Sonntag, 24. Oktober 2021

BAUKE FRAGT

Bauke schrieb in einem Kommentar auf Méas Blog folgendes:

 

"Ich wüsste gerne mal worin der Unterschied besteht zwischen
Menschen, die Angst haben zuviel zu besitzen, und denen die Angst
haben, zu wenig zu besitzen bzw. die mit ihren Sachen, auch wenns
viele sind, glücklich leben. 

Ich grübel da oft drüber nach...

Vielleicht liest das ja auch Frau Hummel und kann dazu was schreiben."

 

Sie hat es gelesen, und ohja- sie kann was dazu schreiben! 😄

Ich versuche, mich kurz zu fassen, denn das Thema ist umfangreich und geht in alle Lebensbereiche. Aber da ich weiss, dass hier sowieso wahrscheinlich nur Menschen mitlesen, die sich für diese Themen interessieren, darfs dann auch ein wenig mehr sein...

 

Natürlich sind Begriffe wie "Minimalismus" und "Nachhaltigkeit" (die ja eigentlich untrennbar zusammengehören) inzwischen (leider!)schon total abgekaut. Sobald sich der Mainstream drum kümmert geht in der Regel die ursprüngliche Aussage eines Themas verloren. Es wird zu einem "Hype" degradiert, und dabei bleiben schlussendlich nur die Menschen, die nicht nur mitgemacht, sondern es sich zur Lebenseinstellung gemacht haben.  

Die Angst, zuwenig zu haben, findet man wohl grob unterteilt bei zwei Sorten von Menschen:

 

➽ bei denen, die wirklich am Rande der Armut leben und sich tatsächlich kaum das Lebensnotwendige leisten können

 

oder

 

➽ bei denen die meinen, ohne den Besitz einer Vielzahl von (von der Werbeindustrie als unabdingbar suggerierten) Konsumgütern nicht vor den Augen der Mitmenschen bestehen zu können. Sie definieren sich und ihr Ansehen über ihren Besitz- und genau diese (von einem latenten Mangel an Selbstbewusstsein geprägten) Einstellung wird von der Werbeindustrie (die sowohl der gezielten und bewussten als auch der indirekten und unbewussten Beeinflussung des Menschen zu meist kommerziellen Zwecken dient) natürlich schamlos befeuert. 

Diese Menschen scheinen vordergründig glücklich zu sein mit ihrem Zuviel an Konsum und Dingen- dass sie aber andauernd wieder konsumieren (müssen) spricht meiner Meinung nach eine deutliche Sprache....

 

Kommen wir zu der Spezies, die Angst hat zuviel zu besitzen

Meiner Auffassung nach ist das der falsche Ausdruck (und ich kann ja sowieso nur aus meinem eigenen Fokus argumentieren, nichtwahr?). Diese Menschen haben in der Regel nicht Angst, zuviel zu besitzen. Aber sie machen sich Gedanken dazu, wieviel Raubbau wir unserem schönen Planeten noch zumuten können und dürfen, wieviel für ein glückliches Leben überhaupt nötig ist und was denn die Essenz dessen tatsächlich ausmacht. Sie lassen sich ausserdem auch kaum manipulieren (siehe oben) und beziehen ihre Werte nicht aus dem, was sie haben, sondern aus dem, was sie sind, aus ihren sozialen Beziehungen, der Natur etc.

Minimalismus zu leben bedeutet aber nicht nur, sich von überflüssigem Materiellem zu trennen oder seinen eigenen Konsum sehr genau zu hinterfragen und zu steuern. Es kann genauso gut heissen, sich von belastenden Beziehungen und Verpflichtungen zu verabschieden. Alles, was einem schlussendlich nicht gut tut, einem zuviel Energie abverlangt oder einem sogar blockieren kann, kommt sozusagen in die höchstpersönliche Lebens-Liquidation. Das ist nicht immer einfach und bequem, aber es ist in der Regel sehr befreiend und generiert Raum und Zeit für alles, was einem wertvoll ist.

Grundsätzlich sorgt ein auf das Essentielle reduzierter Lebensstil so ganz by the way noch für einen sehr angenehmen Nebeneffekt: weil man deutlich weniger Geld braucht kann man u.U. gleich auch noch sein Arbeitspensum reduzieren. Und das ist definitiv nicht zu verachten, n'est-ce pas?  

 

Wie gesagt: ich kann nur aus meiner eigenen Perspektive argumentieren. Es wird wohl so viele verschiedene Arten von Minimalismus geben wie es Menschen gibt, die ihn leben.

