Sonntag, 11. Juli 2021

z'ALP


Wenn wir hier schon mal in Erinnerungen schwelgen, dann häng ich doch gleich noch eine dran!

Sommer. Zwar nicht meine liebste Jahreszeit, aber eine, die schöne Bilder in mein Gedächtnis holt.

Unsere Sommerferien verbachten wir in meiner Jugendzeit immer auf der Alp. Ich war knapp 3 Monate alt, als ich das erste Mal Alpluft schnupperte. Von da an ging es jeden Sommer für 3 Wochen hoch auf etwa 1250 m.ü.M., in dieses kleine, einfache, sonnenverbrannte Holzhäuschen. Mitten auf einer riesigen Bergweide stand es, nur ein paar Meter entfernt vom dunklen, dichten Wald und der kleinen, weissen Kapelle. Es gab keinen Strom, kein Bad, einen Holzfeuerherd und ein Plumpsklo. Dafür einen Erdkeller, der als riesiger Kühlschrank diente und in dem sich Lebensmittel ewig hielten, und einen Brunnen vor dem Haus.

Man hatte einen unglaublichen Ausblick: das ganze Obwaldnerländli breitete sich vor einem aus, der See leuchtete türksblau, die Dörfer zu Füssen unserer Berge lagen, eingebettet in sattes Grün, rundum an seinen Ufern.

 

 

Alleine schon die Vorbereitungen auf diesen Aufenthalt waren aufregend. Mutti packte Lebensmittel, Küchenutensilien, Bettzeug und Klamotten ein. Wir unsere Bücher, Mal- und ein paar Spielsachen. Dann kam der Vater meiner Tante mit seinem alten Landrover, das ganze Gedöhns wurde hinten eingeladen, und diejenige von uns, die das Glück hatte, durfte vorne in der Fahrerkabine mitfahren. Der Rest folgte der fröhlichen Fuhre im Renault meines Daddys.

Nachdem wir alle viele Höhenmeter über enge Haarnadelkurven hinter uns gebracht hatten und quer über die Alp gerumpelt waren (damals gabs dort noch keine oder wenn, dann ganz zerkarrte, ausgespülte Strässchen!), war es immer ein besonderer Moment, wenn sich die knarrende zweigeteilte Tür des Häuschens das erste Mal öffnete. An den Geruch, der einem dann entgegenschlug, kann ich mich heute noch erinnern: es war eine Mischung von altem Holz, Feuerrauch und ein ganz kleines bisschen nach Güllengrube, die hinter dem Haus lag. Von der Minute an warteten viele Tage Freiheit, Natur pur und kaum gesetzte Grenzen auf uns!

Morgens erwachten wir erst durch das Geräusch, wenn Mutti unten in der Küche die kalte Asche im Holzherd in die Ascheschublade runterrüttelte. Dann hörte man die Scheite knacken, der Duft von Feuer zog durchs Häuschen, und wir schälten uns gähnend aus den Federn. Als erstes wuschen wir uns draussen am Brunnen mit eiskaltem Bergwasser, bevor wir uns in der Stube an den Tisch zum Frühstück setzten. 

Die Tage verbachten wir mit allem, wozu wir grade Lust hatten. Lasen oder dösten in der Sonne, kletterten auf die riesige Tanne, die alleine mitten auf der Weide stand, ober besuchten die Kinder in den andern paar Häuschen, die verteilt auf der ganzen Alp lagen.

 


 

Sonnebrand holten wir uns damals so gut wie nie. Wir wurden zwar alle ab und zu mit "Sherpa Tensing" Sonnencreme eingerieben, auch wenn die Intensität der Strahlen damals noch nicht so gross war wie heutzutage. Trotzdem kamen wir schlussendlich immer braungebrannt nach hause.

Mittags und abends läuteten wir mit Inbrunst das Glöckchen in der Kapelle, und vor dem Abendbrot machten wir uns gemeinsam auf, um in der Sennhütte schaumige Milch frisch ab Kuh, goldgelbe Butter und wunderbar würzigen Alpkäse zu holen. 

Daddy fuhr vielleicht ein Mal die Woche "z'Bodä", um Lebensmittel einzukaufen, ab und zu gabs Besuch von Verwandten; ansonsten blieb die Zivilisation aussen vor. 

