Sonntag, 11. September 2022

MOBIL(ität)

 

 

Wir alle sind auf ein gewisses Mass an Mobilität angewiesen. Wer in der Stadt oder Agglo wohnt, der kann in der Regel einen gut ausgebauten ÖV nutzen, um von A nach B zu gelangen. Wenn man allerdings auf dem Land lebt, sieht das gleich ganz anders aus.

Mein Arbeitsweg wäre eigentlich nur 9 km lang. Ich überlege mir schon sehr lange, ob ich mein kleines Rönochen verkaufen und mich per Bus fortbewegen sollte. Denn aus ökologischer Sicht ist mir mein Auto natürlich ein Dorn im Auge. Auch wenn es sehr wenig Sprit schluckt und ich ausserdem nicht über etwa 8000-9000 gefahrene Kilometer im Jahr hinauskomme. 

Aber was wäre die Alternative?

Diese Strecke mit dem Velo zu bewältigen? Definitiv nein.... Die Strasse führt durch Feld und Wald, ist unbeleuchtet und verfügt kaum über Radwege. Nachdem ich einmal live beobachten konnte, wie dort ein Velofahrer ums Haar totgefahren wurde, verschwende ich keinen Gedanken mehr daran. Ganz abgesehen davon, dass ich morgens und abend völlig nassgeschwitzt am Zielort eintreffen würde. 

Bus? Im Moment absolut unattraktiv, weil der Bus alle Jubeljahre und immer genau dann fährt, wenn ich ihn NICHT brauche. Ausserdem müsste ich zuerst eine ordentliche Strecke in die eine oder andere Richtung zu Fuss gehen, um an eine Haltestelle zu gelangen. Und das übrigens 2x morgens ganz früh, weil ich ja auch erst noch zum Stall und retour tappern müsste. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wieviel (kostbare) Zeit ich da alleine in die Bewältigung all dieser Strecken investieren müsste....

Elektroauto?

ELEKTROAUTO???? Nicht im Ernst, oder?

 

 

Seit diese Art der Fortbewegung so gehypt wird frage ich mich, warum die Geschichte nicht deutlicher in Frage gestellt wird.

Fangen wir mal bei den Akkus an. Wie ich mal gelesen habe halten die im Schnitt um die 20'000 Kilometer. Man kann sich also an 2 Fingern ausrechnen, wieviele Akkus pro Auto durchschnittlich nötig wären. Die Herstellung der Akkus ist sehr energieintensiv, und die Entsorgung ist nicht im Ansatz gelöst. Aber solange man die irgendwo in einem Entwicklungsland auf Halde schmeissen kann, braucht sich auch keiner unnötige Gedanken zu machen, nichtwahr?

Dann schaut euch mal die E-Modelle an: was hat ein Tesla z.B. mit einem nachhaltigen E-Auto zu tun? Zu gross, zu leistungsstark, viel zu teuer. Und immer, wenn ich die neuesten E-Modelle, welcher Marke auch immer, zu sehen bekomme, crashe ich haarscharf an einem hysterischen Anfall vorbei. Die meisten sind...na, ihr wisst schon: zu gross, zu leistungsstark, zu teuer. Es scheint wichtiger zu sein, sich in futuristischen Designs zu überbieten, als sich wirklich mal irgendwas zu ECHTER und UMSETZBARER Nachhaltigkeit zu überlegen.

Ausserdem: wer mal gesehen hat was abgeht, wenn sich so ein Akku im E-Auto entzündet, der möchte nicht auf so einer tickenden Zeitbombe sitzen.

Müsste ich mich tatsächlich für einen E-Flitzer entscheiden, dann wärs der Twizy von Renault. Klitzeklein, mit Platz für 2 Personen. Frech im Design, flott unterwegs. Aber: leider (noch) nicht wintertauglich (zumindest für meine Begriffe). Und mit seinen um die 10'000 Fränkli Erstehungskosten auch an der obersten Grenze.

