Mittwoch, 15. Oktober 2025

EINS.NACH.DEM.ANDERN

Einen grossen Vorteil hat es ja, wenn die letzten Ferien im Spätsommer stattgefunden haben: es ist nur eine kurze Strecke hin zu den Herbstferien! 😁 Und so geniessen wir hier gerade eine Tretmühlen-befreite Zeit, nehmen die Tage "vorab" und lassen uns davon überraschen, wozu sie gut sind.

Beim Blick in den Garten und auf seine inzwischen im Vergänglichen befindliche Schönheit

 

 

denke ich mir, dass ich eigentlich die Loggia "einwintern" könnte- also Sitzkissen und -bezüge gewaschen und den provençalisch gemusterten Vorhang, der als Sichtschutz dient, auch gleich. Draussen essen werden wir voraussichtlich eh' nicht mehr.

Apopo: unsere Queen hat mir das Rezept für Spätzli mit Linsen verraten, wir haben es nachgekocht und für sehr lecker befunden. Danke dafür! 

 

 

In den Ferien gönnen wir uns ansonsten aber mittags ein Essen auswärts- so ein bisschen was Besonderes darf man sich schon leisten, nichtwahr? 

Ganz besonders schön sind grade die Farben der Natur. In meinem Kopf kullern ein paar kleine, kreative Projekte herum; also habe ich mir einige besonders schöne und bunte Blätter und Blüten geholt, die jetzt gepresst werden.

 

 

Ausserdem erinnerte ich mich daran, wie wir in meiner Kindheit mit Begeisterung kleine Dinge aus Salzteig modelliert haben. Er ist so einfach herzustellen aus Zutaten, die immer vorhanden sind; er lässt sich wunderbar verarbeiten, im Ofen backen oder an der Luft trocknen und bemalen. Eine hübsche winterliche Girlande schwebt mir vor, und so habe ich schon mal kleine Herzen gebacken. Die härten jetzt noch ganz aus und warten auf ihre weitere Verwendung.

 

 

Ebenfalls zum Trocknen in einer langen Reihe aufgehängt habe ich die Blütenköpfe von Fetthenne. Ich würde sie gerne für ein winterliches Gesteck verwenden; mal sehn, wie sie trocken wirken werden. Ich stelle sie mir, zu kleinen Büscheln gebunden und mit gaaaanz wenig Glitter besprüht, sehr appart vor!

 

 

Tja, und sonst so? Ich fuhrwerke im Stall rum, ich lese, ich schreibe.... alles mit Musse, ohne Blick auf die Uhr. 

Ferien halt! 😁 

 


 


 

Samstag, 4. Oktober 2025

INNE.HALTEN.

Samstag. 

Nachdem wir das für diesen Tag übliche Prozedere hinter uns gebracht haben (putzen, Mittagessen in der Seniorenresidenz, einkaufen), sitze ich hier und starre auf eine (noch) leere weisse Seite auf dem Monitor und den blinkenden Cursor. Draussen unter dem Arbeitszimmerfenster pustet der Mitmieter mit dem Elektro-Laubbläser seinen Geschäftsbus Schrägstrich Wohnmobil Schrägstrich Allzweckfahrzeug sauber. Wie oft ist das denn eigentlich nötig? Hat er das Auto nicht erst am Donnerstag saubergemacht? Die Jungs von der Gartenbauerei sind immer noch fleissig und karren mit dem grossen gelben Gabelstapler-Bagger-Dingens Paletten und riesige Pflanztöpfe in der Gegend rum. Und auf der Strasse fahren die Bauern geschäftig mit ihren Güllefässern hin und her; es soll heute noch richtig stürmisch werden mit ergiebigen Regenfällen, da bietet es sich natürlich an, Gülle auszufahren, damit der Regen sie dann ordentlich in den Boden einschwemmt.   

