Sonntag, 15. Januar 2023

SELTENE ERDEN



Wie man diese Woche aus den Medien erfahren konnte, wurde im Norden Schwedens ein grosses Vorkommen seltener Erden entdeckt. Man spricht von über einer Million Tonnen Masse, die abgebaut werden könnte. Seltene Erden (es handelt sich dabei um spezielle Metalle, genauer gesagt Erze, die man zum Bau von Katalysatoren, Batterien oder Magneten benötigt) werden bis jetzt nirgendwo in Europa abgebaut, man ist auf die Lieferungen angewiesen, auf die China ein Quasimonopol hat. Seltene Erden kommen aber auch aus Brasilien, Vietnam, Russland und Indien. Natürlich wäre nun der Abbau in Schweden ein grosser Schritt in Richtung Autonomie, denn in Zukunft werden noch viel mehr seltene Erden benötigt als bisher. Man denke alleine an das Vorantreiben der eletrischen Mobilität oder an die Gewinnung "sauberer" Energien mittels Windparks! (Von Handys, Computern, und den Chips in allen möglichen Maschinen, Geräten und Gegenständen gar nicht zu reden).

 

 

Mir allerdings treibt diese Nachricht Sorgenfalten auf die Stirn. Seltene Erden müssen nämlich mit Säure aus dem Gestein ausgewaschen werden; dieser Prozess hinterlässt Unmengen giftigen Schlammes, der wiederum für riesige Umweltprobleme sorgt. Ausserdem werden beim Abbau grosse Landstriche zerstört, im Fall von Schweden solche, in denen die Samen, also  das indigene Urvolk Fennoskandinaviens, angesiedelt sind. (Unweigerlich zieht man da im Geiste Parallelen zu den aktuellen Geschehnissen in Lützerath, dem nordrhein-westfälische Dorf an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus Garzweiler, das weichen soll, um Braunkohle abbauen zu können...) 

Ein ausserdem nicht zu vernachlässigendes Problem: In Kiruna z.B. mussten in den letzten Jahren viele Häuser der Stadt versetzt oder abgerissen werden, da der Untergrund nach massivem Bergbau nicht länger sicher war.

Aus den Reihen der Samen sind inzwischen schon erste Proteste bekannt geworden. Die Samen und ihre Lebensart stehen unter besonderem Schutz, weshalb Bergbauunternehmen schon mehrmals mit ihren Projekten gescheitert sind. 

Nun könnte man ja denken, dass man jetzt noch bis zu 15 Jahre Zeit hat, um die anstehenden Umweltprobleme zu lösen (das der Ausbeutung der samischen Gebiete wird sich nicht im Ansatz lösen lassen, befürchte ich). Denn so lange wird es in etwa dauern, bis man mit dem Abbau überhaupt beginnen kann.

Allerdings bergen solche Projekte die Aussicht auf dermassen viel Gewinn, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass die Interessen an ganz anderer Stelle liegen als am Umweltschutz oder den Bedürfnissen der Ureinwohner. 

Schnell wird einem klar: die Strasse weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien (und allem, was damit zusammenhängt) ist mehr als holprig. Und wo sich scheinbare Lösungen auftun, folgen andere, aber nicht minder gewichtige Probleme sofort auf dem Fuss. 

Der Punkt ist einmal mehr der altbekannte. Anstelle immer nach noch mehr Ressourcen zu suchen und diese dann auszubeuten, um immer noch mehr neue Dinge herzustellen (auch wenn die auf den ersten Blick "nachhaltig" erscheinen!), wäre ein rigoroses Umdenken angebracht. Dinge nutzen, reparieren, up- und recyceln, bis sie wirklich und überhaupt nicht mehr brauchbar sind. Kreislaufwirtschaft. Ein einfacheres Leben. Und ein sich-bescheiden, denn wir müssen definitiv nicht alles haben- und das auch noch alle Jahre neu.

So besehen ist die Nachricht vom Fund dieses Vorkommens seltener Erden in Schweden eine schlechte. Denn sie suggeriert (vor allem Menschen, die sich nicht wirklich intensiv mit der Thematik befassen!), dass doch alles im grünen Bereich ist und wir wieder für eine Weile mit allem versorgt sind, um unsere Konsumgewohnheiten einfach beizubehalten. 

OhMann..... 





