Samstag, 18. August 2018

DIE RESTE EINES LEBENS


Fürchtet ihr euch vor dem Altwerden??

Yep- das war jetzt ein wenig fies, so ganz unerwartet und auf nüchternen Magen solch fundamentale Fragen zu stellen.... 😌
Aber ich selber und wahrscheinlich ganz viele, die hier mitlesen, haben das halbe Jahrhundert bereits vollgemacht, da kann man schon mal auf den Gedanken kommen, sich mit solchen Themen zu befassen!

Persönlich kann ich ganz einfach antworten: Nein, ich fürchte mich nicht. Ich hatte tolle Vorbilder diesbezüglich: Meine Oma (sie wurde 90) und meine Grossmutti (sie starb im 101.!! Lebensjahr) lebten mir vor, wie man bis ins richtig hohe Alter zufrieden, glücklich und selbstbestimmt durchs Leben gehen kann. Trotz der einen oder andern körperlichen Unzulänglichkeit und auch wenn das Leben einem immer mal wieder einiges abverlangt hatte.

Oma streute gerne kleine Lebensweisheiten ins Gespräch ein, eine davon lautete: "Jedes Alter hat sein Schönes!" Und weil sie eine kluge Frau war und ich inzwischen so weit im Leben fortgeschritten bin dass ich mir zutraue, den Warheitsgehalt dieser Aussage zu beurteilen, kann ich ihr voll und ganz zustimmen.

Nein, ich fürchte mich nicht. Wenn man im Geist agil und offen bleibt, wenn man allen positiven Aspekten im eigenen Leben die Wertschätzung entgegenzubringen, die ihnen gebührt, dann wird die eigene Grundeinstellung viel zu einem sehr erfreulichen Dasein beitragen.


Und doch gibt es immer auch wieder Situationen, die mich nachdenklich stimmen

Meine weit über 80jährige Tante ist vor ein paar Wochen ins Seniorenheim umgezogen. Nach mehreren Spitalaufenthalten war es ihr nicht mehr möglich, sich zuhause selber adäquat zu versorgen. Aber sie zog aus freiem Willen um und lebt nun in einem Zimmer mit Bad, umgeben von ihren eigenen Möbeln, Bildern und liebsten Erinnerungsstücken in einem sehr ruhigen und grünen Quartier. Wenn ich ihr Zimmer betrete habe ich immer das Gefühl, in eine Puppenstuben-Version ihrer alten Wohnung zu kommen..... 
Die Seniorenresidenz grenzt direkt an das Grundstück, auf dem meine Schwester mit ihrer Familie lebt, und so kann meine Tante von ihrem Zimmerfenster aus in meiner Schwesters Garten und praktisch direkt auf ihren Esstisch schauen. 😉

Inzwischen sind wir dabei, ihre "alte" Wohnung aufzulösen. Meine Tante hat mich letzthin gebeten da hinzugehen und mir alles rauszuholen, was ich gerne haben wolle.
Da stand ich dann also in dieser 2 1/2-Zimmerwohnung, die früher immer piccobello aufgeräumt und sauber war, sozusagen in den Resten ihres Lebens. Jetzt fehlen natürlich einige Möbel; ausserdem herrscht ein ziemliches Chaos, weil schon nach wichtigen Papieren gesucht, einiges in den Müll befördert und vieles auch schon verschenkt worden ist.
In diesem Moment beschlich mich ein Gefühl, das irgendwo zwischen Betroffenheit und Beklemmung anzusideln war. Die Erkenntnis, dass man sich ein Leben lang was aufbaut, das dann innert weniger Wochen eliminiert wird- ja, die machte mich schon ein wenig melancholisch.

Ich suchte mir also ein bisschen Keramik, ein paar kleine Weidenkörbe und zwei angebrochene Packungen Stabkerzen zusammen und trat den Heimweg an.

Diese kurze Weile in dieser Wohnung untermauerte einmal mehr, dass nicht das "Haben" und Dinge ein Leben ausmachen, sondern das "Sein". Dass Familie und ein paar wenige, aber echte Freunde wichtig sind, die auch in schwierigen Zeiten für einem da sind. Dass schöne Erlebnisse und erfüllende Hobbys dafür sorgen, die innere Balance zu finden und zu halten, und dass alles Materielle und Käufliche schlussendlich nichts dafür tut. Zumindest nicht auf Dauer.
Ich fühle mich einmal mehr bestätigt in der Art wie ich lebe, was mir wichtig ist und worauf ich Wert lege. 

Und dass es richtig ist so, wie ich bin.



Die grosse Chance des Älterwerdens ist die
dass es einem Wurscht sein kann,
was die Leute sagen.
(Udo Jürgens)
😊


Demnächst werden wir einen öffentlichen Räumungs-Flohmarkt in der Wohnung meiner Tante veranstalten, und was dann übrigbleibt wird vom Entsorger abgeholt werden.

Dann werden sie alle verschwunden sein- die Reste eines Lebens.



Frohes Wochenende euch allen-
bleibt jung und fröhlich im 💞en!