Das Leben dort oben war beschaulich und sehr nah an der Natur. Das zeigte sich auch deutlich bei Wetterumschwüngen: manchmal stand der Nebel so dicht am Haus, dass man sich darin leicht verirren konnte (was mir tatsächlich mal passierte!), die Gewitter waren beispiellos. Man bekam mitunter das Gefühl, dass gleich die Welt untergeht: der Donner grollte so laut, dass das Häuschen erbebte, grelle Blitze zuckten und schlugen nicht selten in den mächtigen Giswilerstock, der sich hinter dem Haus schratig erhob. Mutti machte dann immer alle Schoten dicht, und unser Schäferhund Mido quetschte sich zitternd unter ein Bett.

Aber so unvermittelt, wie so ein Unwetter aufziehen konnte, so schnell verschwand es auch wieder und machte der Sonne Platz. 

Viel zu rasch ging diese zwanglose Zeit immer vorbei! Ich weiss noch: Wieder zurück im Dorf wunderte ich mich jedes Mal über das grosse Badezimmer mit den kühlen Bodenfliesen oder über Licht per Knopfdruck (auf der Alp musste man abends Gaslampen entzünden). Wenn ich aber das Geläut der Kirchenglocken das erste Mal hörte fühlte ich mich dann doch wieder so richtig zuhause....

Leider hat meine Tante dieses Häuschen irgendwann abgegeben. Zu gerne würde ich auch heute noch regelmässig ein paar Tage dort oben verbringen- und ich erinnere mich daran, dass ich mir schon als Kind damals gewünscht habe, permanent in diesem Häuschen leben zu können. Und wie ich es im Geist schon mal entsprechend umgestaltet und eingerichtet habe.

Das Angebot, dort leben zu dürfen, müsste man mir auch heutzutage nur ein einziges Mal machen..... 😊


Fröhlichen Sonntag, 

meine Lieben! ❤️

 

28 Kommentare:

  1. ahhhhh.......
    wunderbar. klingt nach den perfekten ferien.
    aber jetzt, wo ich selber das feuerholz machen, heizen und die asche rausbringen, selber die lebensmittel von weit weg ankarren, selber die hütte nach´m unwetter reparieren und den brunnen/wasseranschluss/stromleitung/abwassergrube pflegen muss...... da weis ich, wie hart so ein leben auf der alm sein kann, wenn es länger als 3 wochen dauert. und das harte ist nicht, dass es kein badezimmer gibt. waschen wird eh überbewertet ;-D
    für mich waren die ferienlager, veranstaltet von der deutschen reichsbahn, immer das highlight des sommers. 3 wochen ohne eltern, ohne "was sollen die leute denken"..... nur viele kinder, viel natur und ziemlich viel freiheit. sonst gab es nicht viel: stockbetten im schlafsaal, graubrot mit marmelade und muckefuck zum frühstück - mit wurst und tee zum abend. das mittagessen hab ich vergessen, sagt alles.... keine duschen, nur waschbecken. betten mussten wir jeden tag ordentlich machen, einer den schlafsaal kehren. bei tisch decken und abräumen. morgensport!! vorm frühstück! aber jede menge ausflüge zu interessanten sehenswürdigkeiten, schöne wanderungen und im lager selbst jede menge spiel-&sportgerät - von stelzen bis luftgewehr.
    den fröhlichen sonntag geb ich zurück! <3 <3 <3 xxxxxx

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja- es waren tolle Ferien! Ich erinnere mich, dass ich mir schon damals immer ein Pony gewünscht habe, welches ich dann mit auf die Alp genommen und mit ihm die Gegend erkundet hätte.... 😄
      Natürlich ist mir absolut klar, dass so ein Leben ohne den modernen Zivilisationsluxus auch seine anstrengenden Seiten hat und manchmal ganz und gar nicht romantisch verklärt ist. Im Winter morgens in der kalten Stube erst mal ein Feuer anzumachen und im Holzherd auch, damit man zu einem heissen Tee kommt- das ist wahrscheinlich auch nicht immer das Angenehmste. Aber ich denke auch, dass man seinen ganzen Rhythmus verändert und sowas gerne in Kauf nimmt weil man weiss, dass diese Tätigkeiten einem Leben auch viel geben können. Ich glaube, die Einstellung machts. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich mich ganz darauf einlassen könnte. Ausserdem: ich weiss ja, was körperliche Arbeit bedeutet, zumindest die würde mich wohl nicht sehr aus der Fassung bringen, *ggg*!
      Dass dir diese Ferienlager gefallen haben kann ich mir sehr gut vorstellen. So viele Kinder auf einem Haufen, zusammen rumtoben, was unternehmen, singen, basteln....Das ist es doch genau, was Kindern (auch den heutigen!) Spass macht. Soziale Kontakte, die Natur und Kreativität sind so viel mehr wert als das neuste Handy, Markenklamotten etc. Aber oft haben Mama und Papa (leider) Höheres vor mit ihren Sprösslingen....
      Umärmelung! Und liebe Grüsse!