Ein paar Schritte retour aber zu einem deutlichen "Weniger ist mehr" (Himmel, auch so eine abgelutschte Phrase- und doch nach wie vor substanziell!) wird eine unausweichliche Konsequenz sein, um diesen Planeten und die Menschheit vor einem düsteren Zukunftsszenario zu bewahren.....

 

Es gäbe noch so viel zu schreiben zu diesem Thema- aber ich hoffe, ich konnte deine Grübelei ein wenig aufhellen, liebe Bauke? 😉

 

Einen wunderschönen 

🍁 Herbstsonntag 🍂 

euch allen,

 

❤️lichste Hummelzgrüsse! 

 

 

 

 

  

28 Kommentare:

  1. Liebe Frau Hummel,
    Danke
    ich versuche mich später noch dazu zu melden.
    LG Bauke

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    1. Bitte gern! Nur zu, bin gespannt, was du dazu zu sagen hast!
      Liebe Grüsse!
      (PS: Ich muss eure Kommentare freigeben. Es klappt also schon- sobald ich sie sehe und freischalte! 😉)

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  2. Liebe Frau Hummel,
    Danke
    versuch mich später zu melden.
    LG Bauke

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  3. zuerst ploppte bei mir die frage auf:
    "wieso vermutet bauke ANGST hinter dem ganzen???"

    und dann finde ich, dass minimalismus zwar etwas mit nachhaltigkeit zu tun haben kann - aber es nicht immer tut!
    wenn einer ´ne riesige stadtwohnung, ein ferienhaus in den bergen, eins am meer und noch´n appartment in barcelona hat und dazwischen ständig hin&her jettet, dann ist das trotz minimalistischer einrichtung mit minimalistisch gestalteten designermöbeln noch lange nicht nachhaltig. oder jede saison neue - minimalistisch designte(? - komisches wort wenn man´s schreibt) - mode shoppen ist doch wohl eher konsumerismus :-D

    ich zum beispiel mag maximalistisches design - bin aber extremer konsumverweigerer. ich kaufe sogar meine 2.hand mode/möbel/haushaltswaren mit bedacht. aber genau wegen diesem bedacht halten die plünnen z.b. 20 jahre und länger - da sammelt sich trotz "fast nix kaufen" einiges an - und warum sollte ich wegwerfen, was noch gut ist - nur weil jemand einen zusammenhang herstellt zwischen minimalismus & nachhaltigkeit?
    antike massivholzmöbel, wie wir sie bevorzugen, haben auch eher ein maximalistisches design mit ihren warmen polierten oberflächen und sinnlichen formen - aber A)sind wir mindestens die 2.-besitzer und B)werden die dinge durchhalten und schön aussehen bis wir mal ins gras beissen........
    wandfarbe aus naturkreide und pigmenten - keine chemie, keine plaste in der farbe und verpackt in papiertüten, herstellung braucht nur wenig energie etc. - aber trotzdem kräftige sinnliche farbigkeiten - wenn man will.

    und man hat keine angst mehr, einen trend zu verpassen ;-P

    apropo angst und gefühle: was du über minimalismus im zwischenmenschlichen schreibst, kann ich nur bestätigen. ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: wer toxische beziehungen aussortiert hat, der muss gleich viel weniger kompensieren - also viel weniger konsumieren!!
    und schon lebt´s sich nachhaltiger :-D

