Dienstag, 15. Oktober 2019

DAS INNERE NACH AUSSEN


"Zu leben heisst,
das leben zu lassen,
was in uns ist!"

Charlotte Perriand,
französische Designerin





Dieser grossartige Satz stammt von einer unglaublich kreativen, politisch engagierten und überaus interessanten Persönlichkeit. Ich habe kürzlich auf arte eine Dokumentation über sie gesehen und war sofort gefangen von ihrer Wesensart und davon, wie sehr sie ihrer Zeit voraus war. 


"....das leben zu lassen, was in uns ist". 

Ein paar einfache Worte- die so haargenau das beschreiben, was einem Leben Inhalt verleiht. Es sind nicht die materiellen Werte, denen der moderne Mensch Tag für Tag hinterherhetzt und von denen er annimmt, dass sie sein Dasein zu einem wertvollen machen. Diese Annahme ist nichts als reiner Selbstbetrug- vor allem auch, weil der Mensch nie zufrieden sein wird und die Industrie, in Erkenntnis dieser Tatsache, immerzu neue Produkte auf den Markt wirft, die Begehrlichkeiten wecken.

Nur- es zu erkennen- das, was "in einem ist"- setzt voraus, dass man sich seiner Gefühle, Regungen, Ideen, Wahrnehmungen, Gedanken, also des ureigenen "Ich-seins" bewusst wird. Dass man seinen Fokus in Ruhe nach Innen lenken, sich damit beschäftigen kann. Das ist in dieser hektischen, lauten, oberflächlichen Welt mitunter mehr als schwierig. Man ist abgelenkt, rotiert im alltäglichen Hamsterrad, schafft häufig gerade nur das, was einem (zu oft von andern)abverlangt wird.

Und doch ist der Dialog mit dem eigenen Inneren essentiell.
Er lässt einem sich selber als Persönlichkeit erkennen, Wünsche und Ziele definieren, das eigene Handeln steuern und hinterfragen.
Und er hilft dabei, die eigenen Fähigkeiten und Begabungen wahrzunehmen und diese überzeugt einzusetzen.

Inmitten der Natur gelingt mir diese Auseinandersetzung mit mir selbst wohl am leichtesten- gerade jetzt, wo sie noch einmal aus dem Vollen schöpft, verschwenderisch und in einer Farbenpracht, die unvergleichlich ist. 

Wenn ich mit einem der schweren Jungs durch den Wald gehe- nicht reite, sondern mit ihm am Strick laufe-, wenn man nur das dumpfe Ploppen der Hufe hört und das Rascheln das Laubes unter meinen Füssen, dann gerate ich manchmal in einen Zustand, der wohl einer Meditation gleichkommt. 
Auf einmal koppelt sich die Aufmerksamkeit ab vom Hier und Jetzt, Gedanken schweben leicht wie Federn im lauen Wind, und sie werden Eins mit andern Empfindungen- dem Riechen, Hören, Sehen. Das eine ergänzt das andere, komplettiert sich gegenseitig, alles wird zu einem Ganzen. Auf einmal finden sich Lösungsansätze für Probleme, entstehen Ideen, zieht man die eine oder andere Erkenntnis.

Die Beschäftigung mit dem, was "in uns ist", stärkt unser Selbst-bewusst-sein (im wahrsten Sinn des Wortes!), festigt uns als Persönlichkeit, gibt uns die Sicherheit das zu tun, was wir als Richtig erachten. Und sie verleiht den Elan, Neues in Angriff zu nehmen und die Souveränität, es mit Fassung zu tragen, sollten wir dabei einmal scheitern. 😌

Bringt nicht alleine dieses "d'accord-Sein" mit sich selbst Werte in ein Leben, die mit Geld nicht zu begleichen sind?


Mag sein, dass Madame Perriand ihre Aussage anders verstanden wissen wollte.
Aber meine mentale Auseinandersetzung damit hat nun diese Intepretation hervorgebracht... 😊



Wunderbare 🍁Herbsttage🍁 euch weiterhin,
herzlichste Hummelzgrüsse!








