Donnerstag, 8. Mai 2025

STADT.VS.LAND

 

Nachdem ich jetzt ein paar Mal vom schönen Leben auf dem (schweizer) Land geschwärmt habe stellt sich mir praktisch zwangsläufig die Frage :

 

"Wo lebt es sich eigentlich nachhaltiger: 

in der Stadt oder 

auf dem Land?" 

 

 

So ganz spontan und ohne lange zu überlegen würde man jetzt wohl eher dem Landleben die Attribute der Nachhaltigkeit zuschreiben. Laut der UN sind die Städte weltweit tatsächlich für 75% aller CO2-Emissionen verantwortlich, sie verbrauchen mehr als 3/4 aller Ressourcen und sind für Milliarden Tonnen Müll verantwortlich. Aber natürlich leben dort auch wahnsinnig viele Menschen!

Also: kann man die Frage wirklich so einfach beantworten?

Ich hab da mal ein wenig recherchiert und mich zu den Themen Wohnen, Mobilität und Lifestyle schlau gemacht. Wenn ich hier Zahlen anführe, dann beziehen die sich auf die Schweiz; jeden Punkt auch noch mit andern Ländern zu vergleichen, würde den Rahmen hier wohl etwas sprengen....😁 

 

Beim WOHNEN findet auch in der Schweiz eine Urbanisierung statt; 85% der Bevölkerung hier leben in der Stadt, 36% der Privathaushalte ausserdem in Wohneigentum. Dabei sind auf dem Land deutlich mehr grössere Wohnungen zu finden als in der Stadt. Grosse Wohnungen verbrauchen grundsätzlich mehr Ressourcen, sei es nun angefangen beim Erbauen über die Einrichtung bis hin zum Strom-, Öl- oder Gasverbrauch allgemein. Dafür wird in der Stadt mehr Boden versiegelt und zwischen den vielen, dicht stehenden und oft hohen (Alt)Bauten staut sich im Sommer die Hitze, sodass viel Strom zum Kühlen (Klimaanlagen, Ventilatoren) verwendet werden muss.

Das Wohneigentum ist in der Schweiz sehr unterschiedlich verteilt, es gibt ländliche Kantone mit sehr viel Wohneigentum und städtische mit sehr wenig, das kann sich aber auch genau umgedreht verhalten. Besitzer von Wohneigentum, sei es auf dem Land oder in der Stadt, haben die Möglichkeit, ihre Häuser/Wohnungen mit nachhaltiger Technik zu erstellen oder nachzurüsten (Wärmepumpen, Photovoltaik-, Wasseraufbereitungs- bzw. Wiederverwendungsanlagen etc.), was Mietern natürlich i.d.R. verwehrt bleibt.  

Bei diesem Punkt lässt sich kein eindeutiger "Sieger" ausmachen. 

🏡 1 : 1 🏢

 

Natürlich: auch dem Schweizer ist seine MOBILITÄT wichtig. Es gibt hier auf je 1000 Einwohner etwa 545 Autos, und 78% aller Haushalte besitzen einen fahrbaren Untersatz. Unbestritten ist es in der Stadt viel einfacher, mit dem ÖV von A nach B zu kommen, da sieht es auf dem Land manchmal echt mau aus (das kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung bestätigen...🥴) Deshalb wird auf dem Land häufiger und auf längeren Strecken das eigene Auto benutzt. 

Als Stadtbewohner Auto zu fahren birgt einige Schwierigkeiten in sich: Dauerparkplätze sind Mangelware, man steht, besonders in den Stosszeiten, im Stau (was die Luft- und Lebensqualität erheblich beeinträchtigt!), und viele Städte denken inzwischen laut über Verbrenner-Verbote, Mauten oder gar autofreie Innenstädte nach - oder haben diese Ansinnen sogar schon in die Tat umgesetzt. Ungeachtet dessen besitzen in der CH rund 71% der Stadt- und 86% der Agglomerationshaushalte ein Auto.

Sehr erstaunt hat mich die Tatsache, dass trotzdem etwa 53% der Schweizer Bevölkerung über ein ÖV-Abonnement verfügen!

Tendenziell wird die Stadt in diesem Punkt die Nase im Rennen eher vorne haben. 

