Samstag, 4. Februar 2023

LASS MAL REDEN ÜBER...

 

...MINIMALISMUS!

Ab heute werden 

die Bahnwärterin,  

Frau Aurelia

und ich in lockerer Folge gemeinsame Sache machen. 

Wir alle Drei leben einen minimalistischen Lebensstil. Was das für jede Einzelne von uns bedeutet, wie wir ihn leben oder wie wir ihn (jede für sich) definieren- darüber wollen wir gemeinsam schreiben.

Die Überschrift heute zum Einstieg:

 

 "Warum ich minimalistisch lebe"

 

Tja. Wie kams? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es bei mir jemals sowas wie eine "Initialzündung" gegeben hätte. Ich war schon immer und bin bis heute grundsätzlich ein Mensch, der nicht viel Zeug braucht und mit dem, was er hat, mehr als zufrieden ist. Das scheint mir irgendwie in die Wiege gelegt worden zu sein, denn es gibt diese nette Geschichte von mir, die meine Mutti gerne erzählte: 

 

An Weihnachten, ich war noch ein ganz kleines Mädchen, hatte ich bereits ein Päckchen geöffnet und bekam ein zweites gereicht.

"Nein danke!" winkte ich höflich ab, "ich hab schon eins!" 😊 

 

Wenn ich mich an die Wohnungen erinnere, in denen ich bisher gelebt habe (und das waren einige!), dann sehe ich durchwegs recht übersichtlich eingerichtete Räume vor mir. Möbel und Gebrauchsgegenstände kommen  überwiegend aus zweiter Hand, ergänzt durch ein paar hübsche Dinge, die Freude machen. 

  


 

Aber auch meine übrigen Besitztümer waren immer sehr überschaubar; statt für Dinge gebe ich meine Fränkli seit meinem 19. Lebensjahr lieber für eine Passion aus, die bei mir im Stall steht....😊

 

Es gibt allerdings schon ein paar Punkte, die mich zum Minimalisten prädestinieren:

Abgesehen davon, dass ich noch nie viel Geld hatte und meine Fränkli sorgsam einteilen muss(te), bedeuten mir auch Statussymbole nichts. Ich brauche nichts von all dem, was gemeinhin dazu dient, das Sozialprestige eines Menschen aufzupolieren. Mehr zu scheinen, als zu sein, ist für mich definitiv kein erstrebenswerter Zustand....  

Ausserdem macht mich alles, was zuviel ist, unruhig. Ich gebe zu: ich brauche ein gewisses Mass an Struktur und Ordnung in meinem Dasein. Und zwar nicht nur, was die Menge an Dingen anbelangt, die mich umgeben, sondern auch wenn es um Beziehungen oder Verpflichtungen geht. Sobald ich merke, dass mich etwas belastet, schlimmer noch einengt und/oder für mich keinen Sinn (mehr) macht, setze ich einen Cut. Und der kommt oft sehr energisch und konsequent. Einem Zuviel an Dingen kann man durch beharrliches Ausmisten und Reduzieren beikommen; bei Beziehungen oder Verpflichtungen wird es schon schwieriger. Sich daraus zu lösen kann ein schmerzhafter Prozess sein; und doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es schlussendlich ein sehr befreiender Schritt ist, wenn man ihn erst mal gewagt hat. 

Es gab Phasen, da hat mir das Leben keine Steine, sondern Felsbrocken in den Weg gelegt. Und brachte mich damit immer auch in eine schwierige finanzielle Situation. Die alleine zu meistern wäre das eine gewesen; aber es begleiteten mich ja immer ein paar fellige Freunde durchs Leben, für die ich die Verantwortung auf keinen Fall abgeben wollte. Da half es richtig viel, dass meine Ansprüche klein waren und ich ausserdem über eine gut ausgeprägte Fähigkeit im Umgang mit Geld verfüge, um wieder auf die Beine zu kommen. 

Eine vernünftige Konsumkontrolle im eigenen Leben zu etablieren ermöglicht es einem ausserdem, weniger arbeiten zu müssen. Denn wer wenig(er) Geld ausgibt muss auch weniger (Arbeits-)Zeit aufwenden, um das Bankkonto im Gleichgewicht zu halten. Essentiell für mich, denn eine austarierte Work-Life-Balance war mir schon immer von grösster Wichtigkeit. Wer weiss schon, wieviel Zeit einem vergönnt ist, und ob man das verheissungsvoll in der Ferne winkende Pensionsalter überhaupt je erreicht?