21 Kommentare:

  1. hach - wie schööööön!
    die hummel geht gassi mit dem gaul und kommt auf die herrlichsten gedanken..... :-D und ich kann das so nachvollziehen! im wald rumlatschen, wenn da kein anderer (mensch) ist, ist tatsächlich meditation.
    jaja - die hektik, das hamsterrad, der turbokapitalismus. immer mehr und immer neues. dafür dann schuften bis zur bewusstlosigkeit. wenn das nicht reicht: rauschmittel, funsport, dauerberieselung mit allen möglichen medien..... bloss nicht nachdenken, bloss nicht insich gehen. erstens könnte man sich ja erschrecken vor dem was man da sieht - und dann ist das sich selbst erkennen ja auch systemschädlich - denn wer mit sich selbst ins reine kommt, der muss nichtmehr konsumieren! HA!
    geniess den herbst, ich tus auch grad in vollen zügen :-D <3 <3 <3 xxxxxx

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nichtwahr, der Wald- der ist besser als jeder Psychotherapeut!? Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass die Bäume, das Licht, der Geruch, also alles, was einen Wald ausmacht, Probleme einfach in gute Luft auflösen! Da kann es ruhig auch nieseln oder einem ein kalter Wind ins Gesicht pusten- gerade die Erfahrung der verschiedenen Elemente belebt umso mehr.
      Ich denke auch, dass ein grosses Problem unserer Zeit die Unfähigkeit vieler Menschen ist, sich mit sich selber zu beschäftigen. Vieles ist so oberflächlich geworden, man will sich nicht mehr festlegen, und Verantwortung übernehmen schon gar nicht. Denn das würde nämlich, wie du ganz richtig schreibst, voraussetzen, dass man sich überhaupt erst mal klar werden sollte, wer man ist und was man will. Das geht bei vielen leider nicht über einen Designersneaker tragenden und Flugreisen zu angesagten Hotspots buchenden Mainstreamer hinaus......
      Trotzdem meine ich festzustellen, dass es doch auch immer mehr Menschen gibt, die umkehren. Die ihr eigenes und das Wohlbefinden unseres Planeten über einen masslosen Konsum stellen und erkennen, dass eine wertvolle Existenz wenig mit dem Umfang eines Portemonnaies zu tun hat.
      Ich hoffe sehr darauf, dass sich die "Systemschädlinge" explosionsartig vermehren! ;oD

      Und ob ich den Herbst geniesse- hab ja Ferien diese Woche! Gestern wars ziemlich garstig (und doch herrlich!), aber jetzt schon kriecht die Sonne wieder über unsere Berge und leckt stetig die letzten Nebelschwädchen weg!
      Dicken Drücker!

      Löschen
  2. Liebes Hummelchen, du sprichst mir tief aus der Seele - triffst mich bis ins Mark und es scheint - noch während ich selbst gerade einen für mich wichtigen Text schrieb und einsetzte, als hätten sich unsere Gedanken und Empfindungen auf einer Wellenlänge getroffen!
    Es ist mittig in der Nacht und viele Gedanken bewegen mich, und ich höre eine imaginäre etwas vorwurfsvolle?!Stimme im Hintergrud: du sprichst nur vom ich - von dir und denke, ja herrgottssakra wovon sollten wir sonst sprechen wenn wir uns und unsere Empfindungen meinen"! etwa von den Empfindungen anderer? ich fass es nicht, wie dumm manche Menschen sind weil sie das eigene denken und fühlen verleugnen weils anscheinend so weh tut sich selbst zu erkennen.
    damit stimme ich in Beates Worte ein.
    man trifft sich im Leben nicht nur einmal - auch im schreiben passiert es dass wir andere erkennen und uns freuen wie sie sind....
    ich danke dir für diesen großartigen sehr intensiven Text...
    herzlichst angelface

