Dienstag, 5. August 2025

WOCHE.ZWEI.UND.DREISSIG

 

Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen.... drei-ein-halb Wochen Ferien! Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele freie Tage am Stück hatte. Herrlich. 

Wer hier schon länger mitliest weiss: geplant ist nix. Aber ich muss mich sowieso zuerst mal einschunkeln- bin irgendwie noch gar nicht im Ferienmodus. Vielleicht auch, weil HH erst morgen "dazukommt"; der ist noch ein paar Jährchen jünger als ich und kann deshalb eine Woche weniger verplanen. Naja, das Älterwerden birgt halt doch auch gewisse Vorteile in sich, nichtwahr? 😆

Ich kann jetzt also ganz gemütlich in die Tage starten; wenn ich frühmorgens den Garten inspiziere....

 

(übrigens, Frau Bwärterin: ich hab vorgestern einen "Bären" 

in einer blühenden Staude entdeckt!)  

 

...oder im Stall die Mietzen betüddle, dann lässt sich tatsächlich schon ein Hauch von Herbst ausmachen: das taufeuchte Gras glitzert im bereits deutlich milderen Licht, die Luft riecht ein wenig herber.

Da passt auch unser Gast im Stall ganz gut ins Bild: ein Fuchs hat wohl entdeckt, dass dort gerade viel Ruhe herrscht, und hat sich in einem Haufen Heu ein gemütliches Schlaflager hergerichtet. Ich denke, dass es ein noch recht junger ist, der gerade neugierig seine Erfahrungen sammelt.

 

 

Merci, Pixabay!

 

Zweimal sind wir uns jetzt morgens schon begegnet- das erste Mal nahm er noch zügig Reissaus, unser Aufeinandertreffen heute ging er viel gelassener an und zog gemütlich Richtung Wald ab. Auch mit den Mietzen scheint er sich arrangiert zu haben und sie sich mit ihm, denn die waren alle ganz entspannt. Und die Schwälbchen (2. Brut, bereits wieder flügge!) sassen oben auf der Wasserleitung und guckten sehr interessiert.

Das ist es unter anderem, was das Leben auf dem Land für mich so schön macht; ganz nah dran an der Natur erlebt man immer wieder solche herrlichen Geschichten!

 🦊 

 

So. 

Jetzt mach ich mich mal ans Wäschefalten, dann gibts eine gute Gemüsesuppe mit Linsen zu Mittag, gefolgt von einem feinen Schläfchen, und dann....schau'mer'mal! 😊

 

Eine angenehme Woche 

wünsche ich euch!

🌞 


 


 

  

Donnerstag, 24. Juli 2025

WIEDER/BELEBT

 

Es ist ein paar Jahre her; damals standen HH und ich in der Küche beim Abwasch mit Blick in den grossen Garten hinterm Haus.

"Siehst du irgendeinen Vogel?" hab ich ihn gefragt.

"Keinen einzigen!"

"Hörst du einen Vogel?"

"Auch das nicht!"

Kein Flattern, kein Piepsen, nichts. Es herrschte eine bedrückende Stille im Garten. Und das war keine Momentaufnahme- die Abwesenheit der kleinen Flattermänner zog sich schon über längere Zeit hin, was ich sehr beunruhigend fand.  

Ich kann Entwarnung geben: inzwischen hat sich das zum viel Besseren gewendet. Ganze Heerscharen von Spatzen bevölkern jetzt das Gelände wieder; die waren tatsächlich auf der roten Liste zu finden, scheinen sich aber (zumindest hier in der Umgebung) wieder prächtig erholt zu haben. Und auch all die andern üblichen Verdächtigen wie Amseln, Meisen, Finken, Baumläufer, Rotschwänzchen, Bachstelzen, Schwalben, Mauersegler, natürlich auch Krähen und Elstern und sogar ein Buntspecht sorgen für Leben, fröhliches Gezwitscher und Geplapper rund ums Haus. 

Diese Wende dürfte wohl darin begründet sein, dass hier doch wieder der eine oder andere Garten naturnah gestaltet wird. Dass mancherorts Böschungen, Waldränder und Weidestreifen ungedüngt bleiben und "verwildern" dürfen und dadurch wieder jene Pflanzen gedeihen, welche die Lebensgrundlage für Insekten bilden. Die dann, ergo, natürlich wieder die Vögel ernähren. So greift ein Rädchen ins andere.

Es ist wirklich erstaunlich: bietet man den entsprechenden Lebensraum an, sind die Tiere sofort da. 

Letzthin hat mich im Garten ein riesiges, schwarzes Insekt umsurrt, das ich noch nie zuvor gesehen hatte: eine grosse Holzbiene. Sie ist ein Riesentrümmer, beinahe 3cm lang und tiefschwarz mit metallisch schillernden, blauvioletten Flügeln. Eine beeindruckende, aber harmlose Schönheit!

 

 

Ausserdem machte ich Bekanntschaft mit einem grossen Heupferd; das letzte hatte ich wohl auch vor Jahren zu Gesicht bekommen.  

 

Bilder: Pixabay- merci! 