Aber, wie gesagt: E-Mobilität ist für mich definitiv keine Alternative- aus genannten Gründen. Und woher, bitteschön, sollte in energieverknappten Zeiten der Strom denn kommen, wenn plötzlich alle E-Autos fahren sollen?

Achso.

Wir können ja noch ein paar AKW's mehr bauen und ausserdem alle Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen. (Hab letzthin gelesen, dass die ja "grünen, sauberen Strom" liefern.)

Leute!! Ver****en kann ich mich selber! 😠

Es ist manchmal zum Verzweifeln. Ganz abgesehen davon, dass man uns für blöd verkaufen möchte, scheint keiner auch nur bis an seine Nasenspitze zu denken. 

Bleibt mir also nichts anderes, als weiterhin mit meinem Rönochen durch die Gegend zu schaukeln- halt so wenig Kilometer wie möglich. 

Auch wenn man sich noch so sehr um einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck bemüht, muss man manchmal einfach gewisse Kompromisse eingehen. 

😕

 

 


 
 

20 Kommentare:

  1. Liebe Frau Hummel,
    wie so oft im Leben, muss man sich auch hier, bei diesem Thema zwischen Cholera und Pest entscheiden. Wir überlegen auch schon lange, wie wir unabhängiger von diesen ganzen Konzernen und Kartellen werden könnten, doch sind wir, wie du, auch noch auf keinen grünen Zweig gekommen. Ein SUV als E-Auto ist auch für uns die reinste Ironie!! "Wenn" ein E-Auto, dann nur ein kleiner Hüpfer und dann auch nur mit Strom vom eigenen Dach! Mal sehen, was die Zukunft noch bringt...
    Aber jetzt was erfreuliches: schau mal auf meinem Blog vorbei ;-)

    Viele liebe Grüße
    Jeanne

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    1. Manchmal macht es mich ganz irre, dass ich keine "vernünftige" Lösung finden kann. Oder zumindest eine, die für mich umsetzbar wäre. Bei allen Bemühungen um Nachhaltigkeit hat Lebenszeit für mich einen enormen Wert; ich möchte einfach nicht unverhältnismässig viel davon an oder auf dem Weg zu Haltestellen oder in -an jedem Zaunpfahl haltmachenden- Öffis verbringen...
      Ich tröste mich dann immer damit, dass sich manch andere nicht im Ansatz so viele Gedanken zum Thema machen oder schon gar nicht den Willen aufbringen wenigstens das umzusetzen, was ihnen möglich wäre!
      Hab dir soeben gemailt- freu mich!!
      Ganz herzliche Grüsse!

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  2. Oh da sagst du was. E-Auto wenn ich das schon hör, geht mir der Hut hoch. Das ist doch nicht bis zuende gedacht! Die Ausbeutung nur um an die Rohstoffe für die Akkus zu kommen, sind ja teils schlimmer als nach Öl zu bohren und dann die Haltbarkeit, joar nee einfach nee. Ebenso das aufladen, wo kommt denn der Strom her? Grün wird er noch lange nicht sein.
    Du hast ganz Recht, Öffis ausbauen und zwar massiv in allen Ecken und schon sind wir ein ganzes Stück weiter in Sachen Umweltschutz. Fahrrad als Alternative, klar wo es machbar ist, aber wie bei dir durch Feld und Wiese ohne Beleuchtung? Muss echt nicht sein.
    Reg dich nicht zu dolle auf :-) es wird halt noch dauern bis sich etwas mehr bewegt.
    Hab noch einen schönen Abend, herzliche Grüße!