18 Kommentare:

  1. genau!
    einfach mal wirklich weniger verbrauchen!
    egal was - energie, lebensmittel, baustoffe, landschaft, möbel, klamotten, kosmetik, etcetcetc......
    die drölfzigste "nachhaltige" jeans im schrank ist trotzdem konsum, den man nicht wirklich braucht - um beim thema zu bleiben: 2 jeans reichen, eine am hintern, eine gewaschen. ende. und wenn die dann noch ganz umweltfreundlich ohne waschungen/bearbeitungen/etc. daherkommen, dann halten die auch jahre. hat man gleich einen ganzen (aral)see an wasser eingespart - u.a.......
    und diese rechnung kann man tatsächlich für alles, was die menscheit so meint brauchen zu müssen, aufmachen.
    leider ist die mehrheit der menschen so sehr GEHIRNGEWASCHEN, dass die denken, ohne ständigen durchlauf an produkten und eine wohnung mit 28°C raumtemps im winter und alles mit dem (möglichst dicken) auto fahren und 3x im jahr "in urlaub" fliegen gehts nicht.
    wenn ich mich manchmal in blogland verirre und dann diese posts lese, wo die leute stolz erzählen, dass sie dieses oder jenes ja unbedingt "brauchen", weil sie es sich ja wert sind..... könnte ich kotzen.
    sorry.
    neulich im radio sagte eine wirtschaftswissenschaftlerin: *wenn wir 75% unseres wohlstandes verlieren würden (in deutschland), würde es uns immernoch ÜBERDURCHSCHNITTLICH GUT GEHEN!!!**
    merkwürdigerweise sind es immer die "konsumenten", die kinder und enkel haben.....
    insofern: mir kanns ja egal sein. wenn die menscheit sich selbst ausrotten will durch sägen an dem ast auf dem sie sitzt - bitteschön. ich guck mir in spätesten 30 jahren die rosa wolken im nirwana an und muss mir keine sorgen um den nichtvorhandenen "absenker" machen.....
    wirklich leid tun mir die, die sich nicht wehren können - die indigenen volksgruppen ohne lobby und die tiere.
    sei umärmelt! xxxxxx

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    1. Ja, könnt ich manchmal auch. Rückwärtsessen, also. Dieses manchmal so ekelhaft Pseudo-Nachhaltigkeits-Getue geht mir wirklich immer mehr auf den Senkel. Oder Greenwashing. Das funktioniert ja nur, weil der Durchschnittskonsument einfach alles glaubt. Oder diese vielfach so selbstverständliche Inanspruchnahme. Hauptsache, mir gehts gut. Der Rest ist egal, nichtwahr?
      Deshalb vertrete ich auch immer, dass es niemalsnie ein Verzicht ist, wenn man seinen eigenen Konsum kontrolliert und runterfährt. Im Gegenteil. Wir haben a) immer noch viel mehr als die meisten auf diesem Planeten, da hat diese Wissenschaftlerin so Recht, und b) eröffnet das einem ungeahnte Möglichkeiten. Wenn man weniger konsumiert, dann braucht man weniger Geld. Das könnte einem, zum Beispiel, ermöglichen, schlicht und ergreifend weniger zu arbeiten. Etwas, das mit nichts auf der Welt zu bezahlen ist: Freizeit und Erholung. Aber auf den Ticker muss man halt erst mal kommen.
      Doch, ich mach mir auch oft Sorgen um all die Kinder und Jugendlichen. Was die wohl noch alles erwartet? So ganz egal ist mir das nicht, bin ja schliesslich auch Tante und wünsch den Zöglingen meiner Schwestern nur das Beste. Weiss aber nicht, ob die in irgendeiner Form darauf hoffen dürfen....
      Das Problem an der ganzen Sache ist einfach: die wenigsten befassen sich überhaupt mit den Themen. Denn das ist zeitaufwändig; man muss sich einlesen, entsprechende Reportagen gucken, Zusammenhänge erkennen, sich interessieren. Da geht man im Zweifelsfall lieber shoppen....
      Nunja. Wir werden es noch erleben, was wird.
      Einen gemütlichen Abend dir, herzlichste Drüüüückerz! 💕