 

Und auch sonst schwirrt, summt und brummt es im Garten. Wildbienchen, Schmetterlinge, Falter, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen tummeln sich in den vielen blühenden Pflanzen, dass es eine Freude ist. Es bräuchte so wenig, um der Natur wieder auf die Beine zu helfen! 

Heute allerdings werden sich die kleinen Krabbler weniger blicken lassen; es ist grau, kühl und nass. Irgendwie wird es gar nicht richtig hell, und es weht- wie so oft- ein frischer Wind. 

 


 

Auch wenn manche bereits am Jammern sind

"Ochnööööö- ist der Sommer jetzt schon vorbei??"

- mir solls recht sein. Angesichts der Waldbrände und Hitzewellen überall darf es gerne immer wieder kräftig schütten.

Alles eine Frage der Einstellung.

Ich brutzel mir jetzt eine Käseschnitte mit Spiegelei. Die passt perfekt zum Wetter.

 

Ä Guetä! 

😋  

 


  

Donnerstag, 17. Juli 2025

HERR ENZ UND DAS HÄUSCHEN IM WALD

 

Jetzt ist wieder die Zeit, in der wir früher immer hoch auf die Alp gefahren sind. Einen grossen Teil unserer Sommerferien haben wir dort verbracht, und es war herrlich. Kein Strom, ein Plumpsklo, zwei Holzöfen, auf/mit denen gekocht und geheizt wurde (denn dort oben kann es auch im Sommer ganz schön unwirtlich werden!)

 

Unser "Hysli" mit Brunnen, Schaukel 

und der grossartigen Aussicht ins Tal

 

Die Alp war für uns Kinder ein riesiger Abenteuerspielplatz. Wenn wir nicht gerade im Brunnen badeten (eiskales Wasser vom Berg!), auf Bäume kletterten, auf der riesigen Schaukel Wettschwingen veranstalteten oder mit einem Tretauto die Hügel runterrasten, dann besuchten wir oft auch Herrn Enz.

Herr Enz verbrachte die warme Jahreszeit in einem klitzekleinen Häuschen drüben am Waldrand. Vielleicht 100 oder 150 Meter von unserm Hysli entfernt stand es; die Stirnseite direkt auf der Waldgrenze gegen die Alp ausgerichtet, der Rest ragte in den Wald hinein. 

 

Wenn ihr genau hinschaut, dann könnt ihr (ganz links am Rand 

des Fotos) ein Stück des Daches vom kleinen Häuschen im Wald 

sehen. 

 

Herr Enz war ein gemütlicher, kleiner alter Mann, dem ständig eine dampfende Pfeife im Mundwinkel hing. Er atmete immer etwas schwer- aus heutiger Sicht vermute ich, dass er Asthmatiker war. Seine Brille mit den dicken Gläsern balancierte er in der Regel auf der Nasenspitze, und ich meine mich zu erinnern, dass er ein ganz klein bisschen schielte. Der nettere Ausdruck dafür ist wohl, dass er einen "Silberblick" hatte. 😊

Sein Häuschen umfasste einen einzigen Raum, vielleicht 4 oder 5 Meter im Quadrat, zur Toilette musste man raus in einen separaten kleinen Verschlag gleich neben der Haustür. 

Beim Eintreten stand man eigentlich direkt an der kompakten Küchenzeile mit Spüle und einem Holzherd, an den eine kurze Eckbank mit einem Tisch davor anschloss. In der Ecke hing eine behäbig tickende, alte Uhr, und durch das einzige Fenster fiel recht spärliches Licht. Dadurch lag der Raum meist im Halbdunkel, was zusammen mit dem Duft nach Holzfeuer und Pfeifenrauch und dem satten Tic!-tac!-tic!-tac! die Szenerie in eine gemütliche Beschaulichkeit tauchte.

Was mich als Kind aber am meisten faszinierte: über die ganze linke Raumseite erstreckte sich ein Schrank. Und wenn man die hinteren beiden Türen öffnete, kam das Bett zum Vorschein. Ich fand den Gedanken immer herrlich, in so einem Alkoven zu schlafen- sicher und behütet, wie in einer kleinen, warmen Höhle. Und wie praktisch: morgens musste man nur die beiden Türen schliessen, um das Bett verschwinden zu lassen. Sowas gefiel mir sehr!

Überhaupt stellte ich mir immer vor wie es sein würde, "richtig" in so einem Häuschen zu wohnen. Ich malte mir schon damals aus, wie ich es her- und einrichten würde; der Gedanke an ein Tinyhouse geisterte also schon zu diesen Zeiten in meinem Kopf herum... 😉 

Ich kann mich nicht mehr ganz genau erinnern, aber Herr Enz musste früher wohl als Schneider, Sattler oder irgendetwas in der Art tätig gewesen sein. Auf jeden Fall besass er eine dieser uralten, handbetriebenen Nähmaschinen, auf welcher er für uns mit grossem Geschick Puppenkleider nähte. Entweder sassen wir alle am Tisch im Häuschen oder draussen am kleinen Sitzplatz, den sich Herr Enz zwischen den alten Tannen eingerichtet hatte. Fasziniert beobachteten wir, wie er mit einer Hand gekonnt den Antrieb des Maschinchens in Schwung hielt und mit der andern die kleinen Stoffstücke unter dem Nähfuss entlangführte.