26 Kommentare:

  1. hummelchen - du hast so recht!
    der ganze materielle kram taugt maximal für´s hier&jetzt. wenn ich mal nichtmehr krauchen kann wird der garten wieder verwildern, meine klamotten komm in´ reisswolf, die möbel werden wohl verheizt und durchs BWH weht der wind......
    ;-D
    eigentlich muss man sich ja nur vorm alter fürchten, wenn man bis dahin versäumt hat, DAS LEBEN zu leben, das man eigentlich wollte - wenn man aber die jahre gut genutzt hat, mit genau den aktivitäten die einen glücklich gemacht haben (und es im rückblick immer noch tun!) - dann kann man gelassen alt werden - denke ich.
    klar - die körperlichen malaisen werden nicht weniger und den spiegel verschenkt man am besten - aber leben geht auch mit handicaps. und wenn es nichtmehr geht dann ist auch gut - wenn man denn **GELEBT** hat.....
    wir mussten mal eine wohnung räumen - buchstäblich randvollvoll mit PLUNDER - welcher teilweise noch originalverpackt war - der mensch hat gekauft, weil er sich gelangweilt hatte und sicher einsam war - er hatte kein hobby, hat sich nicht um sozialkontakte bemüht, hat den weinvertreter/die kataloge/den supermarkt für *die welt* gehalten..... das war so unglaublich traurig.
    meine oma sagte immer: hilf dir selbst dann hilft dir gott - meinte: krieg den arsch hoch, mach was aus deinem leben - und zwar etwas, das genau dich glücklich macht!
    <3hafte bahnwärterinnen-drücker! xxxxx

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    1. Oh, ich schätze, du wirst eisern auch durch deinen Garten krauchen, wenns denn sein muss! ;oD
      Aber du hast natürlich absolut recht: Es gibt in diesem Zusammenhang kaum was Wichtigeres (neben guter Gesundheit natürlich!) als das Leben mit allen Sinnen zu LEBEN. So oft es geht das zu tun, was einem freut und aufbaut. In diesem Zusammenhang zitiere ich auch gerne den Satz "Ich arbeite, um zu leben. Ich lebe nicht, um zu arbeiten!". Ganz unbedingt muss neben allem "MÜSSEN" im Leben, dem wir uns kaum entziehen können, so viel "DÜRFEN" und "KÖNNEN" wie möglich Platz haben!
      Sehr wichtig finde ich ausserdem, dass man das Altern als einen ganz natürlichen Prozess hinnimmt, nicht damit hadert und sich alles wünscht, nur nicht das, was gerade ist. Marc Chagall traf es auf den Punkt: "Die Menschen, die nicht zu altern verstehen sind dieselben, die nicht verstanden haben jung zu sein". Wie wahr.....
      Wieso den Spiegel verschenken? Ich kenne und treffe immer wieder alte Menschen, die so viel ausstrahlen und darum richtig schön sind. Aber: Auch das hat meiner Meinung nach ganz viel damit zu tun, wie die ihr Altern annehmen und was Gutes draus machen.
      Deine Oma war- wie meine auch!- eine weise Frau. Sie hat verstanden dass es nicht darum geht das zu tun, was andere von einem erwarten, sondern das, was einzig für einem selbst richtig und gut ist!
      Schönen Soooonntag! Und Hummelzherzensgrüsse!!

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  2. Du hast genau die richtigen Worte gefunden! Wir stehen auch gerade vor der riesigen Aufgabe, den Haushalt meiner Schwiegereltern aufzulösen, wo sich Dinge von mittlerweile fünf Generationen angesammelt haben. Da wurde so viel "auf Vorrat" oder "für die guten Tage" gekauft und nie benutzt. Es ist so traurig zu sehen, dass sich nun doch niemand daran erfreut hat und dass einiges wohl wirklich entsorgt werden wird (weil sich keiner findet, der die Sachen braucht oder haben will). Ich nehme für mich auch mit, den Tag zu leben und die Dinge zu nutzen. Wir leben schließlich jetzt im Hier und Jetzt!
    Ganz liebe Grüße und danke für den tollen Beitrag
    Tanja

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    1. Tja.... das war eben eine Generation, die noch Kriegswirren erlebt hat und Mangel und Hunger. Da ist es für mich verständlich, dass man alles gehortet hat, was man kriegen konnte. Wir heute können uns das ja gar nicht vorstellen was es heisst, höchstens noch das Allernötigste zu besitzen.....Trotzdem, das ist hinterher für die Nachkommen natürlich eine Riesenaufgabe, die sie dann zu stemmen haben. Sie kostet viel Zeit und Nerven. Und sie ist deprimierend wenn man sieht wie alles, was sich jetzt z.B. deine Schwiegereltern "zurückgelegt" haben, für das sie Geld ausgegeben und sich bestimmt auch drüber gefreut haben, verscherbelt oder gar entsorgt wird.
      Und so ist auch für mich, wie du schreibst, eminent wichtig, meine Zeit zu LEBEN, das, was ich habe, zu schätzen und ausserdem dafür zu sorgen, dass mein materieller Besitz nicht mehr, sondern weniger wird. Und immer noch schwebt vor meinem inneren Auge der grosse Wunsch, in einem hölzernen Wohnwagen zu leben, damit mein Leben so einfach und "übersichtlich" wie nur möglich wird! ;oD
      Frohen Sonntag, ganz herzliche Grüsse!