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    2. *Sorgen um all die Kinder und Jugendlichen** die mach ich mir ja auch - aber ich kann da nurnoch zynisch reagieren - weil die meisten eltern und grosseltern offensichtlich nicht eine sekunde drüber nachdenken......
      xx

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    3. Das muss man nicht verstehen, oder? Wie kann einem das nur so egal sein? Ich sag ja nicht, dass alle so sind. Aber es sind einfach zu viele. Ob es Vogelstrauss-Taktik ist (so nach dem Motto:"Was ich nicht sehen will, das wird auch nicht sein!"), ob es schlichte Ignoranz ist, Unbekümmertheit, Dummheit oder was auch immer...ich kann nicht nachvollziehen, was in den Köpfen abgeht..... (falls überhaupt irgendwas abgeht.)

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  2. Uff, oh ja ich könnt da auch reihern. Es wird wie immer sein, der Profit und die Gier wird siegen. Egal ob da Völker drunter leiden, die dort schon immer lebten.
    Es ist zum Haare raufen, denn die Lösungen liegen so nah, Kreislaufwirtschaft und wirklich nicht mehr diese unsinnige Überproduktion auf Teufel komm raus.
    Meine Mädels, werden da ja leider noch viel länger als wir mit zu tun haben, mit den ganzen Auswirkungen.
    Mit dem was ich heute weiß, würde ich keine Kinder mehr in diese Welt setzen. Damals war es eine andere Sicht, es war Umbruchstimmung und wir waren guter Hoffnung, dass sich vieles bessern wird. Ein Trugschluß wie ich heute weiß. Macht echt traurig.
    Hab einen schönen Abend, herzliche Grüße!
    Hier stürmt es kräftig huiiiiiii……

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    1. Hier hats auch ordentlich gestürmt, so, wie ich das gerne mag! 😄 Und endlich, endlich wirds mal ein bisschen kälter. Es soll die ganze Woche über nicht mehr über 0° kommen, und es soll sogar schneien! Yippieeehhh....
      Ganz ehrlich? Ich bin wirklich froh, keine Kinder zu haben. Es reicht mir völlig, mir um die Natur, die Tiere, den Planeten im Allgemeinen Sorgen machen zu müssen......
      Ja, es wäre so einfach. Falls du mal die Gelegenheit hast, dann schau dir "Tomorrow" oder "Unsere grosse kleine Farm" an. Beides grossartige Dokumentarfilme, die zeigen, wie es gehen könnte. Und es wäre wirklich nicht schwer. Etwas Mut, gute Ideen, Zusammenarbeit und Initiative bringen Lösungen hervor, die wir gemeinsam schaffen können. Diese Dokus haben mir wirklich Auftrieb gegeben, und immer, wenn ich mal wieder durchhänge und mich frage, ob das alles wirklich was bringt, schaue ich sie mir wieder an. Und dann gehts weiter.....
      Denn Aufgeben ist keine Option!
      Herzliche Grüsse!

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  3. Neulich im Radio;
    Wenn wir die Fahrzeugflotte von Benzinern auf Elektro
    umrüsten ist NICHTS gewonnen.
    Es bleiben zu viele Fahrzeuge.Es muss ganz neu gedacht werden
    Aber das scheint nicht möglich zu sein...
    Herzlichst, Angela

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    1. Elektromobilität ist (zumindest zur Zeit) einfach keine Alternative. Nichts ist bis zu Ende gedacht. Weder die Beschaffung der Ressourcen für die Unmengen an Bauteilen, noch die Entsorgung des ganzen Elektronikmülls, sobald die Komponenten nicht mehr taugen. Und wo diese Massen an Strom herkommen sollen- da macht sich auch keiner Gedanken dazu. Ganz abgesehen davon, dass E-Autos in der Regel völlig falsch konzipiert sind: riesige Karren mit allem Schnickschnack dran, anstelle von Kleinwagen, die einfach nur das haben, was unverzichtbar ist: Räder, Getriebe, Sitze, Dach, Beleuchtung, Bremsen. Ferddisch. Und viel zu teuer sind die Teile auch noch. Im Moment löst nur ein Problem das andere ab. Und ich frage mich oft: wieso checken wir das, nicht aber die Konstrukteure oder die, welche uns die Autos dann verkaufen wollen?
      Ich kenn des Rätsels Lösung auch nicht- aber das ist eh' Sache jener (hochbezahlten!) Menschen, die sich tagtäglich mit der Materie befassen....
      Liebe Grüsse!