So verbrachten wir viele Stunden bei Herrn Enz; wenn wir mal wieder von der Bildfläche verschwunden waren konnte Mutti davon ausgehen, dass wir im kleinen Häuschen im Wald wiederzufinden waren. 

Herrn Enz gibt es schon lange nicht mehr- er war ja schon damals, vor beinah 50 Jahren, ein alter Mann. Und ob das Häuschen noch steht? 

Auf jeden Fall sind das wunderbare Erinnerungen. Und sie schüren heutzutage immer wieder den Wunsch, in einem kleinen, friedlichen Häuschen im Wald zu leben.....

 


 

 

 

 

      

Samstag, 5. Juli 2025

GRENZ/GÄNGER

 

Einer meiner Grundsätze: ich kaufe unsern Bedarf bei lokalen Händlern. Wisst ihr ja. Ausnahmen mache ich einzig bei meiner Garderobe (das Label gibts hier schlicht nirgends zu kaufen), beim Mietzen-Spezialfutter (ist beim Tierarzt zu teuer- und dem überweise ich leider eh'schon regelmässig viel Geld! 🥴) und der geliebten Aleppo-Seife (die gibts bei M***fac*** in der 1kg-Papiertüte).

Niemalsnie bestelle ich mehr im Ausland. Ich hab da schon zu Zeiten, als ich noch meinen kleinen Laden hatte, schlechte Erfahrungen gemacht. Reklamationen und das Umtauschen werden zum Spiessrutenlauf- falls es überhaupt je dazu kommt. Vor vielen Jahren z.B. hat sich eine Firma in Italien (wo wir 2 Designerstühle geordert hatten) auf eine Reklamation hin (Riesenkratzer auf der Sitzfläche) einfach taub gestellt. Die wissen genau, dass sie das in der Regel aussitzen können. Es war mir eine Lehre.

Aber: wir brauchten kürzlich eine neue Matratze. Die Alte stammte von anno dunnemal, ur-alt. Und nachdem ich frühmorgens kaum noch hochkam regte sich in mir der leise Verdacht, dass daran möglicherweise auch unsere durchgelegene Schlafunterlage ihren Beitrag leisten könnte. HH und ich beratschlagten, welches Produkt in Betracht käme, doch das Thema "versandete" wieder. 

Letzthin steht im Hausflur aber plötzlich eine Riesenkiste => HH hatte klammheimlich eine Matratze beschafft! Eine sehr gute zwar, aber leider (Murphys Law!) misst die statt der bestellten 1,60 in der Breite stattliche 1,80. Und kam per Kurier über die Grenze. Reingefallen! - die Webseite war eine "Punkt CH"... 

Ja toll. What nu?? Zurückschicken wollten wir das Teil nicht, das war uns einfach zu aufwändig. 

Ende des Liedes: wir behielten die Matratze. Denn seit langem liegt bei uns nur ein Lattenrost auf dem Boden mit der Matratze obenauf, ohne Rahmen und PiPaPo. Jetzt steht das Ding halt auf beiden Seiten 10cm über- was solls. Wir liegen auf jeden Fall prima, das Rückenweh ist tatsächlich weniger geworden, sogar die Schlafqualität hat sich dadurch ein kleines bisschen verbessert.

 


 

Einzig neue Fixleintücher mussten her, die Alten passten natürlich auch nicht mehr. Es fanden sich zwei in einer ganz wunderbaren Bio-Baumwoll-Qualität (und das auch noch im Sale!), tiefblau und salbeigrün. 

Schlussendlich hat sich jetzt (mit zwei zugekniffenen Augen 😆) alles in Minne aufgelöst.

Aber ich hab HH ermahnt: keine Einkäufe mehr über die Grenze! 

Gefreut hab ich mich natürlich trotzdem sehr über die schöne Geste. 😘

 

Habt ein 💦cooles💦 WE, 

meine Lieben!

🍧🍦🥤 

 

...und sowas bekommt man zu sehen, wenn man ganz frühmorgens aus den Federn steigt! 


 

 

    

Sonntag, 29. Juni 2025

HOT/HOT/HOT

 

 Was für eine Affenhitze.... 

Wir sitzen hier in abgedunkelten Räumen, 

der Venti wandert mit uns von Zimmer zu Zimmer. 

Supergau, wenn der JETZT verröcheln tät!  

 

 

Draussen zu sein hält man (also ich! 😎) grad nur noch frühmorgens aus, der Bund hat eine Hitzewarnung rausgegeben, Stufe 3 von 5.

"5" möchte ich niemalsnicht erleben müssen! 

