Er steht vor dir mit angstgeweiteten Augen, die Ohren steil nach vorne gerichtet, der ganze Körper dermassen unter Spannung dass du denkst, gleich explodiert er. Immer wieder schnaubt er mit so viel Druck, dass es richtiggehend pfeifft.
Hin und her rennt er, sucht sich einen Weg aus dieser Misere und kann keinen finden.
600 Kilo Lebendgewicht in Panik- da wirds ungemütlich.....
Aber von Anfang an: letzten Dienstagabend stellte ich fest, dass die ganze riesige, an unsern Stall angrenzende Weide (die von einem jungen Bauern bewirtschaftet wird, der auch immer unsere Mistgrube leermacht) mit Schafzaun abgesteckt war. Aha, dachte ich, da kommen wohl bald lebende Rasenmäher, um das immer noch dicht und hoch stehende Gras abzuweiden. Als wir am Mittwochabend zur Stallarbeit kamen, waren auch die Schafe da- und der Teufel los. Erst verstand ich gar nicht, was meine beiden Dicken so dermassen aufregte an diesen Schafen- die kennen sie, und es gab schon öfters weidende Schafe um unsern Stall rum.
Aber dann sah ich sie:
💥!LAMAS!💥
Zwei dieser Andenabkömlinge standen als Schutz bei den Schafen- und Lamas sind vor allem für John so ungefähr das Gefährlichste, was es gibt auf dieser Welt. Angesichts dieser Tiere gerät unsere sonst so supercoole Socke völlig von der Rolle und weiss wortwörtlich nicht mehr, wohin mit sich.
Dummerweise sind Lamas auch noch furchtbar neugierig, und natürlich paradierten die beiden- ein schwarzes und ein weisses- an unserm Zaun auf und ab, um sich die Dicken zu begucken.
Merci, Pixabay!
Hätte John gekonnt, er hätte sich in Luft aufgelöst....
ManitouseiDank ist der vordere Teil des Auslaufes mit Metallgattern abgezäunt, und auch das grosse Tor zum Sandplatz ist aus diesem stabilen Material. Aber der Ausgang raus "in die Welt" ist mit elastischen, dicken Elektrokordeln versehen, und die Jungs wissen natürlich genau, dass das die schwächste Stelle im Zaun ist- auch wenn sie unter Strom steht. Also haben sie versucht, dort durchzudrücken. HH und ich konnten sie für den Moment mit Erfolg davon abhalten, aber was wäre nachts, wenn sie allein im Stall blieben?
Natürlich hatten wir beide nicht unsere Handys dabei (wir sind schliesslich eben keine Sklaven der modernen Technik, gell, und können auch gut ohne!), also fuhr ich hoch zum Bauern um ihn darüber zu unterrichten, dass wir irgendeine Lösung für dieses Problem finden mussten.
Seine Schwägerin kam dann gleich und versetzte den Zaun um etwa 10 Meter nach hinten. So können die Lamas unsern Jungs immerhin nicht mehr zu sehr auf die Pelle rücken- aber sehen tun sie die Beiden natürlich immer noch. Und hören auch.
John verbringt seine Zeit jetzt praktisch nur noch im Stall. Ab und zu steckt er den Kopf durch den Kunststoffstreifen-Vorhang an der Stalltür um sich zu vergewissern, ob die Monster noch da sind- HILFE!! JA! -und verzieht sich dann blitzartig wieder in den Stall. Harry nimmt die Sache inzwischen gelassener- erstaunlicherweise, denn früher war ER der Hasenfuss vom Dienst, *ggg*! Aber natürlich solidarisiert er sich mit seinem best buddy und hilft ihm dabei, "den Stall zu hüten".
Zumindest lassen sich die Beiden durch die Aufregung nicht von der Nahrungsaufnahme abbringen- DAS wäre ein echtes Problem! Und wir haben ihnen jetzt einen riesigen Gipsereimer in den Stall gestellt und mit Wasser gefüllt, denn eigentlich trinken sie am Brunnen DRAUSSEN. Aber das steht jetzt natürlich AB-SO-LUT nicht zur Debatte.... 🥴
Den Elektrozaun vorne haben wir optisch mit allem verbarrikadiert, was sich angeboten hat (Schubkarren, Aufsteighilfe....), und bis dato wurde dieser Schutzwall auch nicht durchbrochen. Spaziergänger allerdings werden sich wohl ein wenig über diese "Altmetallansammlung" vor unserm Stall wundern.
Einen Spazierversuch gestern haben wir nach etwa 50 Metern abgebrochen. Die Bewegung hätte v.a. John gutgetan, um sich abzuregen, sich zu entspannen und um auf andere Gedanken zu kommen- aber denkste. Er rannte nur noch völlig ausser sich um mich rum, immer die Lamas im Blick. Und bevor er sich, mich oder Dritte gefährden konnte mit seinen unkontrolierten Ausbrüchen, gingen wir besser wieder nach Hause zurück.