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nunja, Angel- es kann unter Umständen wirklich nicht angenehm sein- das, was man entdeckt, wenn man mal in seinem Inneren zu graben beginnt! Und doch wird jeder einigermassen vernünftige und sich selber gegenüber ehrlich agierende Mensch erkennen, wie viel Sinn es macht, sich damit zu beschäftigen. Sich selber (Denk)Fehler einzugestehen z.B. und an deren Eliminierung zu arbeiten ist ein Prozess, der einem nur weiterbringen kann. Oder sich so zu akzeptieren, wie man nun mal ist, sei es optisch oder charakterlich, auch wenn es nicht dem Mainstream entspricht- das macht das eigene Leben sehr viel entspannter!
      Aus eigener Erfahrung weiss ich ja, dass einem sehr schnell Egozentrik vorgeworfen wird, wenn man sich traut sich dem entgegenzusetzen, was "MAN" so tut und lässt, denkt und sagt. Aber eigentlich nehme ich das als Kompliment; ich gehe nicht unter in der Masse, sondern falle auf, hebe mich ab. Das kann so schlecht nicht sein- oder?? ;oD
      Nun, ich war schon als Teeny ein kleiner Freigeist- ich gedenke nicht, im fortschreitenden Alter irgendwas daran zu ändern! *gg*

      Danke für dein Lob, Angel, bis bald wieder!
      Herzlichste Grüsse!

      Löschen
  3. Liebe Frau Hummel,
    schon Astrid Lindgren prägte den Satz: ..."und dann muss man ja auch noch die Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen." Doch gerade DAS können die meisten Menschen doch schon gar nicht mehr, weil das Motto lautet: höher, schneller, weiter!! Immer auf der Jagd nach dem neuesten Smartphone, dem nächsten SUV usw...
    Beim Lesen musste ich auch schmunzeln, weil wir anscheinend beide mal wieder das gleiche denken und uns mit denselben Themen beschäftigen. Vor meinem Urlaub beschäftigte ich mich ausführlich mit Minimalismus und Konsumreduzierung und fand dann im Urlaub tatsächlich durch Zufall (ich glaub nicht mehr an Zufälle ;-)ein super tolles Buch, das das ganze auf den Punkt brachte!!! Demnächst mehr auf meinem Blog. (Dieser blöde Chlorreiniger-Post hat mich total aus dem Konzept gebracht!....)
    Und mir geht es so wie dir: Im Wald komme ich zur Ruhe, im Wald finde ich Lösungen, bei denen ich mir vorher sämtliche Knoten in die Gehirnwindungen geknüpft habe, im Wald finde ich wieder zu mir. Beim Yoga geht es mir ähnlich. Von daher gibt es nichts besseres, als Yoga in der freien Natur zu machen ;-)
    Ich finde es von daher ganz wichtig, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Das hat nichts mit Egozentrik zu tun, sondern mit Selbstliebe. Das sind 2 Paar Schuhe. Nur, wenn es mir selbst gut geht, kann ich diese Liebe auch meinen Mitmenschen zukommen lassen. Alles andere wäre Selbstaufopferung und totaler Blödsinn.
    In diesem Sinne wünsche ich dir an deinen freien Tagen noch viele schöne Stunden im Wald.
    Herzliche Grüße

    Jeanne

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Genau, Jeanne, einfach dasitzen und nichts tun- ich bin diplomierte Löcher-in-die-Luft-Guckerin, das kann ich ganz meisterhaft! ;oD Wenn man diese Kunst beherrscht, dann wird einem nie langweilig. Denn hat man nichts zu tun, dann setzt man sich einfach hin und baumelt mit der Seele.
      Bin gespannt auf dein Buch! In letzter Zeit kaufe ich mir wieder vermehrt Bücher, aber nur welche über Menschen, die "ausgestiegen sind", über Wohnformen, die nicht alltäglich sind, und über das, was unsere Grossmütter meisterlich beherrschten, nämlich das Haltbarmachen von Lebensmitteln. Das alles interessiert mich brennend, denn alle diese Themen sind automatisch vordergründig, wenn man nachhaltig leben, seinen ökologischen Fussabdruck kleinhalten will. Vielleicht wird dein Buch mein nächstes?? ;oD Auf jeden Fall werde ich mir auch weiterhin richtige Bücher kaufen; diese Reader-Dingens sind so gar nicht meins.......
      Mit deinem letzten Absatz triffst du bei mir ins Schwarze- eines meiner Credos lautet schon lange: "Nur wer mit sich und der Welt zufrieden ist kann dieses Gefühl auch in die Welt hinaustragen!"
      Also lass uns mit dem besten Gewissen weiter um uns selber kümmern. Die andern werden schlussendlich auch davon profitieren! *gg*
      Ganz herzliche Grüsse!