Für mich persönlich inzwischen der wichtigste Aspekt: als Mensch, dem das Wohl unseres Planeten sehr am Herzen liegt, kommt man nicht mehr daran vorbei, sich viele Gedanken um eine nachhaltige Lebensweise und einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck zu machen. Eine minimalistische Lebensweise bietet da Hand, denn sie entspricht in der Regel auch deutlich weniger Konsum auf allen Ebenen, was viel weniger Aufwand an allen möglichen Ressourcen nach sich zieht und damit einhergehend mit Sicherheit auch weniger Umweltverschmutzung und -zerstörung generiert. Natürlich rettet mein Minimalismus nicht die Welt- aber er trägt einen kleinen Teil dazu bei, etwas zum Positive(re)n zu bewegen. 

Als vor Jahren der Begriff "Minimalismus" auftauchte erkannte ich, dass ich den schon lange lebe, ohne der Sache einen Namen gegeben zu haben. Allerdings habe ich mich nicht eines Tages plötzlich dazu entschlossen, diesem Lebensstil zu frönen. Es war eigentlich bloss eine Verknüpfung meiner (kleinen) Ansprüche und (gewachsenen) Überzeugungen, meiner Möglichkeiten und meines Strebens nach einer entspannten Einfachheit im Leben, die sich mit der Zeit schlussendlich und folgerichtig zu dem formierten, was ich heute meinen Minimalismus nenne.


Haaaaa-lloooooooo?? 

Noch jemand da? (Dieser Beitrag ist nun ganz und gar nicht minimalistisch ausgefallen....😄)

Soviel zum Thema für heute. 

 

Schalten Sie Ihr Gerät ein, wenn es hier demnächst wieder heisst:

 

"Lass mal reden über Minimalismus!"

  



 

29 Kommentare:

  1. wo darf ich unterschreiben :-D
    mittlerweile glaube ich ja wirklich, dass es uns - und ein paar anderen - "in die wiege gelegt" wurde, kein konsumopfer zu sein....... wenn dann noch die entsprechende erziehung dazukommt, ist es wirklich kein grosses ding, minimalistisch zu leben. man tuts einfach.
    UND! man lebt gar überhaupt nicht schlecht als minimalist. das als schreckgespenst propagierte wort "verzicht" kommt in meinem wortschatz gar nicht vor - ich muss nicht auf kreuzfahrten, aufwendige urlaube 3x im jahr, shoppen, fette karre, übervollen kühlschrank, teure hobbys und alle paar jahre neu einrichten "verzichten" - ich WILL das alles gar nicht - igitt! :-D
    schön, dass du mitmachst - liebe frau hummel!! <3
    xxxxx
    ps: die schönsten "einrichtungsobjekte" in deinem stübchen sind eh die madamchen!!!! grüsse vom bethchen!

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  2. Überall dort, wo du gerne möchtest! 😄
    Ich bin sogar sehr sicher, dass einem eine "minimalistische" Lebenseinstellung in die Wiege gelegt werden kann. Viele unserer Generation, und die davor natürlich noch viel mehr, wurden in diesem Sinne aufgezogen. Damals hegte man tatsächlich noch eine ganz andere Wertschätzung für ALLES. Und daran krankt die Geschichte heutzutage doch unter anderem: dass die Generation nach uns diese Werte und die Achtung der Dinge gar nicht mehr weitergeben kann, weil sie in einer Zeit gross wurden, in der man alles/immer/in jeder Menge/für wenig Geld bekommen konnte und wollte.
    Verzicht? Niemalsnie. Im Gegenteil. Es ist eine echte Bereicherung, so zu leben. Alles wird einfacher, langsamer, angenehmer. Natürlich wärs manchmal schön, ein paar Fränkli mehr in der Tasche zu haben (weil man sich dann nicht sorgen müsste, ob man sich die Reperatur am Autochen überhaupt leisten kann- so wie jetzt grade....) - aber wirklich glücklicher würde es einem auf keinen Fall machen. Das Glück findet auf anderen Wegen zu einem.
    Schön, dass DU mitmachst, liebe Bahnwärterin!
    Frohen Sonntag, Drüüückerz!

