Donnerstag, 21. Februar 2019

DER STAND DER DINGE

Ist das schöööön- seit Tagen steht die Sonne draussen am blitzblauen Himmel, an dem nicht ein Wölkchen auszumachen ist. Sie schickt ihre warmen Strahlen frühmorgens auf die noch eiseskalte Erde, sie entlockt den Vögelchen im Garten ein euphorisches Trällern und macht die Menschen fröhlich. Alle denken sie schon "Hurra, jetzt kommt der Frühling!", weil sie ihn sich herbeisehnen. Aber: Das ist nichts weiter als ein Intermezzo; ein kleiner Scherz des alten Herrn, der sich Winter nennt und der sein Zepter bestimmt so leicht nicht aus der Hand legen wird. Ein bisschen Eis und Schnee hat er noch auf Halde, und früher oder später wird er uns seine Macht nochmal demonstrieren....

Trotzdem geniesse ich diese wunderbaren Tage sehr, hab sogar schon ein Gänseblümchen im noch bräunlichen Rasen ausgemacht, und tatsächlich: Es gibt wieder Vögel in unserem Garten! Erst kamen die Buchfinken, gefolgt von ein paar Meislein, Amseln, Spatzen und Rotkehlchen. Sogar ein Kleiber saust den Baumstamm hoch und runter, und auch "unser" Specht hat sich mehrmals an den Nüssen gütlich getan, die ich aufgehängt habe. Ich bin mir natürlich nicht sicher ob es wirklich derselbe ist wie letztes Jahr; trotzdem hab ich mich über die Anwesenheit des bunten Gesellen sehr gefreut!



Bilder zum Teil freundlicherweise von Pixabay zur Verfügung gestellt! ;oD

Erfreuliches gibt es auch von der Mietzenfront zu berichten (und jetzt stellt euch im Hintergrund bitte einen herzhaften Juchzer vor!😸): Donnerstagabend letzte Woche hab ich es tatsächlich geschafft, unsere Daisy einzufangen! Auch wenn diese Käscherei ordentlicher Stress ist für die Tiere (und für mich auch- ich bin knapp an einem Herzinfarkt vorbeigeschrammt!!), so dient sie halt doch der Sache und ist das bisher erfolgreichste Mittel zum Zweck. Zweimal gekäschert, zwei Mietzen dingfest gemacht - wat willste mehr?!

Schon am nächsten Morgen wurde Daisy operiert und auch gründlich untersucht - sie ist soweit kerngesund.
Inzwischen ist Daisy wieder auf freiem Fuss und scheint mir diese Aktion keineswegs übelzunehmen; auf jeden Fall hält sie sich am Stall auf und nimmt nicht Reissaus, wenn ich auf der Bildfläche erscheine.

Unsere liebe Oma ist auf den Heuboden in einen 2x4 Meter grossen, ehemaligen Hundezwinger umgezogen, den wir extra für sie aufgebaut haben. Aus Heuballen haben wir darin eine warme, geschützte Rückzugmöglichkeit für sie aufgeschichtet und jetzt, wo die Sonne so schön scheint, liegt sie oft am Fenster auf einem Kissen und guckt in die Landschaft. Ausserdem bekommt sie jeden Tag ein richtiges Buffet aufgebaut mit Trockenfutter, Feuchtfutter, Katzenmilch, Wasser und Goodies; da kann sie sich aussuchen, was sie gerne mag.



Oben auf den Heuballen könnt ihr Oma erkennen.
Unten rechts, das ist Daisy; sie hat ihre Mama 
besucht! 


Letztes Wochenende wurde Oma im Rahmen der grossen Kastrationsaktion von NetAP im Nachbarort von einer der Tierärztinnen nochmals untersucht, bekam eine Dosis lang wirksames Kortison gespritzt und noch eine zweite Antibiotika-Injektion. Wir sind uns einfach immer noch nicht sicher, ob die Wunde am Kopf allergischen oder infektiösen Ursprungs ist oder ob es sogar ein Carzinom sein könnte. Auf jeden Fall kratzt Oma den Schorf jetzt nicht mehr weg, wir hoffen dass die Wunde nun völlig verheilt und haben für Oma auch schon eine Lösung für die Zukunft gefunden. 
Sie wird wohl in ein Mietzenasyl aufgenommen, damit sie immer unter Betreuung ist und den Rest ihres Lebens beruhigt und gemütlich verbringen darf. Susanne hat für sie schon einen Platz reserviert, wofür ich ihr sehr dankbar bin! 

Ihr seht: Hier ist was los! Da bleibt fürs Bloggen nicht mehr wirklich viel Zeit, aber ich versuche trotzdem, weiter eure Spur zu verfolgen. 😊

Geniesst die Tage, habt es schön und bleibt fröhlich!

💞lichste Hummelzgrüsse!





