Mittwoch, 15. März 2017

AB.SEH.BAR

Wir sitzen also vorgestern Abend gemütlich zusammen. Ich hatte meine Reiterlein zu einem kleinen Imbiss geladen, die fröhliche Runde löffelt ziemlich begeistert meine Gemüsepfanne mit Cocosmilch und Erdnussbutter, schlürft ein Weinchen dazu und tut sich als süssen Abschluss an einer Mascarpone-Quarkcrème mit Apfel-Zimt-Schicht und Cantuccibröseln gütlich.
Es wird viel gequasselt und gelacht, und irgendwann kommen wir darauf dass es nun auch nicht mehr lange dauert, bis meine schweren Jungs in den Jura fahren.
Beiläufig erwähne ich, dass wir sie in 6 Jahren wohl im Herbst nicht mehr zurückholen werden, denn Harry ist dann 24 und JohnBoy 23 Jahre alt. Der richtige Zeitpunkt also, um sie für immer auf die Seniorenweide zu entlassen, damit sie ihre letzten Jährchen noch in grösstmöglicher Freiheit und in Gesellschaft vieler anderer "angegrauter" Pferdewesen verbringen dürfen.  

Meine Reiterlein (das Treueste reitet nun schon 15 Jahre bei mir, die andern auch schon recht lange Zeit) verstummen für einen Moment perplex. Und auch für mich ist dieser Gedanke beinahe ein wenig schockierend. Einerseits, weil ich mir ein Leben ohne die Jungs irgendwie nicht so recht ausmalen kann. Die Vorstellung, nach "dieser" Fahrt in den Jura nach hause zu kommen, im leeren Stall zu stehen und zu WISSEN, dass sie hier NIE MEHR sein werden, der treibt mir schon jetzt beim Schreiben dieser Zeilen die Tränen in die Augen und ist ziemlich unerträglich. Denn ich weiss, dass ich dann bestimmt auch kein "neues" eigenes Pferd mehr in mein Leben lassen werde(n kann). Nicht mit meinen gesundheitlichen Beschwerden, die mit den Jahren keineswegs besser werden.

Aber auch die Erkenntnis, dass ich nun in einem Alter bin, in dem sich gewisse Dinge als absehbar und damit als endlich heraus-kristallisieren, die ist schon bestürzend. Lebensumstände- und inhalte, die einfach "normal" sind, mit denen man jahraus, jahrein gelebt hat, die das Leben bestimmt und geformt, bereichert und mit Freude erfüllt haben, neigen sich nun peu à peu einschneidenden Veränderungen zu. In den verschiedensten Bereichen.

Gerade eben ist ein ehemaliger Schulkollege von mir gestorben. Mitten aus dem Leben gerissen, in einem Alter, in dem noch keiner freiwillig abtreten will. Und er war nicht der erste aus unseren Reihen. Die Zeit hat schon einige Lücken gerissen.....

Das macht mich mitunter sehr nachdenklich.

Und es bestärkt mich umso mehr in meinem Willen, meine Tage nicht einfach nur zu VERleben, sondern sie mit allen Sinnen zu ERleben.
Mir immer wieder bewusst zu machen, dass es für keinen von uns irgendwo ein "Reserveleben" auf Vorrat gibt. Das Leben wartet nicht.  Unser "Zeitguthaben" schmilzt mit jedem Tag kontinuierlich dahin. Wie ein Schneemann an der Sonne. Tropf. Tropf. Tropf. 

Unwiederbringbar. 


Es liegt an einem selber, die eigene Einstellung und das eigene Verhalten zu ändern. 
Mehr zu leben, weniger zu müssen.
Mein persönliches Dasein hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Das Reduzieren auf das Nötige, das Fokussieren auf das wirklich Wertvolle hat meinem Leben eine unglaubliche Intensivierung der Lebensqualität beschert. 
Und ich weiss, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Bevor sich jetzt jemand Sorgen macht: Nein, ich durchschreite keineswegs ein menopausales Lebenskrisen-Jammertal! ;oD Mir geht es bestens, ich bin sehr optimistisch und lebensfroh!

Doch das Leben hebt immer mal wieder das Fingerchen. 
"Pass auf!" flüstert es, "sieh hin! Lass deine Zeit nicht wie Sand durch deine Finger rinnen. Jede Minute ist eine Chance; nimm sie wahr!" 

Ich folge sehr bewusst diesem Rat. Immer, aber ganz besonders jetzt- schliesslich hab ich diese Woche Ferien! Wann, wenn nicht in diesen Tagen, gibt es Musse im Überfluss, um sich den schönen und angenehmen Seiten des Lebens zu widmen? ;oD

Frohen Frühling, meine Lieben, ganz herzliche Grüsse!





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35 Kommentare:

  1. Hummelchen, Liebes, du bist eine ganz Große! Ja!
    Damit meine ich keinesfalls cm Größe, sondern deine Haltung.
    Ich selbst hatte beim Lesen Tränchen in den Augen, es hat mich sehr berührt.
    Man überfliegt schnell die Hunderten und Tausenden Zeilen, wo „alles gut und wunderbar läuft und so ist, wie es sein soll“, aber das lese ich nur einmal und komme nicht wieder dorthin.
    Das Leben ist zu wertvoll und jede Frau (jede Bloggerin) ist zu wertvoll und zu individuell, um nur an der Oberfläche zu bleiben. Ich meine, niemand soll sein Seelenleben offenbaren, aber ein wenig Tiefe…
    Deshalb ist dieser Post von dir ist Seelennahrung!
    Und was ich noch so großartig finde, du bist so authentisch.
    Denn zu sagen, es ist nicht alles gut und Manches wird auch nicht besser und hier und da fehlt auch Etwas… da muss man Mut haben!
    Und du bist authentisch und deshalb eine ganz Große, liebes Hummelchen :))
    Hab ganz viel Kraft, du Liebe, deine Grażyna