      Löschen
  2. welch eine wunderschöne Erzählung übers Kind-sein-dürfen - die Zivilisation/was immer sie bedeuten mag/ - hinter sich lassen und freie Entfaltung leben!
    wunderschön, nicht leicht sicher für die Eltern, aber federleicht für die Kinder die dies erleben dürfen.
    Städter kennen dies nicht!oder würden sich wahrscheinlich erschreckt schütteln und nicht vorstellen können.Wiederum andere würden es eine malerische Kindheit nennen...
    Du beschreibst so plastisch die Gewitter, die das kleine Holzhaus erschütterten, den Hund der sich unterm Bett verkriecht weil es so nah rumst, den Brunnen aus dem eiskaltes Wasser fließt oder mit dem Eimer hochgeholt werden will, ein schönes Leben für alle die die Natur lieben und sich auf seine Marotten einstellt.
    die Unterschiede zwischen dem sonstigen Alltagsleben mit einem gewissen Luxus der selbstverständlich erscheint, es aber nicht ist - und dem Almleben das ich aus Bayern als Almauftrieb kenne.
    in den Unterschieden erkennt man was wichtig ist.
    perfekte ferien, Beate sagt das ja auch...
    und ich wundere mich nicht darüber denn sie lebt es ja nun; - auch wenn es beschwerlicher als Stadtleben / für andere erscheint und ist...
    Danke für diese schöne Geschichte sie erdet mich..
    herzlichst angel

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh doch, für meine Eltern war das auch sehr angenehm! Denn die waren ja immer dabei und konnten genau wie wir runterfahren, die Ruhe und die Natur geniessen, einen ganz andern Rhythmus leben. Es brauchte so wenig! Damals haben wir uns z.B. gefreut wie verrückt, wenn wir Besuch von Verwandten bekamen, die dann vielleicht eine kleine Harrasse Nektarinen mitbrachten oder sowas. Heute würden sich manche Kinder deshalb wohl eher an die Stirn tippen...Und manchmal durfte auch eine Freundin für eine Woche mit hoch oder eine Cousine, das machte dann ganz besonders viel Spass!
      Ich glaube, auch heutigen Kindern würden solche Ferien gefallen. Viele von ihnen sind ja total überfordert mit allem, was sie an einem Tag so durchstehen müssen: Schule, Tennisstunden, Hausaufgaben, die Ansprüche der Eltern....So manchem würde ein Aufenthalt auf der Alp wahrscheinlich die Ruhe wiedergeben, die es im Alltag nicht mehr finden kann.
      Bitte gern geschehen! Herzliche Grüsse!

      Löschen
  3. Eine wunderschöne Beschreibung und Erinnerung.
    Ich kenne österreichischen Almhütten auch gut und kann das trockene Holz der Hütte im Sonnenschein jetzt direkt riechen.
    Lg aus Wien

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ohja- wenn die Sonne aufs Holz scheint, welches dann warm duftet und leise knackt...! Oder die wunderschöne dunkle Farbe mit dem leichten Silberschimmer die altes, sonnenverbranntes Holz über die Jahre bekommen hat! So schön.....
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  4. Das hört sich ja an wie bei "Heidi"... :-DDD was ich übrigens als Kind geliebt habe (das BUCH natürlich!!!). Aber kein Wunder, dass Heidi beim Großvater bleiben wollte, jeder hat das verstanden! Genauso verstehe ich Dich, und dass dies eine wunderschöne Erinnerung ist! Da krieg ich bei Lesen Gänsehaut, ehrlich. Die perfekte heile Welt, das mein ich jetzt nicht ironisch.