Und so emsig, wie gerade in meinem Umfeld gearbeitet wird, so unermüdlich kullern 1000 Gedanken und Eindrücke in meinem Kopf herum. Anstrengend ist das, denn eigentlich habe ich gerade nicht die Energie, mich mit allen möglichen Reflexionen zu befassen. Eigentlich bin ich einfach nur müde und ausgepowert. Ausser zu arbeiten, mich um meine felligen Freunde zu kümmern und ein paar Blogs zu lesen und zu kommentieren mache ich zur Zeit....gar nichts. Irgendwie fühle ich mich wie ein Baum im Herbstwind; ich verliere meine Dynamik so peu à peu wie der Baum seine Blätter. Aber nun, solche Phasen ereilen einem immer mal wieder im Leben, nichtwahr? Das ist nicht ungewöhnlich und auch nicht dramatisch; man muss es halt einfach annehmen und versuchen, sich da möglichst pragmatisch durchzumanövrieren. 

Da passt es doch hervorragend dass ich eben gelesen habe, dass der Oktober der "Monat des Innehaltens" sei. Ohja, gerne. Einfach mal den ganzen Sch💩** auf diesem Planeten ausblenden. Sich um Angenehmes und Entspannendes kümmern. Ganz einfache, "normale" Dinge, zum Beispiel den kleinen Birkenreisigkranz vor der Haustür neu zu dekorieren. Der wird immer mal wieder an die Jahreszeit angepasst. Gerade ziert ihn ein handgefilztes Eichhörnchen (geschenkt bekommen) mit einer rot-weiss-karierten Schleife. 

 


 

Oder zu kochen. Kochen ist etwas, von dem ich früher nie gedacht hätte, dass es mich mal wirklich begeistern könnte. Naja, meine Fähigkeiten sind begrenzt- es reicht zum Überleben! 😊 Aber abgesehen davon, dass man so Nahrung produziert, die Körper und Geist zusammen und am Leben hält, macht es einfach auch Freude, mit den saisonalen Produkten zu werkeln, den Duft zu riechen, die lebendigen Farben zu sehen und das Schmurgeln in der Pfanne zu hören. Ein Eintopf aus zartgelbem Butternut-Kürbis aus dem Garten, erdbraunen Champignons (gewachsen 100 Meter weg hier vom Haus), strahlendweissen Soissonbohnen und feurigroten Pelatti, die ein Stückchen Sommer in den Topf holen, wird es morgen. Zusammen mit Reis lecker, nahrhaft und auch eine Wohltat für die Seele! 

Also versuche ich, meine (Frei)Zeit mit Tätigkeiten zu gestalten, die beruhigen und ausgleichen. Dann noch eine Kerze anzünden oder das Räucherstövchen (ich habs heute nach der Sommerpause zum 1. Mal wieder rauchen lassen), eine gute Tasse Tee angiessen und sich ein Stückchen Marronitorte dazu gönnen. 

Dann wird das schon. 

 

(Vom Berner Oberland her zieht es übrigens gerade deutlich zu. Immer her mit dem Sturm!- ich brauch jetzt ganz dringend Regen, der gegen die Fenster pladdert, Bäume, die vom Wind durchgerüttelt werden, und (inzwischen bunt gewordene) Blätter, die durch die Luft wirbeln. Man nennt es auch: Gemütlichkeit.) 


    

Sonntag, 28. September 2025

UNRUHE. MAL WIEDER...

 

Was für ein Anblick! Aus einem wabernden Nebel-Meer stieg heute Morgen früh der Pilatus, bezuckert mit dem ersten Schnee, hinein in strahlendes Sonnenlicht.... 

 


 

Der Herbst verzaubert mit den vielfältigsten Stimmungen, und nachdem es nun die letzten Tage ordentlich geschüttet hat und die Tempis zum Griff nach den Winterpullis verleiteten, freuen wir uns heute über einen sonnigen, herbstlich-warmen Tag. Der dichte Nebel frühmorgens lichtete sich schnell, und wir machten uns auf mit den Dicken Richtung Wald. Jedes Jahr staune ich, wie die beiden einfach den Schalter umlegen, in den "Zuhause-Modus" wechseln und alte Gewohnheiten wieder aufnehmen, wie wenn nichts gewesen wäre - und so eine der ausgleichenden Konstanten in meinem Leben sind. 

Denn leider haben wir wieder ein krankes Katerchen in unseren Reihen zu vermelden. Earnie fiel mir vorgestern dadurch auf, dass er sein Schüsselchen erst ganz lustlos und dann gar nicht mehr leermachen wollte. Gestern Morgen lag er in der Futterboxe im Heu und flüchtete auch nicht, wenn ich ihm ganz nahe kam. Er ist eigentlich der Schüchterndste von allen, lässt sich nicht streicheln und ist immer "auf Alarm". 