    danke hummel für die geistesanregende lektüre!
    <3 <3 <3 xxxxxx

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    1. Bei den ersten beiden Beispielen macht sich mit Sicherheit dann und wann die Angst breit, nicht genug zu haben (also bei Armutsbetroffenen und jenen, die sich über ihren Besitz definieren).
      Wie ich schon erwähnte ist das alles aus meinem Blickwinkel beschrieben. Für mich ist Minimalismus unbedingt mit Nachhaltigkeit verbunden. Wenn man den Begriff so anwendet, wie er ursprünglich über die Kunst definiert wurde, dann ist er im Verbund mit einem Nachaltigkeitsgedanken fehl am Platze. Für mich bedeutet ein minimalisisches Leben aber eigentlich eine Reduktion auf das Wesentliche in allen Belangen. Und das setzt ein nachhaltiges Verhalten voraus bzw. geht Hand in Hand mit ihm. Ansonsten ist es wirklich nichts als eine Stilrichtung.
      Minimalismus definiere ich aber auch dadurch, dass jemand die Umwelt minimal belastet. Und da kommt ihr dann genauso ins Spiel: secondhand kaufen oder bei lokalen Handwerkern, die Dinge pflegen und lieben, sich Anschaffungen in jedem Fall genau überlegen. Auch das ist in meinen Augen minimalistisch, nachhaltig sowieso! Und es beweist sich: nicht nur derjenige, der weniger als 100 Dinge besitzt, lebt minimalistisch (diese Definition finde ich sowieso daneben....) Würde ein Hardcore-Minimalist unsere Wohnung inspizieren, dann wäre er bestimmt erschüttert, was es da noch so alles gibt- und würde uns den Titel mit Sicherheit absprechen. Ich für meinen Teil nehme ihn aber unter allen erwähnten Gesichtspunkten für uns in Anspruch. Oder warte, ich kann es auch so nennen: wir sind "Essenz-ialisten" 😊. Umgeben uns also mit dem, was die Essenz eines schönen Lebens definiert: Ausgesuchte und/oder geerbte Dinge von ideellem und handwerklichem Wert, angenehme Menschen, mit denen wir uns austauschen können und die uns und wir sie verstehen, fellige Freunde, die ein Leben sowieso schöner machen. Und ja, das alles sorgt ausserdem dafür, dass man niiiiieeee mehr einem Trend hinterherrennen muss......
      War schön, darüber diskutiert zu haben! 😄 Ist doch grossartig, wenn ein Stil zu leben so viele Façetten zulässt und doch immer noch das bleibt, was es soll....
      Dicken Drücker und herzlichste Grüsse!

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  4. was sage ich nachdem ichs las...gut gebrüllt Löwe, ich spürte in jedem Satz der so gut formuliert beschreibt was sein sollte, oft /leider/NOCH -NICHT ist und wie damit umgegangen wird was oftmals ein heilloses Durcheinander und Chaos nicht alles was man will zu haben - bei manch hemmungslos Konsumierenden auslöst. Das Mäntelchen der Achtsamkeit und Enthalsamkeit tragen sie jedenfalls nicht.
    Tatsächlich gibt es zu diesem Thema unglaublich viel zu schreiben und noch hinzu-zufügen aber wie kriege ich immer gesagt: ? ( ) Angel - schreib nicht so lange Episoden und Texte, die liest eh keiner...
    nun denn - ich lese sie danach und wenn ich sie gut getroffen finde, dann stehen sie auch auf dem PAPIER: egal was einer dazu sagt.
    ...herzlichst angel

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    1. Danke, Angel!
      Naja, ich merke das ja selber: wenn ein Post zu lange ist, dann überfliegt man ihn oft nur noch. Deshalb versuche ich immer, mich einigermassen kurz zu halten. Aber über dieses Thema könnte ich ellenlange Texte schreiben- es gibt dazu so viel zu sagen! Und ausserdem muss ja keiner lesen, wenns ihm zu viel wird! 😊
      Hab einen schönen Sonntag, liebe Grüsse!

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  5. Ja, das ist immer wieder ein super spannendes Thema. Ich glaub, für mich gilt weder das eine noch das andere. Ich denke, ich bin schon irgendwie materiell, konsumiere auch (gerne), muss mich manchmal wirklich bremsen (ich weiß aber andererseits, dass "zu viel" eben auch Auslegungssache ist, ich erlebe auch z.B. Menschen (darunter einige Bloggerinnen), die von sich selbst sagen, dass sie nachhaltig konsumieren und leben - und dann haben sie ständig so viel Neues, dass ich denke, na ja... Auslegungssache halt! ;-)
    Andererseits trenne ich mich wirklich schnell und schmerzlos, v.a. von Situationen, Menschen und eben auch Dingen, die mir "nicht gut tun", weil sie belasten. "Energievampire" meide ich wie die Pest, wenn ich's kann, da bin ich auch kompromisslos. Ich glaube es ist mir generell wichtig, mit "leichtem Gepäck" - in jeder Hinsicht - durchs Leben zu gehen und mich nicht zu beschweren. Ich würde niemals mehr - auch nicht für viel Geld (wenn ich's denn hätte! ;-D) in eine größere Wohnung ziehen wollen. Wenn ich manchmal in den amerikanischen Wohnsendungen diese Dimensionen der Häuser anschaue, und dann ziehen da zwei Leute mit drei Autos ein, wird's mir richtig schlecht. Mich würde das unfrei machen, aber auch das ist eben für jeden ganz unterschiedlich. Belastend ist für mich aber auch mittlerweile, mich zu viel mit irgendwelchen Problemchen und Wehwehchen zu beschäftigen (und ich rede natürlich nicht von wirklich schlimmen Problemen und Krankheiten) und möglicherweise auch noch stundenlang darüber zu reden. Deshalb bin ich auch nicht so der Fan von Therapien. Auch eine Art Minimalismus :-)
    Wie gesagt, ich denke, das entscheidet jeder für sich individuell. Auch, was "zu viel" oder "zu wenig" ist. Gute Frage und toller Beitrag dazu! Danke <3
    Herzliche Grüße und Dir auch noch einen schönen Herbstsonntag! Maren