    Ich hab mal eine Reportage über Almen gesehen, dass z.B. junge Frauen ganz allein über die Sommermonate auf die Alm gehen und diese bewirtschaften. Da hab ich gedacht: das will ich auch! Mir wäre es nicht fad allein, zumal man ja einen nicht unanstrengenden Tagesablauf hat, und die sozialen Kontakte hat man ja tagsüber auch, wenn die Wanderer kommen! Perfekt.
    Mit der Alm hat es zwar nie geklappt - aber ich habe bis heute auch so ein Faible für einsame Berghütten etc. Als Kind hätte ich das auch geliebt! Dafür war ich immer viel auf Reisen, Vater Lehrer und immer 6 Wochen Sommerurlaub. Aber da wir nicht viel Geld hatten, kam ich in den Genuss vom "einfachen reisen", Zelten etc. was ich ja bis heute sehr mag.
    Liebe Grüße! <3 Maren

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, ich wäre dann wohl eher der Geissenpeter gewesen! Man hielt mich früher immer für einen Jungen: gross, ganz schmal, kurzes Haar.....😄
      Die Welt war dort oben wirklich heil, herrlich ruhig und ausgesprochen friedlich. Das, was ich auch heutzutage zu gerne wieder haben wollen würde. Naja- vielleicht wird das noch mal was mit meinem Häuschen somewehere in the nowhere! 😊
      Achneeee...dein Vater war auch Lehrer? Meiner auch, ebenso meine Mutti. Sowas!
      Ich glaub, das ist grad ganz gross in Mode: dass junge Frauen oder auch Studenten im Sommer auf die Alp ziehen. Ich hab darüber schon ein paar Reportagen gesehen. Aber ich glaube, die machen sich oft zu romantische Vorstellungen. Auf einer Sennhütte zu leben ist wirklich harte Arbeit, das hat nichts zu tun mit morgens und abends Kühe melken und die Zeit dazwischen mit einem Grashalm zwischen den Zähnen in der Sonne zu sitzen- wo wir dann wieder bei Heidi und Peter wären, *ggg*!
      Aber es gibt tatsächlich welche, die das herrlich finden, auf der Alp zu schuften, und jedes Jahr wiederkommen!
      Liebe Grüsse! Und halt die Ohren steif!

      Löschen
  5. Das klingt so schön und ich muss grad ganz doll an Heidi denken, ich hab diese Serie so geliebt *seufz*
    Danke dir fürs teilen <3
    Hab einen schönen Abend!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bitte gern!
      Ich denke, gerade deshalb waren viele so begeistert von dieser Heidi-Geschichte: weil sie ein Leben aufzeigt (zumindest das VOR Frankfurt! 😄), mit dem sich viele Kinder identifizieren (können würden....). Natürlich war das alles sehr verromantisiert, aber im Grossen und Ganzen haben wir es auf der Alp sehr ähnlich erlebt!
      Liebe Grüsse!

      Löschen
  6. was für schöne Erinnerungen
    bei mir waren es mehr die Herbstferien bei der Oma denn wir mussten ernten helfen..
    das Plumpsklo auf dem Hof
    die dicken im Herbst schon etwas klammen Federbetten
    Rüben und Kartoffelernte..
    die Krtoffeln mussten sortiert und die Erde abgemacht werden.. die dicken griff der Staat (die Kolchose) ab
    die dünnen blieben zum Essen und zum aussäen .. die kaputten fürs Vieh
    Zwetschgen und Äpfel ernten ..
    Ziegenmilch buttern

    leider hatte ich keine Spielgefährten
    aber es war trotzdem schön

    liebe Grüße
    Rosi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube, das kommt gar nicht so sehr darauf an, ob man seine Ferien auf der Alp oder auf einem Bauernhof verbringt. Wichtig ist die Natur ringsum, geerdete Tätigkeiten und das Zusammensein mit andern Menschen, die man mag. Mehr brauchts doch nicht. Ferien auf dem Bauernhof sind in den letzten Jahren ja unwahrscheinlich beliebt geworden. Scheinbar merken manche Eltern, was ihren Kindern im Alltag fehlt....
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  7. Das ist eine schöne Erinnerung. Du beschreibst das so lebendig, man fühlt es regelrecht mit Dir.
    Gibt es heute nicht noch solche Hütten zur Miete für die Ferien?
    Liebe Grüße Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, Tina, solche Hütten könnte man sicher mieten. Aber es wäre nicht mehr das selbe. Zu diesem Häuschen, zur Alp hatten wir eine über Jahre entstandene Beziehung, das war wie ein 2tes Zuhause. Da spielen halt auch viele nostalgische (Erinnerungs)faktoren rein, die an einem andern Ort fehlen würden. Naja. Dann schwelge ich halt ein wenig in ebendiesen Erinnerungen! 😊
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  8. Wieder einmal wundervoll, wie du diese unbeschwerte Zeit, fernab alle Zivilisation beschreibst! Du bist einfach eine Meisterin der Sprache!