Nichtmal auf 1000 m.ü.M. ist es auch nur ein klitzekleines bisschen kühler. Das wurde uns gestern beigebracht, als wir die beiden Ponys zweier Bekannter in den Jura gefahren haben. Sie besitzen beide weder Hänger noch Zugfahrzeug und hatten uns um den Gefallen gebeten. Wir waren auch schon froh über die Hilfe Anderer diesbezüglich, also natürlich haben wir zugesagt. Und nahmen es als Gelegenheit, unsere beiden Dicken nach 6 Wochen täglich dran denken (wir) und absolut keiner Spur von Heimweh (sie!) mal wieder zu sehen.

Fazit: Es geht ihnen sehr gut. Harrys Abszess verhält sich ruhig, knock knock on wood! Ansonsten hat er ein bisschen zugelegt, nur ums Popöchen rum ist er sehr schmal geworden. Und nachdem er nun endlich den letzten Rest seiner Winterwolle verloren hat (auch so ein Cushing-Ding), sieht man das Grau um Nüstern und Augen sehr deutlich.  

 Nunja, was soll man sagen- 

er ist schliesslich vergnügte 26!

 

 

Die Körperfülle der beiden scheint sich 

irgendwie diametral zu verhalten: 

je schmaler Harry wird, 

umso propperer wird John... 

😁

Aber hej- 

Hauptsache gesund und fröhlich!

 

 

Die Ponys hatten sich alle dösend unter die riesigen Tannen verkrochen; nachts kühlt es auf dieser Höhe doch bestimmt angenehm ab, dann erwachen die Lebensgeister wieder. Nehme ich an.

Und wir Zweibeiner sangen ein Loblied auf die ordentliche Klimaanlage im Auto; dank ihr schafften wir die 4stündige Fahrt hin und her quer durch die halbe Schweiz ohne Hitzeschläge und ManitouseiDank auch ohne sonstige Zwischenfälle.

Heute werden wir den Tag ganz gemütlich dahinplätschern lassen, man bleibe mir mit irgendwelchen schweisstreibenden Aktivitäten fern! Wobei man z.Zt. ja schon im eigenen Saft köchelt, wenn man nur ganz still in der Ecke hockt....

Einziger Fixpunkt: abends wird bei meiner Schwester gegrillt. Eine grosse Schüssel Randen-Apfelsalat steht schon im Frigo bereit.

 

Haltet euch schön kühl,

meine Lieben!

💦   
 



Sonntag, 22. Juni 2025

VON.TAG.ZU.TAG

 

 

!! ⏰ ⏰ ⏰ ⏰ ⏰ !!

6 Uhr, aufstehn! 

Auch wenn die neue Matratze sehr bequem und gemütlich ist: ein sonniger, heisser Tag wartet. 

Erste Amtshandlung heute also: Fahrt zu meiner kleinen, ruhigen Insel. Während die Sonne langsam über die Berge steigt und den Pilatus auf der andern Talseite beleuchtet,

 

finden sich am Stall nach und nach die Pfötchen ein und werden versorgt. Pfüdi präsentiert mir stolz einen Riesentrümmer von Maus, mampft dann aber nach deren geräuschvollen Verzehr (aaarrgghhh!!) doch noch sein ganzes Schüsselchen Feuchtfutter weg. Der Jungspund kann was wegstecken! Und während sich die andern ein gemütliches Plätzchen zum Schlafen suchen (die Nacht war lang!) oder gleich wieder in der Natur verschwinden, weiss Yuma noch nicht so recht, was sie mit dem Tag anfangen soll. 

Erst mal die Lage checken!



Ronja hingegen hat schon ein Plätzchen an der Sonne ausgemacht und geniesst die ersten, noch angenehm warmen Strahlen.
 
  
Regelmässig schaue ich auch nach "meinen" Tagpfauenaugen-Raupen; an den Brennnesseln hinter dem Stall entwickeln sie sich prächtig. Und bis jetzt sind sie scheinbar auch noch nicht von Vogeleltern entdeckt worden, die hungrige Schnäbelchen zu stopfen haben....
 
 
Apopo: Die 5 jungen Schwälblein des ersten Geleges im Stall sind allesamt flügge und machen jetzt mit viel Geplapper und ihren Eltern die Gegend unsicher. Ab und zu kommt eines in den Stall gesaust, um sich eine kleine Pause zu gönnen. Dieser Jungvogel (erkennbar am "stumpfen" Schwanz, der noch nicht in einer langen, feinen "Gabel" ausläuft) hat mich ganz nah an sich rangelassen; sie alle kennen mich ja inzwischen und wissen, dass von mir keine Gefahr droht. 
 
 
Wieder Zuhaue fülle ich die grosse Vogeltränke im Garten nach, die mit Begeisterung angenommen wird. Die Spatzengang kühlt sich immer wieder mit lautstarkem Vergnügen und fröhlichem Geplansche darin ab, sodass ich mehrmals täglich frisches Wasser nachgiessen muss.
 
Überall blüht und grünt es um die Wette. Scheinbar haben meine beiden Mit-Mieterinnen ihr Herz für die Biodiversität entdeckt und in ihre "Pflanzblätze" auch eine Menge nun bunt blühende Pflanzen gesetzt. 
 