So. Jetzt hoffen wir, dass die Schafe (und die Lamas...) die Weide im Rekordtempo abmümmeln, damit der Spuk möglichst bald ein Ende hat.
Vielleicht merkt John ja auch, dass die Lamas ihn nicht massakrieren wollen. Zumindest ist er IM Stall wieder ganz der Alte. Und ManitouseiDank sind die Beiden keine Jungspunde mehr, die viel Bewegung brauchen. Also halte ich sie mit viel Futter, Äpfeln, Goodies und Fürsorge bei Laune und warte ab.
Tja.
Wer sich mit Tieren zusammentut, der kann was erleben!
Ein gemütliches
Wochenende
wünsche ich euch!
⭐️
na hoffentlich macht der schrottsammler nicht gerade seine runde ;-DDDD
AntwortenLöschenoh mann! so ein lama - oder gar 2! - scheint ja echt ein ganz furchtbares tier zu sein. wie kommt das? hatte john mal eine unangenehme begegnung mit einem als er noch klein war? lamas können schon ganz schön garstig werden...... aber die reichliche 3/4 tonne pferd sollte sich davor eigentlich nicht fürchten.... hm.
immerhin haste deinen humor nicht verloren bei der ganzen aufregung!! ich hab herzlich gelacht beim lesen :-DDD
denke, john wird irgendwann merken, dass die lamas ihm nix tun (können) und sich wieder einkriegen.
und jaaa - mit bestien kann man was erleben! (3xholz!!!)
drückerz und klopferz und puschelz!! <3 <3 <3 xxxxxxx
Schrottsammler gibts hier nicht- zumindest sind mir noch keine begegnet! 😁
LöschenWie das kommt haben wir uns auch überlegt- und die Lamas mal genauer beobachtet. Dabei ist uns aufgefallen: die haben eine Art zu gehen, die ein bisschen wie schleichen aussieht. Vielleicht nimmt John die als eine Art Raubtier wahr- und naja: auch unsere domestizierten Pferde haben immer noch den Instinkt in sich, auf der Hut zu sein. Die wissen, ohne es je erlebt zu haben: ein einziger Säbelzahntiger im Genick ist dein Ende! Da kann man züchten solange man will, den Fluchtreflex bekommt man nie aus den Tieren raus.
Ich hoffe auch, dass John bald einsehen wird, dass er das überleben wird. Vor allem, da Harry ihm ja als positives Vorbild dient. Der stand heute Abend nämlich draussen, als wir zum Stall kamen. Und da die beiden sich wie siamesische Zwillinge benehmen, könnte es gut sein, dass sich John doch mal ein Herz nimmt. Wir werden sehen!
Fröhlichen Sonntag an alle im Bwärterhäuschen! ♥️
♥️ eine Geschichte mit Herz...bei dem Anblick ist mir fast die Luft weggeblieben, welch ein Schreck für deine beiden Dicken, das - kann ich mir gut vorstellen ,kleine Schönheiten sind die Besucher ja nicht gerade und ausschlagen können sie auch...bestimmt nicht ganz ungefährlich wenn sie auf einen zuschleichen und mit den großen Ohren angucken...
LöschenSehr amüsant geschildert liebes Hummelchen im Grunde hab ich - nach - dem Schreck - herzlich gelacht und geschmunzelt.
mein Gott was für eine aufregende Geschichte woher kommen denn die Gäste..??? sind sie irgendwo anders entlaufen? Dass sie unheimlich neugierig sind weiß man ja auch den Zoos und wer eine Weide für sie hat, aber - wie sie mit Pferden umgehen - aggressiv werden - und umgekehrt hat sich wahrscheinlich noch nicht ergeben sodass man darüber berichten konnte.
John ist ein kleiner Schisser, ganz klar Fluchttier....das liegt im Blut...
wäre ich Pferd und müsste so einem Untier nah ins Gesicht sehen - würde ich das auch tun.
Harry wohl doch etwas wagemutiger a b e r gewöhnen werden sie sich bestimmt nicht an den Anblick...sind ja halbe Säbelzahntiger...
Ihr habt vorgesorgt mit der Barrikade ich hoffe sehr das hält... denn wenn Tiere in Angst und Schrecken geraten sind sie nicht mehr einzuschätzen, dann bricht das Wilde in ihnen durch. ( verständlich - ja wenn man sich mit Tieren einlässt und richtig dick zusammentut kann man manchmal sein blaues Wunder erleben, spannend bleibt es immer..
ich bin sehr gespannt wie sich - die Lage weiter entwickelt...
eine Kamera zu installieren damit man sie überblicken kann, wäre da fast schon wünschenswert..
ich wünsch auf jeden Fall toi toi toi dass nix passiert...
danke für die Geschichte die sehr aufregend ist...