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    1. Ich reg mich nicht auf (mein Blutdruck macht das gar nicht mehr mit, *gg*!), aber ich wundere mich ohne Ende, wie verpeilt man in die Zukunft plant. Ich meine: ich mit meiner durchschnittlichen Intelligenz und beschränktem technischem Verstand 😉 erkenne auf den ersten Blick, dass die E-Mobilität einfach nicht die Lösung sein kann. WARUM, frage ich dich, fällt das nicht auch genau den Menschen auf, die sich Tag für Tag mit nichts anderem beschäftigen?? Und dann soll die ganze Geschichte auch noch ab 2000irgendwas verpflichtend werden- heisst: ab dann wirds nur noch neue E-Autos geben. Halloooo??
      Weisst du: es kann jetzt einfach nicht "noch dauern, bis sich was bewegt". Ja, wie lange solls denn noch dauern? Seit den 80er-Jahren wissen wir doch schon, wo wir uns hinbewegen. (Naja. Zumindest die, die sich damit befassen und es hören WOLLEN). Ich darf erinnern: das sind jetzt gute 40 Jahre. Und was ist inzwischen passiert? Nix. Was muss denn noch alles den Bach runtergehen, frage ich dich?
      Nunja. Ich kann nur mein eigenes Verhalten ändern, und daran habe ich schon ganz dolle geschraubt. Ich tu, was ich kann.
      Liebe Grüsse!

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  3. Seelenschwester - sei gedrückt Puschi

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    1. Ach Puschi- du auch hier?? Lange nichts gehört- schön, dass du da bist!
      Drücker retour und liebe Grüsse!

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  4. "unser" elektriker hat uns mal vorgerechnet, wieviel strom-kapazität ein mehrfamilienhaus bräuchte, wenn alle - sagen wir mal 6 parteien - jeweils ein E-auto über nacht aufladen wöllten: die stromversorgung der ganzen gegend würde zusammenbrechen! die netze sind gar nicht dafür ausgelegt.
    hier schwimmen wir ja auf dem rahm was den ÖPNV angeht: viele busse, auch am weekend, die S-bahn durchs elbtal von der tschechischen grenze bis runter nach meissen mind. im halbstunden-takt, kleinere bahnstrecken die täler hoch oder als querverbindung.
    allerdings sind radwege neben den landstrassen auch fehlanzeige - nur der touristisch wichtige elbradweg wird gepampert.....
    grad in D ist das auto ja immernoch eine goldenes kalb - am regionalen grossverteiler mussten jetzt die parkplatzmarkierungen erneuert werden - die alten waren zu schmal für all die fetten SUVs, mit denen mutti zum einkaufen fährt und die kinder aus der schule holt - auf perfekt ausgebauten strassen. als ob es da nicht ein 3 liter kleinwagen auch täte.......
    und als neulich die benzinpreise kletterten: auf dem fluss dröhnten die motorboote, sightseeing-kleinflugzeuge kreisten überm nationalpark, die landstrasse durchs tal hörte sich an wie eine autobahn im ruhrgebiet - nicht zu vergessen die vielen überlauten spassmotorräder der wohlstands-vatis.
    ganz offensichtlich ist sprit noch nicht teuer genug.
    und ja - wir fahren einen bus. mit einer baustelle und kleinem einkommen ist das die einzige möglichkeit an material zu kommen - zumal wir oft baustoffe und möblierung aus 2.hand kaufen, da gibts keinen lieferservice. wege zusammenzulegen und keine leerfahrten zu machen hilft da natürlich sehr, geld zu sparen und die umwelt zu schonen.
    sei geherzt! xxxxxx