 
Überall summt und brummt es. Mit dem Glück des Doofen hab ich Frollein Hummel aufs Bild gebannt bekommen; sie war so geschäftig zwischen den einzelnen Blüten unterwegs, dass meine Spiegelreflex kaum mit Scharfstellen hinterher kam.
 

Da hat es mir dieser Kohlweissling deutlich einfacher gemacht...😊 
 
 
Meine "WWF-Pflanzen" gedeihen prächtig. Und während die Königskerze, der Wiesensalbei und die Wilde Karde noch ein wenig wachsen wollen, blüht diese Schönheit (sag mir einer, wie sie heisst....) schon wunderbar.
 
 
Abends dann stauen sich Richtung Brünig dunkle Wolken, es donnert dort beinah ununterbrochen und der Wind frischt auf, aber leider schafft es der Regen schlussendlich dann doch nicht bis zu uns → also eben noch die Pflanzen mit Wasser versorgt. 
 
Drinnen wünscht auch Madame Toffee eine kleine Erfrischung; ich stelle die Dusche ein ganz klein bisschen an, sodass die Wassertropfen nur entlang des Duschschlauches rinnen. Madamchen fängt sie mit der Pfote auf und verteilt sie hingebungsvoll.
 
♥️
 
 
Achja. Meine kleine Welt dreht sich weiter, allen Widrigkeiten zum Trotz. 
ManitouseiDank. 
  
 

 


Sonntag, 15. Juni 2025

DIE.WOCHE.

 ....war ziemlich anstrengend. Der Erholungsfaktor des langen Pfingst-Wochenendes löste sich gleich wieder im Umstand auf, dass ich im Ambulatorium für zwei Kolleginnen einspringen musste, die sich in die Ferien verabschiedet haben. Es war viel zu tun, es war (viel zu) heiss (gegen 30°), und die Anspruchshaltung mancher Patientinnen macht es einem auch nicht grad leichter. 

Aber gut, die Woche ist rum. Ich freue mich drauf, wieder meinen gewohnten Job tun zu können. Und stelle einmal mehr fest, dass mir solche zusätzlichen Anforderungen viel mehr nachhängen als früher und die Leistungsfähigkeit (vor allem bei dieser schwülen Hitze!) deutlich abgenommen hat. Aber ich kann mir das gut eingestehen und verhalte mich einfach entsprechend.

Glücklicherweise regnet es seit gestern Abend immer wieder, und es hat herrlich abgekühlt.

 


Für heute Nachmittag sind heftige Gewitter prophezeit. Ergiebiger Regen ist sehr willkommen, es war schon wieder sehr trocken überall. Schuld daran hat auch der Wind, der zu einem ständigen Begleiter geworden ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir früher dauernd so viel Wind hatten- auch das wohl eine Auswirkung des Klimawandels. Er sorgt zwar für ein wenig Frische bei der Hitze, aber gleichzeitig trägt er natürlich auch jedes Bisschen Feuchtigkeit mit sich fort.

Einen kleinen Frischekick bringt übrigens auch mein neuer Sommerduft. Spritzig und frech ist er, mit viel Zitrone im ersten Moment und einer warmen Basisnote hinterher. Leider bekomme ich hier den Duft mit Orangenblüten der selben Marke, den ich geliebt habe, nicht mehr. Aber ich denke, dieser jetzt ist ein würdiger Ersatz....😊 

 


Da mein "altes" kleines Duft-Fläschchen eh' schon wieder zu Ende geht, konnte ich mir ein neues besten Gewissens leisten.

Sowieso: gestern beim Einkaufen haben wir uns mal wieder bewusst gemacht, wie gut es uns doch geht. Wir greifen ins Regal und nehmen uns die Bio- und Demeteprodukte, die wir gerne essen. Dazu ein Stück Erdbärtorte, gutes Futter für die Mietzen oder auch einfach mal was fürs Gemüt- wie jetzt das Parfum. 

Richtig gute Lebensmittel sind uns einfach wichtig. Wir konsumieren sonst ja immer mehr als zurückhaltend, da können und wollen wir uns die einfach leisten.

Ein angenehmes Zuhause, gesunde Nahrungsmittel, die Natur und ein paar nette Menschen um einem rum (auch virtuell..😉)- braucht ein gutes Leben überhaupt mehr?

 

Happy Sonntag,

meine Lieben!

♥️ 

 


Sonntag, 8. Juni 2025

KUDDELMUDDEL/ZUM/SONNTAG

 