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  3. Hm, Hummelchen - ein nachdenkliches Post...
    Zum einen: ja, manchmal beschleicht mich die Angst vor dem Alt werden. Ich habe den Anblick meines Vaters, der 92 Jahre alt wurde, am Schluss manchmal fast nicht mehr ertragen. Und wenn er sagte: "Das ist kein Leben mehr..." Dann konnte ich ihm eigentlich nur traurig beipflichten: "Ja, das ist wirklich kein Leben mehr."
    Zum anderen das Räumen! Als wir die Wohnung meiner Eltern räumen mussten, habe ich so manchen Gegenstand in die Hand genommen, der nur so vor Erinnerung triefte und doch mochte ich ihm keinen Platz in unserer Wohnung geben, weil ich mich ja sehr nach "weniger" ausstrecke. Dann das Glas (oder was auch immer)in die Kiste zu legen, sich endgültig zu verabschieden war manchmal auch ein bisschen "sterben".
    Thja, du sagst das so schön, mit den Resten des Lebens...
    Ein bisschen nachdenkliche Grüsse von Frau Zifferblatt

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    1. Ja- da gebe ich dir recht: Wenn man im Alter ans Bett gefesselt ist, oder von andern abhängig, nicht mehr Herr seiner Sinne und im traurigsten Fall alles miteinander- dann macht Altwerden und Altsein mit Sicherheit keinen Spass. Aber ich bin Optimist und hoffe einfach, dass ich das einigermassen gesund und munter hinbekomme. Wenn ich mich nur noch ängstigen wollen würde- ich glaube, da wäre die ganze Lebensqualität jetzt schon dahin.
      Mir ist es auch sehr schwergefallen so vieles, was meiner Mutti gehörte und mich an sie erinnerte, in Kisten einzupacken und wegzugeben. Behalten habe ich schlussendlich nur ganz, ganz wenige Dinge; nur die, zu denen ich wirklich eine Beziehung hatte, und das waren praktisch nur Dinge, die sie mir mal geschenkt hat. Auch jetzt bei meiner Tante ist einzig ein ganz kleiner, süsser Keramik-Milchkrug in meinen Küchenschrank gewandert, und die Stabkerzen werden im Winter für sanftes Licht sorgen in unserer Stube. Alles andere nehme ich nächste Woche mit an den Flohmarkt. Bei aller Zuneigung möchte ich meinen nun endlich recht reduzierten Haushalt nicht wieder mit Sachen aufstocken, die aus einem andern Leben kommen.
      Nunja. So ist es, das Leben; alles wiederholt sich ein ums andere mal, und doch kann man sich irgendwie nie daran gewöhnen.....
      Einen schönen Sonntag dir, herzlichste Grüsse!

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  4. Liebstes Hummele, ja, ich fürchte mich schon. Vor den Schmerzen und den Beeinträchtigungen im Denken zum Beispiel. Doch das hat nur bedingt mit Alter zu tun. Ich habe einige heftige Monate hinter mir und einige vor mir, die mir davon einen bösen Vorgeschmack liefern. Und mich froh sein lassen, meine Sachen bereits ziemlich geordnet zu haben. Zwei Operationen stehen nun an, keine leichte Zeit - noch dazu in einem Haus, das noch in der Abbruchphase ist, bevor ordentlich wieder aufgebaut wird. Wie ein Spiegel... Und ich frage mich, wie es Dir da ging, noch dazu im Sommer, mit alledem konfrontiert zu sein. Ich bin so froh, dass meine Kinder ihre Fotos schon haben, die "Memorabilia" sind verteilt, das OK, alles auch verschleudern zu dürfen oder gar wegzuwerfen, ist erteilt mit der Mahnung, sich ja nicht mit solchem zu belasten (nicht, dass sie sich noch verpflichtet fühlten...)
    Und ich bin so froh darum, dass wir jedes Jahr die Runde machen, was noch aktuell bei uns bleiben soll und was gehen kann, da es nur belasten würde. So, wie Du es machst.
    Insofern gehe ich Schritt um Schritt meinen Weg, hole mir noch ordentlich Sommerkraft und hoffe, dass das, was vor mir liegt, mir noch einige Jährchen Normalität schenken kann. So alt bin ich ja noch nicht ;)).
    Ja, ich denke, man sollte sich im Leben nicht zu verrückt machen - im Hier und Jetzt leben. Doch man sollte auch genauso gucken, sich nicht so zu "ver-möbeln" und eben mit leichtem Gepäck zu reisen. Der Kapitalismus macht einen wirklich ziemlich blöde mit all diesen DINGEN. Zu lieben und da zu sein für andere, mit anderen, das ist so viel wichtiger. Manches braucht man - vieles nicht... Mit Kindern ist alles noch einmal einen Ticken schwerer. Doch auch das geht.
    Ganz ganz liebe Grüße schicke ich Dir, und ja, ich denke, aus alledem hast Du einmal mehr Bestätigung erfahren für Deinen Weg. LAss Dich ganz dolle drücken und hab es fein und lebendig, Deine Méa

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    1. Liebe Méa, für deine OP's wünsche ich dir von Herzen das Allerbeste und schnelle Genesung; natürlich können solche Aussichten und die Umstände mit eurem Haus schon den einen oder andern zweifelnden Gedanken mit sich bringen. Trotzdem- lass dich dadurch nicht entmutigen! Ich kenne dich als Frau, die aus allem das Gute mitnimmt und offen und lebensfroh ist. Ich bin mir sicher: das wird dir sehr helfen in dieser beschwerlichen Zeit! Und dass du noch mehr als nur "einige" Jährchen vor dir hast- na, das hoffe ich doch sehr!!
      Allerdings ist es eine grosse Erleichterung zu wissen, dass man mit "leichtem Gepäck" durchs Leben zieht. Alleine schon für einem selber, aber natürlich tut man auch seinen Mitmenschen Gutes damit. Die haben dann, irgendwann mal, nicht so viel mit diesen Hinterlassenschaften zu tun. Aber wir beide (und einige andere hier in der Welt der Blogger) sind da auf einem ausgesprochen guten Weg, schlagen dem Konsumwahn das eine oder andere Schnippchen und fühlen uns grossartig dabei.
      Allerdings hoffe auch ich sehr, dass ich noch ganz viele Jahre vor mir hab und die Gene meiner Grossmütter abbekommen habe, denn ich liebe mein Leben! Und da ich der geborene Optimist bin gebe ich mich ganz dem Gedanken hin, mal als verrückte Alte in meinem Wohnwagen zu leben, mit ein paar Tieren und im besten Fall zusammen mit HerrnHummel! :oD
      Also immer fröhlich voran und guten Mutes! Frohen Sonntag hoch an die Nordsee, herzlichste Hummelz-Grüsse!