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    1. Natürlich ist es immer eine Frage der Auslegung, und das sieht auch jeder sehr individuell. Das soll auch so sein- ich möchte auch nicht meinen ganzen Besitz in einem Rucksack unterbringen können. Dafür liebe ich schöne (gerne handgemachte!) Dinge viel zu sehr. Und meine Erbstücke, die z.B. meine Wohnung möblieren. Trotzdem möchte ich irgendwann ganz klein wohnen und mich auf das Nötigste reduzieren können. Weil es einfach unglaublich erleichternd ist und tatsächlich für ganz viel Freiheit sorgt.
      Genau, diese Bloggerinnen, die sich einen nachhaltigen Anstrich geben wollen, dabei aber andauernd Neugekauftes vorstellen....das ist für mich total unglaubwürdig. Aber da trennt sich die Spreu vom Weizen sehr schnell und offensichtlich.
      Ich bin ja nicht so radikal, dass ich ein minimalistisches und/oder nachhaltiges Leben über genau diese oder jene Voraussetzung definiere. Das Leben soll bunt und vielfältig bleiben! Deshalb gestehe ich auch jedem eine ganz persönliche Auslegung zu. Aber eine bewusste Zurückhaltung in Sachen Konsum setze ich schon voraus, ebenso wie eine gedankliche Auseinandersetzung damit, was er ausserdem bewirkt.
      Naja, vielleicht werden wir schon bald dazu gezwungen. Denn immer so weitergehen wie zur Zeit kann und wird es nicht. Nur zu deutlich wurde uns beim ersten Lockdown vor Augen geführt was passiert, wenn der Handel ins Stocken gerät- und wie hysterisch die Menschen schon geworden sind, obwohl praktisch alles noch verfügbar war.....
      Einen fröhlichen Sonntag dir, herzliche Grüsse!

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  6. Auf das Göttlichste "genailt", wie meine Kiddis sagen. Dem Nagel perfekt auf den Kopf getroffen, hach...
    Liebes Hummele, tut richtig gut, hier zu lesen.
    Kann mich nur absolut anschließen. Auch Maren von FARBWUNDER, Energievampire, das ist wundervoll beschrieben! Und all diese Sachen sind doch letztlich meist (nicht alle, aber meist) Stellevertreter für echtes Leben. Die TUN nur so... hihi
    Eine Balance zwischen den Polen Ballast und Leere ist gefragt. Der Bereich in der Mitte. Und da wir in einer Welt aufwuchsen, in der man sich oft über falsche Werte definierte, nun, da ist es an uns, auch IN uns zu auszumisten - nämlich falsche Bewertungen wie, "wer viel hat, ist wer...", oder, dass man sich an Dingen festhalten kann... Kann man nicht, es sei denn an Goldbarren vielleicht??? Höhö
    Ach, ein herrliches Thema. Wert, viel darüber nachzudenken.
    Liebes Hummele, ich drüüüück Dich, hab es fein und unbelastet, Deine Méa

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    1. Das freut mich, Méa, merci!
      Genau, die Balance ist wichtig. Extreme nach beiden Seiten sind wahrscheinlich nicht gut. Wobei ich extreme Minimalisten immer noch besser finde als Menschen im Konsumrausch- vor allem, wenn der Konsum stattfindet, um damit irgendein Defizit zu überdecken. Schlussendlich muss aber jeder für sich selber entscheiden. Trotzdem macht es mich manchmal beinahe verrückt wenn ich sehe, dass manche ohne Rücksicht auf Verluste und die begrenzten Ressourcen kaufen, kaufen, kaufen- nur um das Zeug bei nächster Gelegenheit wieder zu entsorgen und sich Neues zu holen....
      Ja, ein Neverending-Thema. Und eines, das wohl immer noch mehr an Brisanz gewinnen wird. Wir werden sehen!
      Einen gemütlichen Abend dir, ganz herzliche Grüsse und Drüüüückers!

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  7. Und hierfür "Diese Menschen scheinen vordergründig glücklich zu sein mit ihrem Zuviel an Konsum und Dingen- dass sie aber andauernd wieder konsumieren (müssen) spricht meiner Meinung nach eine deutliche Sprache...." verleihe ich Dir. liebes Hummele, den goldenen Preis. Jawollja...