Das war mir Hinweis genug- ich bekam ihn tatsächlich zu fassen und brachte ihn in die Kleintierklinik in Luzern.

Das Röntgenbild war okay, der Leukosetest negativ (ManitouseiDank!). Aber er hatte Fieber, die weissen Blutkörperchen waren erhöht, die roten erniedrigt, und ein Kaliummangel wurde festgestellt. Die sehr engagierte Vet fand keinen eindeutigen Auslöser für Earnies Befinden und nahm ihn stationär auf, um ihn über eine Infusion antibiotisch zu behandeln und eine Kaliumsubstitution zu applizieren.

Heute will man ihn nochmal sedieren, um seine Werte zu kontrollieren. Inzwischen scheint der kleine Kerl nämlich wenigstens wieder soviel Energie aufbringen zu können, um sich energisch das Personal vom Hals zu halten. Weia...! 😼 

Mindestens bis morgen muss er noch in der Klinik bleiben, dann werden wir weitersehen. 

Tja. So kommt hier eins zum andern, irgendwas ist immer. Und obwohl jetzt auch noch die dritte Kollegin krank geworden ist, konnte ich doch zumindest letzte Woche meine Freitage beziehen, immerhin. 

 

Es bleibt spannend hier. 🤔 

  

 

Sonntag, 21. September 2025

DIES.&.DAS

 

Nachdem wir nun noch 3 Tage lang ein sommerliches Aufflackern erleben konnten, "dreht" es jetzt deutlich. Dunkle Wolkenwände Richtung Berner Oberland kündigen einen Temperatursturz und regnerisches Herbstwetter an.

Diese vielleicht letzten warmen und trockenen Tage vorderhand brachten unsere Landwirte das ganze Wochenende über in hektische Aktivität. Seit diesem Jahr wird hier plötzlich überall Mais angebaut. Ringsherum wurde der Boden aufgepflügt und Äcker angelegt. Bisher konnte ich noch nicht herausbekommen, was der Anlass ist. Zu hohe Preise oder möglicherweise auch eine Verknappung der Importprodukte? Oder hat sich vielleicht doch endlich der Gedanke zu mehr Autarkie durchgesetzt, angesichts der alarmierenden Weltlage und dem, was daraus noch resultieren könnte? Begrüssen würde ich das auf jeden Fall.

Dieser Mais wurde also die letzten Tage eingeholt. Bis tief in die Nacht fuhren mächtige Erntemaschinen, die ich bis dato noch nie gesehen habe hier. 

Die kahlen Felder tragen jetzt ihren Teil bei zum herbstlichen Bild rundum. Das Foto oben entstand Ende Juli/Anfang August, das untere heute. Ein frappanter Unterschied in der Anmutung der Jahreszeit, nichtwahr?

 

 

🌽🌽🌽

  

Morgen kommt der Hufschmid und passt den Dicken "neue Schuhe" an. Jetzt werden wir uns wieder gemeinsam auf den Weg in den Wald machen können. Ohne Hufeisen wäre das nur bedingt möglich; unsere rauhen Naturwege würden das Horn der Hufe abraspeln wie Sandpapier. Und im Dezember bekommen sie dann auch wieder ihre Mordax-Stollen eingeschlagen, damit auf Eis und Schnee keiner ausrutscht und sich womöglich verletzt. Schon eine gezerrte Sehne ist bei einem Pferd eine wirklich schwierige Geschichte....

Übrigens, letzthin hab ich was wirklich Schönes gehört in einem Interview mit einem der Nativs, die in "Der mit dem Wolf tanzt" eine Rolle hatte:

Die Dakota, eine Stammesgruppe des Volkes der Sioux, kennt in seiner Sprache kein Wort für "Tier". Sie verwenden dasselbe wie für "Bruder" oder "Schwester". 

♥️♥️♥️

 

So. Und jetzt lassen wir den Nachmittag noch mit einem heissen Teechen und einer Nuss-Schnecke ausklingen, bevor wir losfahren zum Stall.

 


 

 

Kommt gut 

in die neue Woche!