    Herzliche Grüsse Frau Zifferblatt

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Uii...merci für dieses schöne Kompliment!
      Weisst du, ich freue mich sehr, dass ich mit solchen Erinnerungen einige offenbar sehr anspreche. Denn beim Schreiben hab ich gedacht: interessiert das eigentlich überhaupt jemanden?! Scheinbar: ja!😄
      Liebe Grüsse!

      Löschen
  9. Da hatte ich es wieder, das Gefühl, - das ist ein Skript für eine Erzählung und eventuell Vorlage für einen Film. Du nimmst uns mit, in deine Kindertage und schönster Ferienzeiterinnerung.
    Und ja, BW in bringt es auf den Punkt , mit Romantik hatte das Leben vor Zeiten da oben nichts zu tun. Und wer sich heute ( wie sie beschreibt ) , für ein ähnlich selbst bestimmtes , geerdetes Leben entscheidet, weiß um die Mühen und auch um manche Verzweiflung...
    Ein wenig Demut wünschten wir uns schon, oder ? Wenn die heute 9 Jährigen ihr drittes Mountainbike zu Schrott gefahren haben, das große Auto später von Papa finanziert wird und die Kohle fürs Haus von Oma rübergeschoben wird.
    Mein Ferienerlebnis als Neunjährige war, dass ich ( da etwas schwächlich ) zur Kur kam. Der Hausarzt hatte es angeraten und seine Tochter gleich mitzuschicken . Wir gingen in eine Schulklasse.
    Es ging vom Erzgebirge nach Schwerin . Ich hatte Heimweh. Aber ich hatte was fürs Leben gelernt : Schwimmen ! Der Ort mit dem kleinen See auf der Insel bei Schwerin hieß Kaninchenwerder :) Was für ein schöner Ort um schwimmen zu lernen , ich war glücklich.
    Herzliche Grüße, Angela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das hört sich aber doch spannend an: mit der Freundin auf Kaninchenwerder schwimmen zu lernen- das hat was! 😄
      Ach weisst du- ich denke, dass gerade den heutigen Kindern ein solcher Aufenthalt weg vom ganzen Zivilisationsgetöse, ohne Compi, Handy etc. ausgesprochen gut tun würde. Manche sind so überfordert mit ihrem Alltag..... Natürlich würden die erst mal eine Runde motzen- und dann wahrscheinlich ganz schnell runterfahren und wieder "zu sich selber finden".
      Das "einfache Leben" wird definitiv oft romantisch verklärt. Persönlich kann ich es mir aber so gut vorstellen- und ich bin mir sicher, dass ich dabei bleiben würde. Das Einzige, was ich unbedingt haben wollen würde wäre iNet. Damit ich mit euch allen in Kontakt bleiben kann! 😄
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  10. Und Zack! hatte ich ebenfalls sofort die Heidi im Kopf. Spätestens bei dem Bild mit der Tanne, hihi.... Diese Geschichte konnte doch nur in der Schweiz ihren Ursprung haben *lach* :))Wow!! Welch tolle Kindheit!! Du müsstest das alles wirklich mal aufschreiben- für die Generation "Social media" und "Influencer". Die hätten DEN Schock ihres Lebens. Aber mir geht es ähnlich, denke ich an meine Kindheit zurück fällt mir als erstes der Begriff "FREIHEIT" ein. Wenn ich heute sehe, wie jede Minute eines Kindes verplant wird und WIE die "getaktet" sind, und überall hinchauffiert werden, nur um dann bei der Ergotherapie wieder zu lernen, wofür diese "Anhängsel" am Körper (gemeint: Arme und Beine) noch benutzt werden können, dann kann einem das Grauen ereilen.
    Mein Mann hat gerade eine hoch bezahlte Stelle in München angeboten bekommen, die er ablehnte, mit der Begründung, dass wir auf dem Land bleiben wollen! Die Firmenbosse haben nur mit dem Kopf geschüttelt!...Aber mal ehrlich, wer geht schon freiwillig nach "Frankfurt", wenn er beim Großvater auf der Alm bleiben kann? ;-)*grins*
    Viele liebe Grüße