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  8. ok,da stand sonst immer „muss freigeschaltet werden“,
    jetzt war zu lesen „wir veröffentlicht“ und dann konnte
    ich den kommentar auch immer sofort sehen,
    aber mein handy ist auch uralt ...
    und manches funktioniert
    nicht mehr so gut,daher dachte ich.
    vllt ist meine frage falsch rüber gekommen.

    ich bin da ganz bei der bahnwärterin und dem text den sie
    hier geschrieben hat.
    also:
    minimalistisch habe ich wohl schon immer gelebt.
    das habe ich von zuhause so gelernt und für mich für gut
    befunden und übernommen.
    qualität kaufen und pflegen,reparieren und nur neu anschaffen,
    wenn nötig.
    natürlich und bio kaufen und unterstützen,auch in den
    eigenen vier wänden baustoffe,farbe,garten etc. wo immer möglich.
    shopping und „konsummüll“ war mir schon immer ein graus
    und mir liegen das wohlergehen von tieren und natur und
    umwelt mehr am herzen,als mir oft gut tut.
    auch zwischenmenschlich ist es bei mir sehr minimalistisch.
    wurde schon früher oft wegen meiner einstellung
    belächelt,aber damit konnte und kann ich gut leben!
    ich bin da immer ganz auch auf deiner linie frau hummel !!!
    meine frage ging eher ins psychologische.
    warum können sich manche menschen leichter von etwas
    trennen als andere,was unterscheidet die menschen dabei im
    inneren.
    verlustangst oder eben das gefühl von zuviel erdrückt zu
    werden ?
    und was im leben eines menschen führt zu solchem
    jeweiligen verhalten.
    ich habe schon länger den eindruck,daß man schon als seltsam
    angesehen wird,wenn man sich nicht jedes jahr aufs neue
    dran macht alles zu sichten und sich von „überflüssigen“
    dingen zu trennen.
    die einem dann wohlmöglich irgendwann fehlen,weil man sie wieder
    gebrauchen könnte
    und da komme ich zum dritten teil meiner frage,
    die ich bei mea gestellt hatte.
    wie sieht es in den menschen aus,die viele dinge haben und damit
    /ohne ständig was neu anzuschaffen/
    glücklich und zufrieden sind.
    ich trennen mich nur schwer von dingen,die ich z.b. von den oma‘s
    und aus dem elternhaus übernommen habe und von dingen die ich
    in meinem leben selbst angeschafft habe.
    es macht mir immer wieder freude zu wissen,daß sie da sind und
    ich sie jederzeit hervor holen kann,auch wenn ich sie aktuell nicht
    benutze.das ist doch auch nachhaltig,dann kann man auf den
    vorhandenen bestand bei bedarf zurück greifen.
    ja zu den themen minimalismus,nachhaltihkeit,konsum
    /den konsumieren müssen wir ja alle etwas/
    gäbe es noch unendlich viel zu sagen.
    ich finde es auch oft schwierig das alles in
    blogkommentaren so rüberzubringen,daß es auch
    richtig verstanden wird.
    ein interessanter austausch ist und bleibt es
    aber in jedem fall.
    eine guten sonntag noch und grüsse an dich
    frau hummel und an alle die sich hier grad
    beteiligen.