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    2. Diese hochbezahlten Menschen haben kein Interesse, denn diese müssen für Wachstum sorgen und am besten geht das bei hochpreisigen , hochmotorisierten Luxusschlitten....
      Bäh !

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    3. Achso nein- ich meinte eher Menschen, die in der Forschung und an irgendwelchen SINNVOLLEN Alternativen zu Verbrennungsmotoren und fossilen Brennstoffen im Allgemeinen arbeiten. Dass die Autoindustrie uns natürlich am liebsten die ganz teuren Karren verkaufen würden- schon klar. Nur werden sich die meisten Menschen in Zukunft schon ganz normalpreisige Fahrzeuge je länger, je weniger leisten können. Inflation, sag ich da nur.....

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  4. Liebe Frau Hummel,als ich die Nachricht hörte,Seltene Erden in Schweden,schrillten bei mir gleich alle Alarmglocken.Von dem Lützerath Irrsinn will ich gar nicht erst anfangen.
    Ja Kreislaufwirtschaft und ein riesengrosses Umdenken was den Konsum betrifft,das wäre eine Lösung.
    Leider kapieren das nur die wenigsten unserer Spezies.
    Eine gute Woche wünsch ich Dir trotzdem liebe Grüsse von Bauke.

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    1. Dieses "riesengrosse Umdenken", was unsern Konsum betrifft, wird so lange nicht funktionieren, solange wir uns derart manipulieren lassen. Aber wie ich oben schon schrieb: um überhaupt erst herauszufinden, wie und wo wir manipuliert werden, müsste man sich mit dem Thema und allem, was damit zusammenhängt, befassen. Das ist zeitaufwändig, und es bedingt der Auseinandersetzung mit sich selber, der Hinterfragung der eigenen Lebensgewohnheiten und kann, unter Umständen, ziemlich ernüchternd sein. Aber schlussendlich kann das alles auch eine extrem positive Auswirkung auf (m)ein Leben haben. Und alleine das ist es doch schon wert, oder? Ausserdem, ein wirklich grandioser Satz lautet: "Wir brauchen nicht ein paar, die es zu 100% perfekt machen. Aber wir brauchen Millionen derer, die versuchen, etwas zu tun!".
      Genau.
      Herzliche Grüsse!

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  5. oh Mann, oh Mann, richtig... wenn ich dann höre, " ich guck keine Nachrichten mehr-egal ob Radio oder TV, weil die nur noch schlecht sind, dann verdrehe ich schon am frühmorgen die Augen nach oben...
    nicht informiert zu sein - ist keine Option auf Verbesserung der Nachrichten.....
    wenn erst mal angefangen wird, den Meeresboden zu durchgraben um dort die letzten Schätze der Erde herauszuholen um den Standart zu erhalten, dann ist alles zu spät und kaum Hoffnung auf eine Rückkehr...
    mir grauts, echt ehrlich....auch für die nächste Generation...
    man hat manchmal kaum noch Worte dafür...
    aber entnervt oder resigniert schweigen, sich raushalten - hat noch nie was gebracht...
    ja es ist trüb und traurig wohin uns der übermässige nicht endenwollende Konsumzwang geführt hat - und führt..
    es sind eindeutig schlechte Nachrichten...
    mittlerweile müssen wir nicht nur selbst handeln , wo immer es möglich ist ; _ sondern tüchtig beten und glauben...
    dass ein Wunder geschieht und die menschen aufwachen...
    guter Post liebes Hummelchen...guter POst...
    warum lesen es nicht die, die es - etwas ändern k ö n n t e n...
    lieben Morgengruß zu dir...
    angel