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    1. Genau so isses. Ganz abgesehen davon, dass wir ja noch nicht mal über den kleinsten Bruchteil der dafür nötigen "E-Tankstellen" verfügen. Stell dir nur mal vor, wieviel Land man wieder zubetonieren müsste, um den Bedarf an solchen Zapfstationen zu decken. Also- das visualisiere ich jetzt mal lieber nicht vor meinem geistigen Auge...😐
      Weisst du: HH fährt ja auch ein "ordentliches" Auto, einen Tuareg, um genau zu sein. Aber auch er fährt in etwa die gleiche überschaubare Distanz jährlich wie ich, und um den Hänger zu schleifen braucht man einfach einen kräftigen Motor. Wir benutzen den Hänger ja auch, um alles Mögliche andere zu transportieren ausser den Dicken (wir sind damit sogar schon umgezogen!). Deshalb: wer so ein Auto wirklich BRAUCHT und es mit Bedacht einsetzt, der soll es auch fahren dürfen. Aber ich bekomme immer zuviel, wenn ich in einem Mords-Cayenne hinter dem Steuer eine Blondine mit pinken Krallen am Lenkrad ausmache und weiss: genau die sind es, die in der Tiefgarage vom Supermarkt 2 Parkplätze belegen, weil sie ihr Schiff nicht ordentlich geparkt bekommen. Und ich würde zu gerne sehen, wie die z.B. einen Hänger rückwärts in eine Einfahrt manövrieren, *ggg*! (Übrigens: ich nehme deren "bessere Hälften" davon nicht aus. Bin sicher: die meisten von denen könnten mit dem Allrad und der Diff-Sperre nicht allzuviel anfangen....) Ich weiss, ich bin n'bisschen böse. Aber das kann ich mir oft einfach nicht verkneifen....
      Nein, der Sprit ist (für genau diese Verkehrsteilnehmer) definitiv noch nicht teuer genug. Dumm ist einfach, dass auch die, die sich wirklich bemühen und nie nur so zum Spass in der Gegen rumgurken, auch betroffen sind.....
      Drüüückerz retour!

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  5. G-Kat , U-Kat, - ja was hamwer alles hinter uns gelassen ! Das E - Auto ist eine Fehlgeburt. Noch ehe es zum Leben kam , schon wieder tot gesagt. Ja es gibt berechtigte Gründe umzusteigen aber ganz sicher nicht,
    um andere nicht weniger schädliche und unter schlimmsten Bedingungen geförderten Rohstoffe einzusetzen. Und ja, es gibt kleine Franzosen um die 6 Tausend Euro, nur nicht in Deutschland zugelassen. Wir wollen ja Porsche und BMW und wie sie alle heißen und die groß sein müssen verkaufen.
    Natürlich an eine Klientel, die sich das leisten kann. Außerdem werden diese Schiffe auch noch staatlich gefördert.( Siehe Beitrag von Beate ).
    Individualverkehr ist nur noch gut verdienenden möglich . Das war schon lange so geplant.
    Es wird noch enger.
    Ein Alter Fiat 20 Jahre alt, wenn man alles hin und her rechnet mit Verbrauch ist umweltfreundlicher als
    permanenter Neukauf !
    Wenn jeder seinen normalen Menschenverstand einsetzen würde, wäre viel gewonnen.
    Nichts destotrotz ,
    liebe Grüße und eine schöne Woche !

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    1. Sagen wir es so: E-Autos sind schlicht nicht bis zu Ende gedacht. Unter diesen Voraussetzungen dürfte man sie meiner Meinung gar nicht produzieren, denn sie sorgen im Endeffekt für mindestens genauso viele Schäden wie Benziner oder Diesler. Oder vielmehr: sie vernichten schon im Ansatz den einzigen positiven Effekt: dass sie nämlich eigentlich ohne Emissionen fahren würden.....
      Frag nicht, wo das alles noch hinführt. Manchmal bin ich einfach nur noch ziemlich ratlos.
      Liebe Grüsse!

