form von dicken Holzstangen angedeihen lassen.
Dutzende dieser gelben, von einem samtigen Fellchen überzogenen Gesellen hängen an der Sonne, und Stück für Stück purzeln sie nun zu Boden.

Heute morgen beim Nachhausekommen vom Stall habe ich mir einen Arm voll zusammengesammelt- zu Konfiture sollten sie werden.
Wer schon Quitten verarbeitet hat weiss, was mir nun blühte! Wehrhafte Kerlchen sind sie, lassen sich nicht einfach so meucheln, sondern wehren sich nach Kräften!
Aber ich obsiegte, wenn auch erst nach zähen Verhandlungen, mit freundlicher Unterstützung eines scharfen Rüstmessers und unter vollem körperlichen Einsatz.... 😅

Schlussendlich gaben die Kerlchen klein bei und landeten geschält, in Stückchen geschnitten und mit einer ordentlichen Portion Zucker vermengt in der Pfanne. Zur Verfeinerung etwas Zitronensaft und Vanillemark dazu, und schon waberte eine Wolke süssen Duftes durch die ganze Wohnung.
Dann noch ein kleines Massaker mit dem Pürierstab veranstaltet, die caramellfarbene Leckerei in Schraubgläser abgefüllt - ferddisch! 


Ist es nicht einfach herrlich, solche Köstlichkeiten selber herzustellen? Ein bisschen Aufwand bringt es mit sich, aber so viel mehr Freude bereiten sie einem als Gekauftes aus dem Regal im Supermarkt. Und man weiss ganz genau, was drin und dran ist!

Jetzt, wo die Luft wieder kühl und frisch ist, das Licht so anders, viel weicher, kommen auch meine Energien wieder zurück und ich habe Lust, solche Dinge zu tun! Inzwischen klappern auch meine Stricknadeln wieder; ebenfalls ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Herbst ins Land gezogen ist..... 😉



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Fröhlich-wohliges Herbsteln, ihr alle,
Hummelz💓ensgrüsse!




...und natürlich findet dieser Post auch den Weg zu Frau Rostroses 
ANL und zu EiNaB




Sonntag, 16. September 2018

IN DEN SPIEGEL BLICKEN

Wir alle sind Persönlichkeiten. Jeder für sich ein Individuum mit einmaligem Erscheinungsbild und charakterlichen Merkmalen, mit eigener Meinungen und besonderen Ansichten, mit mehr oder weniger Ecken und Kanten versehen, geprägt von der Vererbung und verschiedensten Einflüssen seit dem ersten Atemzug. 
Wir lernen unaufhörlich dazu, jeden Tag, und wir bleiben niemals stehen bei der Ausformung unseres Wesens, sondern entwickeln uns im besten Fall immer zum Positiven weiter.

Wer sein Leben mit Tieren bereichert wird unweigerlich feststellen, dass auch sie einen immens grossen Einfluss darauf haben, wer wir sind und wer wir werden. Tiere sind grossartige Lehrmeister; im Umgang mit ihnen bekommt man jeden Tag einen Spiegel vorgehalten, der einem andauernd bewusst macht, wie man wirkt und was man ausstrahlt. Im Moment der Interaktion mit dem Tier genauso wie beim Kontakt mit Menschen, denen man begegnet und mit denen man zu tun hat.


Gerade Pferde haben einen enormen Einfluss auf uns- nicht umsonst werden sie für Therapien in vielen Bereichen der Behandlung von physischen und psychischen Defiziten oder z.B zur Schulung von Führungspersonal eingesetzt.

Pferde sind Meister darin, uns zu lesen. Es genügen ein paar Sekunden, und sie können die Emotionen die wir- oft unbewusst - aussenden wahrnehmen und bewerten. Und sie reagieren SOFORT darauf.

In einer engen und vertrauensvollen Beziehung zwischen Pferd und Mensch übernimmt der Mensch im Idealfall die Rolle des "Leittieres". Tritt er dem Pferd nun in gereizter und nervöser Stimmung gegenüber, dann wird das Pferd unsicher. Es wird ebenso nervös werden und notfalls die Flucht antreten.