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    1. Danke, Grazyna! Vielen lieben Dank für deine warmen Zeilen!
      Mein Leben meint es gut mit mir. Wirklich. Es lief oft nicht alles rund, und manchmal hat es mir ganz arg ein Bein gestellt, und ich bin voll der Länge nach hingeknallt. Aber es hat mir immer wieder Möglichkeiten aufgezeigt, meine Spur wiederzufinden. Alleine das macht, dass ich mich privilegiert fühle! Und ich teile auch gerne das Schöne und Angenehme mit euch, meine Freude und meine Inspiration. Aber genauso wie all das Positive gehören auch die Dinge in mein Leben, die Grund zum Nachdenken geben. Und ich finde einfach, das gehört erwähnt! Kein Leben ist von A-Z wundervoll und gibt Anlass zu ununterbrochenem Hochgefühl. Und ich bin der Meinung, dass gerade auch das etwas "Widerspenstigere" in einem Dasein wertvoll ist. Ich glaube, dass viele Ähnliches erleben. Da kann man sich doch auch drüber austauschen und sich gegenseitig motivieren?
      Hab einen ganz besonders angenehmen Tag, herzliche Grüsse! <3

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  2. Liebe Frau Hummel,
    wie die Gedanken doch so zu fliegen anfangen durch so ein anstehendes Ereignis. Eins zieht das Andere nach sich und das Leben wandelt sich mal wieder ein wenig.
    Unsere Pferdesenioren konnten seinerzeit auf der anderen Straßenseite eine Bleibe finden und es war entzückend anzusehen, wenn die Grauköpfe beobachteten, was auf der anderen Seite, bei den "Youngsters", so los war. Alle Grauköpfe sind inzwischen im Pferdehimmel und ich habe den Abschnitt Pferdehaltung gänzlich abgestreift. Das war eine der konsequentesten Schritte in meinem Leben.
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten, danach begannen die bisher glücklichsten Jahre in meinem Leben. Genieße die Zeit, die Deine schweren Jungs im Jura ihr Pensionistendasein leben können. Es wird anders sein. Und die Lücken im Stall werden sich mit Anderem in Deinem Leben füllen lassen :-)
    Liebe Grüße
    Karen

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    1. Liebe Karen, auch bei mir werden die Beiden meine letzten eigenen Pferde gewesen sein- voraussichtlich. Never say never.... ;oD Aber die Zeichen stehen doch so, dass ich davon ausgehe. Bis dahin werde ich nämlich der 60 nahe sein, und meine Gesundheit lässt ja jetzt schon zu wünschen übrig, von daher.... Sollte mir dann der Sinn nach Reiten stehen wird es genug Pferde in der Umgebung geben, deren Besitzer froh sind um jemanden, der 1 oder 2 Mal die Woche Zeit hat!
      Und ich weiss ja, dass DANN viel Zeit sein wird für alles, was jetzt zu kurz kommt. Und der vielen Stallarbeit und dem frühen Aufstehen werde ich wohl auch nicht nachtrauern. Aber meine Jungs, diese beiden lieben, treuen, die gehören halt einfach zu uns. Und die sind dann weg. Weit weg. Das ist es, was mich jetzt schon ziemlich beunruhigt.
      Aber wer weiss schon, was bis dann alles noch ist? Und weil ich der geborene Optimist bin und dem Leben gerne einfach seinen Lauf lasse, tu ich auch in diesem Fall nichts anderes. Wir werden sehen!
      Ganz herzliche Grüsse!

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  3. Na toll. Nun hab ich nen Kloß im Hals. Schon wieder. Das wird noch chronisch. ;) Was euere Pferde angeht: Ich glaube, die haben bei euch ein wunderschönes Leben und wenn sie irgendwann - in 1o Jahren oder so (wie alt wird ein Pferd?!) - mal aus dem Pferdehimmel nach unten schauen, dann werden sie sagen: "Alles richtig gemacht, wir hätten uns damals keinen schöneren Platz aussuchen können." <3

    Und sonst habe ich gerade nen Punkt erreicht, an dem ich mich für die nächsten Tage mit Harry Potter in Wort und Bild unter der Decke verkriechen werde. Ich mag dieses Alter wirklich, aber irgendwie ist es auch anstrengend. Dass das Leben endlich ist, ist mir ja seit Jahrzehnten bewusst und wirklich abschütteln konnte ich diesen Gedanken seither auch nicht mehr. Aber mittlerweile fragst du dich halt immer öfter, womit du deine Lebenszeit verbringen willst und was wirklich wichtig ist und ich Depp brauche zwingend eine Sinnhaftigkeit in dem, was ich tue, sonst laufe ich völlig aus dem Ruder. Irgendwo las ich neulich: "Stell dir vor, dass du genau dieses Leben nochmal leben dürftest" - und was war mein erster Gedanke?! Ach du Schei**e, bitte nicht! ;D Wahrscheinlich durchschreite ich gerade ein "menopausales Krisental". ;)

    Danke dir für diesen nachdenklich machenden Post! Werde mich damit beschäftigen, wenn ich aus Hogwarts zurück bin. ;)

    Herzlichen Gruß ins Hummelland!

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    1. Oh bitte, nicht weinen! ;oD
      Meine Pferde sind bis jetzt alle alt geworden, Douce 30, Vajo 29. Und es gibt immer wieder welche, die deutlich über 30 Jahre alt werden!
      Ja, ich weiss, sie haben es gut bei uns. Und wir haben es so schön mit ihnen. Sie geben uns so viel! Aber gerade deshalb ist das nicht so einfach mit dem Loslassen. Und die Vorstellung, dass es nur noch 6 Jahre sind, die ist etwas beklemmend. Man weiss ja, wie schnell die Zeit so vergeht, nüchwahr?
      Dass alles endlich ist, das ist mir auch sehr bewusst. Als junger Mensch ist das noch kein Thema, aber mit jedem Jährchen mehr, ich sag mal so Ü40, wird auch dieses Bewusstsein mehr. Wenn man dann um sich rum auch noch so viel miterlebt (in der Klinik, im Freundes- und Verwandtenkreis) und sieht, wie schnell alles vorbei sein kann.....das ist manchmal einfach beängstigend. Ich hoffe, ich hab die Gene meiner Oma und meiner Grossmutti geerbt. Die wurden nämlich 90 und 101 (!) Jährchen alt..... ;oD
      Im Grossen und Ganzen würde ich mein Leben nochmal so leben- mit ein paar feinen Schräubchendrehern einfach! Beruflich z.B. würd ich was Handwerkliches, Künstlerisches machen wollen oder Journalismus studieren. Und bei den Männern würde ich auch genauer hinsehen! :oD Aber Gottseidank ist ja im Bezug auf dieses Thema schlussendlich dann doch der Richtige aufgetaucht! *gg*
      Na dann: Viel Spass in Hogwarts, und grüss mir die Hermine!
      <3 <3