🚴‍♀️ 2 : 1 🚗

 

Bleibt noch der LIFESTYLE

Keine Frage: in der Stadt ist das Angebot an Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten, an Lieferdiensten und Restaurants erheblich höher, und es wird natürlich auch genutzt, was sich auf die CO2-Bilanz deutlich auswirkt. Dafür sind diese Angebote oft mit dem Fahrrad oder dem ÖV leicht zu erreichen. Und es gibt mit Sicherheit ungleich mehr Gelegenheiten, z.B. im Unverpackt-, Bio-, Fairtrade- oder Fairfashiongeschäft einzukaufen; dieses Angebot fehlt auf dem Land oft ganz oder ist nur sehr beschränkt vorhanden. 

Dafür gibt es in ländlichen Regionen Hofläden, die regionalen Produkte finden den Weg auch zu den Detailhändlern im Ort, und wer Zeit und Lust hat und die Möglichkeit dazu, der kann sein Gemüse natürlich auch selber anbauen.

Ausserdem: in manchen Dörfern tun sich die Bewohner zusammen, um z.B. den von der Schliessung gefährdeten Dorfladen in Eigenregie weiterzuführen. So haben sie dann auch einen direkten Einfluss auf das Sortiment und können regionale Produkte berücksichtigen.

 

Beim Onlinehandel scheint es übrigens kein Stadt-Land-Gefälle zu geben; offenbar spielen da soziodemografische Faktoren eine grössere Rolle. 

 

Mehr Konsum sorgt natürlich auch für immer noch mehr Abfall. In der Stadt stehen dafür logistisch ausgeklügelte Mülltrennungs-, Abhol- und manchmal sogar auch direkte Recyclingsysteme bereit. Aber das Land zieht nach; vielerorts gibt es grosse Ökohöfe, und in immer mehr Gemeinden sind z.B. elektrobetriebene Sammelfahrzeuge im Einsatz.

Übrigens: In Sachen Mülltrennung sind die Schweizer vorbildlich unterwegs; wir trennen 80 Prozent unseres Altpapiers, 83 Prozent der PET-Flaschen, 91 Prozent der Aludosen und sogar 97 Prozent des Altglases. Geht doch!

Um zum Thema zurückzukommen: Tendenziell sorgen die Landbewohner/innen mit ihrem Konsum also für eher weniger Belastung für die Umwelt.

🍎 2 : 2 🍟

 

So besehen scheint der Vergleich in einem Unentschieden zu enden. Aber natürliche ist die Sache viel zu komplex, als dass man sie in einer so kurzen "Analyse" zuverlässig beurteilen könnte. 

Mein persönliches Fazit ausserdem: ein nachhaltiger Lebensstil hat wenig mit dem Wohnort, sondern viel mehr mit der individuellen Einstellung zu tun. Wer keine Verantwortung für das eigene Handeln und unsern Planeten übernehmen möchte, der tut das weder auf dem Land noch in der Stadt. 


   

 

 


14 Kommentare:

  1. Aus dem Bauch heraus hätte ich jetzt geantwortet, dass man als Landbewohner weniger nachhaltig unterwegs wäre. Bei der Annahme steht tatsächlich das Thema Mobilität ganz oben. Wenn kein Bus fährt, muss ich das Auto nutzen oder zu Hause bleiben. Tatsächlich bleiben wir aber viel mehr zu Hause (bzw. im eigenen Garten) und dann kommen ja noch die vielen anderen Punkte aus deiner Aufzählung dazu. Was die Bodenversiegelung angeht, bin ich allerdings zweigespalten. Ja, die überhitzten Städte sind ein großes Problem. Aber da stapeln sich die Menschen wortwörtlich, während auf dem Land viel weniger Menschen eine viel größere Fläche belegen. Und statt unterirdischer Parkgaragen hat fast jeder einen meist versiegelten Parkplatz oder Garagen auf dem Grundstück. Da kommt pro Kopf ganz schön was zusammen. Ich glaube aber wie du, dass die persönliche Grundeinstellung eines Einzelnen ausschlaggebend ist. Nachhaltig leben geht in der Stadt wie auf dem Land. Nur die Stellschrauben unterscheiden sich an einigen Stellen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

