Donnerstag, 23. Oktober 2025

EIN.WENIG.REAL.LIFE.UND.GANZ.VIEL.KI

 

Während draussen ein wackerer Herbststurm ums Haus tobt sitze ich seit vorgestern schniefend und hustend in der Hütte (und mit einem beginnenden Bandscheibenvorfall ausserdem. MRI-bestätigt. 🙄)

(Zu) langes Liegen quittiert mein Rücken umgehend; also verbringe ich einen Teil meiner Zeit unter Zuhilfenahme eines dicken Kissens in meinem Ohrensessel vor dem TV oder vor dem Computer. Was soll man auch sonst tun?

Aber so stiess ich gestern auf eine seriös recherchierte und sehr interessante Reportage auf einem Sender meines Vertrauens:

 

"Tod des Internets"

 

Experten glauben dass "das Inet, so wie wir es (noch) kennen, auf sein Ende zusteuert". 

War es bisher ein Raum der Wissen, Kultur und Unterhaltung in sich vereinigte, so wird es mehr und mehr zu einer riesigen Müllkippe, die von sinnbefreiten Medienmassen und falschen Freunden geflutet wird. So sehr, dass das Inet demnächst zu implodieren droht.

Schuld daran sind vor allem minderwertige, KI-generierte Produkte, sogenannte Slobs. Heutzutage kann jeder mit recht einfacher Software unter Vorgabe von 1 oder 2 Sätzen ganze Videos, Texte, sogar innert ein paar Sekunden ganze Bücher erstellen (lassen). Im Film nennt man diese Produkte "pseudojournalistischen Quatsch". Wir haben sie alle schon gesehen, diese kurzen Filmchen und Berichte. Manche dieser Produkte sind so gut gemacht, dass man wirklich 3 Mal hinsehen muss und ausserdem subito sein Gehirn einschalten sollte, um die Sache auf ihre Echtheit zu überprüfen. Bei manchen sieht man den Fake auf den ersten Blick, bei anderen kann man ihn tatsächlich nicht mit Sicherheit erkennen. Und irgendeinen treffsicheren Beweis, dass ein Produkt "handgemacht" oder KI-generiert ist, gibt es bisher nicht. 

Die KI bezieht ihr "Wissen" aus den riesigen Mengen an Daten, die ursprünglich von Menschen generiert wurden. Aber leider ist sie nicht "intelligent" genug, um Sprache richtig zu verstehen. Und so kann z.B. schon ein nicht richtig erkanntes Fragezeichen in einem Satz eine völlig missverständliche Aussage kreieren. 

 

 Merci, Pixabay!

Man könnte das alles natürlich mit einem Schulterzucken abtun. Einfach nicht lesen, einfach wegklicken! Was aber, wenn Menschen mithilfe solcher Fakevideos aufgewiegelt werden und wenn politisches Geschehen direkt beeinflusst wird? (Und wir wissen ja: selbst ranghöchste "Volksvertreter" scheuen sich inzwischen nicht mehr, in ganz übler Manier auf diese Möglichkeit zurückzugreifen!) Was, wenn sich einsame Menschen tatsächlich in Chatbots verlieben und in diesem Zusammenhang dann Suizid begehen?

Was - wenn...? 

Hält man sich ausserdem vor Augen, dass inzwischen die Hälfte der weltweit veröffentlichten Inet-Inhalte KI-generiert sind, Tendenz steigend, dann wird einem das Ausmass der Lage annähernd bewusst. 

Hinzu kommt, dass sich Firmen wie Google, Amazon oder Facebook das Netz praktisch untereinander aufteilen, also über eine unglaubliche Einflussnahme verfügen. Da wundert es einem auch nicht, dass kein grosses Interesse daran besteht, solche Fake-Inhalte einzudämmen. In Tests waren die Firmen erst auf grossen Druck hin bereit, Inhalte zu löschen. 