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  3. Wirklich schade, dass wir soweit auseinander wohnen, was könnten wir nicht alles anstellen wenn wir auf einem Haufen wären :-D
    Verzichten tut man wirklich nicht, man braucht so vieles einfach nicht wirklich. Wenn es mehr Menschen verstehen, wären wir schon einen großen Schritt weiter in Sachen Erde retten. Wird aber wohl noch ein langer Weg sein befürchte ich.
    Unsere Serie hat einen tollen Anfang gehabt und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Folgen :-)
    Hab ein schönes Wochenende, herzliche Grüße!

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    1. Nichtwahr? Dann könnten wir nicht nur gemeinsam drüber schreiben, sondern vielleicht auch das eine oder andere Projekt anschieben. Hätte ich hier ein paar Mitstreiter, dann wäre für mich z.B. das Betreiben eines Unverpacktladens ein Vorhaben, das ich gerne in die Tat umgesetzt wüsste. Aber alleine ist der finanzielle Aufwand und das Risiko sehr schwer zu tragen....
      Ja, ich bin auch gepsannt auf das, was noch kommt. Und ich merke, dass es mich grade wieder ziemllich beflügelt, das Ganze!
      Einen gemütlichen Sonntag dir, herzliche Grüsse!

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    2. Oh ja,sein unverpackt Laden, das wäre mein Traum! Leider bin ich schon fast zu alt, ein solches Projekt zu stemmen. Und leider gehen hier in der Schweiz immer mehr wieder zu.....😟.

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    3. Ja, das Alter spielt bei mir auch eine Rolle. Ich Anbetracht dessen, dass ich in 7 Jahren in Pension gehe (hoffe ich! Inzwischen ist ja schon die Rede von Rentenalter 66...aaarrrggghhhhhhh!!!!) lohnt sich das einfach nicht mehr. Ich verstehe nicht, dass die Menschen diese Läden so schlecht frequentieren. Die Sachen sind halt nicht so billig wie im Grossverteiler- dafür aber um Jahre nachhaltiger in jeder Beziehung. So schade!

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  4. Haaaaa-lloooooooo, ich bin noch da ;-)
    Da habt ihr mal eine tolle Idee gehabt, ihr drei. Ich bin immer wieder froh solche Sachen lesen zu dürfen.
    Liebe Grüße Tom

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    1. Das freut mich! 😊 Und dass dir gefällt, was wir hier so treiben, ausserdem. Schön, dass du mitliest- fühl dich willkommen, es auch weiterhin zu tun!
      Herzliche Grüsse, und auf bald?

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  5. Ich hab mich bei Beate schon zum Thema ausgelassen, möchte das jetzt hier nicht alles wiederholen, aber nur eins: Minimalismus ist für mich auch immer so eine Art "Bewegung" bzw. mittlerweile Gegenbewegung auf das immer unerträglicher wachsende "Höher, schneller, weiter, mehr!", welches in einem Knall resp. Finanzcrash endet - bestes Beispiel: USA. Tiny House-Movement, Clean-Eating, DIY "aus alt mach neu" etc. kommt alles von dort. Aus dem Land der totalen Übersättigung, nicht nur im sprichwörtlichen Sinn. Ist doch höchst interessant!
    Vieles von dem, was du beschreibst kenne ich von mir auch, aber ich möchte noch hinzufügen, dass ein Kind, das ein zweites Geschenk höflich ablehnt, möglicherweise mit genug Liebe und Zuwendung gesegnet ist - und dass im Umkehrschluss "Habgier" (schreckliches Wort) und das Immer-mehr-wollen vieler Kinder einen anderen Hintergrund haben als einfach nur Konsumlust. Dahinter steckt eine Bedürftigkeit, die mehr traurig als alles andere ist, weil sie überhaupt nichts mit Konsumieren wollen zu tun hat. Sorry, sensibles Thema, aber ich hör schon auf :-))))
    "...bedeuten mir auch Statussymbole nichts. Ich brauche nichts von all dem, was gemeinhin dazu dient, das Sozialprestige eines Menschen aufzupolieren. Mehr zu scheinen, als zu sein, ist für mich definitiv kein erstrebenswerter Zustand.... ". Kann ich komplett so unterschreiben! Aber ähnlich wie oben brauchen WIR das alles nicht, weil wir wissen, wer wir sind und was wir haben. Es gibt aber auch hier einen sehr menschlichen Grund für Statussymbole. Ich seh es so: Ich kann es mir leisten, keine Statussymbole zu brauchen, das empfinde ich als großes Privileg. Aber hier spricht wieder die Sozialarbeiterin...
    Was ich jetzt unbedingt aber noch sagen will: ich finde deinen Post und Eure "Serie" großartig, ich bin jetzt schon Fan und werde natürlich alle Posts mit Spannung lesen. Vor allem freu ich mich tatsächlich über Deine/Eure Sichtweisen und vielleicht auch "Tipps", wie ich mein Leben nachhaltiger und minimalistischer gestalten kann! Ich bin für sowas sehr offen!
    Ich bin überzeugt, dass Minimalismus die Welt retten könnte! Stell dir vor, nur 50 % aller Menschen würden so leben wie du! Im Ernst. Klar rettet das die (Um-)Welt.
    Ich mag dein minimalistisches, ruhiges und "cleanes" Zuhause - gefällt mir sehr! Und die beiden süßen Felligen sind das I-Tüpfelchen...! <3
    Herzlichste Grüße, Maren