Bleibt man als Leittier aber entspannt, strahlt man Ruhe und Sicherheit aus, so wird das Pferd einem vertrauensvoll folgen und eigene Ängste überwinden. Es verlässt sich darauf, dass man eine Situation richtig einzuschätzen weiss und es nicht "ins Verderben rennen lässt". Das sind Urinstinkte, die trotz aller Zuchterfolge niemals aus den Genen eines Pferdes wegzuzüchten sein werden. Und das ist auch gut so, sichern sie doch in der freien Wildbahn das Überleben der Herde.

Wir hatten grade gestern so eine überaus bezeichnende Situation:
Nachdem der Hufschmid am Donnserstag die Jungs beschlagen hatte wollten wir gestern zum ersten Mal wieder ausreiten. Harry ging die Sache ganz gelassen an, aber JohnBoy stand irgendwie neben der Spur. 
Die ganze Zeit blieb er entweder stehen und guckte hinter sich, oder aber er setzte zu einem ziemlich unkontrollierbaren Spurt an. Ein Verhalten, das für ihn absolut untypisch ist. Anita, mein Reiterlein, versuchte alles, sprach auf ihn ein - nichts half. John blähte die Nüstern, schwitzte, liess sich nicht beruhigen.

Also stiegen wir ab, ich nahm John am langen Zügel und liess ihn einfach hinter mir herlaufen. Und siehe da: innert 2 oder 3 Minuten entspannte er total, hielt mit seinen Nüstern Kontakt zu meinem Arm, ging zufrieden neben mir her und gehorchte aufs Wort.

Es gäbe nun bestimmt Menschen, die das als falsch einstufen würden. "Du hast dem Pferd seinen Willen gelassen! Das geht nicht. Es hat zu gehorchen in dieser einen Stunde am Tag, in der etwas von ihm verlangt wird!"

Ja, so könnte man argumentieren. Aber was hätte es uns gebracht? Wir hätten bis zum Ende des Ausrittes mit ihm zu kämpfen gehabt, und schlussendlich wären Pferd und Reiter völlig frustriert gewesen. Dieser Frust hätte bis zum nächsten Ausritt nachgeklungen und keine guten Voraussetzungen geschaffen.

Durch unser Einlenken haben wir John aber "Raum gegeben", die Situation beruhigt und wortwörtlich für Entspannung gesorgt (denn in einem solchen Fall verspannen ein nervöses Pferd und oft auch sein Reiter körperlich total). Schlussendlich war alles gut, wir konnten den Ausritt ganz gelassen beenden und John zeigte uns durch sein Gähnen, dass für ihn jetzt alles wieder okay war.

Was lernen wir daraus? Dass wir diese Situation 1:1 auf unsere Interaktionen mit Menschen umsetzen können. Wenn wir beispielsweise in einer Diskussion auf unserem vermeintlichen "Recht" beharren, wenn wir nackenstarrig und unflexibel bleiben, dann wird dieser Wortwechsel nicht von Erfolg gekrönt sein und im schlechtesten Fall für Ärger oder gar einen Bruch sorgen.

Treten wir unserem Gegenüber aber ruhig vis-à-vis, versuchen seine Argumente zu verstehen und vielleicht sogar in die eigene Betrachtung einzubinden, so wird dieser Wortwechsel für beide Seiten konstruktiv sein. 

Jeden Tag halten mir meine Pferde den Spiegel hin. 
Manchmal muss ich ein wenig grinsen; einerseits weil ich erkenne, wie ich es richtig mache, und andererseits weil ich mich selber "erwische" und an der Nase nehmen muss.

Aber immer bringt es mich als Person ein Schrittchen weiter.




Schönen S🌞nntag euch allen!
Hummelzherzensgrüsse, auch von Harry und John! 🐎












Mittwoch, 12. September 2018

ALLE NEUNE!



Heute gibt es Grund zu feiern!

Darf ich euch zu einem virtuellen
Schlückchen Schampus einladen?

Bitte bedient euch....soooo....haben alle?






Genau heute vor 


Jahren ging mein allererster Post online.
Alles war damals noch ein wenig diletantisch und chaotisch, aber ich war mit beinahe schon euphorischer Begeisterung bei der Sache.
Und ich wurde nicht enttäuscht!

Einerseits habe ich durch das Bloggen mein Faible für das geschriebene Wort wiederentdeckt. Dadurch kann ich meinen Gedanken Struktur verleihen, sie differenziert bewerten und ihnen die nötige Beachtung einräumen. 