So gehen gute, handgemachte und seriöse Informationen in einer riesigen Flut an KI-generiertem Nonsens unter. Und der Zugriff der Nutzer auf vermeintliches Wissen und glaubwürdige Informationen öffnet Willkür und Manipulation im Hintergrund Tür und Tor- und spielt eine unglaubliche Macht in Hände, wo sie nicht hingehört.

So alle paar Jahre mal macht die Hypothese die Runde, dass die KI bald so intelligent sein wird wie der Mensch.

Manitou möge das zu verhindern wissen....

 

Denn das Inet kennt 

keine Grenzen.

Darin besteht 

die ganz grosse 

Gefahr.  

 

 

PS: 

Dieser Post ist unter Garantie in allen Teilen von einem Menschen recherchiert, niedergeschrieben und veröffentlicht worden! 

😁 








Mittwoch, 15. Oktober 2025

EINS.NACH.DEM.ANDERN

Einen grossen Vorteil hat es ja, wenn die letzten Ferien im Spätsommer stattgefunden haben: es ist nur eine kurze Strecke hin zu den Herbstferien! 😁 Und so geniessen wir hier gerade eine Tretmühlen-befreite Zeit, nehmen die Tage "vorab" und lassen uns davon überraschen, wozu sie gut sind.

Beim Blick in den Garten und auf seine inzwischen im Vergänglichen befindliche Schönheit

 

 

denke ich mir, dass ich eigentlich die Loggia "einwintern" könnte- also Sitzkissen und -bezüge gewaschen und den provençalisch gemusterten Vorhang, der als Sichtschutz dient, auch gleich. Draussen essen werden wir voraussichtlich eh' nicht mehr.

Apopo: unsere Queen hat mir das Rezept für Spätzli mit Linsen verraten, wir haben es nachgekocht und für sehr lecker befunden. Danke dafür! 

 

 

In den Ferien gönnen wir uns ansonsten aber mittags ein Essen auswärts- so ein bisschen was Besonderes darf man sich schon leisten, nichtwahr? 

Ganz besonders schön sind grade die Farben der Natur. In meinem Kopf kullern ein paar kleine, kreative Projekte herum; also habe ich mir einige besonders schöne und bunte Blätter und Blüten geholt, die jetzt gepresst werden.

 

 

Ausserdem erinnerte ich mich daran, wie wir in meiner Kindheit mit Begeisterung kleine Dinge aus Salzteig modelliert haben. Er ist so einfach herzustellen aus Zutaten, die immer vorhanden sind; er lässt sich wunderbar verarbeiten, im Ofen backen oder an der Luft trocknen und bemalen. Eine hübsche winterliche Girlande schwebt mir vor, und so habe ich schon mal kleine Herzen gebacken. Die härten jetzt noch ganz aus und warten auf ihre weitere Verwendung.

 

 

Ebenfalls zum Trocknen in einer langen Reihe aufgehängt habe ich die Blütenköpfe von Fetthenne. Ich würde sie gerne für ein winterliches Gesteck verwenden; mal sehn, wie sie trocken wirken werden. Ich stelle sie mir, zu kleinen Büscheln gebunden und mit gaaaanz wenig Glitter besprüht, sehr appart vor!

 

 

Tja, und sonst so? Ich fuhrwerke im Stall rum, ich lese, ich schreibe.... alles mit Musse, ohne Blick auf die Uhr. 

Ferien halt! 😁 

 


 


 

Samstag, 4. Oktober 2025

INNE.HALTEN.

Samstag. 