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    1. ....und das ist doch mal eine Bewegung, die ich so ganz und gar unterstützen kann! Offensichtlich muss der Mensch zuerst immer der ganzen negativen Folgen gegenwärtig werden um zu erkennen, dass es so nicht weitergehen kann. Wirklich erstaunlich, dass grade aus den USA so viel Schub kommt diesbezüglich. Naja, die haben aber auch, was z.B. gerade Tinyhäuser anbelangt, auch nicht mit solchen gesetzlichen Widerständen zu kämpfen. Hier vergeht es dir ja schon im Ansatz, in ein Tinyhaus zu ziehen; WENN du denn mal ein Fleckchen Erde finden würdest, auf dem du es aufstellen könntest, dann kommt da bestimmt einer von der Gemeinde ums Eck, der was dagegen hat.....
      Da gebe ich dir Recht: ich komme aus einem Elternhaus, in dem es zwar klare und auch strenge Leitlinien gab, aber auch viel liebevolle Zuwendung. Und ich kann mir natürlich absolut vorstellen dass Kinder, denen es daran mangelt, das irgendwie kompensieren. Traurig. Und halt auch nicht wirklich erfolgreich, bzw. nur von sehr kurzzeitigem, gutem Gefühl begleitet, sodass immer wieder und immer mehr an allem Möglichen konsumiert werden muss, um dieses "gute Gefühl" irgendwie aufrecht zu erhalten. Was ja dann, wie man weiss, in der Regel auch noch ein Schuldenproblem generieren kann.
      Mir ist sehr klar, dass ich in einer privilegierten Situation lebe. Aber ich habe selber auch schon erlebt, wie es ist, wenn man kaum noch über die Runden kommt. Und gerade das hat mich erst recht bestätigt in dem, was ich so tue. Ich finde allerdings Inputs wie deine sehr wertvoll, weil sie den eigenen Fokus auf etwas richten können, das man vielleicht so noch gar nicht bedacht hat. Also immer her damit, du Sozialarbeiterin! 😉
      Ich freu mich sehr, dass wir in dir schon einen Fan gefunden haben! Es sind ja sowieso nicht die ganz grossen Projekte, die es ausmachen, und das betone ich auch gerne immer wieder. Würde jeder Einzelne das verbessern, was ihm möglich ist- ohja, es wäre schon ein riesiger Schritt hin zu einer besseren (Um)welt getan! Aber meine Hoffnung besteht ja darin, dass wir gerade mit solchen Aktionen, wie wir Drei sie jetzt angestossen haben, den einen oder die andere mitnehmen können. Und dann zieht das Kreise. Ist zwar ein träger, aber stetiger Prozess....
      Herzliche Grüsse!