🍂 

 

 

 

 

Sonntag, 14. September 2025

WOCHE.37

 

Merci- war das eine Woche... Nicht nur, dass sich zwei Arbeitskolleginnen in die Ferien verabschiedet hatten- die Dritte meldete sich auch noch krankheitshalber ab. Heisst: ich habe voll durchgeackert. Zu Zweien haben wir die Arbeit erledigt, die sich sonst 3-4 MPA's aufteilen. Und ausserdem war ich "vorne an der Front" tätig, wo ich inzwischen nicht mehr so ganz im Flow bin. Ihr könnt euch denken: ich war abends platt, aber sowas von. Deshalb auch ein Sorry dafür, dass eure Kommis unbeantwortet blieben und ich auch sonst kaum auf euren Blogs unterwegs war. Aber wenn ich abends nach Job und Stallarbeit dann endlich Zuhause angekommen war stand mir der Sinn nur noch nach "Beine langmachen". 

Ich gelobe, mich zu bessern.... 😊

Die vielen Überstunden aber, die werde ich demnächst genüsslich abbummeln...!  

Allerdings weiss ich jetzt auch wieder sehr genau, warum ich schon lange nicht mehr Vollzeit arbeite. Das Leben rennt an einem vorbei, alles bleibt liegen. Unter diesen Umständen würde ich mir auch keine eigenen Ponys halten wollen- ich hätte ja gar keine Zeit für sie. Da teile ich mir lieber meine Fränkli ein und setze Prioritäten. 

Natürlich hat sich auch zuverlässig mein nerviges "Gspändli", die Fibro, vorlaut zu Wort gemeldet. Die steht sowieso immer Gewehr bei Fuss, aber unter Belastung läuft sie zu Hochform auf. Ende der Woche konnte ich kaum noch krauchen - selbst das Schuhezubinden wird dann zum Akt. 

Aber hej: das Glas ist halbvoll, nicht halbleer! 

Deshalb freue ich mich z.B. sehr darüber, dass Nachbars Güggel mit Elan den frühen Morgen bekräht.

 

 

Über glitzernde Regentropfen an knallroten Beeren... 

 

 

... und über taufeuchte Spinnennetze, putzige Tannzäpfchen und immernoch Blühendes im Garten, das tapfer den inzwischen sehr frischen Nächten trotzt.

 


 


 

Das Wetter hier: schon ordentlich Herbst (Regen, Nebel und Wollsocken-Tempis) mit ein paar verklingenden Akkorden des Spätsommers, der sich sicht- und fühlbar geschlagen gibt. 

 

 

Jetzt kommen einem auch etwas deftigere Mahlzeiten wieder genau richtig. 

Heute: "Fasolia", ein libanesischer Bohneneintopf mit Reis. Da freuen sich Magen und Seele! (Den Koriander- bäähh!!- haben wir übrigens durch frischen Peterli aus dem Garten ersetzt...)

Ein Töpfchen homemade-Apfelmus dazu- wahrscheinlich nicht ganz landestypisch, aber mmmhhhh! 

 


 

Das Rezept? Inet weiss Rat! 😉

 

Einen herrlichen 

Sonntag

euch!

🍁 



 

 

 



 

Sonntag, 7. September 2025

WIEDER.KOMPLETT

 

Geschafft!

Wieder mal haben wir, ManitouseiDank, die Reise quer durch die halbe Schweiz und retour ohne weitere Nebengeräusche hinbekommen- die Jungs sind wieder da!

Die Hinfahrt verlief reibungslos, aber als wir schon um halb 11 morgens wieder auf der Rückfahrt waren, gerieten wir von einem Stau in den nächsten, es war extrem viel Verkehr. Wo wollen bloss all diese Menschen hin? Dieses Stop-and-Go kostete uns schlussendlich eine volle Stunde zusätzlich, doch die Jungs standen ruhig und geduldig im Hänger. Und dass wir alle gesund und munter Zuhause angekommen sind ist schliesslich die Hauptsache. Ich hoffe, das kann auch der Mensch von sich behaupten, dessen völlig ausgebranntes Auto inklusive Riesenaufmarsch von Polizei und Feuerwehr Grund für einen der Staus war... 