      Löschen
  4. ein wundervoller gefühlsvoller Beitrag, ich liebe es alleine Morgensfrüh oder gegend Abend am Strand zu gehen, ich fühle mich so nah in mir und kann so vieles innerlich fühlen wie nie zu vor!
    Der Körper kann ich ohne Hektik spüren was sonst so schnell vergessen wird hier habe ich die Möglichkeit ich selbst zu sein ohne irgendwas sogar das Heimatgefühl oder Glücksgefühl in jeder Ader hinein zu bringen.
    Wald oder Heide, Meer oder Elbe es ist der reinste Eigentherapie.. los lassen an diesen Orten war das beste für mich um zufriedener zu sein.. ich brauche nicht viel die Liebe habe ich und diese Erlebnisse jeden Tag!
    Danke dir, daran sehe ich dass andere auch so fühlen und erleben!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Elke, vielen Dank für dein Lob!
      Die Natur ist eine grossartige Therapeutin, ohne käme ich gar nicht zurecht. Die Vorstellung, in einer Stadt leben zu müssen, die gruselt mich. Hier kann ich zur Tür raus und bin schon mitten im Grünen, hab unsere Berge direkt vor Augen, bekomme die Jahreszeiten in ihrer ganzen Schönheit und Ausprägung mit. Noch schöner wird dieses Erleben mit meinen schweren Jungs oder meinen Samtpfötchen, die rings um den Stall herumturnen. Sie zu beobachten ist ebenso belebend wie die blaue Stunde am Übergang vom Tag zur Nacht, die sich jetzt wieder so beeindruckend zeigt, oder frühmorgens die dicht über dem Boden schwebenden Nebelbänkchen, die das Riedland vis-à-vis zu einem ganz mystischen Ort machen.
      Ich freue mich, dass du mich besucht hast!
      Hab einen herrlichen Herbst weiterhin, herzliche Grüsse!

      Löschen
  5. Liebes Hummelchen, Du hast recht, ich merke das auf meinem Weg zur Arbeit. Seit etwa 4 Wochen laufe ich zur Arbeit und es ist meditativ. Ich hänge auf dem Weg meinen Gedanken nach. Der Weg ist nicht aufregend, manchmal begegne ich wirklich überhaupt niemandem. In der Dämmerung wenn es ein wenig neblig wird und die Raben krähen.... ich liebe den Herbst :)
    Ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Herbst ;) liebe grüße Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh, Chapeau- du läufst zur Arbeit? Vorbildlich! Okay, für mich wär das kaum zu machen, es sind immerhin etwas mehr als 9 Kilometer. Alleine der Zeitaufwand dafür..... ;oD Das stelle ich mir direkt ein wenig gruslig vor bei dir, so ganz alleine in der Dämmerung, und dann auch noch eine Krähe, die was zu sagen hat.... Thriller lässt grüssen, *gg*!
      Geniess den Feierabend, herzliche Grüsse!