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    1. Nur der informierte Mensch kann es sich anmassen, eine Meinung zu haben. Hört sich ziemlich arrogant an, nichtwahr? Aber es hat viel Wahres. Denn nur, wer sich informiert, der kann auch entsprechend reagieren. Wahrscheinlich sind die Prozesse der Veränderungen im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz deshalb so extrem träge. Einfach, weil sich viel zu viele den Tatsachen nicht stellen wollen, geschweige denn sich damit auseindersetzen möchten. Es ist viel einfacher, gemütlich seine Trampelpfade weiterzulatschen. Und natürlich sind viel zuviel Gier und Machtansprüche am Werk. Solange 1% der Weltbevölkerung mehr als die Hälfte des globalen Privatvermögens besitzt (diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!), solange ist auch die Macht bei ganz wenigen Menschen. So besehen wäre also auch soziale Gerechtigkeit ein Katalysator für einen weltweit nachhaltigeren Lebensstil. Ich mag zwar den Ausdruck "Nachhaltigkeit muss man sich leisten können" überhaupt nicht- aber so ganz verkehrt ist er dann doch nicht. Das sind aber Probleme, die wir alle nicht so schnell lösen können, wie es nötig wäre. Und deshalb sollte jeder das tun, was ihm möglich ist. Beten hilft dabei nicht wirklich, Wunder geschehen mit Sicherheit auch keine- also muss jeder für sich die Schräubchen an der Stelle drehen, an der es für ihn machbar ist. Soll mir keiner erzählen, es wäre ihm nicht möglich......
      Herzliche Grüsse!
      PS: hier lesen mit Sicherheit nicht die, die was ändern könnten. Zumindest nicht im grossen Stil. Und auch die nicht, die das Wort Nachaltigkeit immer wieder in den Mund nehmen, es aber zu viel warmer Luft verkommen lassen und uns vorleben, wie man es eben NICHT machen sollte.....

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  6. Hach, Hummelchen, ich hatte die gleichen Gedanken wie du, als ich diese Nachricht aus dem Radio gehört hatte. Zuerst glaubte ich mich verhört zu haben: seltene Erden? Aber ja, seltene Erden. Eigentlich beinhalten das Wort "selten" doch schon alles, was es dazu zu sagen gäbe: es ist selten, also wäre es schützenswert. Nö, falsch gedacht. Es ist selten, also muss man es nutzen und zu Geld machen. Nun ja, was erwarten wir von Menschen, die den Strom aus Atomkraftwerken plötzlich als sauberen Strom betiteln? Gut, Frau Gwundergarten muss sich auch an der Nase nehmen, denn einmal im Jahr nimmt auch sie einen Flieger in Anspruch, um ins gelobte Land zu gelangen. Aber mit der Bahn dauert es ewig und zu Fuss resp. teilweise schwimmend, käme ich wohl nie an. Das würde Herr Schiefschnute nicht gefallen, er braucht doch sein Personal. Ich bin ja auch dafür, dass man weiterforscht, um echte Alternativen zur Energiegewinnung zu finden, aber was Forscher und Wirtschaft im Moment uns auftischen, ist ehrlich gesagt Mist. Aber der könnte man wiederum auch zur Energiegewinnung nutzen. Vielleicht haben die aber auch bereits die Lösung des Problems, wollen aber uns dazu bringen, zuerst für die Halblösungen Geld auszugeben. Sprich kauft alle brav die E-Autos und danach bringen wir die nächste Technologie. Die Wirtschaft freuts, die Natur weniger, aber auf die pfeifft die Wirtschaft und Politik ja sowieso. Und wie zum Hohn haben wir nun auch noch einen Rösti, der das Bundesamt für Umwelt inne hat ... Manchmal ist es echt zum Haare raufen. Aber verlieren wir unseren Optimismus nicht, wir sind doch so richtige Sumsi mit Po, oder, Frau Hummel? :)
    Es liebs Grüessli is Hummelhuus
    Alex