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    1. Klar, das Auto wird bei vielen Landbewohnern einen ordentlichen Einfluss haben auf einen negative(re)n ökologischen Fussabdruck. Persönlich gleiche ich das aber, zumindest zum Teil, wieder dadurch aus, dass ich nie fliege bzw. sowieso nicht reise. Ich würde ja gerne mit dem Bus zur Arbeit, aber ich muss ganz ehrlich sein: wieso sollte ich für einen Arbeitsweg von 9 Kilometern, für den ich normalerweise 20 Minuten benötige hin und zurück, jeden Tag plötzlich 2 Stunden aufwenden? Die Zeit dafür ist mir schlicht zu schade, und es würde mir den Tagesablauf einfach wirklich unnötig erschweren. Ausserdem gehts uns wie euch: wir sind so viel Zuhause, geniessen das, was wir haben, und sparen auch so wieder viele Ressourcen ein.
      Das mit den Garagen/Parkplätzen auf dem Land ist natürlich auch ein Argument. Dagegenhalten könnte man mit dem Punkt, dass viele das Gärtnern entdeckt haben und so wieder Ausgleich schaffen. 😉 Aber wie gesagt: ein grosses Thema, beinah unerschöpflich. Und doch liegts am Ende bei jedem Einzelnen, was er daraus macht...
      Herzliche Grüsse!

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  2. wohl wahr - dein letzter satz!
    nicht der wohnort ist entscheidend, sondern das was man daraus macht..... für die "nach mir die sintflut"-mentalität ist *stadt oder land* nicht relevant. 3-5x im jahr "in den urlaub" fliegen, ständig irgendwelchen plunder shoppen und nach kurzer zeit "entsorgen" (das wort jagt mich die wand hoch), unmengen an lebensmitteln horten, nur um sie unangetastet wegzuwerfen, weil man ja dann doch lieber beim lieferdienst bestellt...... das kann man in stadt und land. auf´m land - oder im speckgürtel, wozu zählt der eigentlich? - hat man noch den vorteil, dass man sein bisschen gründstück gnadenlos betonieren, pflastern und schottern und den letzten baum umhauen kann - geht einem ja völlig ab in der stadt - und man kann natürlich viel mehr und dickere autos fahren - in der stadt lassen die einem mit solchen karren womöglich noch die luft aus´n reifen - natürlich aus neid.
    huch. war ich grad sarkastisch.... sowasaberauch.
    ich geh jetzt meinen öko-heiligenschein putzen :-DDDD

    sei heftigst gedrückt! <3 <3 <3 xxxxxxx
    ps: chapeau für die recherchearbeit!!

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    1. Tja- und irgendwie habe ich das dumme Gefühl, dass die Zahl der Menschen, die Verantwortung übernehmen möchten, wieder weniger wird. Oder bilde ich mir das nur ein...? Nein, ich glaube nicht. Gerade ist so viel Übles los auf diesem Planeten, dass viele zu sehr damit beschäftigt sind, irgendwie damit umzugehen, als dass noch Energie für Themen wie Umweltschutz etc. da wäre. Und dabei sind die doch so essentiell- und die Basis, auf der in Zukunft unser ganzes Dasein fusst.
      Wundert mich also gar nicht, wenn du sarkastisch wirst- geht mir auch oft so. Man weiss ja manchmal gar nicht mehr, ob man heulen soll oder um sich schlagen oder was....
      Manchmal, wenn mir das alles zuviel wird, schau ich mir Reportagen an über Menschen, die überall auf dem Planeten grossartige Projekte anschieben, die zusammenspannen und was verändern. Und ganz egal, wie gross oder klein die Projekte sind, sie sind erfolgreich und vermitteln einem das Gefühl, dass noch nicht alles zu spät ist. Und dass da immer welche sind, die anpacken. Das tut dann einfach gut.
      Und? Alles wieder auf Hochglanz gebracht? 😁
      Herzlichste Hummelzdrüüückerz! ♥️