    liebe grüsse von bauke.🙂

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    1. Ich habe plötzlich Unmengen von Spam-Kommis bekommen, die ich anfänglich in mühevoller Arbeit alle von Hand gelöscht habe. Das wurde mir zu blöd, und so habe ich die Moderationsfunktion aufgeschaltet. Jetzt bleiben diese unsäglichen Kommentare dort hängen, und ich kann sie ganz einfach weglöschen. Viel praktischer!
      Mit Sicherheit gibt es psychologische Gründe, sich immer wieder Neues anzuschaffen oder sich mit Unmengen an Dingen zu umgeben: aus Langeweile, um eine Leere in sich zu überdecken, zum Trost, um den eigenen Selbstwert zu pushen....die Liste ist lang. Und es macht ja auch keinen Sinn, sich krampfhaft von allem zu trennen. Wenn man gewisse Dinge einfach mag, sie einem an jemanden erinnern, wenn es Erbstücke sind oder selbstgemacht, dann ist es doch legitim, sie zu behalten! Und ich befürworte es definitiv keinesfalls, gute, funktionstüchtige Dinge in den Müll zu schmeissen! Man kann, wenn man sich wirklich davon trennen will, immer jemanden finden, der sich drüber freut. Das ist manchmal mit ein wenig Aufwand verbunden, aber meistens klappt das. Und versteh mich nicht falsch: ich verurteile Menschen nicht, die vieles besitzen. Ich verurteile nur sinn- und verstandsbefreite Konsumräusche. Das Kaufen um des Kaufens willen. Soll jeder glücklich sein mit seinen angesammelten Sachen- ich für mich brauche einfach eine gewisse optische Ruhe um mich herum und das gute Gefühl zu wissen, dass in den Schränken und Kommode wenig Zeug ist. Das war schon immer so, seitdem ich in eigenen Wohnungen lebe hatte ich immer wenige Sachen im Vergleich zu andern.
      Deshalb finde ich auch, dass du dich keinesfalls beinahe entschuldigen musst, weil du so lebst und eher viel besitzt. Wenn dir die Dinge Freude machen und dich z.B. an deine Oma erinnern, dann ist das doch schön! So werden auch keine Ressourcen verschleudert oder sinnlos Müll produziert! 👍
      Fazit: was für mich richtig ist, muss für jemanden anderen noch lange nicht stimmen! Und das ist gut so. Aber du siehst, wie interessant es ist, alleine schon darüber zu "diskutieren"! Ein wertvoller Austausch, in kultiviertem Tonfall, so wie es sein soll. Schön!
      Einen gemütlichen Abend dir, herzliche Grüsse!

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  9. Einfach Klasse beschrieben Frau Hummel. Passt wie Faust auf Auge.
    Hab hier immer noch zuviel obwohl schon vieles weg. Diese weniger ist einfach leichter. Man hat mehr Zeit für sich.
    Vor wenigen Wochen hatte ich meine ganzen Patchworstoffe bis auf 4 Stück weggeben, die Nähgrundausstattung neu sortiert und es ist um sovieles leichter. Meine Zeitschriften also 2bis 3 Sorten die liebe ich und die sind ein Stapel da steht ein Windlicht aus Glas drauf.

    Konsum macht nicht glücklich. Du hast es ja bereits geschrieben und wenn mir nicht bald jemand dieses 24 Teilige Kaffee und Essgeschirr abnimmt dann weiß ich auch nicht selbst am Straßenrand blieb es stehen und es war mal sehr teuer und ist eine teure Marke. Die Rettung wäre ein Polterabend.

    Hier wird ganz deutlich, dass Konsum mal überhaupt keinen Wert mehr haben kann.

    Und jeder muss für sich den passenden Weg finden.

    LG
    Ursula

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    1. Merci, Ursula!
      Manchmal bekomme ich das Gefühl dass sich manche beinahe unter Druck gesetzt fühlen auszumisten, wenn sie Posts wie meinen lesen. Das soll aber nicht das Ziel sein! Ich lasse jedem gerne seine Art zu leben, möchte nur Gedankenanstösse liefern, vielleicht den eigenen Konsum ein wenig runterzuschrauben und mehr Überlegungen dazu anzustellen.
      Wenn es jemandem aber ein Anliegen ist, sich von Zeug zu befreien, dann kann ich nachvollziehen, wie erleichternd das sein kann. Und freue mich für denjenigen, wenn er es peu à peu schafft.
      Hast du es mit deinem Service schon mal in einem Brockenhaus versucht? Wär doch schade, es zu zerdeppern- da gibt es bestimmt jemanden, der Spass dran hat. Am Flohmi diesen Sommer hat ein ganz junges Mädchen bei mir ein uraltes Kaffeeservice gekauft und sich riesig drüber gefreut!
      Bis bald, herzliche Grüsse!

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  10. Moin Hummelchen :-)
    hast du gut geschrieben, so würd ich das auch erklären.
    Jeder der bewußt leben möchte muss sein Wohlfühlmaß finden, eine Formel gibt es dafür nicht.
    Und diese Blogger die ständig neues Zeug vorstellen, sich aber Minimalist oder Nachhaltig auf die Fahne geschrieben haben, naja ich sag da jetzt mal. nix weiter *rollt Augen*
    Ist wie mit der Werbung, alles ist plötzlich Nachhaltig und/oder minimalistisch und viele denken „toll ich tu was für den Planeten“ und tut aber nix anderes als vorher, nämlich blind hinterher rennen und wild drauf los konsumieren.
    Ach ja, bei dem Thema kann man echt viel schreiben :-)
    Hab noch einen schönen Abend, liebe Grüße!

