....und während ich zufrieden durch den ruhigen Wald reite, die Sonne 🌞 vom babyblauen Himmel scheint und die Vögelchen zwitschern, begegne ich 3 Spaziergängern.
"Guete Morge!" grüsse ich sie vom Pferd aus. Niemand reagiert, nur einer der Herren murmelt etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart.
Ein paar Ecken weiter kreuze ich ein älteres Paar.
"Grüezi midenand!"
Sie mustert mich mit mürrischem Blick, er sagt gar nichts.
Halloooo?? Leute, was ist los mit euch? Wir leben hier auf dem Land, da grüsst man sich noch!
Ich mache mir die Mühe und zähle auf dem Weg zurück zum Stall die Menschen, denen ich begegne, und davon im Speziellen jene, die meinen Gruss erwiedern.
Nun, es ist eine wohl eher dem Zufall unterworfene Statistik, und doch: um die 60% der Spaziergänger, die mir im Wald zu Gesicht kamen, machten einen sehr missmutigen Eindruck und schienen sich durch meine Grüsserei beinahe belästigt zu fühlen.
Okay. Wir haben 2 Jahre Pandemie hinter uns. Die politische Lage ist vielerorts angespannt, und die Situation in der Ukraine schürt neue Ängste und Sorgen.
Doch täte man nicht gerade jetzt gut daran, Resilienz ins Spiel zu bringen, also "den Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren"?
Merci, Pixabay!
Viele von uns verfügen über Ressourcen die sie befähigen, resilienter zu werden, seien das ein gutes soziales Umfeld, ein gewisses Mass an Selbstsicherheit oder einfach eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung.
Aber auch die Fähigkeit, in einer Krise die Chancen und Perspektiven erkennen zu können oder das Unveränderbare zu akzeptieren erleichtert es einem endeutig, auch schwierige Zeiten unbeschadet(er) zu überstehen.
Und seien wir ganz ehrlich: die wenigsten von uns haben wirklich Grund, unzufrieden zu sein. Trotz aller Krisen ringsum leben wir immer noch ein sicheres, geordnetes Leben, es fehlt uns an nichts.
Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen und uns entsprechend verhalten.
Allerdings-und das muss ich der Fairness halber auch noch erwähnen: Resilienz ist weitestgehend angeboren. Man kann sie sich also nur schlecht antrainieren bzw. entsprechende Trainingsmethoden versprechen nicht allzuviel Erfolg.
Deshalb lasse ich diese Griesgrame heute Morgen im Wald keinen Einfluss nehmen auf mein eigenes Wohlbefinden. Und gehe einfach davon aus, dass diesen Menschen vielleicht andere gute Eigenschaften in die Wiege gelegt wurden, dass sie aber leider wahrscheinlich über keine oder eine nur schwach ausgeprägte Resilienz verfügen. 😊
Und freue mich an allen, die unbeschwert und heiter und mit einem breiten Lächeln im Gesicht ihres Weges zogen.
"Grüezi, und ä scheenä Sunntig nu!"
Kommt gut gelaunt
und gestärkt
in die neue Woche,
meine Lieben!
🌸