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    2. Danke Dir, liebes Hummele - aber nix mit Nordsee, die ist zwar auch leicht zu erreichen, aber die ist mir zu dolle, ich mag es muckelig: Ostsee :))

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  5. Oh ja dieses Thema ist schon auch präsent in meinem Kopf. Ich denke oft ich sollte aufhören zu kaufen, es ist später mal viel Arbeit alles wieder loszuwerden. Meine Taschen, die meist nur ich lieb habe, meine schrägen Accessoires. Zumindest benutzen und tragen, für besondere Anlässe bewahre ich eigentlich nichts auf. Ich verwende auch das komplette Geschirr/ Gläser. Auch hier besser nichts mehr anschaffen bevor nicht was anderes kaputt ist.
    Ich habe gerade jetzt immer wieder den Gedanken, was passiert mit all dem Zeug, wenn ich nicht mehr bin?
    Alt ist dabei gar nicht mal das Thema. Wir trauern gerade in der Praxis, 59 Jahre, durch eine furchtbare Krankheit viel zu früh gegangen. Als ich mir einige ihrer Modeschmucksachen aussuchen durfte, konnte ich den Gedanken narürlich nicht verdrängen. Ich werde wohl im Winter wieder ausmisten. Ich finde immer wieder unnütze Dinge hier im Haushalt.
    Schön ist dass Deine Tante nur umgezogen ist :)
    Wünsche einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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    1. Ja, ist es nicht furchtbar, wenn Menschen im besten Alter uns verlassen? Ich habe den Eindruck, dass vor allem im Sommer immer so viele junge und jüngere Menschen sterben. Hier ist grade letzthin eine ganze Familie mit ihrem Sportflugzeug verunglückt. Alle tot- Vater, Mutter, Tochter und Sohn, die Kinder noch schulpflichtig. Furchtbar! Da fragt man sich dann schon, warum sowas sein muss. Und du und ich, wir sehen ja jeden Tag bei unserer Arbeit, was alles auf einem warten kann.
      Trotzdem- ich bleibe optimistisch. Liebe und lebe mein Dasein und ja, ich werde immer noch mehr reduzieren. Hauptsächlich für mein eigenes Wohlbefinden, aber natürlich werden dann auch meine "Nachkommen" so gut wie nichts mehr mit mir zu tun haben, wer auch immer das sein mag.
      Letzthin bekamen wir vom Arbeitgeber ein Schreiben indem darauf hingewiesen wurde, dass ein Kurs zur Pensionierung für alle Arbeitsnehmer ab 50 angeboten wird. Hää?? Also, DAS war mir jetzt echt viel zu früh! Ich meine- ich muss (wahrscheinlich!) noch 12 Jahre arbeiten! (und hoffe doch sehr einen Weg zu finden, diese Jahre massiv abzukürzen! ;oD) Ich möchte nicht JETZT schon darauf hingewiesen werden, dass ich schon so "alt" bin! ;oD
      Hab einen sehr gemütlichen Sonntag, herzlichste Grüsse!

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  6. Die Reste meines Lebens - will ich selbstbestimmt verbringen können und wenn es mal so weit ist selbstbestimmt beenden können bzw. dürfen. Ja ich hab mir Gedanken gemacht schon länger, als die Krankheit kam nicht tödlich aber ein Geist der über mir schwebt und man nicht weiß ob noch ein Schlag kommt oder ob es das war. Sie, die MS, hat mich lernen lassen viel lernen lassen. Mir geht es soweit gut und ich bin dankbar. Ich/Wir reduzieren uns also wir werden sicher keine 100 Gläser mehr verbrauchen oder oder oder.... es wird reduziert, aussortiert und ja ich will den Rest nicht mit so schnöden Dingen verbringen wie zu viel Kram. Ja wenn mir was gefällt möchte ich mir etwas kaufen, aber dann eben bewußt. Und es vorallem Dingen benützen.
    Die Wohnung meiner Oma - sie wurde 97 - war fit bis zum Schluss - war sehr reduziert da gab es nicht viel was damals entsorgt werden musste. Ich erinnere mich mein Opa starb als ich geboren wurde danach lebte sie alleine. Sie rauchte sehr lange zwei Schacheln Zigartten am Tag und sie ging bis weit über 80 noch 2 x mal die Woche schwimmen, lief durch die ganze Stadt zum Schwimmbad und wieder zurück.... .
    Ich geh seit einiger Zeit auch regelmässig schwimmen ins Freibad 2 x die Woche (einmal Frühschwimmen vor der Arbeit und am Sonntag früh) da schwimmt immer eine ältere Frau (ich dachte so die ist um die 70), die sprach mich mal an und im Verlauf stellte sich heraus sie ist 92 WOW!! kommt noch mit dem Auto. Sie schwimmt jeden Tag. Ist einer der erstern wenn das Bad aufmacht.

    Das macht mir Mut und Hoffnung. Mir macht es einfach Angst ja irgendwann mal irgendwo zu liegen und andere bestimmen über mich, wann mir der Po gewaschen wird, wann ich raus darf, wenn überhaupt etc.

