Samstag, 24. September 2022

ZEITZEICHEN №2

 

Wocheneinkauf.

Im Grossverteiler treiben sich unglaublich viele Menschen rum- und der Gesichtsausdruck mancher ist wie das Wetter: grau und unfreundlich.  

Uns fällt auf, dass viele Regale grosse Lücken aufweisen:

 "Lieferrückstand!" 

verkünden leuchtendorange Schilder. Bei den Deos ist das Regal praktisch leer. Nicht, dass Deos auf unserer Einkaufsliste stehen würden- wir machen unsere ja selber. Aber das omnipräsente Fehlen so vieler Produkte, quer durch die ganze Palette, ist schon beeindruckend. Und ganz besonders betroffen von diesen Engpässen scheinen auch Bio-Produkte zu sein.

Also nehmen wir statt Bio-Knäcke eben Bio-Zwieback, statt Bio-Haferflocken wandern Bio-5-Kornflocken in unseren Korb. Wir sind flexibel und ausserdem dankbar dafür, dass wir noch alles bekommen, was wir benötigen- wir haben immer noch mehr als genug Auswahl! Im Gegenteil: ist es nicht recht anstrengend, beispielsweise aus -zig verschiedenen Joghourtsorten auslesen zu können? Aus Kuh-, Ziegen-, Schaf-, Soja und Cocosmilch. Mit und ohne Cerealien. Unterlegt mit allen möglichen Coulis, in unglaublich vielen Aromen. 

Und dann steht da eine junge Mutter mit Sohnemännchen vor'm Regal und meint zu ihm: 

"Also, die haben ja jetzt auch kein besonders grosses Sortiment.....".

 

????

 

Manchmal verstehe ich die Menschen einfach nicht mehr.

Im Rundherum hängt die Welt schief in den Angeln. Krieg, Flüchtlingsströme, Menschenrechtsverletzungen und Hunger hier, Umweltzerstörung dort. Energieengpässe und die Rückkehr der Pandemie werden uns prophezeit. Und da mokiert sich eine über die, ihrer Meinung nach, unzureichende Auswahl? 

Die Prioritäten scheinen sich ins Absurde verschoben zu haben....

Aber wahrscheinlich merkt sie, dass da etwas passiert, das sie nicht beeinflussen kann. Etwas, das Folgen für uns alle hat- in welchem Ausmass, das wird sich noch zeigen. Auf jeden Fall veranschaulicht sich gerade, wie instabil unser sorgloses Leben im Überfluss geworden ist, wie bedroht unsere vermeintliche Sicherheit - und dass wir alle  auf einem Pulverfass mit ganz kurzer Zündschnur sitzen....

Bevor mich aber nun die Verzweiflung übermannt erinnere ich mich daran, wieviel Positives mich trotz allem immer noch umgibt. Richte mich auf an Dingen und Tätigkeiten, die mir guttun. Freue mich über die Gesellschaft netter Menschen und meiner Tiere. 

Heute tut mir die frische Luft gut und der Regen, der die Natur belebt. 

Und der Anblick schimmernder Regentropfen auf einem Grünpflänzchen ist eines der klitzekleinen Geschenke, die einem das Leben jeden Tag macht.....



 Ein angenehmes Wochenende

wünsche ich euch!

☔️




26 Kommentare:

  1. Das ist so was von wahr liebe Frau Hummel,und sowas von wunderbar geschrieben.

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    1. Vielen Dank! Wer weiss, wo das alles noch hinführt....
      Einen gemütlichen Sonntag dir, herzliche Grüsse!

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  2. Deinen Ausführungen bin ich interessiert gefolgt. Ja, unser Leben hat ein paar Dellen und Knicke bekommen, das ist für viele von uns (vom Leben in Saus und Braus Verwöhnte) nicht einfach zu verstehen.
    Vielleicht hilft das ja dabei, nicht alles für selbstverständlich zu halten und auch mal ein bisschen kürzer zu treten. Und grundsätzlich sind wir ja immer noch auf der Sonnenseite der Lebensbedingungen, begünstigt vom Schicksal. Wir dürfen also dankbar sein.
    Danke auch für den Gedankenanstoss und einen lieben Gruss,
    Brigitte von Quersatzein

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    1. Ich fürchte ja, liebe Brigitte, dass manche noch nicht mal jetzt im Ansatz verstehen, was los ist. Natürlich sind wir immer noch so sehr vom Leben und Schicksal begünstigt, dass genau diese Tatsache viele zur Annahme verleitet, es werde immer so weitergehen. Krieg? Der ist weit weg. Der Planet Erde steht kurz vor dem Kollaps? Nicht doch- ist doch (wieder....) alles so schön grün hier! Wie nahe wir aber schon am Abgrund stehen, scheint einfach nicht in die Köpfe reinzugehen.
      Ich hoffe sehr, dass das alles nicht völlig aus dem Ruder läuft....
      Liebe Grüsse auch an dich!