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  4. Teifi, da hast Du aber ein Thema angeschnitten - und ja, solche Gedanken hab ich auch manchmal. Und irgendwie sind sie auch gruselig. Aber ich denke, wenn man intesiv so lebt, wie man für sich denkt, dass es richtig ist, dann ist es ein gutes Leben! Ein erfülltes Leben. Ich denke auch manchmal drüber nach, was wenn ich diese oder jene "Abbiegung" nicht genommen häte - oder doch in die andere Richtung gegangen wäre .........komisch, bereuen tu ich nichts - das Meiste würde ich genauso wieder machen. Ich für mich bin da sehr froh drüber. Nichts finde ich schlimmer, als ein Leben zu führen, in dem man permanent mit dem hadert, wie es grad läuft oder eben verlaufen ist.
    Ganz toll Dein Post! - danke dafür!

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    1. Bitte gern! ;oD
      Ich glaube, das muss wirklich schlimm sein, wenn man sich andauernd selber einredet, dass das eigene Leben in die falsche Richtung läuft. Denn man hat ja eigentlich ganz oft die Möglichkeit, etwas dran zu ändern. Ich hatte mal eine Bekannte, die war andauernd nur am Jammern. Scheissjob, kein Geld, pipapo. Sie hat sich aber auch nie darum bemüht, daran zu rütteln. Ich hab ihr Vorschläge gemacht, hab ihr sogar Stelleninserate gebracht, von denen ich dachte, dass die Jobs zu ihr passen würde. Sie hat aber immer nur jede Menge Ausreden gefunden, warum das nicht gehen würde, statt sich einfach mal in den A.... zu kneifen und sich zu bewerben. Irgendwann hab ich es aufgegeben. Wer nicht will hat schon!
      Ausserdem haben heutzutage viele Menschen auch eine schräge Vorstellung davon, wie ein "gutes" Leben zu sein hat. Meist geht es dabei immer um Geld und um alle möglichen Konsumgüter. Dass aber genau das Wertvollste im Leben wenig damit zu tun hat, wieviel man auf dem Konto hat, sehen sie nicht. Natürlich beruhigt es, wenn man nicht jeden Franken 3 x umdrehen muss, bevor man ihn ausgibt. Aber statt immer mehr haben zu wollen könnte man ja einfach auch mal ein paar Gänge zurückschalten mit dem Konsum. Dann stellt sich nämlich gleich ganz viel Entspannung ein!
      Ich mache mir gar nicht (mehr) viele Gedanken dazu was wäre, wenn. Es ist so, wie es ist, und das hat einen Grund. Und ich habe gelernt, das Leben "machen zu lassen". Diese Taktik geht auf und es lebt sich sehr gut damit! Was nicht heisst, dass ich völlig antriebslos rumsitze und einfach abwarte, was passiert. Aber ich habe eingesehen, dass man manche Dinge einfach nicht forcieren kann. Sie stellen sich ein, wenn die Zeit gekommen ist!
      Liebe Grüsse an dich und eine Handvoll Knuddels an die Meute!

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    2. Das unterschreibe ich absolut - auch wenn's gar nicht an mich geht. ;D Aber dieses "Was wäre wenn" und "was hätte sein können" ist unnütz und lästig. Das hat schon (fast) alles einen Grund und die Frage ist nur: wie weiter? Und: was hast du daraus gelernt? Irgendwie bringt einen ja alles im Leben weiter - selbst wenn du "nur" eine Menge über dich selbst lernst.

      Wirklich ermüdend und auslaugend empfinde ich den Kontakt zu Menschen, die immer Opfer der Umstände sind und die nie genug haben. Die sind wie ein Fass ohne Boden. Oben gibst du was rein und es läuft unten direkt wieder raus. Menschen, die immer nur neidisch auf andere schielen und nie sehen, was sie eigentlich selbst haben. Traurig. Anstrengend. Und vor allem: selbst wenn sie mal zu mehr kommen (mehr Geld, anderes Auto, anderer Job, was auch immer), wird es doch nie genug sein. Weil es immer irgendwen gibt, der mehr hat als du und der glücklicher ist. Das ist dann wirklich ein verkorkstes Leben. Aber vielleicht ist mein "Denken" auch nur zu klein und darum werde ich es auch nie zu was bringen. ;)

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    3. Jaaberhalt!! Alleine dadurch, dass du eine Menge über dich lernst (und überhaupt erst einmal zulässt, dass dich das Leben was lehren möchte!) und deshalb als Persönlichkeit grosse Fortschritte machst (auch wenn das einem selber manchmal so nicht rüberkommt, aber du MACHST Fortschritte!) bringst du es weit im Leben! Denn gerade Menschen, die auf Deubel komm raus konsumieren und sich über Statussymbole identifizieren haben doch massive Defizite in ihrem Selbstbewusstsein und sollten sich wirklich dringend und eingehend mit ihrer Persönlichkeit auseinandersetzen! Dann würden sie vielleicht auch erkennen, dass ab irgendeinem Punkt im Leben nur sie selber entscheiden, wohin es geht, mit wem sie da lang wollen und was das Ziel ist. Oder ob es überhaupt eines geben muss! Denn das Leben an sich ist ja schon eine ziemliche Aufgabe, da muss man sich nicht auch noch zwingend irgendwelche (oft unerreichbaren) Ziele stecken. Da reicht es doch völlig, möglichst optimistisch jeden Tag zu leben und ihn (und sich selber!) so anzunehmen, wie er (man!) sich präsentiert. Und das Beste draus zu machen! Wenn dazu der Wille fehlt nützt jedes noch so tolle Auto, jeder gutbezahlte Job nichts. Ausserdem tut es uns gut, nicht andauernd nur die Leiter hoch-, sondern unbedingt auch einmal nach unten zu gucken. Um sich vor Augen zu halten, dass es Massen von Menschen gibt, denen es NICHT so gut geht wie einem selbst! Die Augen dafür zu öffnen kann sehr heilsam sein.....

