Sonntag, 30. November 2025

AB.GEDREHT

Irgendwann habe ich mir mal vorgenommen, mich in möglichst vielen alten Handwerken zu versuchen. Inzwischen habe ich auf verschiedene Weise Holz bearbeitet und Metall geschmidet, Körbe geflochten, Keramik hergestellt (auch auf der Töpferscheibe), Möbel restauriert, Kerzen gezogen und gegossen, Papier geschöpft und mich sogar am Drechseln versucht. Das alles hat mir sehr viel Spass gemacht und mir ausserdem gezeigt, wieviel Zeit und Mühe die Menschen früher in alles inverstiert haben, was im Alltag vonnöten war.

Auf meiner Liste stehen noch das Weben auf einem grossen Webstuhl, die Bearbeitung von Leder, die Buchbinderei und, sollte sich mal die Gelegenheit ergeben, das Schmieden von Silber. 

Der aktuelle Post unserer Bahnwärterin, in dem ein Reifentierchen eine Rolle spielt, brachte mich auf den Gedanken, meine ersten Versuche im Drechseln mit euch zu teilen.

Vor Jahren waren hier Drechsel-Kurse ausgeschrieben, und ich wollte mich unbedingt mal damit beschäftigen. Gedacht und angemeldet!

Die Maschine, welche die Werkstücke mit um die 2000 Touren pro Minute rotieren lässt, war genauso beeindruckend wie nicht ganz ungefährlich, ebenso wie die scharfen Drechseleisen auch. Die ganz grosse Schwierigkeit bestand zu Anfang darin, die Eisen im richtigen Winkel an das wirbelnde Holzstück zu halten. War der Winkel der falsche, so verkeilte sich das Eisen, verursachte wüste Kerben im Holz und konnte einem, im schlimmsten Fall, um die Ohren fliegen. Keine wirklich erfreuliche Vorstellung!

Unser Kursleiter liess uns nach ausführlichen Erklärungen und Demonstrationen zuerst an einem kleinen Honiglöffel arbeiten. Ich erinnere mich, dass ich mich anfänglich völlig blöd angestellt habe... 🙄 Aber man darf sich nichts vormachen: Handwerk ist eine Kunst, die mit Ausdauer erlernt werden möchte. Nach einer Weile unermüdlichen Übens machte es "Klick", und das Drechseln ging einfacher von der Hand. Der Löffel konnte nach Stunden abgedreht und mit Sandpapier verschiedener Stärken fein geschliffen werden. Ein gutes Gefühl, ihn anschliessend in der Hand zu halten und zu wissen: selbstgemacht!

 

 

Dann wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht: es stand eine kleine Schale aus Apfelholz auf dem Programm. Die hat mich dann und wann beinah verzweifeln lassen, aber wie heisst es so schön: gut Ding will Weile haben! Nach vielen Schweissperlen und zwischen den Zähnen zerquetschten Flüchen war auch sie geschafft. Wieder wurde geschliffen, poliert und zum Schluss mit einem Wachs eingelassen- ferddisch!

 

 

Gefreut habe ich mich über die Stücke- und zu wissen, dass sie durch eigene Hände entstanden sind, macht sie zu was sehr Wertvollem. 

Holz ist ausserdem ein wunderbarer Werkstoff, der sich grossartig anfühlt und beim Bearbeiten herrlich duftet. 

Stünde ich nochmals vor der Berufswahl, dann würde etwas Handwerkliches bestimmt ganz oben auf der Liste rangieren!

 

 Fröhlichen 1. Apfenz,

meine Lieben!

⭐️ 

 

 


   

Sonntag, 23. November 2025

WINTER / !!

 

Draussen:

minus 10,5 Gräder.

Im Stall: 

minus 2 Gräder.

 

Zum genau gleichen Datum wie der Wintereinbruch im letzten Jahr rieselte auch heuer die weisse Pracht vom Himmel, gemeinsam mit einem Temperatursturz, der sich gewaschen hatte. 

 

 

Aber ich will mich nicht beklagen, gell? En contraire, ich freu mir einen Ast. Bis auf den Umstand, dass mein Autochen heute Morgen keinen Mucks mehr machen wollte, weil die Batterie kältebedingt empty war, erwachen bei diesen Temperaturen MEINE Lebensgeister erst so richtig...  

ManitouseiDank hatte ich daran gedacht, im Stall das Wasser in einem feinen Fädchen laufen zu lassen; wer schon einmal erlebt hat was ihn frühmorgens erwartet, wenn nachts die Wasserleitungen einfrieren, der macht sich einen Knoten ins Taschentuch!

Heute allerdings war alles in Ordnung. Kein Eisfeld IM Stall, keine Wasserfälle aus Wänden. Einzig eine Ansammlung Mietzen im Heu der Futterboxe, gähnend und aneinadergekuschelt, und zwei Dicke, gutgelaunt und hungrig, empfingen uns morgens um 7 (genau: dann, wenn die Welt noch in Ordnung ist! 😊).