Sagen wir mal so: mein optisches Erscheinungsbild steht in krassem Widerspruch zu meiner mentalen Befindlichkeit. Hinter einmeterfünfundsiebzig Weibsbild mit breitem Kreuz und burschikoser Frisur versteckt sich ein fragiles Persönchen, das von optischen, akustischen und sonstigen Eindrücken schnell erschlagen darniederliegt. Und grade wird diese Befindlichkeit von den Zuständen und dem rücksichtslosen Verhalten gewisser grössenwahnsinniger Selbstdarsteller auf diesem Planeten tüchtig befeuert. Wenn soziale und menschenrechtliche Errungenschaften der letzten 100 Jahre in den Boden gestampft und gleich auch noch der Weltfrieden ohne mit der Wimper zu zucken gefährdet wird, wenn Moral, Anstand und Humanität auf der Strecke bleiben, dann macht das was mit einem, ob man will oder nicht. Helfen kann man sich da nur selber. Indem man den Medienkonsum auf einen- dem eigenen, minimalerforderlichen Informationsstand dienlichen- Level reduziert. Und ansonsten dafür sorgt, dass man sich mit möglichst viel Schönem und Positivem konfrontiert. Also ist auch das, was ich mir in den SozMed aka Blogs zu Gemüte führe, handverlesen. Denn der Austausch mit Menschen über Grenzen hinweg inspiriert und freut mich immer noch sehr. Allerdings stelle ich fest, dass mir kaum noch lesenswerte neue Blogs begegnen; überall viel zuviel Konsum, die passende Werbung dazu, ergo auch entsprechend gesteuerte Inhalte- also nichts, was mich "mitnehmen" würde. Wenn die Floskel "früher war alles besser" auf etwas zutrifft, dann auf die Welt der Blogs. Aber vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp für mich? Ihr wisst, was mich interessiert.... 😉    

 


 

Vielleicht seltsam zu lesen, aber Tatsache: auch ein richtig fettes Gewitter kann meine Stimmung nachhaltig erhellen. Ich liiiiebe Gewitter! Wenn dunkle Wolkenwände vom Berner Oberland her kommend in Richtung unser Ländli ziehen, wenn Donner grollen und grelle Blitze die düstere Szenerie durchbrechen, dann finde ich das herrlich. Die Macht der Natur zu spüren macht mir keine Angst sondern bestätigt mich darin, dass gerade sie ein Wert ist, der bleibt. Und das ist doch irgendwie tröstlich. 

  


  

Ganz anderes Thema:

Letzthin musste mein kleines, altes Rönochen in die Garage. Irgendwas klapperte untendrunter, es zündete nicht mehr zuverlässig, und ausserdem sollten seine Flipflops (aka Sommerreifen) aufgezogen werden. Der Garagist überliess mir als Ersatzwagen einen neuen, elektrischen Renault 5 - nicht ohne Hintergedanken, nehme ich an. 😁 Und was soll ich sagen: ich bin ein wenig angefixt. Man fährt nicht, man schwebt. Und das Ding hatte Zunder, hei-ei-ei! HH sass neben mir und meinte: "Du grinst von einem Ohr zum andern!" 



Ich hab mich dann ein wenig informiert: der Hersteller gibt auf den Akku 8 Jahre Garantie, das Teil lässt sich auch mit einem normalen 220-er-Anschluss laden, man hat kaum noch Wartungskosten.

Aber natürlich bestehen nach wie vor zu viele Contrapunkte: E-Autos sind einfach immer noch VIEL zu teuer (und die Akkus auch). Die Herstellung der Akkus ist kaum über ökologische Zweifel erhaben (wenn auch auf einem besseren Weg), die Entsorgung schon mal gar nicht.  

Also werde ich wohl mein altes Rönochen noch fahren, bis es den Geist aufgibt. Und mir dann wieder Gedanken machen. Denn ohne einen fahrbaren Untersatz komme ich hier (leider) nicht aus.

 

 Happy Wochenende, 

meine Lieben!

🌸 

 



 

Sonntag, 18. Mai 2025

MAI.(FREI!).TAGE

 Achjaaaaa.... schön ist das. Ferien im Mai, gerade wenn das Wetter so herrlich ist wie jetzt, lasse ich mir gerne gefallen. Wie immer haben wir die Tage UHU verbracht, also "ums Huis ume" (ums Haus rum, für alle Nicht-Eidgenoss/innen!). Und neben ganz viel Rumgelümmele und genüsslichem Löcher-in-die-Luft-gucken habe ich...

🌸 ...EINGEPFLANZT

Letzten Samstag hat der WWF in der Kollegi-Gärtnerei 600 handgezogene, einheimische Pflanzen verschenkt. Die kamen mir gerade recht, denn mein Topfgarten war keiner mehr. Nur noch trauriges, verdorrtes Gestrüpp, das im Winter aber immer stehenbleibt (=> Insekten-Winterunterschlupf!) 

Von der beachtlichen Auswahl an Sorten durften wir uns 5 Stück mitnehmen (Königskerzen, wilde Karde usw.), dazu kauften wir gute, hausgemachte (Kompost)Erde und einen Lavendel.

Zuhause wurde gleich eingetopft, und ich bin gespannt, was wird. Ordentlich gewachsen sind die Kerlchen in dieser Woche schon!

Beim Anheben eines der schweren Töpfe habe ich mir dann noch schnell den linken Ringfinger gezerrt (AUTSCH!! 🤕). Wär nicht weiter schlimm, aber ich bin Linkshänderin. Ich tröste mich mit dem Gedanken "gschääch niid Schlimmers!" (also: würde nichts Schlimmeres geschehen...!)