    Meine Tante verstarb vor wenigen Tagen meine Cousinen hatten gerade die Wohnung geräumt weil sie in eine betreute Einrichtung übersiedeln wollte es war schon alles fertig... Sie wollte ja nicht aber es ging auch nicht mehr anders so hätte sie noch ziemlich selbstbestimmt leben können... hmm

    Auf jeden Fall werde ich mich weiter damit beschäftigen zu reduzieren und weniger Dinge zu kaufen. Auch nachhaltig möchte ich gerne mehr machen z.B. Peeling selber machen etc. eben. Ja einfach genießen und machen.

    LG
    Ursula


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    1. Ja, es gibt einige so guter Beispiele von alten Menschen, die ihr Leben wirklich geniessen und sich nicht beirren lassen. Auch in meiner Umgebung. Und man kann natürlich auch selber ganz viel dafür tun, damit es einem auch mal so ergeht, eine positive Lebenseinstellung finde ich essentiell, dazu einen fröhlichen Geist und die Gabe, vor allem das (kleine) Schöne zu finden und zu sehen.
      Eine Krankheit kann einem zwar Steine zwischen die Beine schmeissen, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen. Das geht mir ja selber auch so. Aber es ist eigenartig: Seitdem sie diagnostiziert wurde hat sich vieles verändert in meinem Leben- auch und vor allem zum Guten! Weil ich einfach meine ganze Situation überdacht und verändert habe. Reduziert gelebt habe ich schon lange, aber ich bekam nochmal richtig Schwung, noch mehr zu vereinfachen, nicht nur an Dingen, sondern auch an Beziehungen, die es nicht mehr wert waren, und ich veränderte meinen Umgang mit den Ansprüchen anderer, die an mich gestellt wurden. Alles in allem geht es mir heute so gut wie kaum je zuvor- trotz dieser Krankheit. Was einmal mehr beweist: Stolpersteine können auch eine grosse Chance sein!
      Mit dieser Erkenntnis kann ich doch recht entspannt den nächsten 10, 20 Jahren entgegensehen. Lassen wir sie auf uns zukommen! :oD
      Herzliche Grüsse!

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  7. Liebe Frau Hummel,

    da rührst Du gerade ein Thema bei mir an, huch. Ich kann nicht sagen, dass es Angst ist, nein, das ist ein falsches Gefühl dafür.
    Es ist auch nicht Unsicherheit oder Bedenken, eingeschränkt zu werden. Der Gedanke an das Alter macht es mir schwerer, einfach loszulegen, Träume zu verwirklichen, Neues anzufangen. Ich weiß, dass z.B. Gitarre lernen oder neue Sprachen ...... einige Jahre in Anspruch nimmt, bis ich es wirklich gut kann. So frage ich mich immer mehr, was ich denn wirklich wirklich will. Wo ich mir vorstellen kann, dran zu bleiben, in die Tiefe zu gehen, auch wenn die Zeit davon läuft. Es steht noch vieles auf meiner Träumeliste, jetzt, wo unsere Jüngste 16 wird und die Selbständigkeit immer näher rückt.

    Ich habe letztens einen sehr tollen Satz von Greta Silver gelesen, der mir Mut gemacht hat: "Zwischen 33 und 60 sind genau so viele Jahre wie zwischen 60 und 87, die können wir doch nicht einfach nur absitzen!" Ja das ist es, mit 33 macht man sich die Gedanken nicht, man macht einfach. Und so wünsche ich mir, dass es mir gelingt, den Gedanken des Alters irgendwo in eine Schublade zu packen und einfach loszulegen, was immer ich tun will.

    Die andere Geschichte ist das Reduzieren auf das Wesentliche. Da bin ich mittendrin und miste derzeit alle Zimmer so aus, dass ich locker, leicht und unbeschwert umziehen könnte. Das ist vielleicht mal ein tolles Gefühl.
    Mein Vater war die letzten eineinhalb Jahre seines Lebens bei uns im Haus, hatte ein 15 Quadratmeter Zimmer und war glücklich mit seinem Fernseher, dem WC in Reichweite, und meiner Küche, er hat immer mit uns Mittag gegessen. Als er starb, hatte ich in drei Stunden alles entsorgt und aufgeräumt. Und ich spürte auch, wie leicht er gehen konnte, kein Rucksack mehr und nichts mehr zum festhalten.

    Ich sehe auch mich und meinen Mann eines Tages in einem Mobilhaus wohnen, den Ballast abgeworfen und frei, durch die Lande zu ziehen.

    Altern ist eine Frage des Kopfes und da will ich jung bleiben und mich an inspirierenden Menschen orientieren, die es schaffen, lebendig und gesund jedes Lebensjahr zu zelebrieren.