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    2. Ich hab gehört, dass es selbst in den USA leider nicht ganz so einfach ist, ein Tiny house einfach so aufzustellen, selbst auf dem eigenen Grundstück. Die meisten stehen irgendwo halb "illegal" im Garten der Eltern, der Freunde etc. Klar, weil die wenig Profit abwerfen! Ich denke, in D/Ö/Schweiz könnten vorhandene Campingplätze die Lösung sein (und sind sie auch für viele, denn da gibt es Strom/Wasser/Entsorgung und vor allem eine Post-Adresse. Hätte ich ja nix dagegen... zumindest hat man da noch ein paar Leute um sich rum, wenn was wäre... und die meisten Nachbarn wären gut gelaunte Urlauber :-))) Du merkst, das ist ein Thema, dem ich sehr zugetan bin :-D
      Mit dem, was ich sagte, dass wir privilegiert sind, meinte ich nicht materiell oder finanziell. Ich war auch schon echt "arm". Aber wenn man eine einigermaßen gute (Aus-)Bildung hat, kann man das besser wegstecken. Ich kenne das Gefühl, wie ein Mensch 2. Klasse behandelt zu werden, sozusagen aus "2.Hand", z.B. durch Klienten, die ich auf irgendwelche Ämter begleitet habe... sobald ich mich "zu erkennen" gab, änderte sich das Verhalten der "Beamten" ganz schnell! Ist echt zum Schreien. Na ja, weites Feld!
      Herzliche Grüße!

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    3. Sowas finde ich einfach unsäglich. Voher nehmen solche Menschen eigentlich die Anmassung, andere (rein aus ihrem höchstpersönlichen, vielleicht noch nicht mal wirklichen Tatsachen unterligenden Blickwinkel?) dermassen (abzu)verurteilen? Ganz abgesehen davon, dass es ihr Job wäre, genau diesen Menschen zu helfen. Und auf keinen Fall, sie abzuwerten und zu diffamieren. Also, da könnte ich ja wirklich aggro werden.... Ebenso unerträglich finde ich aber dessen Umkehrung: Menschen, die bei jeder Gelegenheit ihren vermeintlich überlegenen Status zu ihrem Vorteil nutzen wollen. Das erlebt man auch in meinem Job immer wieder. Da wird angeführt, dass man "mit der Chefärztin befreundet sei", oder man wird gefragt, "ob man denn eigentlich wisse, wen man da gegenüber stehen habe?". Zum K***en. ManitouseiDank spielt die Versicherungsklasse im ambulanten Bereich in der Schweiz noch keine Rolle, und wir haben noch keine zwei Wartezimmer. Für die, die lange warten müssen und die, die gleich drankommen. Aber weit davon entfernt scheinen auch wir nicht mehr zu sein....
      Naja, auf einem Campingplatz würde ich mit meinem TH lieber nicht stehen- zu viel los, für meinen Gusto. Wenn, dann irgendwo auf einem Bauernhof oder so. Naja, wir werden sehen. Wenns sein soll, dann wird das was! 😄
      Liebe Grüsse!

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  6. Ach das ist ja spannend !
    Darauf freue ich mich wirklich, denn schon lange verfolge ich, wenn auch mehr als stille Leserin,
    eure drei schönen und interessanten Blogs !
    Liebe Frau Hummel,
    also vielen Dank erst mal für die Morgenlektüre heute am Sonntag, ich habe sie sehr gern gelesen !
    Zum minimalistischen Lebensstil muss ich sagen, dass ich voll verstehen kann,
    wenn man so lebt, bzw. leben will.
    Erst noch in kleinen Dingen bin ich aber auch schon dabei minimalistisch zu leben.
    Es ist oft nur schwierig, wenn die familiäre Umgebung nicht so ganz freiwillig da mit machen will ,-)
    Aber . . . steter Tropfen höhlt den Stein !
    ♥lichst Jutta


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    1. Das freut mich, Jutta! Und wie ich schon oben schrieb: jeder, der im Kleinen anfängt, zu hinterfragen und zu überdenken, schlägt schon wieder eine kleine Brücke hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Niemand ist perfekt, und es gibt diesen schönen Spruch: "Nicht der eine, der es perfekt macht, führt eine Veränderung herbei, sondern die Millionen derer, die es versuchen" (naja, oder so ähnlich...😊). Und du hast völlig Recht: dranbleiben ist das Zauberwort. Dann fangen die andern (also z.B. die Familie!) plötzlich an, zu (nachzu)denken. Und das führt ganz oft zu gewissen Einsichten.....!
      Einen schönen Sonntag dir, herzliche Grüsse!