Sie sehen blendend aus, die Beiden. Harry hat richtig schön zugenommen; nichts erinnert mehr an den abgemagerten, knochigen "Stirzel", den wir vor 16 Wochen im Jura abgeliefert haben. Jetzt bekommt er auch wieder sein Medikament - drückt mal alle vorhandenen Daumen, dass es ihm weiter so gut geht!

John musste sich Zuhause den Tag noch gründlich durch den Kopf gehen lassen; er ist ja ein kleines Sensibelchen, trotz seiner doch recht stämmigen Erscheinung, er nimmt alles und jeden wahr und macht sich wohl dauernd so seine Gedanken.

Einen kleinen Schnupfen mitgebracht hat er; da wird das gute alte Strengelpulver allerdings schnell Abhilfe schaffen. Von unserer Apotheke zusammengemischt aus Kräutern, die den Atemwegen guttun, bewährt es sich seit Jahrzehnten zur Behandlung von Schnupfen und Husten bei Pferden.

 


 

Die Dicken widmen sich seit Minute eins hingebungsvoll der Vernichtung von Grünmasse auf der Weide. Ich glaube, wir hatten noch NIE derart hohes und dichtes Gras im Herbst! Aber die Voraussetzungen für explosives Wachstum waren diesen Sommer halt einfach formidable.

 


 

Jetzt sind wir also wieder komplett. Als wir heute Morgen früh am Stall waren, die Jungs zufrieden erst ihr mit heissem Wasser angesetztes "Chrüsch" (Weizenkleie) wegschlabberten und dann wieder auf der Weide verschwanden, als die Sonne die ersten Strahlen über die Berge schickte und noch ganz viel Ruhe herrschte im Land, da wurde mir einmal mehr bewusst, wo einer meiner wichtigsten Ruhepole liegt in diesen doch einfach irren Zeiten.

 

Einen herbstlich-wohligen

Sonntag

 wünsche ich euch! 

🍂 

 

 

Sonntag, 31. August 2025

HERBSCHTMAANET

 Mit dem "Herbschtmaanet", wie der September in unserem Dialekt auch genannt wird, klopft bereits wieder das letzte Drittel des Jahres an die Tür. Und ja, alle Zeichen stehen auf Herbst, unbestritten. 

Wenn wir unseren höchstpersönlichen Meteorologen, den Schwälbchen im Stall, Glauben schenken, dann stehen uns noch ein paar warme, sonnige Tage bevor- die kleinen Flugkünstler sind immer noch da und fangen erst langsam an, sich für die lange Reise in den Süden zu sammeln. 

 

 

Im Garten blüht und gedeiht es weiter kräftig, aber das Wetter kann jetzt innerhalb von ein paar Stunden von strahlendem Sonnenschein zu strömendem Regen und nebelverhangenen Bergen umschlagen.

 

 

Meine Hortensien sind ganz besonders gute Indikatoren dafür, dass da was im Wandel ist: ihre Farbe hat von einem satten Pink in ein feines Beige mit weinroten Akzenten umgeschlagen- was sie aber nicht weniger attraktiv macht.

 

  

Und wenn ich jetzt frühmorgens zum Stall fahre, dann ist es wieder stockdunkel, ein knackig-kühler Lufthauch streicht um die (noch) nackten Beine und mystische Bodennebelschwaden ziehen kniehoch übers taufeuchte Land.

Der Reitplatz ist über den Sommer zu einer Wildbrache verkommen, während auf der Weide das Gras dicht und saftiggrün steht; der viele Regen und die häufigen Hitzetage haben für wahre Wachstumsrekorde gesorgt!

 

 

Man wundert sich ja jedes Jahr auf's Neue, wie schnell so ein Stall verlottert, wenn man nicht mehr täglich den Besen schwingt. Aber mit Hilfe einiger fleissigen Heinzelmännchen haben wir vorgestern Abhilfe geschafft; jetzt ist alles wieder hübsch sauber, aufgeräumt und auch entrümpelt. Eine Freude fürs Auge- die Dicken können heimkommen! Nächstes WE ist es soweit- und man fragt sich, wo die Zeit geblieben ist....

 

 

Sogar die Stallmietzen werden langsam wieder häuslicher; die inzwischen recht kalten Nächte scheinen nicht mehr so sehr zum Herumstromern zu animieren.

