Samstag, 14. Dezember 2024

ALAAAAAARM!!!!!!!

  

Er steht vor dir mit angstgeweiteten Augen, die Ohren steil nach vorne gerichtet, der ganze Körper dermassen unter Spannung dass du denkst, gleich explodiert er. Immer wieder schnaubt er mit so viel Druck, dass es richtiggehend pfeifft.

Hin und her rennt er, sucht sich einen Weg aus dieser Misere und kann keinen finden.

600 Kilo Lebendgewicht in Panik- da wirds ungemütlich.....

Aber von Anfang an: letzten Dienstagabend stellte ich fest, dass die ganze riesige, an unsern Stall angrenzende Weide (die von einem jungen Bauern bewirtschaftet wird, der auch immer unsere Mistgrube leermacht) mit Schafzaun abgesteckt war. Aha, dachte ich, da kommen wohl bald lebende Rasenmäher, um das immer noch dicht und hoch stehende Gras abzuweiden. Als wir am Mittwochabend zur Stallarbeit kamen, waren auch die Schafe da- und der Teufel los. Erst verstand ich gar nicht, was meine beiden Dicken so dermassen aufregte an diesen Schafen- die kennen sie, und es gab schon öfters weidende Schafe um unsern Stall rum.

Aber dann sah ich sie: 

 

💥!LAMAS!💥

 

Zwei dieser Andenabkömlinge standen als Schutz bei den Schafen- und Lamas sind vor allem für John so ungefähr das Gefährlichste, was es gibt auf dieser Welt. Angesichts dieser Tiere gerät unsere sonst so supercoole Socke völlig von der Rolle und weiss wortwörtlich nicht mehr, wohin mit sich.

Dummerweise sind Lamas auch noch furchtbar neugierig, und natürlich paradierten die beiden- ein schwarzes und ein weisses- an unserm Zaun auf und ab, um sich die Dicken zu begucken.

 


 

Hätte John gekonnt, er hätte sich in Luft aufgelöst....

ManitouseiDank ist der vordere Teil des Auslaufes mit Metallgattern abgezäunt, und auch das grosse Tor zum Sandplatz ist aus diesem stabilen Material. Aber der Ausgang raus "in die Welt" ist mit elastischen, dicken Elektrokordeln versehen, und die Jungs wissen natürlich genau, dass das die schwächste Stelle im Zaun ist- auch wenn sie unter Strom steht. Also haben sie versucht, dort durchzudrücken. HH und ich konnten sie für den Moment mit Erfolg davon abhalten, aber was wäre nachts, wenn sie allein im Stall blieben? 

Natürlich hatten wir beide nicht unsere Handys dabei (wir sind schliesslich eben keine Sklaven der modernen Technik, gell, und können auch gut ohne!), also fuhr ich hoch zum Bauern um ihn darüber zu unterrichten, dass wir irgendeine Lösung für dieses Problem finden mussten.

Seine Schwägerin kam dann gleich und versetzte den Zaun um etwa 10 Meter nach hinten. So können die Lamas unsern Jungs immerhin nicht mehr zu nahe kommen- aber sehen tun sie die Beiden natürlich immer noch. Und hören auch. 

John verbringt seine Zeit jetzt praktisch nur noch im Stall. Ab und zu steckt er den Kopf durch den Kunststoffstreifen-Vorhang an der Stalltür um sich zu vergewissern, ob die Monster noch da sind- HILFE!! JA! -und verzieht sich dann blitzartig wieder in den Stall. Harry nimmt die Sache inzwischen gelassener- erstaunlicherweise, denn früher war ER der Hasenfuss vom Dienst, *ggg*! Aber natürlich solidarisiert er sich mit seinem best buddy und hilft ihm dabei, "den Stall zu hüten". 

Zumindest lassen sich die Beiden durch die Aufregung nicht von der Nahrungsaufnahme abbringen- DAS wäre ein echtes Problem! Und wir haben ihnen jetzt einen riesigen Gipsereimer in den Stall gestellt und mit Wasser gefüllt, denn eigentlich trinken sie am Brunnen DRAUSSEN. Aber das steht jetzt natürlich AB-SO-LUT nicht zur Debatte.... 🥴 

Den Elektrozaun vorne haben wir optisch mit allem verbarrikadiert, was sich angeboten hat (Schubkarren, Aufsteighilfe....), und bis dato wurde dieser Schutzwall auch nicht durchbrochen. Spaziergänger allerdings werden sich wohl ein wenig über diese "Altmetallansammlung" vor unserm Stall wundern.