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  7. Vielleicht rettet "dein" Minimalismus nicht die Welt, aber wenn das Schreiben darüber den eine oder anderen dazu inspiriert, selbst ein bisschen nachhaltiger zu leben, trägt dein Minimalismus auf jeden Fall zu Rettung bei! Und ich liebe die Anekdote von dem kleinen, genügsamen Mädchen! Mir wird immer ganz schwindlig, wenn ich sehe unter welchen Geschenkebergen Kinder heutzutage begraben werden. Viele können sich gar nicht mehr richtig freuen, weil sie schlichtweg von der Menge überfordert sind.

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    1. Ich glaube, das ist die Absicht hinter der ganzen Geschichte: den einen oder die andere "mitzunehmen". Und wenn das gelingt, dann haben wir eigentlich schon ein Zwischenziel erreicht. (Denn ankommen tut man ja bekanntlich eh' nie, gell?)
      Ohje, da sagst du was. Ich hatte mal einen Partner, der 2 Kinder mit in die Beziehung brachte. An einem Weihnachten mit der Familie seiner Schwester erlebte ich den "Geschenke-Supergau". Es waren 4 Kinder anwesend, und NUR diese 4 Kinder bekamen Geschenke. Ich hab mal kurz durchgezählt: es lagen 44 (vier-und-vierzig!!!) Geschenke unterm Baum. Und wir sprechen hier nicht von einem Päckchen Buntstiften o.ä. Nein, da waren Skiausrüstungen, Rollerblades, Kopfhörer...... Ich hab meinem Partner gesagt, dass ich sowas NIE mehr mitmache. Naja. Die ganze Sache hat sich dann insofern von alleine gelöst, als dass wir uns nicht lange Zeit später getrennt haben.... (zu meinem grossen Glück, muss ich heute sagen).
      Liebe Grüsse! (und ich komm gleich rüber auf deinen Blog....)

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    2. Hui, 44, das ist mal ne Ansage! Aber heutzutage wahrscheinlich schon minimalistisch. Ohne Diamanten und Rolex zum Valentinstag, Moped zum Nikolaus oder Ei-Pad zum Muttertag läuft halt nichts mehr.

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  8. Ihr schreibt, es wurde euch in die Wiege gelegt, also vorgelebt. Und deshalb ist es so toll und wertvoll, dass Ihr es für uns so konkret aufschreibt, also als Inspiration. Ich bin, insbesondere auch von der Bahnwärterin, sehr beeindruckt, erinnert und motiviert. Vielen Dank, Yvonne

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    1. Das freut mich! Und ja, die Bwärterin ist ein Paradebeispiel. (Sie wird diesen Ausdruck nicht leiden können- trotzdem...! 😉) Es ist auch für mich eine Bereicherung, mit Menschen wie ihr in Kontakt zu stehen.
      Schön, dass du mitliest- bis bald, und herzliche Grüsse!

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  9. hr DRei habt mir gestern als ich meine Schnapszahl mit Überraschungsbesuch meines Bruders, der letzte der Famile/ - ganz bescheiden aber unglaublich liebevoll gestaltet - """°!! - nur mit dem was da war!!°°°... - feierte und in den darauf folgenden Gesprächen gefehlt denn genau DAS"! _ war das Hauptthema des abends ---und er war gerade deshalb - weil wir uns so einig waren- unglaublich berührend, innig, voller Liebe und Zuwendung berührend und schön, - einer meiner Schönsten Geburtstage mit der besten Freundin, der Familie die ich kennenlernen durfte und ihr so nah war...dass ich zu Tränen berührt und voller Dankbarkeit war!!.> und bin...
    man kann - auch mit ganz wenig f e i e r n und glücklich darüber sein..
    ja ...ich bin dabei...wundervolles Thema von Euch dreien!!!


    mein Herz ist mit dabei. hervorragender, sehr berührender Beitrag..
    Angel

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    1. HA!! Na, dann wünsche ich dir nur das Aller-allerbeste fürs neue Lebensjahr, Freude, Gesundheit und viel Elan! Drüüück! 🍀🐞 Wie schön, dass ihr so gemütlich gefeiert habt. Und das Thema ist natürlich ein unerschöpfliches- da kann man gut und gerne einen Abend lang philosophieren!
      Ausserdem: so ganz spontane kleine Feste, einfach mit dem, was grade da ist (oder was jemand in weiser Voraussicht mitgebracht hat!)- das sind meist die gemütlichsten. Von daher habt ihr wohl alles richtig gemacht!
      Merci fürs Kompliment- ich freu mich drüber!
      Herzliche Grüsse!