    Von Herzen Grüße in die Schweiz
    Veronika

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    1. Oh, Veronika, ich finde ganz im Gegenteil, dass du jetzt genau DAS tun solltest, was dir wirklich wichtig erscheint! Denn das Leben ist einziger Prozess und wir wissen nie, was kommt. So besehen dürfte man ja sein Leben lang nichts Neues anfangen, weil man sich nie sicher sein kann, es auch beenden zu können! ;oD Wenn du also in die Saiten hauen möchtest- dann mach das!
      Der Satz von G. Silver ist sooo wahr- und ich kann mir nicht erklären woher das kommt, dass viele denken, dass das Leben ab spätestens 60 keinen grossen Wert mehr hat und für keine Überraschungen mehr gut sein soll! Ganz im Gegenteil- denn man hat ja dann erst so richtig die Zeit dafür vieles umzusetzen, was bis dahin nicht möglich war. Es ist ganz richtig: Wenn man im Kopf alt ist, dann wirds schwierig. Wenn aber "nur" der Körper ein wenig quietscht und knarzt, der Kopf aber frei und offen ist- ja dann ist doch alles okay!
      Ja, nicht wahr, das ist so ein tolles Gefühl, wenn die Schränke und Schubladen immer leerer werden?? Ich hatte ja wirklich gedacht, dass der Flohmi voriges Jahr der letzte für mich gewesen war. Aber inzwischen bin ich soweit, dass ich mich auch von Dingen trennen kann, von denen ich das nicht gedacht hätte. Plötzlich wird einem bewusst, dass man auch Sachen abgeben kann, an denen man mal gehangen hat. Es hat sich bewiesen, dass man sie nie wirklich gebraucht hat- und damit ist für mich klar: Sie kommen in andere Hände. Herrlich, wenn das alles weniger und weniger wird!
      Den Traum vom Leben im Wohnwagen hege ich ja schon viele, viele Jahre- ich muss nur zusehen, dass HerrHummel mit einsteigt in meinen Wohnwagen-Traum! ;oD
      Ich wünsche dir einen entspannten Sonntag noch, herzliche Grüsse!

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    2. Da hast Du völlig recht, ich sollte in die Saiten hauen, wenn mir danach ist. Ich meinte auch nur, dass ich genauer überlege, wohin ich meine Energie einsetze.

      Dr. Spitzbart hat mal gesagt, unter 50 reden alle über Sex, nach 50 über Krankheiten. Hahahah ja, da ist wohl was wahres dran. Ich meine, es ist eine kollektive Prägung, die früher von nur wenigen Menschen durchbrochen wurde, heute, in der Zeit, wo vieles möglich ist, gelingt es immer mehr älteren Menschen, aus diesem "Mindfuck" auszusteigen. Mit 75 um die Welt reisen im Wohnmobil, so was zum Beispiel. Und wenn man den Körper gut behandelt, dann macht er auch ganz viel mit.

      Auf zu neuen Taten.
      Herzliche Grüße
      Veronika

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    3. Genau- ich glaube, man wird einfach fokussierter und kann sehr genau entscheiden, was es einem wert ist und was man lieber lässt.
      Ich bin ja kein Freund dieser immer mal wieder wechselnden "Superfood-Hypes"; aber immerhin bringen diese ganzen Trends die Menschen dazu sich Gedanken zu machen, was sie mit ihrem Körper anstellen und was sie ihm alles zumuten. Da kann man diesen Trends doch was Gutes abgewinnen! ;oD
      Starte gut in die neue Woche, liebe Grüsse!

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  8. liebes Hummelfrauchen, deine Einstellung habe ich nun in vielen deiner Posts miterleben und immer wieder bewundern können. Sie ist - einfach gut! Wer das schafft sich so zu fokkusieren, hat so ziemlich alles richtig gemacht.
    Dein Traum vom Wohnwagen - Leben ist wunderschön. Da ich so viele beispiele alltäglich vor Augen habe, kann ich dem nur zustimmen, denn ich sehe fast NUR zufriedene Menschen die mit leichter Hand und freiem geist mit wenig Ballast entspannt durch ihr Leben ziehen, von Ort zu Ort, Land zu Land, Stadt zu Stadt und sie bleiben nur da, wo sie es wirklich wollen.Ob 60/70 und älter oder schon ab 50 ist ihnen völlig egal.
    reduziert leben, sich nicht zuzumüllen, nicht alles mitmachen - ist eine Vorsorge fürs gesundes älter werden, man wünscht sich tatsächlich viele Mitstreiter die dies ähnlich sehen..
    ich hab aber auch die andere seite an der backe, die ich täglich sehe, wenn ich hinsehe. das sind die ewig unzufriedenen, die immer mehr haben wollen und sich dessen nicht mal bewusst sind.
    Anscheinend sind dies ewig Suchende nach wer weiß schon - nach was.
    Manchmal schüttle ich tatsächlich nur das Köpfchen zu gewissen "Einstellungen" - was für andere sooo wichtig bleibt und ist. Sie verstehen anscheinend nicht dass das Innere wichtiger als alles äußere ist.
    Als meine Mutter kurz vor meinem Einzug in den Vogelsberg, direkt aus der Klinik ins Seniorenheim kam, fast blind und zu einem eigenen Leben in ihrer Wohnung nicht mehr gesund genug war, dachte wir sie würde sterben, so wenig Hoffnung bestand. Nun ist dies 5 Jahre her, sie wurde im August 97 und lebt immer noch dort, nicht glücklich aber für ihr Leben dankbar. Doch im Grunde ist es ihr sehnlichster Wunsch zu meinem verstorbenen Bruder zu gehen und mit ihm auf einer Bank in den Wolken zu sitzen um sich dort von ihm umarmen zu lassen.
    das Leben mit all seinen Kriegen, Unwegbarkeiten, Sorgen und Nöten hat sie längst hinter sich gelassen, gerne - ich weiß es nicht, sie spricht nicht darüber, ich denke sie hat nie so gelebt wie sie es sich wünschte und das will ich besser bzw.anders machen in der Zeit, die ich noch habe.Ach, mir kommen die Tränen.
    das Leben und die menschen lieben hat sie nie gelernt und das macht mich unendlich traurig.Denn ich hätts ihr gegönnt.
    ein toller Beitrag ist dieser von dir, nun denn - Angst vor dem altern - nein - für meinen Fall sage ich nein, ich mag es jeden Tag, so wie es ist.
    dir ganz liebe Grüße und du siehst du hast mit diesem Thema viele angetroffen die ähnlich denken wie wir.
    herzlichst Angelface - ich danke dir dafür.