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  5. Hummele, wieder einmal aus dem Herzen gesprochen. Schlau müssen wir sein, uns nicht belügen, Vorkehrungen (vor allem innerlich) treffen, dass ein Leben ein Leben ist und bleibt.
    So haben wir Königs hier diese Tage glatt unser Testament geschrieben (haben ja Kinder) und so einiges erledigt - neben viel Lachen und Freuen gehörte das auch dazu. Viele finden solches gruselig, doch wieso soll man es ausklammern? Nur nicht drüber sprechen? Nicht dran denken? Erst alles reduzieren und regeln und antizipieren, wenn man nicht mehr krauchen kann? Und das kann so schnell kommen. Ne, lieber leicht und gefasst, und dadurch umso bewusster aus dem Leben schöpfen. Ja, die Zeit kommt nicht mehr, sie will, dass wir sie mit Leben füllen.
    Ohne uns zu belügen, dass sie unendlich wäre, es immer so weiterginge. Ich finde, genau das hat doch mit Wertschätzung der Lebenszeit zu tun.
    Eine ganz wunderbare Restwoche, ein toller Post, viel viel Freude und Kraft, Du Liebe, Deine Méa

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    1. "Innerlich Vorkehrungen treffen" ist ein gutes Wort! Auch wenn wir, weit im Voraus, nicht viel tun können, um Unabwendbares zu beeinflussen, so können wir uns doch zumindest mental darauf vorbereiten. Ich habe die Erfahrung gemacht dass solche Dinge einen Grossteil ihres Schreckens verlieren, je mehr man sich damit befasst. Dabei muss man aber aufpassen, dass die Gedanken plötzlich nicht nur noch um dieses Thema kreisen. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Aber vor solchen Aspekten einfach die Tür zu verschliessen bringt einem nicht weiter.
      Das finde ich sehr gut, dass ihr euer Testament geschrieben habt! Ich hab (noch) keines, muss allerdings auch sagen, dass es bei mir "nichts zu holen" gibt! ;oD Die paar Kröten, die ich besitze....Mein Vermögen steht im Stall! *gg* Aber wenn man Familie hat kann das existentiell sein.
      Aber zumindest hinterlasse ich meiner Familie mal keinen Messihaushalt. Und das ist ja auch was, nüchwahr?? ;oD
      Du hast Recht: Wir sollen unserer Lebenszeit viel Wertschätzung antun. Das geht dann nämlich Hand in Hand mit einem wertvollen, achtsam gelebten Dasein!
      Auch dir eine ganz besonders schöne Woche noch, herzhaften Drücker und liebe Grüsse!

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  6. liebstes hummelchen - du wunderbar weise frau!
    ja - die einschläge kommen näher. ein grund mehr das leben nicht zu verschwenden mit hamsterrad, gehirnfasching und giftigen beziehungen.....
    dass unsere tiere einmal von uns gehen ist nun mal so traurig - und eben absehbar. manchmal denk ich, besser so rum als das lisbeth im heim landet. dass du schon ein altenteil in form einer schönen weide für deine jungs gefunden hast ist grossartig. die lücke weist du dann sicher zu füllen, davon bin ich überzeugt. mit etwas das dich körperlich nicht so stark fordert wie ein pferdestall :-)
    ich geb hier grad mächtig gas um "grund" in den garten reinzukriegen - ich merke dass auch meine bärenkräfte nachlassen - vieles geht nurmehr in kleinen dosen oder garnicht. wäre gut dass die schwere arbeit dann getan ist wenn ich ganz klapprig bin....und mich aufs unkrautzupfen und gemüseernten beschränken kann.
    lisbeth und ich schicken die viel zärtliche drückerchen! xxxxx

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    1. "Die Einschläge kommen näher"....das trifft es genau. Aber wenn man weiss, DASS sie kommen, dann kann man sie entsprechend parieren! ;oD Ich glaube fest, dass es zu einem grossen Teil Einstellungssache ist, wie sehr wir von diesen Einschlägen getroffen werden. Zumindest, was das eigene Befinden angeht.
      Manchmal, immer dann, wenn ich wieder einen felligen Freund ziehen lassen muss (und das war in den letzten 2 Jahren immerhin 3 Mal!) denke ich mir schon: Du hättest es leichter ohne Tiere! Was ich dann aber natürlich sofort revidieren muss. Sie geben einem über die Jahre so viel, machen das Leben hell und fröhlich, dass man es ihnen schuldig ist, sie auch im Alter und beim Abschiednehmen zu begleiten. Auch wenn das furchtbar ist. Die Entscheidung zu treffen, ein Leben zu beenden......Ich wurde auch schon darauf angesprochen, dass es doch verrückt ist, für meine Pferde noch so viel Geld (und das über Jahre!) für die Altersweide auszugeben. Da kann ich dann nur noch verwundert mit dem Kopf schütteln.
      Und ja, die Lücke weiss ich bestimmt mal zu füllen. Denn da sind ja noch meine Stallmietzchen, und ich hätte doch schon lange gerne ein paar Ziegen, Hühner und Hasen......UND einen Hund! *gggggg*!!
      Jetzt im Garten zu wühlen ist bestimmt herrlich! Und solange die Kräfte noch reichen gilt es, die zu nutzen. Ich bin ja froh, dass ich nicht gärtnern muss und alles rund ums Haus von andern so schön in Ordnung gehalten wird (da würde bei mir schlicht die Zeit fehlen!). Aber so ein paar Töpfe zu betüddeln macht trotzdem Spass, und ich hole mir bestimmt wieder Lavendel und Minze. Und eine Hortensie!
      Ganz herzliche Grüsse retour ins BWH, und knuddel mir das Lisbethchen!