 

🚑 ... GEBIBBERT

So ganz kurz vor knapp bekamen wir nochmal den Bammel, ob das mit dem Jura wirklich klappt heuer. Der Abszess an Harrys Unterkiefer begann wieder zu eitern; nicht dolle, aber doch. Also sind wir am Mittwoch erneut in die Klinik gefahren zur Kontrolle. "Alles in Ordnung!" attestierte der nette Dr. Riggenbach. "Bringen sie den Burschen ruhig in die Ferien!"

Pffttthhhhh!! 😅

Die Wunde ist nicht ganz plan verheilt, sondern hat einen kleinen Trichter gebildet mit einer etwa stecknadelkopf-grossen Öffnung. Der Knochen ist i.O., es gibt keine Schwellung. Aber der Cushing sorgt halt auch für Wundheilungsstörungen, so als Nebengeräusch. Deshalb.


🧹 ... GEFEUDELT

So viel Sonnenschein erzeugt das Bedürfnis, es sich auf der Loggia gemütlich zu machen, doch dazu muss die erst auf Vordermann gebracht werden. Also eifrig gesaugt, gewischt und geräumt - man staunt ja, wieviel Dreck so ein Winter hervorbringt - et voilà! Jetzt können wir wieder draussen essen, in den Garten blicken und dem Vogelkonzert lauschen. 

 

🎉 ... GEFEIERT

Im ganz kleinen, einfachen Rahmen. Einen Runden. Ich bin per Definition jetzt eine "junge Alte". Die Zahl erscheint mir irgendwie surreal, denn ich fühle mich keinen Tag älter als vor 20, 25 Jahren. Mental zumindest. Das knirschende und ächzende Chassis erzählt eine gaaaanz andere Geschichte.... 🥴

Auch wenn man eigentlich nichts braucht und keine (materiellen!) Wünsche hat freut man sich doch sehr über Präsente die ausdrücken, dass die Menschen einem gut kennen und einem zuhören.

Merci à toutes!

 

🐴 ... "KOFFER GEPACKT"

Und endlich konnte es losgehen! Der Schmid kam donnerstags, um die Eisen abzunehmen, denn beschlagene Pferde sind auf den Juraweiden non-non! Da wäre die Verletzungsgefahr viel zu gross, gerade wenn so viele fremde Pferde aufeinandertreffen. 

Gestern dann: Ponys ab in den Hänger und départ! 


Auf dem Weg in die Westschweiz quert man diese 

futuristische Brücke,

 

 

und kurz danach bei Biel geht 

es nur noch aufwärts 

bis auf gut 1000 m.ü.M. 

 

Die Landschaft wird immer 

uriger und kraftvoller, 

man fährt durch 

grüne Portale

 

 

und durch wildromantische Passagen,



 

begegnet den typisch 

jurassischen Häusern

 

 

und den Mäuerchen aus Bruchsteinen, 

welche die Weiden 

voneinander trennen.


 

 

Und man entlässt schlussendlich

 zwei glückliche Ponys in deren Weiten, 

die sich ab Sekunde eins 

Zuhause fühlen.

 


 

Für die nächsten 16 Wochen 

werden die Uhren

für alle

ein wenig langsamer 

ticken...

 


 


Donnerstag, 8. Mai 2025

STADT.VS.LAND

 

Nachdem ich jetzt ein paar Mal vom schönen Leben auf dem (schweizer) Land geschwärmt habe stellt sich mir praktisch zwangsläufig die Frage :

 

"Wo lebt es sich eigentlich nachhaltiger: 

in der Stadt oder 

auf dem Land?" 

 

 

So ganz spontan und ohne lange zu überlegen würde man jetzt wohl eher dem Landleben die Attribute der Nachhaltigkeit zuschreiben. Laut der UN sind die Städte weltweit tatsächlich für 75% aller CO2-Emissionen verantwortlich, sie verbrauchen mehr als 3/4 aller Ressourcen und sind für Milliarden Tonnen Müll verantwortlich. Aber natürlich leben dort auch wahnsinnig viele Menschen!

Also: kann man die Frage wirklich so einfach beantworten?

Ich hab da mal ein wenig recherchiert und mich zu den Themen Wohnen, Mobilität und Lifestyle schlau gemacht. Wenn ich hier Zahlen anführe, dann beziehen die sich auf die Schweiz; jeden Punkt auch noch mit andern Ländern zu vergleichen, würde den Rahmen hier wohl etwas sprengen....😁 

 

Beim WOHNEN findet auch in der Schweiz eine Urbanisierung statt; 85% der Bevölkerung hier leben in der Stadt, 36% der Privathaushalte ausserdem in Wohneigentum. Dabei sind auf dem Land deutlich mehr grössere Wohnungen zu finden als in der Stadt. Grosse Wohnungen verbrauchen grundsätzlich mehr Ressourcen, sei es nun angefangen beim Erbauen über die Einrichtung bis hin zum Strom-, Öl- oder Gasverbrauch allgemein. Dafür wird in der Stadt mehr Boden versiegelt und zwischen den vielen, dicht stehenden und oft hohen (Alt)Bauten staut sich im Sommer die Hitze, sodass viel Strom zum Kühlen (Klimaanlagen, Ventilatoren) verwendet werden muss.