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  3. dem letzten Absatz deines Beitrages liebes Hummelchen stimme ich absolut zu. Nachdem ich als Kind auf dem Land groß wurde und erst als Heranwachsende ausgelernte dann nur noch in der Stadt lebte, würde ich letzteres nie mehr tun wenn mich nichts dazu zwingt. Mein Lieblingsort ist auf jeden Fall *ländlich, auch wenn man im " älter werden* ziemliche Abstriche machen muss. Für eine Tierhaltung bietet sich auf jeden Fall das Land an, ich hab ja beides gelebt und ausprobiert. Ohne Katzen - mit Katzen Stadt und ländlich .Frag die Katzen die kennen auch beides und würden nur den Freigang wählen der in der Stadt fast unmöglich ist. Die gute Recherche von dir stellt ja sowohl die Vor - aber auch Nachteile beiderlei Wohnens und Lebens dar. Ob die Menschen sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ihre Verantwortung sehen und auch danach leben sei dahingestellt und sehr individuell und welche Einstellung sie dazu haben.
    Die Angebote der Stadt kann man auch als ländlicher Bewohner nutzen solange man eine Fahrmöglichkeit hat. Wer ein leichteres Leben haben möchte zieht vielleicht irgendwann wieder die Stadt um dann festzustellen, dass man zwar alles dort hat - und alles schnell bekommt, es mehr Auswahl an Geschäften gibt - sie aber viel anonymer ist und man vielleicht weniger wahr genommen wird als auf dem Land wo die Nachbarschaft doch näher zusammenrückt - wenn sie denn passt. Die Nachteile sind die fehlenden bezahlbaren Wohnungen /Stadt aber auch auf dem Land .Alleine oder einsam ist man - glaube ich in beiden gleichermaßen wenn keine größeren Kontakte aus vielerlei Gründen gewünscht werden.
    Was ich an der Stadt gut finde sind die Möglichkeiten " unverpackt einzukaufen, die Mühe machen sich die kleinen Supermärkte leider auf dem Land eher nicht. Dafür gibt es dann die Hofläden die in ländlichen Regionen so weit ab- eher fehlen. Wer immer schon nur in der Stadt lebte, seine Hobbys, sein Berufsleben und seine Freizeit dort ausleben kann wird nicht so ohne Weiteres darauf verzichten wollen und am Landleben bestimmt weniger Freude haben- wie alles was man nicht kennt - ich denke das ist auch eine Altersfrage. Es ist interessant das Für und Wieder zu betrachten und abzuschätzen...
    deine ausführliche Recherche bei beidem find ich toll...
    liebe Grüße Angel

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    1. Nein, in der Stadt zu leben, das ginge für mich definitiv nicht. Ich bin und bleibe ein Riesen-Landei! Hab ja 14 Jahre lang in Luzern gearbeitet, und ich kann dir versichern: jeden Abend nach getaner Arbeit habe ich die Stadt beinah fluchtartig verlassen. Schon damals war mir da viel zuviel Gewusel, zuviele Menschen, zuviel Lärm. Und diese Aversion hat sich mit zunehmendem Alter noch deutlich akzentuiert. Ich brauche ganz dringend ganz viel Grün und möglichst viel Ruhe um mich rum. Die ist natürlich auf dem Land auch nicht dauernd gegeben- aber doch deutlich mehr vorhanden als in einer Stadt! Luzern ist zwar, verglichen mit andern Städten, eigentlich sehr "gemütlich" und eher ein riesiges Dorf- trotzdem.
      Auch dass man in der Stadt "alles" bekommt, wäre kein Grund für mich. Natürlich muss man sich als "Dörfler" eher mal ins Auto setzen und in den Baumarkt, in die Tierklinik etc. fahren. Aber das findet ja nun auch nicht jeden Tag statt (Manitoubewahre!), und für die paar Male ist das dann auch kein Problem.
      Fazit: einmal Landei, immer Landei!
      Happy Sonntag, herzliche Grüsse!

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  4. Gut geschrieben 👍
    ich sehe es auch so, in erster Linie ist jeder selbst gefragt wie groß sein Abdruck ist. Denn ob Stadt oder Land, du kannst bei beidem klotzen was das Zeug hält.
    Ich kenne beides, Landleben und Stadtleben und jetzt Stadtrand und bin mit diesem Kompromiss sehr zufrieden. Ich mochte immer das Landleben lieber, als das Stadtleben, aber jetzt Stadtrand fühlt sich sehr gut an.
    Herzliche Grüße!

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    1. Danke!😊
      Das Blöde ist ja nur: viel Zuviele wollen ja gar nicht wissen, wie gross ihr Abdruck ist. Es erstaunt mich immer wieder wenn ich merke, dass das so gar kein Thema ist für manche. Kann ich nicht verstehen. Da war diese (junge!) Frau, die bei mir geritten ist. Wir kamen irgendwie aufs Thema, und da sagt sie doch allen Ernstes: "Ach, das dauert ja noch eine Weile, bis wir den Klimawandel so richtig zu spüren bekommen. Wahrscheinlich gibts mich dann schon gar nicht mehr. Wieso also sollte mich das bekümmern??". Echt jetzt? Da fiel mir schlicht nichts mehr ein. Naja, und das mit dem Reiten war dann auch ziemlich schnell vorbei....
      Hab es weiter schön und gemütlich am Stadtrand, herzliche Grüsse!