      Löschen
  6. Liebes Hummelchen,
    manchmal denke ich, die Fähigkeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, ist vielen Menschen entweder abhanden gekommen oder sie wollen es gar nicht. Wie Du schreibst, es ist nicht immer angenehm, was man da entdeckt.
    Waldspaziergänge sind zu diesem Zweck ganz oben auf meiner Hitliste. Gefolgt vom Radfahren, wenn ich nicht sonderlich auf den Weg achten muss. Kürzlich war ich Pilze sammeln, da habe ich mich so sehr darin vertieft, das ich echt nicht mehr wusste, in welche Himmelsrichtung ich gehen muss, um wieder zum Auto zu kommen. Das war echtes Abschalten und wundervoll.
    Liebe Grüße
    Karen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. *gg*, das passiert mir immer mal wieder: Ich reite also stillvergnügt durch den Wald, und plötzlich frage ich mich: WIE bin ich denn jetzt hierhin gekommen?? Ich meine, ich kenne den Wald wie meine Hosentasche, so ist es nicht. Aber ich bin manchmal so abwesend, dass ich eine Strecke abreite, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Ja, DAS ist echtes Abschalten, da gebe ich dir recht!
      Ich glaube, viele Menschen haben gar nie gelernt, sich mit ihrem mentalen Inneren zu befassen. Und ich fürchte viele derjenigen, die heute Kinder sind, werden so abgelenkt von allem Möglichen, vor allem durch die Elektronik, dass sie gar nie die Gelegenheit bekommen, das zu tun. Oder wenn ich sehe, wie ausgelastet schon kleine Kinder sind, die kommen nie zur Ruhe; die werden an den schulfreien Nachmittagen von einem Ort zum andern gekarrt. Mir fiel das ganz extrem auf, als ich noch Kinderreitstunden gegeben habe. Die elterliche Aussage vor der Reitstunde "Das Kind muss aber um 16.30 Uhr wieder bereitstehen, ich muss es hinterher noch zur Tennisstunde fahren!" war da an der Tagesordnung. Sehr betrüblich, wie ich finde.....
      Hab einen wohligen Herbstabend, liebe Grüsse!

      Löschen
  7. Ja, wir sollen weiterjagen im Trubel, besinnungslos und vor Schnelligkeit gar nicht mehr zum Nachdenken kommen... Wir könnten uns sonst zu NICHT-Konsumjunkies entwickeln, weil wir den billigen Ramsch als minderwertigen Ersatz erkennen würden. Und dort, auf den Waldwegen, da bekommt man den Kopf wieder frei, kann Abstand gewinnen - wenn man nicht mal wieder im Billigflieger sitzt, um all der Misere zu entfliehen, in die man sich hineingewurstelt hat. Ja, so wird uns der Tanz ums goldene Kalb verkauft... Ich hoffe so sehr auf einen Systemwechsel, so sehr darauf, dass es immer mehr gibt, die aufwachen aus dieser Matrix und ihr Herz wieder spüren. Vielleicht war all dieses Vorher nötig, um es so klar zu zeigen, WER sich bereichert hat? Die Zeche zahlen wir. Die Großen kriegt man nicht mehr. Ein paar vielleicht, damit Volk sich wieder abreagiert, hat es sich einmal nachhaltig empört. Dabei ist es so deutlich - in allem so deutlich zu sehen, wie es lief.
    Der Satz von Astrid Lindgren (erster Kommi), ach ist der klasse - der trifft es so wunderbar. Geeeenau :)
    Hab´s fein in den Ferien und ich wünsche Dir viel Zeit, die ein wenig halt macht für Dich, damit die Stunden ein paar Kinder kriegen - viele viele Gedanken in eine Richtung: In die Deine, liebes Hummele :) Lass Dich fest drücken, Deine Méa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab das ja nun schon seit langem ganz genau verfolgt, liebe Méa, und hab mitbekommen: Menschen, die ganz viel von der Materie verstehen, die sich beruflich, aus forschungszwecken oder wie auch immer geartet mit dem Klimawandel befassen, die sagen alle das selbe. Dass es einen Wandel geben MUSS, wenn wir überleben wollen. Dass es ausser Frage steht DASS wir grosse Veränderungen herbeiführen MÜSSEN, sondern WIE wir das schaffen wollen und vor allem: WIE SCHNELL WIR DAS SCHAFFEN. Die Ziele, die die Politik steckt (bis 2030, bis 2040....), die sind viel zu optimistisch. Es muss jetzt sofort was passieren, besser gestern als erst heute. Und deshalb wundere ich mich immer und immer wieder, wie unglaublich entspannt (ein Grossteil) unserer lieben Politiker an die Materie herangeht und welche Minimallösungen man uns als das Gelbe vom Ei verkaufen will. Es ist nicht zu fassen...... Aber: seit fff tut sich doch spürbar was- zumindest gerät die Politik jetzt ganz schön unter Druck. Und das ist gut so. Denn die Macht, die hat das Volk, das sich zusammenrottet und Lösungen verlangt. Und by the way nimmt so einer von uns "Normalos" den andern mit, man motiviert und pusht sich gegenseitig. Noch überwiegt wohl die Zahl derer, die sich nicht kümmern, denen alles wurscht ist- aber wir holen gewaltig auf!
      Solche und andere Gedanken begleiten mich auch auf meinen Gängen durch die Natur, und ich komme immer wieder auf die gleiche Erkenntnis: Der Weg ist der richtige. Der, der vor meinen Füssen liegt, und der in meinem Kopf! ;oD
      Wie schön, dass wir uns auch hier austauschen und "schubsen" können, nicht wahr?
      Einen wunderbaren, goldnen Herbsttag wünsche ich dir, herzlichste Hummelzgrüsse!