Einen Spazierversuch gestern haben wir nach etwa 50 Metern abgebrochen. Die Bewegung hätte v.a. John gutgetan, um sich abzuregen, sich zu entspannen und um auf andere Gedanken zu kommen- aber denkste. Er rannte nur noch völlig ausser sich um mich rum, immer die Lamas im Blick. Und bevor er sich, mich oder Dritte gefährden konnte mit seinen unkontrolierten Ausbrüchen, gingen wir besser wieder zum Stall zurück.

So. Jetzt hoffen wir, dass die Schafe (und die Lamas...) die Weide im Rekordtempo abmümmeln, damit der Spuk möglichst bald ein Ende hat.

Vielleicht merkt John ja auch, dass die Lamas ihn nicht massakrieren wollen. Zumindest ist er IM Stall wieder ganz der Alte. Und ManitouseiDank sind die Beiden keine Jungspunde mehr, die viel Bewegung brauchen. Also halte ich sie mit viel Futter, Äpfeln, Goodies und Fürsorge bei Laune und warte ab.

Tja. 

Wer sich mit Tieren zusammentut, der kann was erleben!

 

Ein gemütliches

Wochenende 

wünsche ich euch!

⭐️

 

   

4 Kommentare:

  1. na hoffentlich macht der schrottsammler nicht gerade seine runde ;-DDDD
    oh mann! so ein lama - oder gar 2! - scheint ja echt ein ganz furchtbares tier zu sein. wie kommt das? hatte john mal eine unangenehme begegnung mit einem als er noch klein war? lamas können schon ganz schön garstig werden...... aber die reichliche 3/4 tonne pferd sollte sich davor eigentlich nicht fürchten.... hm.
    immerhin haste deinen humor nicht verloren bei der ganzen aufregung!! ich hab herzlich gelacht beim lesen :-DDD
    denke, john wird irgendwann merken, dass die lamas ihm nix tun (können) und sich wieder einkriegen.
    und jaaa - mit bestien kann man was erleben! (3xholz!!!)
    drückerz und klopferz und puschelz!! <3 <3 <3 xxxxxxx

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    1. Schrottsammler gibts hier nicht- zumindest sind mir noch keine begegnet! 😁
      Wie das kommt haben wir uns auch überlegt- und die Lamas mal genauer beobachtet. Dabei ist uns aufgefallen: die haben eine Art zu gehen, die ein bisschen wie schleichen aussieht. Vielleicht nimmt John die als eine Art Raubtier wahr- und naja: auch unsere domestizierten Pferde haben immer noch den Instinkt in sich, auf der Hut zu sein. Die wissen, ohne es je erlebt zu haben: ein einziger Säbelzahntiger im Genick ist dein Ende! Da kann man züchten solange man will, den Fluchtreflex bekommt man nie aus den Tieren raus.
      Ich hoffe auch, dass John bald einsehen wird, dass er das überleben wird. Vor allem, da Harry ihm ja als positives Vorbild dient. Der stand heute Abend nämlich draussen, als wir zum Stall kamen. Und da die beiden sich wie siamesische Zwillinge benehmen, könnte es gut sein, dass sich John doch mal ein Herz nimmt. Wir werden sehen!
      Fröhlichen Sonntag an alle im Bwärterhäuschen! ♥️

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  2. Hihi, so ein Lama muss es ja faustdick hinter den langen Ohren haben 😂. Und die beiden stecken sicher auch noch mit den Schafen unter einen Decke. Wer weiß, was da abgeht, wenn ihr nicht dabei seit. Da wird sich wahrscheinlich die Zunge rausgestreckt, schräg von der Seite angeblökt und womöglich sogar gespuckt. Könnte interessant sein, da mal eine Wildtierkamera zu installieren.
    Mag ja sein, dass das Grün auf der Wiese endlich ist - aber es wächst ja irgendwann wieder nach und dann kommen auch die ungebetenen Gäste wieder. Ich drück euch die Daumen, dass deine Dicken sich bald an die Andenabkömlinge gewöhnen.
    Liebe Grüße!

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    1. Ja, wer weiss das so genau?! Aber die Bande sollte sich vorsehen: hat sich John erst mal an die gewöhnt, dann könnte es sein, dass er bei erster Gelegenheit zum Gegenangriff ausholt...Wehe, wenn er losgelassen! 😉
      Naja, das grosse Glück bei der Sache ist ja, dass diese Wiese im Frühling/Sommer/Herbst immer nur abgeheut wird. Der Bauer legt damit Wintervorräte für sein Vieh an. Und sollte in einem Jahr tatsächlich wieder die SheLa-Bande auftauchen (Sheep-Lama, comprende?), dann werden die Dicken wieder ein Jahr älter, somit vielleicht noch abgeklärter und vor allem hoffentlich schon ein wenig immunisiert sein.....
      Happy Sonntag, herzliche Grüsse!

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