Heute Morgen früh jedenfalls glänzten sie alle mit Anwesenheit:

 

 

Während Pfüdi (o. li.) mir wortwörtlich zu Füssen lag, erschien Stitch (o. re.) laut schnurrend aus dem hohen Gras, Flynn (u. li.) kam gähnend die Heubodentreppe runter, während Dixie (u. re.) das weiche Heulager noch gar nicht verlassen mochte und mit kleinen Augen noch ein Weilchen weiterdöste. Und auch alle andern Pfötchen kletterten mehr oder weniger verschlafen aus ihren gemütlichen Höhlen im Heustock; so ein Schüsselchen saftiges Feuchtfutter weckt alle Lebensgeister! 😉

Morgen gehts in die 2te Arbeitswoche nach den langen Sommerferien, gestartet habe ich gleich mit einer Krankenvertretung..., der Alltag hat mich wieder fest im Griff. 

Aber ich freue mich sehr auf den Herbst und alles Schöne, was er so mit sich bringt. 

Mummelpullis, Kerzen und dicke Suppen, herrlich.

Und sonst? Alles beim Alten! 😁 Nur das Jahresrad dreht sich emsig weiter. 

 

Einen gemütlichen 

Sonntag wünsche 

ich euch!

🍁 


 

Mittwoch, 20. August 2025

DOPPELT/geMOPPELt in LILALAUNE

 

Nachdem ich ja nun gefühlt endlos viel Zeit für alles hab, war letzthin auch mein Kleiderschrank wieder mal dran. Und dieses Mal sortierte ich nicht nach dem Kriterium "gefällt nicht mehr" aus, sondern "passt nicht mehr". Da fiel mir so einiges in die Hände, u.a. auch dieses geliebte Kleid aus einem kräftigen Baumwoll-Leinen-Gemisch. Es war schon immer ein wenig spack im Kreuz, jetzt allerdings drohte ich beim Schuhebinden und ähnlich gelagerten Bewegungen wortwörtlich aus den Nähten zu platzen...🥴

 

 

Also habe ich alle anderen aussortierten Stücke in unsern neuen, tollen Brocki gebracht, dieses Kleid aber zur Schneiderin meines Vertrauens. Es wird jetzt ein Jupe draus designt- vielleicht kann ich mich im Herbst mal zu Tragefotos aufraffen...

Tja. Und bei der Gelegenheit machte ich mir mal wieder so meine Gedanken zum Thema Menopause - mit unumgänglicher, persönlicher Körperstudie inklusive. 

Die Menopause hab ich ja nun wohl ohne grössere Nebengeräusche erfolgreich hinter mich gebracht. Ich hatte kaum und wenn, dann gut erträgliche Symptome. Das gefürchtete übermässige Schwitzen blieb aus (ich fühlte mich eher dann und wann mal wie ein Duromatic, mehr war nicht), Depressionen ebenso, und bei allen andern Unpässlichkeiten konnte ich nicht abschliessend beurteilen: lag es an der Menopause oder an der Fibromyalgie? Das einzige, was unübersehbar war: meine Körperfülle veränderte sich deutlich. Leider gehöre ich definitiv nicht zu der Sorte Frauen, die je älter je dürrer werden. Bei mir wächst nicht nur die Weisheit, sondern gleich auch noch der Bauchumfang im selben Masse.😂 Der Hintern folgt der Schwerkraft, mein Vorbau wurde im letzten Mammographie-Befund als "Makromastie" bezeichnet, einzig meine Beine bleiben lang und dünn. Immerhin.

Aber ich bin damit ja nicht alleine- für (m)einen "Hormonbauch" finden sich einige auslösende Faktoren: 

1. Die Muskelmasse schwindet. Zwar kann ich meinen harten Bauch immer noch unter der Fettschicht (öhemm....) ertasten, aber alles in allem wird sich die Natur auch bei mir an die Regeln halten.

2. Der Östrogenspiegel sinkt. Dieses Hormon spielt auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Wird es weniger, hat das einen gravierenden Einfluss auf den Stoffwechsel und sorgt für eine vermehrte Fettablagerung am Bauch. 

3. Mit zunehmendem Alter wird unser Körper sensibler gegenüber Zucker und "schnellen Kohlehydraten", überschüssiger Zucker wird also sofort in Fett umgebaut und "abgelagert".