      Löschen
    2. Jou, das ist schöön :)) Und dann entlarvt sich nächstes Jahr noch viel mehr - und wird das alles noch erschweren. Ich denke, ein Weiter-So wird in diesem Land eh nicht mehr gehen. Ich habe so das Gefühl, die Zwanziger wiederholen sich... mit Bankencrash usw. Aber vielleicht spinne ich ja schon. Na, aber zumindest kann ich nähen ;)) und Altes aufarbeiten (mich auch, höhö), ist ja auch ´was in Krisenzeiten.
      Diiicken Drücker nochmals, Deine Méa

      Löschen
  8. Liebe Frau Hummel,

    so gelegentlich mal sehe ich mich im Bloggerland um, habe aber selten Zeit, einen Kommi zu hinterlassen. Dachte ich auch dieses Mal, doch irgendwas hat mich nachdenklich gemacht und das teile ich nun mit dir.

    Auf den ersten Blick unterschreibe ich den Satz vollinhaltlich, denn viel zu selten nehmen wir unsere Fähigkeiten und Talente und unsere verborgenen Wünsche wahr, geschweige denn, geben wir ihnen Raum, sich verwirklichen zu können. Das innere Leben will sich immer entfalten und das beste, was wir tun können, es auch zu lassen.

    Doch ist es auch immer gut, das was wir in uns tragen, nach Außen zu bringen. Ich habe in der letzten Zeit sehr intensiv erlebt, wie schnell sich Gedanken realisieren, seien sie auch noch so klein und unbedeutend. Das bringt mich dazu, Sätze wie diesen auch auf diese Qualität hin zu prüfen. Ich möchte nicht, dass alle Menschen, mich eingeschlossen, alles, was in ihrem Inneren steckt, nach außen bringen und leben. Da sind Abgründe, wie wir nicht mal ansatzweise andenken können. Bestenfalls sei es erlaubt, diese, wenn sie sich zeigen, für sich selber anzusehen und zu transformieren.

    Auf die Frage, was will ich in mir leben lassen, gibt es eigentlich nur eine Antwort: wenn es mir, wenn des dem großen Ganzen, wenn es der Entfaltung und Weiterentwicklung dient, dann genau das. Wenn es mir und anderen schadet, dann darf es auch nicht leben.

    Mit Lindgren halte ich es gerne - das dasitzen und einfach nur schauen, oder durch die Natur streifen und einfach nur schauen. Das schärft in mir auch die Unterscheidungsfähigkeit, das unwichtige und das unwirkliche und das unnatürliche zu erkennen.

    Allerliebste Herbstgrüße - ein paar Fotos kommen die Tage auch mal von mir.