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  7. Oh so traurig, weil wahr. Wird einem ja selbst täglich bewußt. Dein Text bestätigt was ich versuche zu tun, jeden Tag bewußt zu leben. Aber ich finde das ist gar nicht so einfach, manchmal bin ich auch zu müde, nach einem langen Arbeitstag zum Beispiel. Ohne Arbeit wollte ich aber auch nicht sein ;) Das geht ja mal gar nicht :)
    Ich wünsche Dir mit Deinen Jungs noch wunderbare Jahre und wer weiss vielleicht sieht dann alles anders aus.
    Allerliebste herzliche Grüße tina

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    1. Oh, aber Tina, DAS ist doch auch "gut genutzte Zeit": Wenn man abends platt von der Arbeit kommt und es sich dann einfach gönnt, die Beine hochzulagern und das Seelchen zu streicheln! Mit "Jede Minute ist eine Chance, nimm sie wahr!" meinte ich ja nicht wilden Aktionismus, sondern eben genau die Möglichkeit, seine Zeit so zu nutzen, dass einem wohl ist dabei. Sich was Gutes zu tun. Und dazu gehört in jedem Fall auch das Verbringen seiner Zeit auf dem Sofa, mit einer Tasse Tee und einem schönen Magazin oder Buch! (Oder mit dem Lapi auf den Knien! ;oD)
      Ich finde im Gegenteil dass es grosse Lebenskunst ist, einfach mal NICHTS tun zu können. Etwas, das viele Menschen heute nicht mehr beherrschen. Gut genutzte Zeit ist nur die, welche mit Tätigkeiten jedwelcher Art angefüllt ist. Denken sie. Aber am kreativsten bin ich oft, wenn ich in meinem Lümmelsessel hänge, die Beinchen hochlagere und Löcher in die Luft gucke. Da kommen mir meist die besten Ideen. Oder aber beim "Schaukeln zu Pferd im Walde"! ;oD
      Du machst das schon richtig!
      Ganz liebe Grüsse!
      PS: Genau. Wer weiss schon, was in 6 Jahren los ist??

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  8. Die Leidenschaft schafft Leiden, ja, anders geht es nicht, stimmt´s, liebes Hummelchen? Da gibt man sich ganz hin, gibt sein Allerbestes und dann ist auf einmal Abschied das Allerbeste. Aber wenn man eine Beziehung so richtig leidenschaftlich pflegt, sei es zu einem geliebten Tier oder zu einem Menschen, dann überwiegt doch meistens das Gefühl von Erfüllung.
    Viele Dank, bei dir darf man so viel lernen.
    Alles Gute und bis bald
    Angelika

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    1. So ist es, liebe Angelika! Und es ist in meinen Augen nur fair, wenn ich meinen Jungs schon dann die Altersweide gönne, wenn sie noch was haben davon. Sprich: noch fit genug sind und nicht nur noch klapprig in der Gegend rumstehen können. Dass man sie einfach zum Sterben dorthin abschieben würde- das ginge ja gar nicht..... Allerdings muss ich schon gestehen dass ich wirklich froh bin zu wissen, dass man gut zu ihnen schaut dort, und dass man mir auch rechtzeitig Bescheid gibt, wenn der Sensenmann winkt. Das war ja jetzt, seitdem ich Pferde besitze (und die alle bisher ihr Seniorendasein im Jura verbringen durften, bis sie über den Regenbogen gingen) immer so. Die Leute dort fahren jeden Tag 2 Mal über die Weiden, kontrollieren, ob es allen gut geht, und kontaktieren die Besitzer, wenn eines der Pferde krank oder verletzt ist. So kann man mit gutem Gewissen und beruhigt Abschied nehmen und sie in "die Freiheit" entlassen. Und ausserdem kann man sie ja so oft besuchen, wie man möchte!
      Trotzdem weiss ich jetzt schon: Das wird ein Sch....tag, dieser Tag Ende Juni in 6 Jahren...... :o/
      Vorausgesetzt, das Universum hat bis dahin nicht noch andere Pläne mit uns.
      Danke für dein Dasein und ganz herzliche Grüsse!

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  9. Hallo Frau Hummel,
    da werd ich ganz melancholisch. Meine beiden Rentnerponys - stolze 28 und 26 Jahre alt wohnen hinterm Haus und ich freue mich an jedem Tag, an dem sie mich noch freundlich wiehernd begrüßen.
    (So ne schicke Rentnerweide kommt bei mir leider nicht in FRage, weil die alte Dame sich Cushing zugelegt hat, und deshalb ziemlich pflegebedürftig ist. Insofern - wer weiß - vielleicht hast auch du deine Jungs länger am Haus, als du glaubst ;-)
    Bei mir ist halt absehbar, dass der Abschied für immer bei den beiden in erwartbare Nähe rückt. Insofern ist mir ein Trost, dass mein 6jähriges Nachwuchspony (ich hab noch eines ;-) ) eine Enkelin der 26jährigen Pferdeoma ist - genau dieselben Mauseohren und derselbe frech-verchmitzte Blick...
    WAs ich aber vermutlich auch aus Altersgründen allmählich aufgeben werde, wenn die Senioren nicht mehr sind, ist die Eigenregiehaltung. Ich werd halt auch nicht jünger und die körperliche Arbeit nicht leichter.
    Liebe Grüße aus dem Norden

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    1. Das ist allerdings ein Vorteil, wenn man noch "Junggemüse" im Stall hat! ;oD Früher war das bei mir auch so; die beiden Jungs kamen ja auch zu uns, als Vajo langsam älter wurde, und die Idee dahinter war genau die wie bei dir. Aber in 6 Jahren (oder wann es dann immer sein wird!) fahre ich von Vollgas auf Vollbremsung. Von einem Tag auf den andern. Und diese Idee macht mir nicht so wirklich viel Spass...... :o/ Aber wie gesagt: Wer weiss schon, was bis dahin noch alles passiert?
      Ich kenne das Gefühl nur zu gut, das dich angesichts deiner beiden Rentner wahrscheinlich immer wieder beschleicht. Als Vajo auf der Altersweide war und mein Handy klingelte und die Nummer der Menschen im Jura auf dem Display erschien hatte ich jedes Mal einen Adrenalinschub..... Einige Male ging es nur um kleine Verletzungen, ein Furunkel u.ä., aber dann kam der Tag, an dem es um "die" Entscheidung ging.....
      Das mit dem Älterwerden fühle ich jetzt schon sehr deutlich. Meine Gelenke und mein Rücken machen mir jeden Tag deutlich, dass ich keine 20 mehr bin. Aber ich schummle mich so durch und hoffe, dass es nicht rasant schlechter wird.
      Hätte, hätte, Fahrradkette......Ich denke, wir schauen jetzt einfach mal. Es kommt, wie es muss. Das ist meine Philosophie, und ich fahre bis jetzt sehr gut mit dieser Einstellung. Einfach machen lassen!
      Liebe Grüsse zurück hoch in den Norden!