 

❄️☃❄️☃❄️ 

 

Natürlich verdient diese schöne Zeit etwas Anerkennung, und so habe ich ein wenig dekoriert. Mit Tann- und Hagebuttenzweigen, mit Äpfeln und Nüssen, einfach mit Dingen, die schon da waren- oder second hand erstanden. Wie das Hutschenreuther-Tellerchen mit Schottenkarorand, welches ich tatsächlich im Brocki ergattert habe. Es macht, wie ich finde, eine sehr gute Figur als Kerzenteller. 

 

 

Ein Türkranz ist ausserdem entstanden. Die künstliche Blüte ausgenommen entstammt alles meinem Fundus: alte Webborten, aufgebügeltes Geschenkband 😁, selbstgenadelte Häkelborte und Wollkordeln. Das meiste dümpelt schon Ewigkeiten in Kisten und Kästchen herum, jetzt hat es seine Bestimmung gefunden. 

 

 

In den kommenden Wochen sollten wir uns eh' mal wieder ein paar Gedanken mehr dazu machen, wieviel Zeug man denn noch kaufen möchte und ob das alles wirklich nötig ist.

Mir wird schon wieder ganz anders angesichts der uns drohenden Black und Pink und wasweissichnoch welchen Fridays und Konsorten. Also die Gelegenheiten zu denen wir Zeug kaufen sollen, das wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben.... 


Eine angenehme

letzte November-

Woche wünsch

ich euch! 

♥️ 

 
 

 

 
 

Samstag, 8. November 2025

ERSTE.WOCHE.NOVEMBER

 

Verrückt. Die erste Novemberwoche haben wir auch schon wieder geschafft, die Zeit rennt im Sause-Sauseschritt, in 3 Wochen ist erster Apfenz! 

Die Welt da draussen ist trist genug, also gibts hier und heute einfach das, was mir in diesen Tagen zur Freude gereicht hat.😊 

  

🍁 Erwähneswert erstens: es war zum ersten Mal so knackkalt, dass einem abends der Atem als weisser Hauch vor dem Gesicht stand und frühmorgens eine ganz feine "Giächt"(Frost)-Schicht das Gras auf den Weiden überzog. Die Tage starten im Nebel und enden oft darin, dazwischen lacht die Sonne vom Himmel und lässt die Farben leuchten. Und ich ergötze mich am "Super-Mond" und an wundervollen Sonnenuntergängen, wie sie nur der Herbst hinbekommt!

 


 

🍂 Die Zeit für den "neuen", aus einem zu spacken Kleid 

 


 

umgeschneiderten Jupe ist gekommen. Der herrlich griffige Leinen/Baumwollstoff und das Können der Schneiderin sind mir das Geld wert: sitzt, passt, ist sehr bequem! Der Hoodie gibt ihm die nötige Ungezwungenheit, Schal und Umhängetäschchen steuern einen kecken Klacks Farbe bei, dicke Socken und die Schnürboots sorgen für warme Füsse. Mag ich!

 

Jupe: G.Sjöden, umgeschneidert von WEIBlicher
(Herren)Hoodie: neu, von Strauss-Workwear 
Schal: 2024, von G.Sjöden
Tasche: 2021 (?), Changemaker
Socken: noch von meiner Mutti gestrickt
Schuhe: 2024, von KAVAT 
  

 🍁 Heute: grosser Weihnachts-Sonderverkauf in unserm schönen Brocki. Ich staunte über den Menschenauflauf, der sich zwischen Tischen und Regalen drängte, um sich Unmengen an hübschen Secondhand-Dingen zu begucken und zu kaufen. Find ich Klasse! Für mich persönlich aber etwas viel Towubawohu, sodass ich schnell wieder raus war. 2 Winter-Apfenz-Tassen habe ich mir geschnappt (in die passt richtig was rein!), eine Bienenwachs- und 2 dicke (Weizenkorn)-Stumpenkerzen ausserdem, das ganze für schlappe 9 Fränkli. Freude herrscht!

 

 

🍂 Vielleicht 1 1/2 Jahre ist es her, dass die Gartenbauerei, auf deren Gelände wir wohnen, übergeben wurde. Sie wird jetzt von einem vorherigen Geschäftspartner und seinem Sohn geführt. Man trifft sich ab und zu auf dem Gelände und tauscht ein paar Worte aus. Den Beiden scheint Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit der Natur sehr wichtig zu sein, was mich echt freut. Auf der Grenze zu Nachbars Weide wurde gestern eine Reihe junger Bäume und Büsche gepflanzt, und auch sonst tut sich hier einiges. Grossartig!

 

 

So! Die Woche und isch'aben ferrdisch! 

Reicht doch zum Glücklichsein...

🤓 

 

Happy November, 

kommt gut 

in die neue Woche!