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    1. Genau, das muss jeder selber merken, was für ihn richtig ist. Trotzdem: Wirklich nachhaltig(er) zu leben bedeutet auch, sich immer und immer wieder mit der Materie zu befassen. Und sich andauernd neu zu informieren, denn man kann lange nicht alles glauben, was einem so weisgemacht werden möchte (ich sage nur: Greenwashing!) Und bei allem guten Willen kommt man nicht drumrum, immer wieder auch Kompromisse einzugehen. Weil man schlicht nicht alles so hinbekommt, wie man sich das wünscht. Da spielen einfach zu viele Faktoren mit, die man nicht beeinflussen kann. Und weil man sonst ganz kirre wird deshalb!
      Aber wer sich wirklich bemüht und wegkommt vom sinnlosen Konsumieren, der tut viel für unseren Planeten. Und für sich selber ausserdem auch gleich. 😊
      Herzliche Grüsse retour!

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  11. Das musst ich mehrmals lesen und werde es noch mal, wenn die Gedanken wieder freier sind.
    Sehr wertvolle Gedanken.
    Werde trotzdem den Gedanken nicht los, wenn ich die einleitenden Zeilen lese, also den Kommentar, auf den du antwortest : Drückt da nicht massives schlechtes Gewissen durch ?!
    Das Wort minimalistisch könnte ja erst einmal wertfrei sein. Ist es aber nicht, da es oft mit reduzieren, verzichten in Verbindung gebracht wird . In Gänze gebe ich da der Bahnwärterin recht. Verschwenderische Opulenz hat noch lange nichts mit Verantwortungslosigkeit zu tun. Kommt immer auf das Wie an.
    Man könnte vieles minimieren, auf ein Tisch , ein Stuhl, ein Bett, ein Schrank, ein Dach.
    Man könnte aber auch auf einer Holzkiste sitzen , seinen Becher mit köstlichem Wasser auf einen Stamm setzen,
    sich ein Lager aus Moos und Stroh bereiten und die Jacke an einen Ast hängen....
    Ach ja, jetzt lese ich deinen Text noch einmal. Wirklich sehr bemerkenswert !!!
    Herzlichst, Angela

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    1. Vielen Dank, Angela!
      Eines steht für mich fest: Minimalismus ist für mich (persönlich!) nie mit Verzicht verbunden. Es ist ja keine totale Abstinenz, sondern vielmehr ein Fokussieren auf das, was man wirklich braucht, auf das, was einem wirklich etwas wert ist. Das können auch Sachen sein, die nicht im Wortsinn lebensnotwendig sind; aber es können Dinge sein, an denen Erinnerungen hängen, die man mit Schönem im Leben verbindet. Auch bei uns gibt es deutlich mehr in der Wohnung als Tisch, Stuhl und Bett! 😉 Mein Minimalismus steht aber für die Tatsache, dass ich nichts mehr kaufe, was nicht nötig ist. Und WENN ich was kaufe, dann soll es meine Ansprüche bezüglich Qualität, Herkunft und natürlich der höchstmöglichen ökologischen Unbedenklichkeit erfüllen. Würden mehr Menschen sich Gedanken dazu machen, WAS sie kaufen und WIEVIEL davon und WARUM ausserdem- es gäbe wohl viel, viel weniger Ressourcenverschwendung und Wohlstandsmüll.....
      Liebe Grüsse!

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  12. Servus, liebe Andrea-Hummel,
    ich finde, du hast es wunderbar auf den Punkt gebracht. Bei denen, die den Eindruck oder die Angst haben, zu wenig zu besitzen, fällt mir noch eine ganz besondere Menschenkategorie ein (weil ich einige davon kenne) - das sind Menschen, die durch Krieg oder Flucht alles verloren haben, alles zurücklassen mussten, und nun, sobald endlich Geld da ist, einen Ausgleich zu schaffen versuchen. Da wird Besitz gehortet, teilweise bis zum Messietum, teilweise nur das Beste vom Besten (bzw. das Teuerste) gegönnt, weil es endlich geht oder weil man es sich selbst und dem Rest der Welt beweisen muss, dass man sich etwas aufbauen kann. Möglicherweise war die Generation vor uns durch den WK II auch deshalb so empfänglich für die ersten durch große Werbung angepriesenen Produkte, weil sie endlich auch mal "etwas besitzen, etwas vom Leben haben" wollte. Und die Folgegenerationen haben einfach damit weitergemacht, teilweise im noch größeren Stil...
    Sonnige Oktobergrüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2021/10/oktoberfreuden-oktoberfarben.html