Und andererseits durfte ich unglaublich herzliche, kreative Menschen kennelernen. Menschen, die sich Gedanken machen, die die Dinge angehen und einfach mal agieren und sich einsetzen ohne danach zu fragen, was hinterher für sie dabei rumkommen könnte.
Menschen, die auch mich so nehmen, wie ich bin. Mit meinen Ecken und Kanten und meiner direkten und manchmal etwas eigenwilligen Art und Weise, die Dinge zu betrachten und auszudrücken! 😊 


Durch den Austausch mit euch allen finden meine Gedanken und Ansichten, mit denen ich im realen Leben leider manchmal ein wenig alleine dastehe, ein reges Echo. Eines das mich darin bestärkt, immer weiter das zu verfolgen, woran ich glaube und was mir wichtig ist.


Grund genug, euch allen dafür ganz herzlich

!! MERCI!!

zu sagen.


Und jetzt:
 hoch die Tassen, Prost!





Mal sehen, ob ich die 

10

noch zusammenbekomme!



Hummelz💝ensgrüsse
&
dicken Freutags-Drüücker!









Sonntag, 2. September 2018

UMSCHWUNG

Als hätte man es in Auftrag gegeben wandelte sich hier pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang auch das Klima. Das, was uns an Feuchtigkeit den ganzen Sommer über gefehlt hatte, fiel nun in den letzten beiden Tagen in Strömen vom Himmel. Man konnte die Natur regelrecht aufatmen hören. (Und FrauHummel auch- übrigens.) 

Die Rückkehr der schweren Jungs naht. Schon wieder- haben wir die nicht erst grade vorgestern in den Jura gebracht?? 😯 
Ich freue mich auf sie; der sommerliche Schlendrian ist wunderbar, lässt mich Luft holen und in den Tagen verweilen. Aber auf Dauer wär das nix- ich mutiere regelmässig zum Faultier! So ein bisschen Tages-Struktur schadet weder meinem Temperament noch meiner Figur.... 😊

Und wie jedes Jahr zum Ende des Sommers treffen wir uns kurz vor Arrivée im Stall, um den auf Vordermann zu bringen. Ein paar liebe Heinzelmännchen stehen uns uns im Kampf gegen Spinnweben und Staub bei, fegen, waschen und feudeln, was das Zeug hält. So ist die Arbeit in kurzer Zeit getan, der Stall erstrahlt in neuem Glanz (naja- wie so eine Ponybehausung hält glänzen kann, ne?) und ich bin sehr zufrieden. Jetzt muss ich nur noch in einer ruhigen Stunde ein wenig aussortieren. Mit den Ponys ist das wie mit kleinen Kindern: Was sich DA mit der Zeit für ein Kram anhäuft....!
Auf der Weide steht das Gras inzwischen kniehoch und wartet darauf, verputzt zu werden. Alles ist bereit- und nächsten Samstag holen wir sie retour, meine beiden Dicken!


Ach- erinnert ihr euch an den kleinen Mietzenzwerg, den wir mit der Flasche aufgezogen haben? Inzwischen ist er ein wackeres Bürschchen geworden. Frodo ist ein ganz entzückendes Kerlchen, und ich glaube er denkt, dass er ein Hund ist! Wenn ich am Stall vorfahre kommt er schon ums Eck gesaust, wirft sofort sein Motörchen an und wedelt wie wild mit dem Schwanz.....! 😄

Das sieht einfach zu putzig aus!


Mit seiner kleinen Freundin Yuma, die 3 Wochen älter ist als er, entdeckt er nun die Welt.



Gemeinsam toben sie durchs hohe Gras, sausen über den Sandplatz und beobachten die Krähen und Graureiher, die sich am Stall ein Stelldichein geben.



Und so dreht sich das Jahresrad- 
alles hat seine Zeit, 
nichts bleibt, wie es ist, 
und doch ist alles wie immer!


Ich wünsch euch frohe Tage, lasst euch mitnehmen von dieser herrlichen Jahresspanne, die so bunt, warm und fröhlich und gleichzeitig auch sehr mystisch und beruhigend sein kann.


Hummelz💜ensgrüsse zum Sonntag!