Montag, 21. Juni 2021

URKRÄFTE

 

 

 Whooo-hoooo.....

DAS war jetzt ein bisschen gruselig.

Als ich vorhin heimkam vom Stall schoben sich vom Berner Oberland her riesige, grauschwarze Wolkenberge über den Brünigpass in Richtung unseres Ländlis. Bedrohlich sah das aus, und diese mächtige Wand kam unglaublich schnell näher.

Wir hatten uns inzwischen Abendbrot gemacht und setzten uns auf die Loggia. Beim Essen beobachtete ich, wie die Berge in meinem Sichtfeld plötzlich in einer wogenden, weissen Masse verschwanden, die sich rasend schnell vorarbeitete. Uns fiel auf: es war mucksmäuschenstill geworden. Kein Vogel war mehr zu hören, die Grillen hatten das Zirpen eingestellt. 

Dann- wie aus dem Nichts!- frischte der Wind schlagartig auf. Und mit ihm kam der Hagel und prasselnder Regen. Es war, wie wenn ein Riese händevoll kleine Eisklumpen aufheben und wütend in die Gegend schleudern würde. 

Wir flüchteten uns in die Wohnung, Molly und Toffee verkrochen sich im Bad hinter der Dusche.

Nur 3 oder 4 Minuten tobten draussen die Gewalten. Dann war wieder Ruhe. 

Als ob einer den Hahn abgedreht hätte.

Zurück blieben Eishäufchen, überall. 

 


Und meine armen, keimenden Pflanzen, die jetzt einigermassen zerrupft aussehen....

Die Natur hat eine kleine Machtdemonstration ins Abendprogramm eingeschoben.

Eine, die deutlich macht: wir sollten uns gut mit ihr stellen.

Und ihr Sorge tragen.

Besser gleich als irgendwann. 




 

12 Kommentare:

  1. das liebes Hummelchen klingt beachtlich und zugleich bedrohlich, was runter kam sehe ich an deinen Bildern, Hagelkörner die nx im Sommer zu suchen haben, liegen wie in eine fremde Welt verirrt und bilden einen Teppich...aus Eis.
    und dennoch gibt es immer noch Zweifler, die glauben Klimaveränderung wäre nur ein Wort und kein Pol schmilzt die Heimat der Eisbären weg obwohl es genug Wissenschaftliche Beweise dafür gibt.
    Dumme Menschen die nicht sehen wollen dass es dies alles gibt, werden immer noch mehr und schweigen nicht vor den offensichtlichen Tatsachen.
    Du hast sicher einen tüchtigen Schrecken gekriegt als sich die Wolken balgten und erhoben um zu drohen...
    Hoffentlich erholen sich deine armen Pflanzen wieder...
    es ist doch zu schade wenn Blühendes wieder aus solch Gründen strbt....
    abgekühlt hat sichs wohl überall um indestens 10 GRad, wobei der Hitze damit Einhalt geboten wurde und uns allen guttut, Hagel hingegen sollte man Petrus zurück auf seine Wolken schicken ...können, dann wärs wieder gut, und stattdessen Regen senden, den brauchen wir nach wie vor..
    verrückte Welt....
    und wir selbst tragen daran eine große Mitschuld...
    herzlichst angel

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    1. Naja, gerade eine Schrecken habe ich nicht gekriegt. Aber ich bin immer ziemlich beeindruckt von dem, was die Natur so abzieht. Und von ihrer Macht, die viele von uns einfach immer noch total unterschätzen. Sie schlägt immer wieder zurück- immer häufiger und auch immer heftiger- wie kann man das ignorieren??
      Hier hats auch ordentlich abgekühlt. Herrlich war das heute auf der Arbeit, endlich nicht mehr "im eigenen Saft zu köcheln"! Durch die weit geöffneten Fenster kam frische Luft, und es regnete immer wieder. Merci, Petrus!
      Herzliche Grüsse!