4. Und last but not least: auch meine Herz- und Blutdruckmedis sorgen für einen Abfall des Grundumsatzes in meinem Körper- sie bewirken also, dass mein Körper (noch) weniger Kalorien zum Leben braucht, um es einfach auszudrücken.

Das alles passiert übrigens auch dann, wenn man NICHT übermässig isst und sich vorbildlich mehrmals die Woche in irgendener Form sportlich betätigt. Das sind ganz natürliche Abläufe, die man nicht aufhalten kann. 

Tja. Und was fange ich nun damit an? Heulen und Jammern ist nicht mein Ding. Also akzeptiere ich, dass ich nie mehr so aussehen werde wie früher. Ich habe ausserdem nicht die leiseste Lust darauf, mich zu kasteien und wie eine Irre Sport zu treiben oder- noch viel schlimmer!- mich für meinen Körper zu schämen. Mein BMI ist 24,5- da rangiere ich in der altersbezogenen Skala (gesunder BMI von 23-28) noch am unteren Rand. Alles gut also!

Ich werde mich übrigens hüten, mir Semaglutid-Präparate (Ozempic, Wegovy oder ähnliche) zu spritzen. Abgesehen davon, dass man ohne eine entsprechende, strikte Ernährungsumstellung nach Absetzen dieser Medikamente mit Sicherheit wieder mehr zunimmt, als man abgenommen hat, sollte man vielleicht auch noch die Nebenwirkungen der Präparate im Auge behalten.... Ausserdem finde ich es absolut unethisch, dass nun so viele Menschen damit abnehmen wollen, dass bereits Liefer-Engpässe dieser Medikamente entstanden sind. Die wiederum gefährden jene Patienten, welche unbedingt darauf angewiesen sind: die Diabetiker nämlich.    

Aber natürlich werde ich noch mehr ein wenig darauf achten, was ich esse. Und wenn die Dicken wieder da sind, dann nehme ich die strammen Märsche durch den Wald wieder auf. Die habe ich über den Sommer, hitze- und stechmückenbedingt (die fressen mich bei lebendigem Leib auf!!🦟), ein wenig ziemlich vernachlässigt.

Auch wenn die Gesellschaft dieses verquere Schönheitsideal scheinbar einfach nicht aus dem Kopf bekommt: 

 

I am, what i am.

And what i am

 needs no excuses! 

 (frei nach Gloria Gayner...) 

 

PS: Gerade hat meine Schneiderin angerufen: mein Jupe ist fertig! 🌸

 

 
 

Dienstag, 5. August 2025

WOCHE.ZWEI.UND.DREISSIG

 

Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen.... drei-ein-halb Wochen Ferien! Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele freie Tage am Stück hatte. Herrlich. 

Wer hier schon länger mitliest weiss: geplant ist nix. Aber ich muss mich sowieso zuerst mal einschunkeln- bin irgendwie noch gar nicht im Ferienmodus. Vielleicht auch, weil HH erst morgen "dazukommt"; der ist noch ein paar Jährchen jünger als ich und kann deshalb eine Woche weniger verplanen. Naja, das Älterwerden birgt halt doch auch gewisse Vorteile in sich, nichtwahr? 😆

Ich kann jetzt also ganz gemütlich in die Tage starten; wenn ich frühmorgens den Garten inspiziere....

 

(übrigens, Frau Bwärterin: ich hab vorgestern einen "Bären" 

in einer blühenden Staude entdeckt!)  

 

...oder im Stall die Mietzen betüddle, dann lässt sich tatsächlich schon ein Hauch von Herbst ausmachen: das taufeuchte Gras glitzert im bereits deutlich milderen Licht, die Luft riecht ein wenig herber.

Da passt auch unser Gast im Stall ganz gut ins Bild: ein Fuchs hat wohl entdeckt, dass dort gerade viel Ruhe herrscht, und hat sich in einem Haufen Heu ein gemütliches Schlaflager hergerichtet. Ich denke, dass es ein noch recht junger ist, der gerade neugierig seine Erfahrungen sammelt.

 

 

Merci, Pixabay!