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    1. Liebe Angelface, es freut mich sehr, dass ich mit diesem Post andere Menschen anrühren kann! Danke für dein schönes Kompliment!
      Ich finde es mehr als traurig wenn Menschen ihr Leben nicht so leben können oder dürfen, wie sie es gerne wollen. Wenn sie irgendwelchen, meist fremdauferlegten Zwängen unterliegen, wenn der Mut fehlt, auszubrechen oder das zu tun, was sie selber glücklich macht. Wenn die Meinung anderer wichtiger ist als das eigene Wohlergehen und man nie lernen durfte, den eigenen Bedürfnissen Raum zu geben...... Ich kann mir so ein Leben nur schwer vorstellen, aber schon der Gedanke daran verursacht ein sehr beklemmendes Gefühl in mir....
      Meine Vorstellung vom Leben im Wohnwagen ist nicht eine, in der ich mich von Ort zu Ort bewege. Ich würde gerne an Ort bleiben, aber an einem sehr ruhigen, sehr grünen, am liebsten wirklich "einsamen" Platz. Wo man mit der Natur in Einklang sein kann und nichts mitbekommt vom Getöse unserer Zivilisation. Den Gedanken, auf kleinstem Raum mit ganz wenigen Dingen (den nötigsten und liebsten) zu leben, befreit von materiellem Ballast und dem Auftrag, Räume zu pflegen, die man eigentlich gar nicht wirklich nutzt, empfinde ich als wahnsinnig angenehm. Das Loswerden von Dingen beherrsche ich inzwischen beinahe in Perfektion ;oD, jetzt fehlt nur noch diese "klein, fein aber mein!"-Wohngelegenheit! ;oD Es ist wie immer: Gut Ding will Weile haben, heisst für mich: Nichts überstürzen und einen Schritt nach dem andern gehen.
      Und vom Drang, "mitmachen" zu wollen habe ich mich schon lange losgesagt. Er ist anstrengend, er schafft keine Zufriedenheit, er setzt Druck auf. Also wieso sollte man sich in die Kolonne derer einreihen, die immer auf der Suche nach dem Neuesten, Hipsten, angesagtesten sind? Ich denke, das ist auch eine Frage der Lebenserfahrung; man muss ja erst einmal erkennen, wo der eigene Weg hingehen soll, das erfordert einiges an Versuch, Scheitern und Erkennen.
      Merci für deine Gedanken, ganz herzliche Grüsse!

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  9. Servus, liebstige Hummel,
    ja, eine ganz ähnliche Erfahrung hab ich im Zusammenhang mit meiner Mutter gemacht - sogar zweimal, denn zuerst ging sie von der Wohnung ins Pensionistenheim und dann von diesem Appartment ins Pflegeheim - und davor schon mit meinen Großmüttern und mit meiner Großtante Poldi, als sie mit etwa 90 starb. Liebevoll Aufbewahrtes, aber auch Zeug, das schon lange keiner mehr gebraucht und verwendet hat, Großes, Kleines, Küchenschrankinhalte, Wandschmuck, Geschenke, die noch nichtmal aus der Verpackung genommen worden waren ... Manches können Freunde oder nächste Generationen noch brauchen oder wollen es zur Erinnerung aufbewahren (bei mir waren das teilweise Fotos, teilweise Kleinmöbel und Wandschmuck, der jetzt teilweise eine Gartenmauer ziert), der Rest kommt zum Altwarenhändler oder wird zu Müll... Mein Vater sagte gern "Das letzte Hemd hat keine Taschen", mein Bruder sagt "Es ist alles nur geborgt" - sprich, wir können nichts mitnehmen, wenn wir abdanken, und genau deswegen versuche ich zu leben, so intensiv mir das nur möglich ist. Da hat jeder Mensch unteschiedliche Vorstellungen, bei mir ist es immer noch und vermutlich noch eine Weile, auch die Welt anzuschauen (und würde ich in einem Wohnwagen leben, was ich mir dank schöner Kindheits- und Jugenderlebnisse sehr gut vorstellen kann, würde ich damit auch möglichst lange herumreisen und nicht stationär bleiben), bei dir ist es eher das An-einem-Ort-bleiben mit wenig Zeugs und nur wenigen, dir wichtigen Menschen um dich her (und vermutlich mit Tieren, auch wenn es später mal keine Hottis mehr sein werden) - wichtig ist, was wir dabei fühlen. Ich kann nicht jede Stunde meiner Tage so leben wie ich will, aber in meiner Freizeit kann ich es größtenteils und TUE es dann auch und genieße es und erlebe, erfühle es. Und kann es wieder hervorholen, wenn ich schöne Erinnerungen brauche. Das nenne ich Glück.
    Danke für deinen lieben Kommentar! Ich hab jetzt auch ein bisserl nachgelegt mit der Bienenweide und Astern gekauft. Ja, Mr Trashpack is echt ne Memme, aber ich dachte mir dasselbe wie du - er wird wohl seine Klientel haben, und so sehen auch mal Leute was über dieses Thema, die sonst mit Natur und Ressourcenschonung nix am Hut haben... Schadet also bestimmt nichts ;-)
    Ganz herzliche Rostrosengrüße und Fellchenkrauler, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2018/08/bunter-sommer-2018-freunde-musik-natur.html