Nachdem wir das für diesen Tag übliche Prozedere hinter uns gebracht haben (putzen, Mittagessen in der Seniorenresidenz, einkaufen), sitze ich hier und starre auf eine (noch) leere weisse Seite auf dem Monitor und den blinkenden Cursor. Draussen unter dem Arbeitszimmerfenster pustet der Mitmieter mit dem Elektro-Laubbläser seinen Geschäftsbus Schrägstrich Wohnmobil Schrägstrich Allzweckfahrzeug sauber. Wie oft ist das denn eigentlich nötig? Hat er das Auto nicht erst am Donnerstag saubergemacht? Die Jungs von der Gartenbauerei sind immer noch fleissig und karren mit dem grossen gelben Gabelstapler-Bagger-Dingens Paletten und riesige Pflanztöpfe in der Gegend rum. Und auf der Strasse fahren die Bauern geschäftig mit ihren Güllefässern hin und her; es soll heute noch richtig stürmisch werden mit ergiebigen Regenfällen, da bietet es sich natürlich an, Gülle auszufahren, damit der Regen sie dann ordentlich in den Boden einschwemmt.   

Und so emsig, wie gerade in meinem Umfeld gearbeitet wird, so unermüdlich kullern 1000 Gedanken und Eindrücke in meinem Kopf herum. Anstrengend ist das, denn eigentlich habe ich gerade nicht die Energie, mich mit allen möglichen Reflexionen zu befassen. Eigentlich bin ich einfach nur müde und ausgepowert. Ausser zu arbeiten, mich um meine felligen Freunde zu kümmern und ein paar Blogs zu lesen und zu kommentieren mache ich zur Zeit....gar nichts. Irgendwie fühle ich mich wie ein Baum im Herbstwind; ich verliere meine Dynamik so peu à peu wie der Baum seine Blätter. Aber nun, solche Phasen ereilen einem immer mal wieder im Leben, nichtwahr? Das ist nicht ungewöhnlich und auch nicht dramatisch; man muss es halt einfach annehmen und versuchen, sich da möglichst pragmatisch durchzumanövrieren. 

Da passt es doch hervorragend dass ich eben gelesen habe, dass der Oktober der "Monat des Innehaltens" sei. Ohja, gerne. Einfach mal den ganzen Sch💩** auf diesem Planeten ausblenden. Sich um Angenehmes und Entspannendes kümmern. Ganz einfache, "normale" Dinge, zum Beispiel den kleinen Birkenreisigkranz vor der Haustür neu zu dekorieren. Der wird immer mal wieder an die Jahreszeit angepasst. Gerade ziert ihn ein handgefilztes Eichhörnchen (geschenkt bekommen) mit einer rot-weiss-karierten Schleife. 

 


 

Oder zu kochen. Kochen ist etwas, von dem ich früher nie gedacht hätte, dass es mich mal wirklich begeistern könnte. Naja, meine Fähigkeiten sind begrenzt- es reicht zum Überleben! 😊 Aber abgesehen davon, dass man so Nahrung produziert, die Körper und Geist zusammen und am Leben hält, macht es einfach auch Freude, mit den saisonalen Produkten zu werkeln, den Duft zu riechen, die lebendigen Farben zu sehen und das Schmurgeln in der Pfanne zu hören. Ein Eintopf aus zartgelbem Butternut-Kürbis aus dem Garten, erdbraunen Champignons (gewachsen 100 Meter weg hier vom Haus), strahlendweissen Soissonbohnen und feurigroten Pelatti, die ein Stückchen Sommer in den Topf holen, wird es morgen. Zusammen mit Reis lecker, nahrhaft und auch eine Wohltat für die Seele! 

Also versuche ich, meine (Frei)Zeit mit Tätigkeiten zu gestalten, die beruhigen und ausgleichen. Dann noch eine Kerze anzünden oder das Räucherstövchen (ich habs heute nach der Sommerpause zum 1. Mal wieder rauchen lassen), eine gute Tasse Tee angiessen und sich ein Stückchen Marronitorte dazu gönnen. 

Dann wird das schon. 

 

(Vom Berner Oberland her zieht es übrigens gerade deutlich zu. Immer her mit dem Sturm!- ich brauch jetzt ganz dringend Regen, der gegen die Fenster pladdert, Bäume, die vom Wind durchgerüttelt werden, und (inzwischen bunt gewordene) Blätter, die durch die Luft wirbeln. Man nennt es auch: Gemütlichkeit.)