Vielleicht solltest du ihnen einen Christbaum auf die Wiese stellen damit beide7 ne alle vier - was zu gucken haben♥️ herzlichst angel
Naja, an und für sich finde ich Lamas sehr adrette Tiere- wollte ja mal selber welche in meine "Familie" holen (deren Preis hat mich dann aber abgehalten!). Ich glaube, keilen tun sie nicht, aber sie sind sehr wagemutig und lassen sich z.B. auch von Wölfen nicht in die Flucht schlagen. Sie gehören den Menschen, welche die Schafe auf die Weide gebracht haben, sie sollen die Schafe beschützen. Gegen ein Pferd, das in Rage gerät, hätte ein Lama aber wahrscheinlich nicht so gute Chancen, denn ein gezielter Tritt kann einem umbringen. Allerdings stehen Schafe ja nun nicht auf dem Speisezettel von Pferden, *gg*!
LöschenEine Kamera würde insofern nicht viel nützen, als dass die Dicken schon kilometer weit wegwären, bis ich überhaupt beim Stall angekommen wäre. Und dann müsste man die Kamera ja auch noch ununterbrochen im Blick behalten...
Nein, ich denke, das Schlimmste ist überstanden. John merkt ja Tag für Tag, dass ihm von den Lamas nichts Schlimmes droht. Und irgendwann zieht die Bande auch wieder ab.
Den Christbaum bekommen die Jungs dann NACH den Festtagen- falls sich jemand findet, der einen abzugeben hat, der zu 100% nicht gespritzt wurde. Sie lieben Tannäste nämlich!
Einen schönen Sonntag dir, herzliche Grüsse!
Hihi, so ein Lama muss es ja faustdick hinter den langen Ohren haben 😂. Und die beiden stecken sicher auch noch mit den Schafen unter einen Decke. Wer weiß, was da abgeht, wenn ihr nicht dabei seit. Da wird sich wahrscheinlich die Zunge rausgestreckt, schräg von der Seite angeblökt und womöglich sogar gespuckt. Könnte interessant sein, da mal eine Wildtierkamera zu installieren.
AntwortenLöschenMag ja sein, dass das Grün auf der Wiese endlich ist - aber es wächst ja irgendwann wieder nach und dann kommen auch die ungebetenen Gäste wieder. Ich drück euch die Daumen, dass deine Dicken sich bald an die Andenabkömlinge gewöhnen.
Liebe Grüße!
Ja, wer weiss das so genau?! Aber die Bande sollte sich vorsehen: hat sich John erst mal an die gewöhnt, dann könnte es sein, dass er bei erster Gelegenheit zum Gegenangriff ausholt...Wehe, wenn er losgelassen! 😉
LöschenNaja, das grosse Glück bei der Sache ist ja, dass diese Wiese im Frühling/Sommer/Herbst immer nur abgeheut wird. Der Bauer legt damit Wintervorräte für sein Vieh an. Und sollte in einem Jahr tatsächlich wieder die SheLa-Bande auftauchen (Sheep-Lama, comprende?), dann werden die Dicken wieder ein Jahr älter, somit vielleicht noch abgeklärter und vor allem hoffentlich schon ein wenig immunisiert sein.....
Happy Sonntag, herzliche Grüsse!
Oha, ja wenn Pferd sich in den Kopf gesetzt hat „gefährlich“ ist fast nix zu machen. Fluchttiere halt, kannste nix machen, ist ja bei Mensch mit Angst auch nicht anders, die Urinstikte sind einfach nicht weg zu kriegen.
AntwortenLöschenDann drück ich mal Daumen, dass es beim Stall verstecken bleibt und er nicht doch noch durchgeht und deine Altmetallsammlung sprengt /o\
Hab es trotzdem gemütlich, herzliche Grüße!
Bis dato ist keiner durchgegangen, das Altmetall steht am Ort 😁, und eigentlich ist John ganz entspannt- solange er im Stall sein darf. Naja, das ist eine Sache von vielleicht noch einer Woche, dann dürfte das Gras weggeputzt sein. Sind ja immerhin 10 Schafe und 2 Lamas, die hauen ordentlich rein.
LöschenDoch, wir haben es gemütlich! So schnell lassen wir uns die gute Laune nicht verderben.
Herzliche Grüsse!
Alter Schwede das ja der Hammer. Es hat keiner vorher etwas gesagt, dass da andere Tiere kommen. Vielleicht gewöhnen sich deine Pferde ja noch daran oder ja vielleicht sind sie ja weg wenn alles abgefressen.