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    1. ...genau. Und man aktiviert jetzt auch wieder die Braunkohle, weil man ja einen Energieengpass hat. Ich frage mich nur: wo soll der denn sein? Inzwischen hat "man" (also die verantwortlichen Stellen, wenn du weisst, was ich meine!) die Energieverknappung für diesen Winter in der Schweiz ja bereits wieder abgesagt. Aber man warnt schon vor dem nächsten Winter. Manchmal glaube ich wirklich, im völlig falschen Film zu sein. Woher nehmen die bloss alle ihre Erkenntnis?? Einfach mal prophylaktisch den Notstans ausrufen, alle irre machen damit, nur um dann lässig wieder abzuwinken? Mann.
      Nun, ich würde sagen: einmal im Jahr ist irgendwie noch legitim. Und deine Strecke ist ja dann auch nicht wahnsinnig lang, oder? Ausserdem: du bist dir der Problematik bewusst und machst dir Gedanken darum. Wenn das alle, die jährlich x-mal um den Planeten fliegen, tun würden, dann wären wir schon viel weiter.
      Weisst du was? Ich werde den dumpfen Eindruck irgendwie nicht los, dass es wahrscheinlich schon alternative Innovationen bzgl. Mobilität etc. geben würde, die aber von gewissen Stellen mit allen Mitteln boykottiert werden. Meines Wissens gäbe es schon lange Autos, die mit 1 Liter Sprit 100km weit kämen (so gut wie man Damenstrümpfe herstellen könnte, die nie mehr Laufmaschen ziehen....). Aber stell dir vor: die Saudis und Co. würden ja nur noch einen Bruchteil verdienen- wo kämen wir denn da hin??
      Ich schwanke manchmal echt zwischen einem hysterischen Lachflash und einem Heulkrampf. Trotzdem: ich meine, ich bin so oder so ein Sumsi- wie sollte ich denn da, bitteschön, einfach meinen Optimismus beerdigen? 😄
      Also einfach immer weitermachen, nur nicht aufgeben!
      Liebi Griäss i Gwundergartä mid allnä Bewohner!

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  7. guten Morgen - wie wahr, was Du schreibst........... alles, aber auch wirklich alles, was mit irgendeiner Veränderung unseres Verhaltens mit Energie zutun hat, wurde verschlafen. Sowohl von uns Bürgern als auch von der "Politik". Was mich persönlich besonders ärgert: uns wird suggeriert, wir würden auf "sauber" umbauen - das ist generell Bullshit. Es gibt (bisher) keine "saubere" Energie und erst recht keine "sauberen Autos oder sonstigen Maschinen". Jedenfalls keine, wo man nicht irgendeinen "Tot sterben muß". Das geht mir so gegen Strich. Und die, die wirklich was verändern könnten, machen schlicht weiter - das sind wir selbst. Jeder Einzelne. Manche tun schon was - jeder dann, wie er / sie kann. Aber die breite Masse verläßt sich drauf: Wird schon werden und nach mir die Sintflut. Mir geht es nicht um ein einzelnes Land. Jedes Land muß was tun. Egal, ob der eine früher oder später angefangen hat, die Umwelt zu versauen. In meinen Augen stimmt es, daß Europa einer der ersten "Umweltschweine" war. Aber die Länder, die nun nach oben streben, denke ich, haben die Chance, es gleich besser zu machen. Und nein, das sehe ich leider nicht. Alles immer auf die Anderen schieben - das ist für mich Sandkastengehabe.

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    1. Da geb ich dir Recht: alles, was bisher als sauber, nachhaltig oder zukunftsweisend angepriesen wird hat dann, bei genauerem Hinschauen, doch eine Menge an Problemen im Schlepptau. E-Mobilität z.B. ist und war für mich noch nie eine akzeptable Alternative. Schlussendlich läuft doch alles nur über den Weg, dass man schlicht und ergreifend einfach von allem weniger verbraucht. Ob das nun Energie, Lebensmittel, Bekleidung, einfach alles man so verkonsumiert sein mag: final würde sich die ganze Spirale schon mal deutlich langsamer drehen, wenn wir einfach weniger konsumieren würden! Wobei "einfach" genau das Problem darstellt: der Durchschnittskonsument scheint schlicht keine Notwendigkeit zu erkennen. Ob das nun Unwissenheit, Desinteresse oder Egoismus geschuldet ist, sei dahingestellt. Solange es keine Gesetze gibt, die einem sozusagen dazu zwingen, weniger Ressourcen zu verschleudern (und zwar auf allen Etagen, nichtwahr? Das kann und darf nicht nur am "normalen" Bürger liegen!), wird sich kaum was zum Besseren ändern. Aber da die Politik viel zu sehr in die Wirtschaft verklüngelt ist, wird das Wunschedenken bleiben...
      Trotzdem: Der Konsument hätte enorm viel Macht- er nutzt sie nur nicht. Bedauerlicherweise.
      Also bleibt denen, die sich bemühen, nichts anderes, als weiter am Ball zu bleiben. Und zu versuchen, immer mal wieder jemanden "mitzunehmen" auf diesen Weg. Leider ist dieses "Schneeballsystem" unglaublich träge...
      Schönes WE dir und herzliche Grüsse!

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