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  10. Ich glaube wirklich, liebes Hummelchen, das es das ist, was zählt: Dass man sieht und achtet, was man hat. Sich nen Kullerkeks dran freut, jenseits der Bewertungen derer, die in die Falle tappten und nicht mehr zufrieden sein können. Ist ja auch so gewollt, den das wiederum kurbelt ja Konsum an - die eingetrichterten "Bedürfnisse". Wenn ich denke, wie oft ich da früher drauf reinfiel. Und nie hat es lange angehalten, dieses vermeintliche Glücksgefühl nach einem Kauf. Denn es war nur minderwertiger Ersatz für etwas... Mit enormer Gewinnspanne für andere, versteht sich.
    Heute freue ich mich jeden Tag an etwas Wahrem, und da reicht ganz wenig und ist meist aus Resten selbst gemacht. Damit beame ich mich mit dem Können von heute glatt wieder in diesen wunderbaren Flow der Kindheit (oh weh, gleich zwei doofe Trendwörter in einem Satz, aber zumindest treffen die den Sachverhalt gut ;))
    Somit, jawoll! Auf auf ins neue Jahr, meine Liebe, wundervoll ist mir dieses Thema!
    Dicken Drücker, Herzensgrüssels, Deine Méa

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    1. Natürlich werden immer noch mehr Anreize geschaffen, um Begehrlichkeiten zu wecken. Am besten funktioniert das ja, wenn man dem potenziellen Kunden eine Aufpolitur seines Sozialprestiges suggeriert. Grösseres Auto, teure Klamotten, Fernreisen. Haste was, dann biste was....Und viele tappen ohne zu hinterfragen in diese Falle.
      Letzthin stand ich abends in der Küche und schnitt Brot. Ein herrlich duftendes, mit Kernen, aussen knusprig und innen saftig weich. Etwas so Banales, und doch wurde mir in dem Moment bewusst, wie wertvoll so ein Brot ist. Wie eigentlich alles, was uns umgibt. Wenn man sich das vergegenwärtigt, dann hat man einfach jeden Tag Grund zur Freude, nichtwahr? Ausserdem spannt man so den Bogen auch zu andern Themen, die damit zusammenhängen. Wenn wir z.B. keine Sorge tragen zu unseren Böden (die ja zum Grossteil bereits schon völlig verdichtet und ökologisch ziemlich tot sind), dann wird auch kein Getreide mehr wachsen für unser Brot. Man lernt, in grösseren Zusammenhängen zu denken. Wenn man das erst einmal so richtig realisiert, dann ist der Weg nicht mehr weit zu einer nachhaltigeren Lebensart....
      Dicken Drücker retour!

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  11. Hey klasse gemeint ihr drei. In den letzten Jahren hab ich viel gelernt und wenn ich heute umziehen müsste es gäbe nur wenig was mit dürfte. Minimalismus ist für mich auch beim essen alles verbrauchen, einfach regional und auch gerne mal kompliziert dass die Küche aussieht wie.....
    Wobei ich es klar und übersichtlich mag und nicht so viel. Auf jeden Fall unterschreibe ich deinen Post. So wahr.

    LG Ursula

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    1. Merci! 😊
      Genau, dieses Thema ist sooo vielfältig- da werden wir eine Weile dran schreiben können! (Naja, zumindest so lange, wie unsere Leser/innen sich dafür interessieren, *gg*!) Und gerade weil das so eine façettenreiche Geschichte ist, kann jeder irgendwas finden, wo er sich selber auch verantwortungsvoller verhalten kann. Es muss ja nicht jeder gleich so radikal ans Werk gehen- aber sich mal zu hinterfragen und das, was man tut, das kann in keinem Fall schaden! Ich finde es grossartig, dass z.B. auch Foodwaste ein so grosses Thema geworden ist. Und doch sind wir immer noch Meilen entfernt von einem wertschätzenden Umgang mit unseren Lebensmitteln....
      Liebe Grüsse!