    Veronika

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Veronika, wie schön, dass du dir trotzdem die Zeit nimmst, hier einen Kommi zu hinterlassen- merci!! :oD
      Ach- von dieser Seite, wie du sie ansprichst, habe ich die Aussage von Mme Perriand gar nicht betrachtet...Aber ich denke, dass sie mit Sicherheit das Positive gemeint hat, das wir leben lassen sollen. Natürlich macht es aber Sinn, sich auch mit seinen negativen Gedanken und Gefühlen zu befassen- dann aber im Idealfall zu dem Zweck, dadurch eine Wendung zum Positiven herbeizuführen. Wir sind ja alle nicht gefeit vor negativen Wahrnehmungen- sie auch zuzulassen gehört wohl genauso zur Persönlichkeitsbildung wie das Bemühen, sie in etwas Gutes zu verkehren.
      Allerdings gehe ich davon aus dass jemand, in dem wirklich "Dunkles" und "Böses" schlummert, wahrscheinlich nicht so differenziert agiert, dass er sich zwecks einer Eliminierung dieser Kräfte ernsthaft damit auseinandersetzen möchte. Aber DAS ist eine ganz andere Geschichte.

      Spannend, in welchen Kontext solche Aussagen gebracht werden können, wenn verschiedene Menschen sich gedanklich damit befassen- und genau DAS macht das Bloggen für mich so unglaublich faszinierend!

      Danke für diesen bedeutsamen Kommentar, Veronika, ganz herzliche Grüsse!

      Löschen
  9. Ja, liebe Frau Hummel, einen wunderbare Interpretation, lesenswert. Dank Angels Blogbeitrag habe ich hier gelesen. Man muss eben auch mal hinter die Kulissen schauen.
    Du triffst meine Gedanken die ich hin und wieder auch auf meinem Blog kund tue, die GEDANKEN ÜBER... sind nicht so einfach zu finden, aber da!
    Herzliche Grüsse, Klärchen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich, Klärchen- merci für deine Aufmerksamkeit!
      Ich denke, da ist so viel in uns- wir müssen es nur zulassen und uns auch darum kümmern! Je älter ich werde, umso mehr befasse ich mich damit- und bin immer wieder sehr erstaunt darüber, wozu das führen kann. Bis jetzt zu ganz viel Positivem.....
      Bis bald? Ganz herzliche Grüsse!

      Löschen
  10. Wie Jeanne schön zitierte - und dann muss man ja auch noch die Zeit haben, einfach dazu sitzen und vor sich hinzuschauen. Es klappt immer besser. Die Hektik in der Arbeit, das geschnattere der Kollegen, in der City, bei Einkaufe, der allgemeine Trubel in den Nachrichten es ist zuviel.
    Da bin ich froh wenn ich im Wald gilt auch für einsame Wege in der Natur und natürlich das Meer meine Runde drehen kann. Ich habs zum Glück nur 3 Minuten zu Fuß dann bin ich im Wald. Wobei ich jetzt Wald mit Meer gleichsetze, jedoch mangels Meer eben Wald habe.
    Heute morgen bin ich um fünf Uhr aufgestanden und hab es einfach genossen. Im Dunkeln mit Kerzenlicht eine Tasse Tee zu trinken und sonst nichts. Und ich freue mich darauf, denn ab Mittwoch hab ich drei Tage frei. Da kann ich das ganze nochmals besser genießen.
    Herzliche Grüße
    Ursula

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Ursula,
      ich ertrage diese Hektik und die Lautstärke im Alltag immer weniger und entziehe mich dem, so gut es eben geht. Die Natur erdet einem auf ganz unglaubliche Weise, ganz egal, ob das nun der Wald, das Meer, die Berge oder wasauchimmer ist! Man kann dort einfach sein, muss niemandem genügen und keine Ansprüche erfüllen. Genau gleich ergeht es mir mit meinen felligen Freunden: Sie fragen nicht danach, wer du bist, was du kannst und wieviel du hast. Sie sind einfach für dich da, ganz unvoreingenommen. Das gibt einem unendlich viel!
      Du, das mache ich jeden Morgen vor der Arbeit genau so: Ich brühe mir einen Tee auf und sitze dann in der dunklen Stube, die nur von einer Kerze oder der Salzsteinlampe erhellt wird, und trinke ihn in aller Ruhe. Das ist so ein kleines Ritual, das einem ganz entspannt in den Tag starten lässt!
      Na dann, geniess deine freien Tage von Herzen, ganz liebe Grüsse!

      Löschen