AntwortenLöschenWobei wir wenn wir über Land in die nächste City fahren, es dort eine Hof gibt da sind alle auf der selben Weide Pferde und Lamas.
Lamas sind ja eigentlich ja auch Therapietiere. Keine Ahnung.
HOffe das Beste.
LG
Ursula
Tja, es wird nie langweilig mit den Dicken! 😁
LöschenDie Besitzer der Schafe und Lamas müssen mich ja nicht fragen, ob sie ihre Tiere auf ihre Weide bringen dürfen. Das Land stösst halt direkt an das meines Stalles an. Bisher waren da höchstens mal ein paar Rinder drauf, und Rinder mag John- die kann man so hübsch rumscheuchen an den Cowhorse Days, *ggg*!
Naja, auf jeden Fall hat sich John heute Abend doch mal wieder rausgetraut. Nur ganz kurz zwar, aber immerhin. Das wird schon!
Einen gemütlichen Abend dir, herzliche Grüsse!
Hummele, das ist ja wohl der Kracher! Wir haben gerade Deinen (göttlich geschriebenen) Post gelesen und uns dabei beeumelt. Das ist ja wohl zu lustig - auf so was würde ich im LEBEN nicht kommen. Hat der Angst vor Lamas... Aber so gesehen - die sind ja auch wirklich gefääährlich, hahaha. Vielleicht aber haben sie ihm ja was "gesagt"? Und er hat´s geglaubt? Man weiß ja nie... Zu schön...
AntwortenLöschenAber für den großen Angsthasen hoffe ich natürlich, dass bald alles abgeknubbelt ist ;))) Alles Liebe Dir!!
Ohja, das hoffen wir auch! Denn seither waren wir keinen Schritt mehr draussen mit den beiden. Gut, die haben echt viel Auslauf, und der Stall ist gross. Aber das geht immer so auf und ab- heute Morgen z.B. war wieder viel Aufregung, sogar Harry hat sich am Gerenne und Geschnaube beteiligt. Ich hoffe bloss dass keiner auf die Idee kommt, den zurückgesetzten Zaun wieder abzubauen....
LöschenMan kann den Beiden ja leider nicht klarmachen, dass die Lamas keine Chance gegen sie hätten, so kräftemässig. Aber naja.Irgendwann verduftet sich die Bande, und dann kehrt (hoffentlich!) Ruhe ein.
Fröhliches Wochenende, liebe Grüsse!
Huch, jetzt hätt ich doch beinahe diese spannende Begebenheit "überlesen"... dass Lamas für Pferde bzw. scheinbar nicht für alle... so erschreckend sind, war mir gar nicht klar. Da könnt ihr wirklich nur hoffen, dass sie entweder wirklich bald woanders wohnen - oder John sich vielleicht doch noch dran gewöhnt...?
AntwortenLöschenIch drück alle Daumen, dass das Problem sich irgendwie auflöst...! Wär doch ansonsten echt traurig für den Dicken.
Herzliche Grüße <3
Das "Problem" wird sich in ein paar Tagen von ganz alleine lösen- dann werden die Schafe (und die Lamas!) nämlich weiterziehen. Die sind nur da, um das schöne Gras noch zu verwerten. Heute Morgen kam der Bauer zum Stall um sich zu erkundigen, wie's den Pferden geht- fand ich sehr nett!
LöschenSo richtig dran gewöhnen würde sich John eher nicht. Die Lamas haben irgendwas an sich, das ihn völlig aus der Fassung bringt. Aber da ist er nicht alleine: konnte letzthin eine Reiterin beobachten, die mit ihrem Pferd kaum noch am Stall vorbeikam. Das war auch absolutely not amused....😁
Herzliche Grüsse!
lacht ⭐️ohohohhoo na da - war wohl was los bei euch - kann ich mir gut vorstellen so ein Lama und es sind ja gleich 2e... ist ja nicht gerade ein Zwerg und ich denke die können auch ziemlich schnauben Krach machen und gefährlich gucken der arme John...damit sind die Nerven auch ganz schön strapaziert...
AntwortenLöschennichts desto ist's eine herrliche Geschichte....!!!!...
ich hoffe das GRas ist bald abgeschnaubert und der Schnee bei euch deckt ja jetzt auch alles zu,,,
dir alles Liebe..
Genau, der Schnee war die Lösung des Problems; die Schafe und Lamas sind wieder abgezogen, und es ist Entspannung eingekehrt im Stall! John musste sich noch ab und zu überzeugen, dass der Sache wirklich zu trauen ist, ging tatsächlich weg Fressen weg und guckte aus der Tür, aber inzwischen scheint er überzeugt zu sein. Jetzt können wir wieder durch den Wald tappern und dieses Winterwonderland geniessen. Knackkalt ist es, zumindest morgens noch, herrlich!
AntwortenLöschenFröhliche Grüsse!