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  12. Ooooh so interessant...und gar nicht minimalistisch was die Länge der Posts angeht. Und auch die langen tollen gehaltvollen Kommentare.....genauso interessant zu lesen, doch ich- bin erst wieder ins Bloggerleben zurück gekehrt und muss erst mal Fuß fassen. Entschuuuldiguung ;) weiter so!! winke euch zu....

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    1. Nein, minimalistisch war dieser Text (wie ich ja selber schon feststellte) auf keinen Fall. Aber es gibt so viel dazu zu sagen- ich hätte noch gut und gerne ein paar Absätze mehr verfassen können. Aus Rücksicht auf das Durchhaltevermögen der Leser/innen liess ich es aber dann gut sein....😊 Und ja: erst der Austausch zwischen den Menschen, die sich auf einem Blog "tummeln", macht die Sache rund. So als "Rufer in der Wüste" wärs dann doch ziemlich trostlos!
      Freu mich, dass du hier bist!
      Herzliche Grüsse!

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  13. Liebes Hummelchen,
    wow!! gigantisch dein Post!! Ich unterschreibe dir das alles SOFORT!
    Bei mir kam es allerdings nicht schleichend, sondern sprichwörtlich mit einem Donnerschlag: als wir mal wieder "Väterchen Rhein" wochenlang im Keller zu Besuch hatten, und den komplett ausgebauten Keller auf Rohbau zurücksetzen mussten. Das hat so viel Zeit, Geld und Nerven gekostet, dass ich beschloss: So kann es nicht weitergehen, und ich reduzierte und reduzierte von da an, bis ich heute fast am Ziel angekommen bin. M.E. hat Minimalismus NUR Vorteile: mehr Zeit, mehr Zufriedenheit und, so wie du das auch schreibst, letztendlich mehr Geld für all die schönen Dinge im Leben. UUuund, ist auch besser für diesen Planeten. Und was die Aussage "mein Minimalismus rettet nicht die Welt.." betrifft, so hab ich auch IMMER gedacht, bis ich neulich nicht schlecht staunte, als ich auf einer Seite eines bekannten Drogeriemarktes plötzlich meine Blog-Ideen zum Thema Nachhaltigkeit, Minimalismus etc. fast 1:1 nachlesen konnte. Zuerst ärgerte ich mich, aber dann sagte ich mir: "Hey, auf diese Weise kann ich ja DOCH meinen Beitrag leisten!" aber dazu evtl. irgendwann ein extra Post auf meinem Blog.
    Auf jeden Fall schalte ich wieder bei dir ein, jederzeit *lach*. Vor allem, wenn auch solch herzerwärmende Geschichten wie mit dem kleinen Mädchen drin vorkommen. (sooo süüß!! :)
    Noch eine schöne Woche

    Viele liebe Grüße
    Jeanne

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    1. Oh, vielen Dank! Dachte ich's mir doch, dass wir dich damit am Schlawickel bekommen! 😄
      Warte, wie war das nochmal: "Kopiert zu werden ist das grösste Kompliment!" Allerdings empfinde ich es doch auch als ziemlich unverschämt, wenn manche einfach das geistige Eigentum anderer imitieren und als das Eigene verkaufen. In deinem Falle ja wohl wortwörtlich, nichtwahr, denn die Veröffentlichung hatte mit Sicherheit einen werbenden Hintergrund....Das ist mir übrigens selber schon mal passiert: wir haben vor vielen Jahren mal das obere Teil der alten Klöntür von unserm Pferdestall sandstrahlen lassen, grosse Containerräder und ein Ablagefach druntergeschraubt und das Ganze als rollbaren Sofatisch benutzt (bzw. benutzen wir den bis heute). Natürlich hab ich den dann auch auf meinem Blog gepostet. Du glaubst es nicht: im nächsten Saisonkatalog von Im******onen wurde genau so ein Tisch zum Verkauf angeboten! Ich habs dann auch als Kompliment genommen, zumal man gegen solche grossen Firmen ja gar nicht ankommt.
      Freu mich, wenn du wieder einschaltest, *gg*!
      Bis dann- herzliche Grüsse!

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