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  2. Liebstige Andrea-Hummel,
    ja, so ein Hagelschauer hat schon was Gewalttätiges und Beängstigendes. Ich weiß nicht, ob bei meiner persönlichen Hagel-Hitliste der auf der frühmorgendlichen Autobahn der Gruseligere war, bei dem plötzlich alle Fahrzeuge stehen blieben und die Körner laut wie Pistolenschüsse auf das Autodach donnerten oder der, der vor ein paar Jahren binnen einer Minute meinen ganzen Garten so zerhackt hat, dass er sich den ganzen Sommer nicht mehr erholte...
    Ich hoffe, deine zerrupften Pflanzen erfangen sich wieder!
    Herzliche rostrosige Grüße
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2021/06/zwei-gerettete-naturparadiese.html

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    1. Das hoffe ich auch, Traude!
      Gestern, als es gerade am heftigsten hagelte, blieben die Autos auch auf der Strasse stehen. Wahrscheinlich konnte man gar nichts mehr sehen, so ungestüm gings zu und her!
      Hagel ist enorm zerstörerisch, da reichen 2, 3 Minuten, um viel Schaden anzurichten. Häufiger brauche ich das wirklich nicht.....
      Heute regnets den ganzen Tag immer wieder, aber ruhig und gleichmässig. Die Natur wirds danken!
      Herzliche Grüsse!

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  3. OOOHHHH HA!
    gut beschrieben - so ein wetterumschwung im gebirge ist rasend schnell und extrem starker tobak - wer da noch in den felsen rumhängt, statt wie du im sicheren häuschen zu sitzen, der braucht echt nerven.
    zum glück hat der hagel eine "normale" grösse - wenn ich an diesen gruseligen tennisballgrossen (!), der eine geschlagene halbe stunde auf uns niederdonnerte, denke..... küchenfenster eingeschlagen - bei die anderen hatten wir noch geschafft, die läden zu schliessen - und die gesamte landschaft rundum war danach KAHL. winzige bachläufe hatten gewaltige muren produziert...... dabei hatten wir grad ein jahrhunderthochwasser der elbe überstanden. (http://bahnwaerterhaeuschen.blogspot.com/2013/06/mehr-hochwasser.html)
    wenigstens hat die versicherung in beulen im auto bezahlt - nicht das uns die gestört hätten :-D
    gerade hat es endlich - nach wochen - angefangen zu regnen. massiv. hoffe, der nutzen ist diesmal grösser als der schaden........
    alles liebe, dickste drückerz und miezenpuschelz! xxxxx <3

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    1. Das können sich die "Flachländer" gar nicht vorstellen, wie schnell und vor allem wie heftig das in den Bergen zur Sache gehen kann! Ich erinnere mich an unsere Sommer auf der Alp in dem kleinen Häuschen, hinter dem der Giswilerstock aufragte, beschützend und doch auch irgendwie bedrohlich. Wenn da die Blitze bei Gewittern in den Felsen schlugen, bebte das ganze Haus. Der Hund verkroch sich unter die Betten und Mutti hielt sich die Ohren zu.....Trotzdem, es ist irgendwie gemütlich, wenns draussen so wettert und man drinnen am Trockenen sitzt!
      Aber ja, ManitouseiDank gibts Versicherungen, die im Falle eines Falles einspringen. Das kann nämlich sehr schnell sehr teuer werden.....
      Und? Regents noch?
      Dicksten Drücker und herzliche Grüsse!

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  4. Aweia! Ja, letzte Nacht hat's hier auch gehagelt. Plötzlich, ich lag schon im Bett - wütete der Wind, donnerte es gegen die Scheibe und aus der Nachbarschaft hörte ich ein Scheppern und Fluchen (ist wohl was vom Balkon gefallen:-). Ich bin dann auch aufgestanden und hab die Blitze beobachtet und gehofft, dass mir der Himmel nicht auf den Kopf fällt!!! Das ist wirklich ein bisschen spooky, genau wie Du's beschreibst!
    Ich denke dann auch an die Natur, die sich "rächst" für den gnadenlosen Raubbau... und hab ein richtig blödes Gefühl dabei. Kann Dich da voll verstehen!
    Hoffentlich erholen sich Deine Pflanzen wieder!
    Herzliche Grüße
    Maren

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    1. Genau, die Natur winkt schon nicht mehr nur mit dem Zaunpfal, sie schwingt ganze Baumstämme- und der Mensch checkt es immer noch nicht. Manchmal kann ich es kaum glauben, wie uneinsichtig viele sind. Klimawandel? Eine Lüge, nichts als Panikmache! Wobei: Panik ist das richtige Stichwort. Die wird sich nämlich verbreiten, wenn unsere "Wetterphänomene" immer häufiger und immer heftiger auftreten werden......
      Gestern ist hier übrigens in der Nähe ein Stall abgebrannt wegen Blitzschlages. DAS wäre für mich das absolute Horrorszenario. Darf ich mir gar nicht vorstellen. Ich hab das schon mal aus nächster Nähe miterlebt- bei dem Anblick wird einem wirklich Angst und Bange.
      Hoffen wir, dass wir verschont bleiben!
      Herzliche Grüsse!