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  5. Dein "Fazit" gefällt mir, muss ich mir merken:

    ein nachhaltiger Lebensstil hat wenig mit dem Wohnort, sondern viel mehr mit der individuellen Einstellung zu tun. Wer keine Verantwortung für das eigene Handeln und unsern Planeten übernehmen möchte, der tut das weder auf dem Land noch in der Stadt.

    Viele Grüße von Dori

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    1. Tja- es ist leider so einfach wie wahr......
      Herzliche Grüsse!

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  6. Wie meine Vorgängerinnen glaube ich auch, dass der Konsum/Lebensstil/Nachhaltigkeitsgedanke wenig mit dem Ort, an dem man lebt, zu tun hat. Vielleicht war das "früher" noch etwas anders, als man global noch nicht so vernetzt war. Es gab "Land-WG's" sozusagen aus "Protest", und ehemalige Städter zogen aus der stinkenden Stadt aufs Land, um sich in sauberer Luft im Garten selbstversorgen zu können etc. Auf dem Land kommt man aber heute dank Liefer- und Paketdienste an alles heran und kann ohne weiteres Plunder anhäufen und wieder wegschmeißen. Und weil man kaum Platzprobleme hat, wird sich "ausgebreitet" und vergrößert, selbst die Autos sind riesig, ich sag nur SUV...
    Ein weiterer Faktor ist sicher, dass trotz allem Verkehr (der sicher immer noch katastrophal ist, keine Frage) die Städte grundsätzlich "sauberer" sind und werden und man schlichtweg mehr Menschen auf weniger Platz unterbringt. Wo ich wohne, kann ich mich über Grünflächen, Parks etc. nicht beklagen, und "richtig" draußen auf dem Land ist man auch schnell - und zwar mit den Öffis! Ohne Auto kommt man trotz aller Unkerei über das Münchner Verkehrsnetz schnell voran, mit dem Fahrrad auch... München ist aber auch grundsätzlich keine "Betonwüste", das muss man dazu sagen.
    Super recherchiert und wirklich interessant zu lesen, Danke!
    Herzliche Grüße aus der Stadt :-DDD

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    1. Die Städte sauberer sind als früher, meine ich - nicht sauberer als das Land! :-)))

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    2. Habs schon richtig verstanden! 😁

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    3. Danke! 😊
      Ich glaube auch, dass Städte bzgl. Nachhaltigkeit inzwischen grosse Schritte gemacht haben. Ich denke dabei z.B. an ganze Gebäudezüge, die vertikal begrünt werden, an Stadt-Gemeinschaftsgärten, an alte Industriegebäude, die statt abgerissen umgenutzt werden etc. Da sind Verkehrsberuhigungen etc. beinahe schon unspektakulär, aber natürlich auch richtig. Aber es gibt natürlich noch ganz andere Möglichkeiten: hab letzthin eine Reportage gesehen über- wars San Francisco?- egal, eine US-Grossstadt, die ein eigenes, riesiges Compostwerk hat, in dem alle Grünabfälle der Stadt zu guter, neuer Erde verarbeitet werden, die dann aufs Land in der Umgebung ausgebracht wird. Und diese Grünabfälle MÜSSEN eingesammelt werden, die dürfen nicht in den normalen Abfall. Eigentlich eine einfache Sache, die aber viel bewirkt und allen nützt.
      Oder es gibt ja diese Stadt in England, Totnes, die eine eigene Währung eingeführt hat. So bleibt das Geld in der Region, und gleichzeitig fühlen sich die Menschen so ihrem Wohnort mit Sicherheit auch viel mehr verbunden. Hier in der CH gibt es sowas auch, den WIR, der aber eher in kleinen und mittleren Unternehmen zum Zuge kommt. Der WIR wird nicht verzinst, sodass es keinen Anreiz gibt, das Geld anzuhäufen, sondern es "arbeiten zu lassen", also auszugeben. Eine gute Idee, die man meiner Meinung nach auch für Privatpersonen im grossen Stil zugänglich machen sollte (ganz abgesehen davon, dass Geld ja sowieso eine Illusion ist....).
      Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, (viel) nachhaltiger zu agieren, ganz egal wie und wo. Es braucht einfach etwas Eigeninitiative und Durchhaltevermögen und den Willen, was ändern zu WOLLEN!
      Herzliche Grüsse vom tiefen Land in die grosse Stadt!

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