Während es draussen schneit...und schneit...und schneit...und sich die Landschaft eine dicke, weisse Pudelmütze über die Ohren zieht, machen wir es uns drinnen gemütlich. Schon seit jeher taugte der Winter dem Menschen, zur Ruhe zu kommen und sich irgendeinem Handwerk zuzuwenden. Denn nun war die Musse dazu da, lange Abende gaben ordentlich was her, und man kam mit seinem Werkstück flott voran.
Es war, glaube ich, letzten Winter, als mir mein Weidenkoffer mit den gesammelten Knäuelchen Wollreste in die Hände fiel. Keines reichte aus, um irgendwas "Ordentliches" daraus entstehen zu lassen. Aber die Farben fügten sich erstaunlicherweise alle gut zusammen, und ich fand dass sie, verhäkelt mit einer extradicken Nadel, wohl eine nette kleine Wolldecke abgeben würden.
Also setzte ich mich hin und fing mit irgendeiner Farbe an. War der Wollfaden zu dünn, verhäkelte ich einfach 2 passende zusammen. Jeden Tag nadelte ich 2 oder 3 Reihen, denn meine Hände streiken leider schon nach kurzer Zeit. Aber das Deckchen wuchs beständig, und schon bald konnte ich die (vielen!) Fäden vernähen und es mir abends z.B. vor dem TV um die Knie legen.
Solche Dinge mag ich gerne leiden: Wenn aus Rest-Material noch irgendwas Schönes entsteht, das Sinn macht und Freude bereitet.
Im Weidenköfferchen, das oben auf einem Schrank liegt, versorge ich in der warmen Jahreszeit das Deckchen.
Und so schliesst sich der Kreis wieder.
Habt einen molligen
Winterabend!
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