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    1. Achja! Die Sorte hab ich ganz vergessen.
      Und damit man sich das Beste vom Besten auch "leisten" kann nimmt man dann gerne Kredite auf. Es wird einem heute ja so leicht gemacht: "Heute kaufen, in 2 Jahren bezahlen!" war mal ein Werbeslogan eines Elektronik-Supermarktes hier. Ohne Worte......
      Wenn ich mich allerdings an meine Oma und meine Grossmutti erinnere, die ja beide 2 Weltkriege mitgemacht haben, dann fällt mir auf, wie bescheiden die beiden gelebt haben und wie sorgsam sie mit allem umgegangen sind. Das war eben auch ein Effekt, der sich durch die Not damals ergab: das, was man hatte, wurde wertgeschätzt. Es gab schlicht nicht alles in jeder Menge, zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort. Also ging man sehr sorgsam mit seinen Sachen um und reparierte sie bei Bedarf auch. So konnte man die Dinge über Jahrzehnte benutzen.
      Ich fürchte, wir sind nicht mehr so weit von dem Punkt entfernt, an dem auch wir uns einschränken müssen, allerdings aus anderen Gründen. Irgendwann wird der Planet nicht mehr so viel hergeben, wie wir alleine zum Überleben brauchen. Einen winzigkleinen Vorgeschmack haben wir ja beim ersten Lockdown bekommen. Kannst du dich erinnern, wie gross die Panik damals war? Ich fürchte, es wird noch schlimmer kommen. Viel schlimmer. Mag sein, dass wir das nicht mehr erleben. Aber unsere Nachkommen bestimmt....
      Herzliche Grüsse!

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    2. Ja, davon geh ich auch aus, dass Einschränkungen auf uns zukommen. Ich sag mal: Je früher, desto besser. Meiner Meinung nach erleben wir das jedenfalls sehrwohl noch. Und ich glaube, wir werden damit auch umgehen können - aber es wird einige geben, die damit ganz und gar nicht klar kommen. Für die ist es schon zu viel, Ihre Kunststoffflaschen zum Altplastik zu werfen oder wenigstens einmal pro Woche auf Fleisch zu verzichten. Ich hab jedenfalls vor, mein bald kommendes Enkelkind ein bisserl auf "Survival" zu trainieren (welche Wildkräuter kann man essen, was kann man spielen, wenn man keinen Strom hat etc ;-))
      Ich wollte dir übrigens per Mail schreiben, dass ich den Avaaz-Aufruf eh auch bekommen und an ganz viele weitergeleitet habe (ich kriege ALLES von Avaaz, SumOfUs, Greenpeace, Rettet den Regenwald, WWF, Aufsteh'n, Global 2000...) - leider hat es nicht geklappt, auf deine mail zu antworten, kam mit unzustellbar zurück..., warum auch immer...
      Alles Liebe,
      Traude
      https://rostrose.blogspot.com/2021/10/italien-reisebericht-toskana-ankommen.html

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  13. Mit deinem Post hast du wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen liebes Hummelchen, Hut ab!
    Wie du weißt liebe ich schöne Dinge um mich herum, allerdings stelle ich mit jedem Jahr in dem ich älter werde fest, das ich mit weniger glücklicher und viel leichter durchs Leben gehe. Das hat auch etwas mit Loslassen zu tun., das kannn etwas Befreiendes haben.
    Ich denke, alles hat seine Zeit und jeder sollte sein Wohlfühlmaß finden.
    Mir kommt da eine Idee für einen Post ... DU hast mich mit deinen Worten wieder einmal inspiriert ; )
    Fühl dich fest umärmelt liebes Hummelchen, und hab ein fantastisches "einfaches" Herbstwochenende, xox, dein Meisje

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    1. Merci, Meisje! 😊
      Nunja, es ist ja nicht so, dass ich schöne Dinge NICHT lieben würde- en contraire! Aber ich habe unsern Haushalt auf diejenigen reduziert, die mir wirklich was bedeuten, an denen eine Erinnerung hängt etc. Woran ich einfach nicht vorbeikomme: schöne, handgemachte Keramik. Ohlàlà...da muss ich mich am Riemen reissen! Aber wenn ich mir denn mal ein Stück kaufe, dann wandert dafür ein anderes in die Flohmikiste im Keller!
      Wenn ich mich an all meine Wohnungen erinnere in den letzten beinahe 40 Jahren, dann war in allen dingetechnisch nicht viel los. Aber das Bedürfnis nach weniger- und da gebe ich dir Recht!- wurde mit den fortschreitenden Lebensjahren grösser. Und ja, es hat definitiv etwas mit "Befreiung" zu tun. Von allem Überflüssigen und Belastenden nämlich. Ein ausgepsrochen gutes Gefühl!
      Auch dir ein wunderschönes WE, ganz liebe Grüsse!

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