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  6. Ich bin ja keine Prophetin, aber im nächsten Winter wird es wohl erstmalig zu einigen Stromausfällen kommen, jeder Elektriker weiß, dass es keine gute Idee ist, das Netz derart zu überlasten. Und was passiert, wenn die Leute alle - neben ihren kleinen Heizgeräten, die jetzt alle wie verrückt kaufen - auch noch ihre E-Autos oder -bikes daran anschließen? Mal abgesehen davon, dass ich nie und nimmer einen Tesla kaufen würde, weil ich diesen Typen so unsympathisch finde, könnt ich es mir auch gar nicht leisten. Das ist mal wieder ein Privileg für gut Betuchte. Und sollen wir jetzt alle unsere Diesel verschrotten? Ja, Fragen über Fragen...
    Also, ich verstehe deine Überlegungen und dein Dilemma sehr gut... die momentane Lage ist auch extrem schwierig, das muss ich auch zum Schutz der Entscheidungsträger sagen. Du kannst es ja sowieso keinem Recht machen, aber die Idee, z.B. vorhandene AKWs wieder in Betrieb zu nehmen, na ja. was ist denn die Alternative? Ich will damit nur sagen, dass es nicht leicht ist, und man auch nicht diejenigen betrafen kann, die sich einfach keine dreifache Strom- und Gasrechnung leisten können. Für mich stehen soziale Entscheidungen manchmal konträr zu umweltpolitischen, das ist leider so. Und nur, weil du oder ich es vielleicht kreativ auch mit weniger Geld wuppen können, heißt das noch lange nicht, dass es jeder kann.
    "Deine" Lösung wäre natürlich, dass das öffentliche Busnetz stärker ausgebaut wird bzw. mehr Busse eingesetzt werden. Dazu müsste man das Nutzen der Öffis aber auch attraktiv machen. das ist - zumindest in D - nach einem Versuch, leider gescheitert. Meiner Meinung nach ein Verschulden der Politik. Ich erinnere mich an Zeiten, da haben die Zugschienen abgerissen, weil die eh nicht genutzt wurden. Benzin war billig. Tja.
    Ich finde, man hätte eh keine SUWs oder sonstige Kraftprotz-Pkws bauen dürfen, das ist fast schon kriminell. Und da sitzen genau die Leute drin... okay, lassen wir das.
    Ich glaub, es ist derzeit wirklich am Besten, man fährt einfach das Auto, was man eh schon hat. Und versucht, es möglichst wenig zu nutzen, so wie du es ja auch machst!
    Herzliche Grüße, Maren

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    1. DEN finde ich auch super unsympathisch. Und nenne ihn in einer Reihe mit Bezos, Zuckerberg & Co. Wir sollten uns davor hüten, diesen Menschen immer noch mehr Macht in die Hände zu spielen- das wird sich irgendwann ganz schlimm rächen. Die haben jetzt schon so extrem ihre Finger überall mit drin, dass mir manchmal ganz schwummrig wird beim Gedanken daran.....
      Natürlich macht es keinen Sinn Dinge (egal welche), die noch funktionieren und ihren Zweck erfüllen, wegzuschmeissen. Egal ob Auto, Handy, Klamotten oder wasauchimmer. Sowieso: je älter ein Produkt ist, umso länger wird es aller Wahrscheinlichkeit nach halten. Denn früher gab es noch keine geplante Obsoleszenz, nichtwahr? (Auch so ein Wahnsinn, der wirklich nur Menschen einfallen kann!) Ich denke da an unsern alten Dyson-Staubsauger: der ist mindestens 14 Jahre alt- und läuft. Und läuft. Und läuft.....
      Dass die Situation nicht einfach ist- da gebe ich dir absolut Recht. Aber seien wir ehrlich: die Probleme kamen nicht gestern ums Eck geschossen. Seit den 80ern wissen wir, dass da was gewaltig in die falsche Richtung läuft. Damals wars der "saure Regen", die Ölkrise, das Waldsterben. Hat jemand wirklich ernsthaft was dagegen unternommen? Nein. Es war IMMER wichtiger, das Schwungrad der Wirtschaft in Betrieb zu halten, auf Biegen und Brechen. Immer noch mehr Gewinne zu generieren. Und die Globalisierung hat viel dazu beigetragen, dass wir inzwischen so sehr von allem Möglichen abhängig sind, dass in Krisen wie der gehabten (Corona) gleich alles entgleist. Wir sollten in Zukunft jedes Land für sich viel autarker werden. Das hat man in den Weltkriegen ja schon ziemlich gut hinbekommen (ich erinnere an die Anbauschlachten in der Schweiz)- und man sollte sich das als eines der ganz grossen Ziele für die Zukunft setzen.
      Ich sehe auch das Problem wie du, dass soziale und umweltpolitische Entscheidungen oft sehr schwer zu vereinbaren sind. Wir werden aber in Zukunft Lösungen finden MÜSSEN, die Hand in Hand gehen. Sollten wir das nicht schaffen, dann sehe ich tiefschwarz.....
      Ein Thema, bei dem man sich wirklich andauernd im Kreis dreht und das mich immer häufiger extrem beschäftigt....
      Herzliche Grüsse! ...und wir bleiben dran. Trotz allem. Nichtwahr?