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  11. dein Beitrag ist sehr berührend..
    und er gibt einem auch irgendwie Mut..
    zu sehen dass man nicht alleine solche Zeiten erlebt
    wo man loslassen muss..
    sich Gedanken machen muss
    was wird sein..
    zu sehen wie man damit umgehen kann
    wie andere damit umgehen ..
    das hilft
    es ist wie es ist .. und es kommt wie es kommt..
    natürlich darf man nicht den Kopf in den Sand stecken..
    aber den Dingen gelassen entgegensehen
    sich hier im Jetzt eine schöne Zeit machen soweit es geht..
    denn noch ein Leben haben wir nicht..
    ich wünsche dir noch eine schöne Zeit mit deinen Jungs..
    eine meiner Töchter hat auch 2 Pferde ;)

    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Liebe Rosi,
      naja, ich denke, von uns allen haben die wenigsten einen wirklichen Grund, den Kopf in den Sand stecken zu wollen. Wenn man einigermassen gesund ist, ein Dach über dem Kopf hat und jeden Tag genug zu essen, dazu noch ein intaktes soziales Umfeld- dann ist doch schon enorm viel Positives vorhanden! Das sind wirklich Gründe genug, den Dingen gelassen entgegenzusehen, das schreibst du ganz richtig! Und es ist ein grosser Vorteil, wenn man "es einfach geschehen lassen kann". Nicht immer das Gefühl hat, alles irgendwie beeinflussen und hinbiegen zu müssen. Meiner Meinung nach kommt eh' alles so, wie es muss. Dann, wenn es richtig und an der Zeit ist. Doch, ich denke, wir sollten tatsächlich sehr gelassen an die Dinge heran und mit unserem Dasein umgehen!
      Einen entspannten Sonntag wünsche ich dir, ganz herzliche Grüsse (auch an die Pferdetochter, unbekannterweise! ;oD)

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  12. Oh ja, da sagst Du was, dass Leben hebt ab und zu das Fingerchen... so ist es wohl.
    Mir geht es ähnlich wie Dir, man redet ja eigentlich nicht viel drüber... Eine Freundin sagte letztens so teffend - "die Einschläge kommen immer dichter" - egal ob Krankheit oder Tod, aber weil wir selbst auch nicht mehr "tau frisch" sind wir es einem so richtig bewusst. Das Leben ist wie ein Bandmass, schneidet man es bei sagen wir mal 80 cm ab, ist über die Hälfte schon längst geschafft. Ich versuche mich da gar nicht so doll rein zu denken, aber manchmal ist es einfach da. Ich habe nicht das Glück, Kinder zu haben, es sollte wohl nicht sein... oft ein komisches Gefühl, immer wieder mal, gerade wenn man älter wird. Da kommt oft der Gedanke ob man dann irgendwann mal ganz allein ist. Das kann einem aber auch mit Kindern passieren...
    Ja, so macht sich jeder seine Gedanken und hat Ängste.
    Darum ist es sowas von wichtig, jeden Tag zu genießen, sich nicht über Kleinigkeiten zu ärgern, leben was das Zeug hält und wenn irgend möglich nur das machen was man wirklich will, dazu gehört auch nein sagen können.
    Ich kann von mir sagen das ich glücklich bin, ich habe ein wirklich schönes Leben, eine lieben Freund, tolle Freundinnen, einen sicheren Job, bin gesund (toi, toi, toi), habe Energie für drei, nehme das Leben positiv und optimistisch...ja, ich würde sagen, ich bin eine Frohnatur :)!
    So wie es ist könnte es bleiben.
    Jetzt freue ich mich auf den Frühling, auf viele Stunden draußen... wir machen es uns eine schöne Zeit.

    Na Frau Hummel, da hast Du uns mit diesem Post aber alle erwischt. Gut so.

    Ich wünsche Dir was, Dir und Deinen Lieben.
    Wir lesen uns!
    Hab eine schöne Vorosterzeit, mit reichlich Sonne.
    Liebe Grüße von der Insel Rügen, Mandy die hummelellli (den Namen hummelellli gab mir mein Freund, er meint ich hätte Hummeln im Mors ;)

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    1. Wie sagte meine Oma immer (und die musste es wissen, schliesslich wurde sie immerhin 90 Jährchen alt! ;oD): "Jedes Alter hat sein Schönes!". Sie war mir dabei ein wirkliches Vorbild. Schaffte und werkelte bis ins hohe Alter, stand ein Liedchen summend in der Küche und hat was Feines geschmurgelt, bestellte ihren Garten, strickte, gönnte sich jeden Tag ihr Mittagsschläfchen und war immer guter Laune. Ich kann mich nicht erinnern, sie mal griesgrämig erlebt zu haben!
      Ich hab mir immer gedacht, dass ich mal so werden möchte wie sie. (Übrigens war meine Grossmutti auch ähnlich wie sie. Zwar ein ganz anderer Typ, und trotzdem hat auch sie die Tage einfach genommen, wie sie kamen. Und wurde tatsächlich 101!)
      Was will uns das sagen? Wir tun einfach nur gut daran, uns nicht zuviele Gedanken zu machen, was wäre wenn, das Leben zu geniessen und uns an dem zu freuen, was es uns anbietet. Und nicht andauernd dem hinterherzurennen, was wir mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht haben werden. Zufriedenheit ist hier das Stichwort! Dann kann eigentlich nicht mehr so viel schiefgehen. Ausser man wird schwer krank. Aber das ist ein anderes Thema.....und mit dem setze ich mich nicht merh als nötig auseinander, denn beruflich hab ich (zu)viel damit zu tun.
      Ja, du hast Recht: Nehmen wir unser Leben als grossartiges Geschenk und schätzen wir uns glücklich, dass es ein so gutes, grosszügiges ist!
      Frohen Sonntag, herzliche Grüsse!