Samstag, 9. Februar 2019

ETAPPENZIEL ERREICHT

Ohlàlà....genau 2 Wochen hat hier Funkstille geherrscht. Einerseits hatte ich einiges zu tun und wurde dabei andererseits von einer etwas lähmenden Müdig- und Antriebslosigkeit ausgebremst... 😌
Aber ich stelle erfreut fest, dass ihr in solchen "stillen" Phasen nicht gleich alle abspringt! 😊 

Und was war los? 
Ich hab ein Etappenziel erreicht. Eines, das mich ziemlich glücklich macht, denn endlich konnte ich eines meiner wilden Stallmietzenmuttchen einfangen und sterilisieren lassen. Geglückt ist mir das mit der grossartigen Unterstützung von NetAP, einer Tierschutzorganisation. Sie hat mir Equipment und Know how zur Verfügung gestellt, weil die Einfang-Versuche mit den Katzenfallen nicht mehr geklappt haben. Da sass schlussendlich immer eines der Pfötchen drin- aber mit Sicherheit nicht die Mietz, die ich gerne drin gehabt hätte!
Mit dem Käscher konnte ich letzte Woche unsere "Oma" einfangen. Sie erschien im Jahr 2012 eines Tages mit 6 Jungen im Schlepptau auf unserem Heuboden, befand diesen für sehr gemütlich und beschloss, sich hier niederzulassen. Der Rest ist Geschichte und tappert nun seither in und um unsern Stall herum! 

Dass ich gerade Oma einfangen konnte freut mich deshalb ganz besonders, weil sie seit längerem eine wunde Hautveränderung auf der Stirn und um die Augen rum hat, die ich natürlich nicht pflegen konnte, da Oma sehr scheu und nicht handzahm ist. Bei der OP hat man diese Abnormität nun gleich mitbehandelt, allerdings sollte man die Therapie nochmal wiederholen. Glücklicherweise findet in einer Woche zwei Ortschaften weiter eine grosse Kastrationsaktion dieser Tierschutzorganisation statt. Also haben Susanne, "mein guter Engel" von NetAP, und ich beschlossen, dass Oma die Zeit bis dahin in einem Quarantänekäfig in meiner Sattelkammer verbringt, denn ein zweites Mal würden wir sie unter Garantie nicht einfangen können.

Da sitzt sie nun mit einer Gelassenheit, die ich ihr gar nicht zugetraut hätte. Die Wärmelampe sorgt für eine wohlige Umgebungstemperatur, Oma residiert zufrieden in ihrer dick mit Wolldeckchen ausgelegten Schlafbox, sie frisst und trinkt und scheint bei bester Laune zu sein. 
Noch nie hat sie auch nur den leisesten Versuch unternommen auszubrechen wenn ich morgens und abends die grosse Fronttür öffne, saubermache und neues Futter reinstelle. 
Sie schaut mich nur ganz versonnen mit ihren grossen Augen an und macht den Eindruck dass sie genau weiss, dass man es wirklich gut mit ihr meint und dass das alles nur zu ihrem Besten ist.....

Sobald die Behandlung abgeschlossen ist wird Oma wieder "auf freien Fuss gesetzt". Ich denke, sie wird mir diesen kurzen Freiheitsentzug nicht übelnehmen; wer weiss, vielleicht können wir uns jetzt ein wenig annähern und sie wird sogar ein bisschen handzahm? Schön wär das.


An dieser Stelle möchte ich NetAP und vor allem Susanne ganz herzlich für die grossartige, völlig unkomplizierte Unterstützung danken. Ein Anruf genügt, und Susanne ist zur Stelle. 
Alle Behandlungen und das Material werden kostenlos zur Verfügung gestellt, die Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich, aber natürlich ist der Verein auf Spenden angewiesen. Selbstverständlich hab ich schon mal eine Summe überwiesen und werde die Organisation auch in Zukunft unterstützen.
Ich kann euch diesen Verein sehr ans Herz legen; googelt doch mal und wenn ihr ein paar Fränkli übrighabt freue ich mich sehr, wenn ihr dieser Tierschutzorganisation damit unter die Arme greift! 

Jetzt hoffe ich, dass ich bald auch noch Paddy und Daisy "dingfest machen" kann. Auch sie beide sind halbwild und absolut nicht handzahm. 
Denn dann kehrt Ruhe ein, die Mamas müssen nicht mehr andauernd (zugegebenermassen zuckersüsse!) Junge aufziehen, und ich hab nicht mehr die grosse Sorge, ob ich für die Kleinen dann auch wirklich Lebensplätzchen finde, die meinen Anforderungen entsprechen..... 
Drückt mir alle zur Verfügung stehenden Daumen!



So, und jetzt: die Wohnung ist geputzt, gleich wird noch der Wocheneinkauf erledigt, und dann kann man zum gemütlichen Teil übergehen! 😊

Frohes WE, meine Lieben,
Hummelz 💟 ensgrüsse!