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    2. Ja, absolut, es ist seit den 80ern spätestens schon klar, dass man was hätte machen müssen. Das Problem ist, dass die wechselnden Regierungen es immer auf die vorige schieben, so von wegen: die Vorgänger sind schuld, und uns ist es jetzt nicht mehr möglich, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Erinnert mich an verhaltensauffällige Schüler, die man trotz grottenschlechter Zensuren durch die Klassen weiterschiebt, weil jeder Lehrer froh ist, sie los zu haben... :-DDDD Das Problem löst sich nicht, aber zumindest ist es nicht mehr MEINS....

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    3. Du sagst es. Und keiner will mehr Verantwortung übernehmen. Denn dann müsste man ja Position beziehen- so richtig, meine ich. Mit allen Konsequenzen. Und nicht nur viel warme Luft produzieren. Ein Trauerspiel, wirklich.

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  7. Ich sag´s ja immer: das Beamen müsste endlich erfunden werden. Strengt euch mal an, ihr Forscher da draussen. :) Hüstel, ich möchte dann allerdings nicht die erste sein, die sich mal eben wegbeamen lässt... nur für den Fall, dass es dann doch nicht ganz so gut klappt, mit dem wieder zusammensetzen oder dass ich am Ende noch irgendwo lande, wo ich gar nicht hinwollte, z.B. mitten auf einer Verkehrskreuzung in Indien, oder im Zürcher Schlachthof, oder in Putins angezetteltem Krieg oder ... hach, ich könnte noch unendlich viele andere Orte aufzählen, wo ich niiiiie hinwill. Aber die Gedanken, wie man künftig von A nach B kommt, ohne wieder irgendwas kaputt zu machen oder jemanden auszunutzen oder Leib und Leben zu gefährden, plagen auch mich. HomeOffice ist doch schon mal eine ganz gute Lösung. Wäre doch auch eine Option für dich: Lass mal all die Patienten zu dir nach Hause kommen, so haben die das Problem, aber nicht du *kicher*. Diejenigen, die warten müssen, bis sie dran sind, können dir dann schon mal die Wäsche machen, kochen, putzen ... so müssen sie die Zeit nicht sinnlos totschlagen. Entschuldige, es fällt mir manchmal schwer ernst zu bleiben, wenn Regierungen so verzweifelt sind, dass sie AKWs als ökologisch bezeichnen, bzw. behaupten, die würden sauberen Strom produzieren. Alle schreien nach ökologischem Strom, aber wenn man dann Windräder auf dem Jura platzieren will, wird auch wieder rumgestänkert. Angeblich verschandeln sie die Landschaft und sind laut. Hmm, also in Schottland schlafen die Schafe unmittelbar unter den Windräder. Aber vermutlich hören schottische Schafe nicht so gut wie unsere Schweizer Schafe. Auch könnte man die Dächer der Häuser nutzen, um Strom zu produzieren. Statt also massig Geld in AKWs zu stecken, könnte man doch damit beginnen, das Geld dazu zu nutzen ökologischen Strom auf Hausdächern zu produzieren. Ist ja jetzt nicht so, dass wir in Island leben, wo man im Winter nur wenige Stunden Tageslicht hat. Mann, Mann, Mann, man stelle sich nur vor, wenn die Politiker sich nicht in den gierigen Klauen der Wirtschaft und Bauernverbände befänden und stattdessen endlich in die Gänge kämen, was zu bewegen. Am Ende würde davon auch die Wirtschaft profitieren, für die neue Zweige wachsen würden, wenn die alten morschen erst mal abgefallen wären. Hach, ja... I´m a dreamer. Darum schreibe ich wohl Romane *seufz*
    Mädel, lass uns weiterträumen und tun, was wir tun können. Hab einen sonnigen Tage u en liebe Gruess auch von Chefgärtner Schiefschnute
    Alex