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  13. Liebstiges Hummelchen,
    das erinnert mich irgendwie an die Geschichte eines Mannes, die ich einmal gelesen habe, der seine verbleibende Lebenszeit in Hunden und deren durchschnittlicher Lebenserwartung berechnete, so nach dem Motto: Ein Hund geht sich noch aus, mit Glück noch zwei. Ja, ich denke auch, dass sich kein Pferd mehr ausgeht, jedenfalls kein junges, und wenn du dich körperlich angeschlagen fühlst, wirst du dir in sechs Jahren wohl auch kein älteres Pferd mehr dazu nehmen. Da beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt. Einer, der vermutlich mit anderen Tieren erfüllt sein wird und / oder vielleicht auch endlich wieder mal mit Reisen. Du hast es mir ja schon öfter mal erzählt und bei Beate habe ich es auch im Zusammenhang mit Korsika gelesen, früher mal bist du gerne herumgefahren in der Welt - das ist dann wieder besser möglich, sofern du noch Lust dazu verspürst. Auf das würde ich mich konzentrieren, auf die NEUEN Dinge, damit das Traurige des Abschiednehmens nicht das Übergewicht hat. Stimmt, wir sind in einem Alter, wo sich manche unserer einstigen Schulkameraden schon verabschieden. Eine meiner Freundinnen ist bereits seit fünfundzwanzig Jahren tot (Tropenkrankheit), eine Schulfreundin starb voriges Jahr innerhalb eines Monats an einem Gehirntumor. Das ist einer der Gründe, weshalb auch ich versuche, mein Leben zu füllen. Du weißt aus meinem Kommentar zur Lebenszeit, dass ich so meine Bremser habe, aber ich habe nicht vor, dort noch die offiziell anberaumten zehn Jahre zu bleiben. Mein Plansoll liegt bei 2,5 Jahren, daran arbeite ich. Meine Reisen und Reiseerinnerungen sind etwas, mit dem ich ganz, ganz viel Lebenszeit füllen kann - auch die, die ich eigentlich im Büro (oder auf dem Weg dorthin / von dort zurück) verbringe und dort Dinge mache, die ich nicht machen will - ein Teil der Traude ist immer unterwegs. Es ist also gar nicht unbedingt so, dass man jeden Augenblick seinen Lebens bewußt erleben muss und genau dort sein soll, wo man ist - das halte ich für Blödsinn. Ich bin möglichst viele Augenblicke meines Lebens zumindest in Gedanken dort, wo ich jetzt lieber sein WILL...
    Herzliche Rostrosengrüße und Tierchenkrauler, Traude
    https://rostrose.blogspot.co.at/2017/03/namibia-teil-12-fahrt-durch-etosha-auf.html

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    1. PS: Noch zu fragen vergessen: Hast du das Rezept für deine Gemüsepfanne mit Cocosmilch und Erdnussbutter eigentlich schon mal gebloggt? Wenn ja, bitte bei ANL verlinken, wenn nein, bittebitte nachholen :-)) Klingt nämlich auch für mich extrem lecker und ich wüsste gern, was du da alles in welcher Form und Menge reinwirfst ... Eine vage Vorstellung habe ich natürlich, aber trotzdem freu ich mich immer über Rezepte und Erfahrungswerte. Übrigens hab ich heute einen Suppenrest von gestern (Karottencremesuppe mit Rahm) mit Erdnussmus aufgepeppt - hat sich echt gut gemacht!

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    2. Liebe Rostrose, das Rezept habe ich verbloggt, vor einigen Wochen schon. Aber ich werde es anschliessend dann auch noch bei ANL verlinken! Und es IST wirklich sehr lecker, bis jetzt waren alle, die damit "abgespeist" ;oD wurden, sehr begeistert!
      Jetzt muss ich dir wirklich mal widersprechen: Ich halte es für absolut keinen Blödsinn, sein Leben bewusst zu erleben! Und damit meine ich keinen blinden Aktionismus, der aus der hinterletzten Lebens-Sekunde noch "sinnvolle" Tätigkeiten herausquetschen will. Du beschreibst oben ja eigentlich grad selber das, was ich meine: Auch aus einer langweiligen Zugfahrt mithilfe gedanklicher Reisen und Erinnerungen was Schönes zu machen. Statt sich darüber aufzuregen, dass man diese Zeit auch besser nutzen könnte! Einfach den Moment so zu nehmen, wie er sich präsentiert. Und darin das zu erkennen, was diesen Moment angenehm macht. Das wiederum hat auch viel mit der eigenen Einstellung zu tun, wie man sich mit den Begebenheiten arrangiert.
      Inzwischen beherrsche ich diese Kunst recht gut (und eine Kunst ist es! Man neigt einfach schnell dazu, nervös zu werden, sich zu langweilen, sich zu ärgern- was auch immer, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man sich das vorstellt!) . Und ich muss sagen, seither bin ich extrem viel entspannter.
      Und so wird jede Minute, die man in einer entspannte Haltung dem Leben gegenüber verweilt, zu einer gut genutzten und wertvollen Minute!
      Das mag jetzt ein wenig eso klingen, hat sich aber, zumindest für mich, absolut bewährt!
      Was die Zeit nach meinem Dasein als Pferdebesitzerin angeht, so werde ich sie wohl eher mit andern Tieren denn mit Reisen füllen. Reisen sagt mir einfach nicht wirklich viel, und mit Tieren kann ich jeden Tag teilen, das Reisen würde mich nur ein paar Wochen im Jahr "beschäftigen". Aber auch da gilt: Wir werden sehen! ;oD
      Ganz herzliche Grüsse retour!

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  14. Ich finde es furchtbar traurig, dass alles irgendwann zu Ende geht. Dass man immer wieder "hergeben" muß und manche Dinge zum letzten Mal gesehen oder getan hat. Und gerade wenn man Tiere hat und sich alles verändert. Wir mußten gerade unseren kleinen Biewer Yorkie Zorro gehen lassen - vielleicht erinnerst Du Dich, ich hatte meine beiden Biewerchen bei Doreen in Kandern dabei, als ich Dir das kleine metallene Puppenbettchen übergeben habe. Nicht mal 10 Jahre durfte er alt werden und es schmerzt uns drei, meinen Mann, den kleinen Rambo und mich, sehr, denn er fehlt überall. Ich kann Deine Entscheidung, die Jungs auf der Weide zu lassen, sehr gut verstehen, man will doch alles Liebe für sie. So wie wir es für Zorro auch wollten und ihm seine letzten 3 Monate nur noch Liebe gegeben haben und ihn total verwöhnt haben. Aber die Zeit war viel zu kurz.