 

Zweimal sind wir uns jetzt morgens schon begegnet- das erste Mal nahm er noch zügig Reissaus, unser Aufeinandertreffen heute ging er viel gelassener an und zog gemütlich Richtung Wald ab. Auch mit den Mietzen scheint er sich arrangiert zu haben und sie sich mit ihm, denn die waren alle ganz entspannt. Und die Schwälbchen (2. Brut, bereits wieder flügge!) sassen oben auf der Wasserleitung und guckten sehr interessiert.

Das ist es unter anderem, was das Leben auf dem Land für mich so schön macht; ganz nah dran an der Natur erlebt man immer wieder solche herrlichen Geschichten!

 🦊 

 

So. 

Jetzt mach ich mich mal ans Wäschefalten, dann gibts eine gute Gemüsesuppe mit Linsen zu Mittag, gefolgt von einem feinen Schläfchen, und dann....schau'mer'mal! 😊

 

Eine angenehme Woche 

wünsche ich euch!

🌞 


 


 

  

Donnerstag, 24. Juli 2025

WIEDER/BELEBT

 

Es ist ein paar Jahre her; damals standen HH und ich in der Küche beim Abwasch mit Blick in den grossen Garten hinterm Haus.

"Siehst du irgendeinen Vogel?" hab ich ihn gefragt.

"Keinen einzigen!"

"Hörst du einen Vogel?"

"Auch das nicht!"

Kein Flattern, kein Piepsen, nichts. Es herrschte eine bedrückende Stille im Garten. Und das war keine Momentaufnahme- die Abwesenheit der kleinen Flattermänner zog sich schon über längere Zeit hin, was ich sehr beunruhigend fand.  

Ich kann Entwarnung geben: inzwischen hat sich das zum viel Besseren gewendet. Ganze Heerscharen von Spatzen bevölkern jetzt das Gelände wieder; die waren tatsächlich auf der roten Liste zu finden, scheinen sich aber (zumindest hier in der Umgebung) wieder prächtig erholt zu haben. Und auch all die andern üblichen Verdächtigen wie Amseln, Meisen, Finken, Baumläufer, Rotschwänzchen, Bachstelzen, Schwalben, Mauersegler, natürlich auch Krähen und Elstern und sogar ein Buntspecht sorgen für Leben, fröhliches Gezwitscher und Geplapper rund ums Haus. 

Diese Wende dürfte wohl darin begründet sein, dass hier doch wieder der eine oder andere Garten naturnah gestaltet wird. Dass mancherorts Böschungen, Waldränder und Weidestreifen ungedüngt bleiben und "verwildern" dürfen und dadurch wieder jene Pflanzen gedeihen, welche die Lebensgrundlage für Insekten bilden. Die dann, ergo, natürlich wieder die Vögel ernähren. So greift ein Rädchen ins andere.

Es ist wirklich erstaunlich: bietet man den entsprechenden Lebensraum an, sind die Tiere sofort da. 

Letzthin hat mich im Garten ein riesiges, schwarzes Insekt umsurrt, das ich noch nie zuvor gesehen hatte: eine grosse Holzbiene. Sie ist ein Riesentrümmer, beinahe 3cm lang und tiefschwarz mit metallisch schillernden, blauvioletten Flügeln. Eine beeindruckende, aber harmlose Schönheit!

 

 

Ausserdem machte ich Bekanntschaft mit einem grossen Heupferd; das letzte hatte ich wohl auch vor Jahren zu Gesicht bekommen.  

 

Bilder: Pixabay- merci! 

 

Und auch sonst schwirrt, summt und brummt es im Garten. Wildbienchen, Schmetterlinge, Falter, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen tummeln sich in den vielen blühenden Pflanzen, dass es eine Freude ist. Es bräuchte so wenig, um der Natur wieder auf die Beine zu helfen! 

Heute allerdings werden sich die kleinen Krabbler weniger blicken lassen; es ist grau, kühl und nass. Irgendwie wird es gar nicht richtig hell, und es weht- wie so oft- ein frischer Wind. 

 


 

Auch wenn manche bereits am Jammern sind

"Ochnööööö- ist der Sommer jetzt schon vorbei??"

- mir solls recht sein. Angesichts der Waldbrände und Hitzewellen überall darf es gerne immer wieder kräftig schütten.

Alles eine Frage der Einstellung.

Ich brutzel mir jetzt eine Käseschnitte mit Spiegelei. Die passt perfekt zum Wetter.

 

Ä Guetä! 

😋