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    1. Liebe Traude, das Wichtigste im Leben ist doch einfach ein GUTES GEFÜHL zu haben bei dem, was man tut- da gebe ich dir absolut Recht. Nicht dauernd auf der Suche zu sein nach etwas, das vermeintlich besser sein könnte, sondern (heraus)-zu-finden, was einem wirklich glücklich macht, und das zu bewahren. Das ist für jeden was anderes, und das ist gut so. Allerdings bin ich mir nach wie vor sicher dass alles, was einem grundlegend und dauerhaft zufrieden macht, nicht käuflich ist! ;oD
      Als junger Mensch macht man sich doch Null Gedanken darüber was sein wird, wenn man mal älter wird. Und irgendwann, plötzlich, konfrontiert einem das Leben mit etwas, das Gedankengänge in Bewegung setzt. Bei mir war es die Krankheit und der Tod meiner Mutti. Vor dieser Zeit war ich mir immer SICHER, sehr alt zu werden und noch viele Jahre vor mir zu haben. Das ist jetzt nicht mehr so- zu schnell kann alles vorbei sein, das erlebe ich jeden Tag, auch im Beruf. Aber genau diese Erkenntnis hat das dringende Bedürfnis in mir nur noch mehr gefestigt, jeden Tag intensiv zu leben, mir mein Leben so angenehm und so einfach wie möglich zu machen. Dass es dazu ganz wenig Materielles braucht, das ist mir schon länger klar. (Übermorgen ist wieder der grosse Sommerflohmarkt- da werden erneut einige Kisten angefüllt mit meinen Besitztümern unters Volk gebracht! ;oD) Um einen Job herum komme ich nicht, denn auch meine felligen Freunde wollen gut versorgt werden. Aber ich reduziere meine höchstpersönlichen Ansprüche auf ein Minimum und versuche, so in Zukunft eventuell noch ein paar Prozente weniger arbeiten zu müssen. Wir verbringen so viel unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz- da wird mir manchmal ein wenig Angst! Auch wenn mir mein Job Spass macht, so möchte ich ihm doch nicht mehr Raum bieten als irgendwie nötig......
      Und so versuche ich mein Dasein jeden Tag immer noch ein wenig mehr zu dem zu machen, was mich rundum glücklich macht. Und es gelingt mir sehr gut. Ja, ich darf behaupten: Ich führe ein wirklich erfülltes Leben!
      Danke für dein Hiersein, herzlichste Grüsse!

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  10. Liebste Frau Hummel - bin an diesem Post hängen geblieben und hab ihn verfolgt. Danke. Handeln meinerseit ist erforderlich. Hab zwar schon einiges bewegt aber da ist noch Potenzial.
    Einiges wanderte heute in den Müll - natürlich enstprechend sortiert - einiges in div. Aufkaufplattformen. Aber nicht nur das was ganz wichtiges hab ich entschieden unbedingt zu machen mit meinem Mann - Patientverfügung und Betreuungsverfügung und ein paar Notizen falls mein Gedächtnis nicht mehr funktioniert z.B. der digitale Nachlass.
    Und ja das zu tun was mich glücklich macht bzw. meinen Kindern vollends den letzten Schubs aus dem Netz zu geben wird noch etwas Zeit und Geduld in Anspruch nehmen aber es wird.....
    Ganz ganz lieben Dank.
    LG
    Ursula

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    1. Liebe Ursula, das finde ich sehr toll, dass dir mein Post und die Kommentare dazu eine Motivation sind! Wenn man erst mal in die Gänge kommt mit dem Reduzieren, dann kann man gar nicht mehr aufhören.... Aber es braucht Zeit, will gut überlegt sein und man darf sich damit nicht überfordern. Selber bin ich schon ein paar Jahre dabei, aber der Erfolg zeigt sich stetig, und inzwischen bin ich beim "Feintuning" angelangt! ;oD
      Verfügungen und Testamente finde ich auch sehr wichtig- man denkt halt immer nur, dass man dafür noch viel Zeit hat. Und man schiebt das natürlich nur zu gerne vor sich her, weil es Angenehmeres gibt. Aber eigentlich kann man das alles gar nicht früh genug verfassen. ..... Ich bin ehrlich: In der Beziehung habe ich auch noch nichts unternommen. Gut, dass du mich daran erinnerst!
      Ich wünsche dir viel Erfolg bei all deinen Vorhaben! Ganz herzliche Grüsse!

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  11. Liebe Frau Hummel,

    zu diesem Thema iat schon so viel gesagt, dass ich mich lediglich mit einem Gedicht von Luisa Francia anschliessen möchte.

    alt
    kämpfe ausgetragen
    schmerzen besänftigt
    wunden geheilt
    überflüssiges losgelassen
    überempfindlichkeiten weggelacht
    eigene fehler erkannt
    wahre fähigkeiten kennengelernt
    bedürfnisse entdeckt
    wünsche endlich erfüllt

    Herzliche Grüsse
    Änne

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    1. Liebe Änne, du sagst es: zu diesem Thema wurde hier viel gesagt! Und das ist es doch, was mich am Bloggen so reizt: Dass man sich austauscht, sich mitteilt, sich auseinandersetzt. Und immer auf einer sehr angenehmen Basis! (Zumindest hier auf meinem Blog. Ich habs auch schon ganz anders erlebt! :o/ )
      Das Gedicht gefällt mir sehr, und zwar vor allem aus einem Grund: Es ist so positiv! Kein Groll ist zwischen den Zeilen zu lesen dem Altern gegenüber, kein Missmut und keine Angst. Das finde ich wunderbar! Die Zeilen zeigen alles auf, was auch das Älterwerden an Schönem mit sich bringt. Und lassen einem frohen Mutes vorwärts schauen!
      Hab einen sehr gemütlichen Sonntag, herzliche Grüsse!

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