Das Wohneigentum ist in der Schweiz sehr unterschiedlich verteilt, es gibt ländliche Kantone mit sehr viel Wohneigentum und städtische mit sehr wenig, das kann sich aber auch genau umgedreht verhalten. Besitzer von Wohneigentum, sei es auf dem Land oder in der Stadt, haben die Möglichkeit, ihre Häuser/Wohnungen mit nachhaltiger Technik zu erstellen oder nachzurüsten (Wärmepumpen, Photovoltaik-, Wasseraufbereitungs- bzw. Wiederverwendungsanlagen etc.), was Mietern natürlich i.d.R. verwehrt bleibt.  

Bei diesem Punkt lässt sich kein eindeutiger "Sieger" ausmachen. 

🏡 1 : 1 🏢

 

Natürlich: auch dem Schweizer ist seine MOBILITÄT wichtig. Es gibt hier auf je 1000 Einwohner etwa 545 Autos, und 78% aller Haushalte besitzen einen fahrbaren Untersatz. Unbestritten ist es in der Stadt viel einfacher, mit dem ÖV von A nach B zu kommen, da sieht es auf dem Land manchmal echt mau aus (das kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung bestätigen...🥴) Deshalb wird auf dem Land häufiger und auf längeren Strecken das eigene Auto benutzt. 

Als Stadtbewohner Auto zu fahren birgt einige Schwierigkeiten in sich: Dauerparkplätze sind Mangelware, man steht, besonders in den Stosszeiten, im Stau (was die Luft- und Lebensqualität erheblich beeinträchtigt!), und viele Städte denken inzwischen laut über Verbrenner-Verbote, Mauten oder gar autofreie Innenstädte nach - oder haben diese Ansinnen sogar schon in die Tat umgesetzt. Ungeachtet dessen besitzen in der CH rund 71% der Stadt- und 86% der Agglomerationshaushalte ein Auto.

Sehr erstaunt hat mich die Tatsache, dass trotzdem etwa 53% der Schweizer Bevölkerung über ein ÖV-Abonnement verfügen!

Tendenziell wird die Stadt in diesem Punkt die Nase im Rennen eher vorne haben. 

🚴‍♀️ 2 : 1 🚗

 

Bleibt noch der LIFESTYLE

Keine Frage: in der Stadt ist das Angebot an Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten, an Lieferdiensten und Restaurants erheblich höher, und es wird natürlich auch genutzt, was sich auf die CO2-Bilanz deutlich auswirkt. Dafür sind diese Angebote oft mit dem Fahrrad oder dem ÖV leicht zu erreichen. Und es gibt mit Sicherheit ungleich mehr Gelegenheiten, z.B. im Unverpackt-, Bio-, Fairtrade- oder Fairfashiongeschäft einzukaufen; dieses Angebot fehlt auf dem Land oft ganz oder ist nur sehr beschränkt vorhanden. 

Dafür gibt es in ländlichen Regionen Hofläden, die regionalen Produkte finden den Weg auch zu den Detailhändlern im Ort, und wer Zeit und Lust hat und die Möglichkeit dazu, der kann sein Gemüse natürlich auch selber anbauen.

Ausserdem: in manchen Dörfern tun sich die Bewohner zusammen, um z.B. den von der Schliessung gefährdeten Dorfladen in Eigenregie weiterzuführen. So haben sie dann auch einen direkten Einfluss auf das Sortiment und können regionale Produkte berücksichtigen.

 

Beim Onlinehandel scheint es übrigens kein Stadt-Land-Gefälle zu geben; offenbar spielen da soziodemografische Faktoren eine grössere Rolle. 

 

Mehr Konsum sorgt natürlich auch für immer noch mehr Abfall. In der Stadt stehen dafür logistisch ausgeklügelte Mülltrennungs-, Abhol- und manchmal sogar auch direkte Recyclingsysteme bereit. Aber das Land zieht nach; vielerorts gibt es grosse Ökohöfe, und in immer mehr Gemeinden sind z.B. elektrobetriebene Sammelfahrzeuge im Einsatz.

Übrigens: In Sachen Mülltrennung sind die Schweizer vorbildlich unterwegs; wir trennen 80 Prozent unseres Altpapiers, 83 Prozent der PET-Flaschen, 91 Prozent der Aludosen und sogar 97 Prozent des Altglases. Geht doch!

Um zum Thema zurückzukommen: Tendenziell sorgen die Landbewohner/innen mit ihrem Konsum also für eher weniger Belastung für die Umwelt.

🍎 2 : 2 🍟

 

So besehen scheint der Vergleich in einem Unentschieden zu enden. Aber natürliche ist die Sache viel zu komplex, als dass man sie in einer so kurzen "Analyse" zuverlässig beurteilen könnte. 

Mein persönliches Fazit ausserdem: ein nachhaltiger Lebensstil hat wenig mit dem Wohnort, sondern viel mehr mit der individuellen Einstellung zu tun. Wer keine Verantwortung für das eigene Handeln und unsern Planeten übernehmen möchte, der tut das weder auf dem Land noch in der Stadt.