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  5. Spannende Schilderung eines Naturereignisses der gewaltigeren Art !
    Ja, man sollte die Warnungen der Natur nicht übersehen und auf die leichte Schulter nehmen.
    Leider wird dahingehend meiner Meinung nach noch viel zu wenig unternommen.
    Wann wacht die Menschheit endlich auf ?
    Für deine zerzausten Pflänzchen drücke ich die Daumen.
    a3liche Grüße

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    1. Merci!
      Genau so ist es: alles andere ist wichtiger als der Klima- und Umweltschutz. Dabei sind wir so angewiesen auf eine möglichst intakte Natur! Wie heisst es so schön: "Der Mensch braucht die Natur ganz dringend- sie hingegen kommt ohne uns spielend klar." Und sie zeigt uns immer wieder überdeutlich, wieviel Macht und Energie sie hat. Das sollten wir uns mal zu Herzen nehmen......
      Herzliche Grüsse retour!

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  6. Hui, um den Hagel sind wir herumgekommen, aber auch bei uns hat's heftig gestürmt und jedes Mal wünschte ich mir bei solchem Wetter, das mein Katerchen sich so verhalten würde, wie deine Mietzen: Vernünftig. Aber nein, der Kerl hat so Schiss im Haus, dass er sich lieber draussen irgendwo verkriecht, während ich vor lauter Sorge um ihn schier einen Herzkasper bekomme. Lustigerweise kommt er dann jeweils fast ganz trocken zurück, sobald das Gewitter sich verzogen hat. Ich habe keinen Schimmer, wo er sich jeweils verkriecht, aber es muss ein gutes Versteck sein. Nur ich muss jetzt noch lernen, ihm zu vertrauen, dass er weiss was er tut. Meine Pflanzen sind mir in solchen Momenten piepegal, bis ich meinen Samtlatscherich wieder habe, aber danach tut es mir selbstverständlich auch für sie leid. Nur die Schleimis freut's. Sie nehmen ihren Job sehr ernst und knabbern danach alles weg, was ihm weg liegt. Nur... manchmal liegen auch sie im Weg und man muss teuflisch aufpassen, dass es unter den Füssen nicht dieses verräterische Knackgeräusch gibt... mir bricht jedes Mal das Herz, wenn ich eine Häuschenschnecke übersehen habe. Mittlerweile weiss ich aber, dass wenn die Verletzung nicht zu arg ist, man mit Rasenkalk helfen kann.
    En liebe Gruess
    Alex

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    1. Da bin ich mir sehr sicher, dass Noah ein aussergewöhnlich gemütliches Plätzchen gefunden hat! Bei Tieren ist das von Natur aus so: auch Pferde halten sich bei Unwettern lieber draussen auf. Höhlen (und was anderes sind Ställe für sie ja nicht!) bergen für sie nämlich die Gefahr in sich, dass man sie u.U. nicht mehr verlassen kann, wenns nötig sein sollte. (Einsturz, Überschwemmung, etcpepe). Da ist es ihnen lieber, draussen Sturm und Regen zu trotzen. Ist ja schlussendlich eh' nur Wasser! 😄
      Meine Fellchen im Stall aber, die verkriechen sich auch im Heustock. Da ist es gemütlich, trocken und leise. Besser isoliert geht ja beinahe nicht!
      Und deine Sorgen kann ich 1:1 nachvollziehen. Wenn mal eines meiner Mietzchen ein paar Tage nicht nach hause kommt, befürchte ich schon das Schlimmste. Ich weiss zwar, dass sie in der Regel wieder auftauchen- trotzdem. Und genau wie du kriege ich die Krätze, wenn ich aus Versehen mal ein Tierchen totlatsche-egal welches. Schliesslich leben die alle auch gerne!
      Liebi Griess, ai a Noah! 🐱

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