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    1. Nein- ICH stelle mich auch nicht als Testperson zur Verfügung, sollte das Beamen tatsächlich mal Tatsache werden....! 😊
      Ehrlich? Langsam will ich so oder so gar nirgendwo mehr hin. Halte meinen Radius klein und pendle zwischen Zuhause, Stall und Spital. Letzteres ManitouseiDank nur noch ein paar Jahre. Denn auch dort wird es nur noch anstrengender, schwieriger, belastender..... Und nein: Homeoffice mit Patienten würde ich mir neverever antun! Ich würde es ausserdem gar nicht schätzen, wenn die auch noch in meinem Haushalt rumfuhrwerken täten. Denn genau das ist meine ganz und gar private Zone!
      Wer weiss: vielleicht haben die schottischen Schafe einfach nur einen Hörschaden, eben WEIL sie unter den surrenden Windrädern schlafen?? 😁 Um Windparks werden wir in Zukunft wohl nicht herumkommen- aber ich möchte ganz dringend das Problem mit den da reindonnernden und tot abstürzenden Vögeln und Fledermäusen gelöst wissen vorher.
      Was übrigens der ganzen Sache (also dem Energiesparen!) unglaublichen Vorschub leisten würde: ein Gesetz, nach dem man ab 10 Uhr abends ALLE Leuchtreklamen und jeden 2ten Strassenkandalaber abstellen muss. Das würde auch der Lichtverschmutzung abhelfen. Und grundsätzlich einfach alles mit mehr Hirn tun und die Redewendung "weniger ist mehr" beherzigen. Die ist zwar schon ein bisschen abgegriffen, aber immer noch (oder je länger je mehr!) unbedingt anwendbar....
      So. Und jetzt träume ich nicht weiter, sondern tue das, was in meiner Macht steht. Unermüdlich. Ich möchte mir nicht einmal vorwerfen müssen zu denen gehört zu haben, die einfach in der tumben Masse mitgelatscht sind.
      Liäbi Griäss! Auch an die Pfote (und den GG, unbekannterweise!)

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    2. Seltsamerweise haben wir überhaupt keine toten Vögel bei den Windparks gesehen. Haben die schottischen Vögel schon dazu gelernt? Oder sind Landvögel schlauer als Seevögel... who knows. Den einen toten Seevogel, den wir gesehen haben, lag an der Küste von St. Abbs und den hat vermutlich den Virus dahingerafft.
      Das mit der nächtlichen Beleuchtung ist mir auch schon durch den Kopf: Warum setzt man nicht zuerst da an. Seufz... vielleicht kommt`s ja noch... hoffen darf man ja.
      Hihi... ach komm, Mädel... so ein paar Patienten zu Hause... da wäre das Problem mit der Überbelegung auch gelöst *kicher*. Lustig fand ich übrigens in deinem Blog das (ität)... denn irgendwie hat sich das in meinem Kopf umgewandelt in "Ich täte". Leider bleibt es ja bei den meisten bei den Worten ich würde, ich täte... aber wirklich machen tut die Allgemeinheit dann eben doch nichts. Damit schliesse ich dich aus, denn ich weiss, du tätest nicht nur, du tust.
      Hab einen sonnien Tag trotz Schmuddelwetter.
      LiGru
      Alex

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    3. Ja? Ich kann nur hoffen, dass die Vögel wirklich lernen, die Rotoren zu umfliegen.
      Manchmal frage ich mich wirklich, warum man (also die Politik!) nicht auf die allereinfachsten, leicht umzusetzenden Ideen kommt. Dafür braucht man kein Studium, nur ein ganz kleines Bisschen gesunden Menschenverstand- oder?
      *gg*, witzig, was du im Titel dieses Posts gesehen hast- wär ich jetzt gar nicht drauf gekommen. Aber natürlich hast du völlig Recht: ich würde, wenn.....und dann kommt irgendeine fadenscheinige Ausrede, warum man dann eben doch nichts tut. Grundsätzlich eigentlich immer zurückzuführen auf die eigene Bequemlichkeit. Denn seien wir ehrlich: es macht keine grossen Umstände, sich umweltfreundlicher zu verhalten. Im Gegenteil. Hat man sich erst einmal damit auseinander- und ein paar einfache Dinge umgesetzt, dann merkt man erst, wie angenehm das Ganze sogar ist!
      Es regnet! So richtig. Gut so.
      Liebi Griäss!