    Jeanne

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach hör mir bloss auf, Jeanne! Ich hab ja viele Jahre Kinderreitstunden gegeben. Was glaubst du, wie oft die Eltern auf den Hof gefahren kamen, ihr Kind ausgeladen und mich parallel dazu darauf hingewiesen haben, dass es dann un-be-dingt um 16 Uhr wieder parat stehen muss, weils dann gleich weitergeht in die Tennisstunde?! (wahlweise Klavier-, Karate- oder wasweissichstunden....) Ich habs nie verstanden. Das stresste nicht nur die armen Kinder, die nach dem Reiten nicht mal mehr in Ruhe mit den Dicken knuddeln konnten, sondern auch mich. Sich bei der Arbeit mit Tieren beeilen zu müssen macht definitiv keinen Spass (und meistens geht dann gerne auch was schief).....
      Applaus für deinen Mann- der hat verstanden, worum es geht im Leben! Neeeee....wer möchte schon nach "Frankfurt", nichtwahr??
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  11. Liebes Hummelchen,
    oohh ich hoffe, dass meine Mädels unsere Berghütte genau in so einer Erinnerung behalten. Ich glaube sie lieben sie, wir haben sie ja zum Glück immer noch. Nur ein Mädel haben wir "zuTodegebergsteigt" und können wir für diesen Sport nicht mehr begeistern, vielleicht später ;O)
    Du hast so schöne Worte gefunden, schwärm!!!
    Ganz liebe Grüße
    Gabi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das denke ich schon, Gabi! Und auch wenn eins von den Mädchen mit Bergsteigen grad nicht mehr viel anfangen kann- wahrscheinlich wird sie irgendwann doch wieder auf den Geschmack kommen. Mit ein bisschen Abstand. Einmal Bergkind, immer Bergkind! 😉
      Danke fürs Kompliment, herzliche Grüsse!

      Löschen
  12. Was für eine tolle Zeitreise. Ja schön wars. So ohne große Sorgen. Wir wussten nix von Masken, konnten mit den Freunden rumtollen bis abends etc.

    Schöne Restswoche und hoffentlich ohne Starkregen.

    LG
    Ursula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tatsächlich, schön wars! Die Zeit damals, also vor etwa 40 Jahren, war wirklich noch ruhiger, entspannter. Das darf man echt behaupten. Hätten wir damals gewusst, auf was wir da umwelttechnisch etc. lossteuern...hätten wir was anders gemacht?
      Gerade macht der Regen Pause. Aber richtig trocken solls erst ab nächstem Dienstag werden. Hoffentlich passiert nix Schlimmeres mehr....
      Herzliche Grüsse!

      Löschen
  13. Was für schöne Erinnerungen an diesen Herzensort! Schade, das Deine Tante das Häuschen abgegeben hat. Mein Sommer fand meistens im Schrebergarten statt, aber das war natürlich nichts gegen diese einsame Bergidylle.
    Liebe Grüße
    Karen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, wirklich schade. Wir wären wohl alle (meine Schwestern mit Familien und ich mit HerrnHummel- und vielleicht auch mit den Dicken!) regelmässig dort hochgefahren.
      Schrebergarten ist doch auch schön! Ich stells mir auf jeden Fall richtig gemütlich vor in einem dieser kleinen Häuschen den Sommer zu verbringen, inmitten von üppigem Grün. Beeren direkt ab Strauch zu naschen und Radieschen aus dem Boden zu ziehen für den Salat abends! 😋
      Liebe Grüsse retour!

      Löschen
  14. Ein wunderbarer Ort. Tolle Bilder. So ein Haus bauen in dieser Natur, das wäre ein Traum. :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, es ist ein herrlicher Ort! Und ich vermisse ihn wirklich. Ich würde noch heute gerne dort leben wollen- so ganz abgeschieden, eins mit der Natur und über allem thronend!
      Liebe Grüsse!

      Löschen