Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, das wird KEIN Post zur aktuellen C-Situation. Ich wundere mich, was zu diesem Thema im Moment so im Netz abgeht, aber: ich habe weder die Lust noch die Nerven, mich über das Für und Wider zu den angeordneten Massnahmen auszulassen. Ich habe, um ehrlich zu sein, eigentlich gar keinen Bock mehr, mich überhaupt mit diesem Thema zu befassen. Ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die für uns alle entscheiden müssen. Wie sie es auch anstellen- es ist verkehrt. Also halte ich mich an die Regeln, und damit hat sich die Sache für mich erledigt.
Was mir aber in diesem Zusammenhang je länger, je mehr auffällt: Manche verlieren irgendwie total den Bezug zur Realität. Kleines Beispiel: Im Gespräch erwähnte eine Kollegin letzthin die Situation eines
"Bekannten, der durch die Gegebenheiten jetzt seine Eigentums-Ferienwohnung in einer teuren Ecke der Schweiz in Gefahr sieht; unter Umständen müsse er sie verkaufen.
Der Mensch tue ihr sooooo leid!"
Wirklich- da ist mir beinahe der Kragen geplatzt! Mir tun die Leid, deren ganze Existenz echt gefährdet ist. Diejenigen, welche eine nahestehende Person durch die Krankheit verlieren oder selber gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Oder Menschen, die eh' schon am Existenzminimum kratzen und sich jetzt mit noch weniger arrangieren müssen.
Aber einer, der sich- vielleicht!- von seiner Ferienwohnung trennen muss? Da hört mein Mitleid definitiv auf. Ich meine: so jemand gehört doch sowieso schon zur privilegierten Gruppe. Mit dem Gehalt eines ganz normalen "Büezers" kann sich auch in der Schweiz keiner eine eigene Ferienwohnung leisten. Da ist man inzwischen froh, wenn man sich die fortwährend in eine Richtung, nämlich himmelwärts, bewegenden Mietzinsen fürs Wohnen noch leisten kann....
Mit dem seit Jahrzehnten steigenden Lebensstandard hat sich aber scheinbar auch das Verständnis dafür verändert, was "normal" ist, was es für ein gutes Leben braucht und was einem selbstverständlich (wie man meint) auch zusteht.
Man will alles, zu jedem Zeitpunkt und in jeder beliebigen Menge bekommen können. Wenn nun dieses "Alles" durch äussere Umstände wie jetzt nicht mehr einfach so zu haben ist sehen sich plötzlich manche als Benachteiligte, die nicht den leisesten Grund dazu haben...
Vielleicht sollten wir einfach mal alle 2 Schritte zurücktreten. Ganz objektiv betrachtet werden die allermeisten von uns erkennen, wie gut es uns trotz allem immer noch geht und auf welch hohem Niveau viele am Jammern sind.
Mir ist klar: Ich bin weissManitou kein Massstab dafür wenn es darum geht, "Zufriedenheit" zu definieren. Denn meine persönliche Zufriedenheit generiere ich aus allem Möglichen, aber nicht vornehmlich aus materiellem Wohlstand oder Konsumgütern.
Und deshalb sind meine Ansprüche ans Leben auch nicht kompatibel mit denen anderer.
Aber so ein bisschen mehr Dankbarkeit und Genügsamkeit würde manchen trotzdem sehr gut bekommen.
Denn hätte man weniger Ansprüche, dann müsste man unter Umständen auch weniger arbeiten.
Und hätte mehr Zeit, sich dem Schönen zuzuwenden, das einfach da ist.
Wie z.B. der grosse wilde Ahorn direkt vor unserem Küchenfenster.
Dessen sommers sattgrünes Blattwerk hat sich inzwischen in einen so leuchtend sonnengelben Farbton gewandelt dass man auch an einem grauen Tag wie heute denken könnte, dass draussen einer eine Lampe angeknipst hat.
Darauf erhebe ich meine Teetasse (und gönne mir einen Apfelkrapfen dazu). 😋
Cheers!!
Und ❤️lichste Hummelzgrüsse!