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  8. Liebes Hummele, manchmal kann man es einfach gar nicht richtig machen. Wie Du schon sagst, Pest oder Cholera, ja. Wir wollten kein Auto mehr, fahren seit Jahrzehnten nicht mehr - wir sind daher in die Stadt gezogen, wo es alles in Laufnähe gibt. Doch dafür ist es hier laut und die Luft... nüja. Und ich habe kein Gärtchen. Es gibt hier zwar viel Natur in unserem Viertel, Fluss, Fähranleger, Moor, Parks ect., aber wenn das nicht wäre, wäre ich schon verzweifelt. Den E-Autos kann man nur abgewinnen, dass sie die Lungen der Stadtkinder hierzulande nicht verpesten... Doch was ist mit der Umweltbelastung in den Ländern, wo z.B. in Kinderarbeit die seltenen Erden gefördert werden, ganze Landstriche dafür vernichtet?
    Ne, so eine E-Schleuder ist auch nicht die Lösung. Da wir Jahrzehntelang König Auto und seiner Lobby alles unterordneten, haben wir nun den Salat und eine Infrastruktur auf dem Land mit Geschäften und Treffpunkten Fehlanzeige. Als Kind erlebte ich es noch anders.
    Naja, vielleicht geht die LICHTverschmutzung zumindest runter bei den Preisen, hat ja auch hier keiner auf dem Schirm, und auch diese ganze Energieprasserei fährt ein wenig runter. Doch werden sich viele bescheiden?
    Ich mache zumindest so weiter, dass ich so wenig wie nötig brauche, jawohl, das ist schön. Herzlichste Innig-Grüße von Deiner Méa

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    1. Tja, es hat eben alles 2 Seiten. In der Stadt zu leben- also, das ginge für mich gar nicht. Ich würde mich überhaupt nicht wohl fühlen. Natürlich hat die Stadt auch ihre Vorteile, gerade was die Mobilität anbelangt. Alle paar Minuten Bus oder Tram nehmen zu können, das ist schon sehr angenehm. Aber mir ist es sogar hier auf dem Land schon viel zu hektisch- in der Stadt würde ich wohl innert kürzester Zeit Amok laufen.....😁
      Die meisten Menschen, die sich E-Autos kaufen, haben wahrscheinlich keine grosse Ahnung, wo denn die Rohstoffe für die Akkus herkommen, wie sie gefördert werden und wer oder was alles darunter leidet. Man muss sich ja auch selber einlesen, denn natürlich reibt einem das keiner unter die Nase. Schon gar nicht jemand, der die Teile verkaufen will, nichtwahr?
      Wahrscheinlich werden wir uns bescheiden MÜSSEN- denn was nicht da ist, kann man auch nicht verbrauchen. Aber wie wir das ja schon kennen: der Mensch vergisst extrem schnell. Und statt die Sparmassnahmen dann gleich beizubehalten, wird man hinterher sofort wieder aus dem Vollen schöpfen. Haben wir ja bei Corona schon erlebt: kaum konnte man wieder fliegen, mussten natürlich alle SOFORT in die Ferien. Dabei würde der Planet so unglaublich davon profitieren, wenn wir einfach alles ein wenig zurückfahren würden. Man muss ja nicht gleich hin zu Null tendieren- aber es war schon unglaublich eindrücklich zu erkennen, wie schnell die Natur sich erholt, wenn mal alles (während der Lockdowns) nur ein paar Monate stillsteht. ...
      Natürlich mache auch ich weiter. Kanns mir anders gar nicht mehr vorstellen- und das Leben ist höchst angenehm so! Würden das nur viele andere auch endlich begreifen.
      Herzlichste Grüsse retour!

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