    Liebe und traurige Grüße,
    Tanja

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    1. Liebe Tanja, das tut mir sehr leid für dich! Es ist immer so überaus traurig, einen felligen Freund ziehen lassen zu müssen..... Ich hab das in den letzten 2 Jahren ja 3x erleben müssen. Aber so ist das leider: Wenn man sich fellige Freunde ins Leben holt kommt man nicht drumherum, sich mit diesem Gedanken auseinadersetzen zu müssen. Früher oder später.
      Ich kann mich schon noch an die beiden herzigen Wusel erinnern!
      Wer weiss: Vielleicht hat Zorro ja schon einen nächsten kleinen Wusel auf auch angesetzt? ;oD Der kleine Rambo braucht doch bestimmt wieder einen kleinen Kumpel zum Spielen und Toben? Es ist ja nicht so, dass man das verstorbene Tier einfach "ersetzt", denn es bleibt ja in Form von Erinnerungen erhalten und behält so weiterhin seinen Platz unter uns.
      Ich wünsche euch alles Gute!
      Ganz herzliche Grüsse!

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  15. Liebe Frau Hummel

    Nach dem Lesen dieses Posts sind mir tausend Gedanken durch den Kopf und ich wollte ganz, ganz viel schreiben. Aber eigentlich kann man es auch kurz machen: Deine Pferde können sich glücklich schätzen, Dich als Freundin zu haben. Es ist so grossherzig und einfach nur herzensgut von Dir, ihnen einen solchen Lebensabend zu ermöglichen. Ein Dankeschön für all das, was sie Dir gegeben haben (und noch geben werden, bis es soweit ist, "lebewohl" zu sagen). Das sagt sehr viel über Dich aus, finde ich.
    Und was den Rest des Posts angeht: Es ist schon beeindruckend, wieviel Zeit manche Menschen damit verschwenden, mit der Vergangenheit zu hadern oder sich über die Zukunft Sorgen zu machen. Beides vergeblich: Was war, das war, was kommen wird, das kommt - Sorgen ändern gar nichts. Das einzige was hilft ist, den Moment zu geniessen. ;-)
    In diesem Sinn wünsche ich Dir einen glücklichen und zufriedenen Abend.
    Herzlichst,
    Nadia

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    1. Liebe Nadja, wenn man Tiere in sein Leben lässt, dann hat man (so sehe zumindest ich das!) die Pflicht dafür zu sorgen, dass es ihnen auch im Alter gut geht und dass ihren Ansprüchen genüge getan wird. Es käme für mich nie, aber auch gar nie in Frage, sie dann einfach in die Metzgerei abzuschieben. Ein grauenvoller Gedanke! Und so dürfen meine schweren Jungs also im Jura ihren Lebensabend verbringen. Ich wurde schon öfter darauf angesprochen, wie man denn noch sooo viel Geld ausgeben könne für etwas, von dem man gar nichts mehr habe? Da stehen mir die Haare zu Berge. Tiere sind einfach keine Wegwerfartikel, die man in die Tonne kloppt, sobald sie dem, was wir von ihnen erwarten, nicht mehr gerecht werden können. Und da ich ihnen hier niemals das bieten kann, was sie an riiiesigen Weideflächen im Jura zur Verfügung haben, ist das für mich (und für die Jungs!) die optimale Lösung. Auch wenn das über Jahre noch was kostet. Das ist gut genutztes Geld!
      Ich wünsche dir auch jede Menge genussvolle Lebensmomente, ganz herzliche Grüsse!

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    2. Ach ja, immer das liebe Geld... Letzten Oktober wäre eine unserer Katzen fast gestorben, eine (zugegebenermassen teure) OP hat ihr Leben gerettet und danach war ein langer Klinikaufenthalt nötig, der gleich nochmals soviel wie die OP gekostet hat. Was meinst Du, wie oft ich gefragt wurde "was het das koschtet"? Gerne auch mit dem Hinweis, dass ich dafür "sicher mindestens zwei Rassekatzen" hätte kaufen können. Halloooooo!?!? Geht's überhaupt noch? Erstens sind unsere zwei Katzen Familienmitglieder und wir machen ihr Überleben sicher nicht vom Geld abhängig. Und zweitens geht's niemanden etwas an, wofür wir unser Geld ausgeben. Ich glaube aber, dass es einfach immer noch Menschen gibt, die keine Ahnung haben, was ein Tier einem geben kann. Traurig für sie. Und noch viel trauriger für ihre Tiere, falls sie denn welche haben.
      Tätschel deinen schweren Jungs von mir mal den Hintern oder den Hals oder wo immer man Pferde halt so tätschelt (jaaaa, ich bin eine Katzenfrau, von Pferden habe ich NULL Ahnung, dafür aber einigen Respekt vor ihnen...) und geniess jeden Moment mit ihnen.
      Herzlichst,
      Nadia

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    3. Meine Jungs kannst du überall tätscheln, und das ohne Angst zu haben, dass was passiert! ;oD Die sind hochanständig, gerade erst heute hat eines meiner Reiterlein gesagt dass sie immer wieder staunt, wie die auf's Wort hören (meistens, *ggg*!) und wie zuverlässig sie sind. Tja, so wie man in den Wald schreit, so schallt es halt zurück, gäll?
      Wenn mir was daran liegen würde, wieviel Geld ich für meine Tiere ausgebe, dann hätte ich seit vielen Jahren keine mehr..... Grade letzthin habe ich mal nur so gaanz, ganz grob nachgerechnet, wieviel alleine für die Stallmiete in den letzten 20 Jahren draufgegangen ist. Und dann kommen noch Futter, Hufschmid, Tierarzt und Verschleissmaterial dazu. Meine Güte. ;oD Aber es lohnt sich jedes Fränkli, ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es unbezahlbar ist, was Tiere so an Positivem bewirken können!
      Bis bald mal wieder, liebe Grüsse!

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