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  3. knäcke war hier heute auch alle - aber dafür gab es kaffee - besonders leckere sorte (ganze bohnen), bio und fairtrade aus einer kleinbauernkooperative.... das schärfste: der war der billigste!! höchstwahrscheinlich weil der tumbe normalbürger "sowas" nicht kauft und der kaffee dringend mal wegmusste........
    schon immer esse ich nur puren yogurt ohne alles - mit einem sehr kurzen ausflug 1989/90 in all die "tollen" sorten, die es in der DDR nicht gab - die mir aber sehr schnell über waren, von den fragwürdigen inhaltsstoffen und vielzuviel zucker mal abgesehen.
    ich weis ehrlich geagt nicht, ob die menschen bis auf ein paar ausnahmen begreifen, was gerade abgeht..... ausser meckern, jammern und einen schuldigen suchen (der NIE man selbst ist) wird da wohl nicht viel kommen. man muss nurmal die blogrolls anderer durchklicken - so als bevölkerungsquerschnitt - da stehen einem die haare zu berge vor lauter treudoofem glauben an den gott des konsums und der mentalen schlichtheit.
    es könnte einem himmelangst werden.
    aber angst ist ein schlechter ratgeber. gut, wenn man gelernt hat, mit wenig auszukommen und kreativ zu sein.
    und brigitte hat natürlich recht: die westliche welt lebt immernoch wie die made im speck!
    frauenmantel macht besonders schöne tröpfchen :-D
    herzlichste umarmung von mir und stubser von lisbeth!! xxxxxx

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    1. Bio sollte sowieso zur Regel werden. DANN wäre unserem Planeten schon ein grosses Stück weitergeholfen! Und würde man seinen Einkaufswagen nicht mit sinnlosem Gedöhns anfüllen (möglichst billig, möglichst viel- egal was drinsteckt und dranhängt!), dann könnte man sich problemlos die etwas "teureren" Bioprodukte leisten können. Die sind nämlich nicht zu teuer- die "normalen" Produkte sind einfach schlicht zu billig. Was passiert, wenn so produziert wird- das können wir ja jeden Tag erkennen. Wen wir denn wollen....
      Genau. Ich schrieb es ja schon in der Anwort zu Brigittes Kommentar, dass die wenigsten auch nur im Ansatz verstehen (wollen), was gerade abgeht. Mein "Blog-Konsum" hat sich deutlich eingeschränkt, und ich freue mich, dass sich hier (und bei dir und andern ähnlich gelagerten Blogs) Menschen treffen, die sich Gedanken machen, hinterfragen, nicht alles "fressen". Gut so!
      Einen gemütlichen Abend euch allen im BWhäuschen, herzlichste Grüsse!

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  4. oh ja..
    heute beim Einkauf habe ich auch diverse Lücken gesehen ;)
    aber es gibt doch meist eine andere Sorte
    da muss man halt mal flexibel sein
    ich weiß nicht wer es einmal gesagt hat::Ich bin erstaunt wie viel es gibt was ich nicht brauche ;)
    und genau das sage ich mir auch oft
    naja.. manchmal wandert auch in den Korb was ich eigentlich nicht unbedingt brauche
    heute ein Buch.. Mängelexemplar
    dabei habe ich mir da eigentliche Zurückhaltung auferlegt
    ich habe viel zu viele ;)
    und einen kleinen Deko - Pilz
    gleiches Problem
    ich habe eigentlich viel zu viel Dekokram
    aber manchmal tut es der Seele gut
    und da brauche ich gerade ein bissel von
    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Uns wird in Zukunft vom Leben wohl noch viel mehr Flexibilität abverlangt werden, dessen bin ich mir sicher. Da wird uns dann wohl auch keine Wahl mehr bleiben....
      Ich darf wirklich behaupten: in unsern Einkaufskorb kommt zu 99% nur noch, was wir wirklich brauchen. Also Hauptsächlich Lebensmittel etc. Bei schöner Keramik kann ich schon mal schwach werden; aber dann landet ein anderes Stück in einer Flohmarkt-Schachtel. So gleicht sich das wieder aus. Und ein bisschen was für die Seele muss ab und zu einfach sein. Wenn das ein schönes Buch ist (was man ja dann weiterverschenken kann!) oder ein kleiner Dekopilz, dann wird das unsere Umwelt noch verkraften. 😊 Wenn aber sinn- und gedankenlos einfach turbokonsumiert wird, weil man sich dann "dazugehörig" fühlt und sich über sein "Haben" definiert, dann ist das mehr als bedenklich.
      Liebe Grüsse retour!

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  5. Gedanke, die mir neulich auch durch den Kopf gegangen sind,
    du hast genau das geschrieben, was ich da dachte.
    Es geht uns immer noch zu gut, aber es wird anscheinend bei manchen Menschen dauern, bis sie das begreifen !
    Ganz liebe Grüße
    Jutta

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    1. Manche begreifen es erst, wenn das Leben und die Umstände ihnen mit Kawumm vors Schienbein treten. Wir stehen ganz kurz davor, würde ich behaupten....
      Vielleicht lernen wir wieder schätzen, was wir haben. Und stellen fest, dass das nicht viel sein muss. Ich geb die Hoffnung ja eigentlich nie auf. 😊
      Liebe Grüsse!

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  6. ich schlucke eben schwer liebes Hummelchen weil du wie so oft schon den " Nagel auf den Kopf triffst - " oder den Finger tief in die Wunde legst, die schwärt"!°°° und lägst schon eitert.
    Nur wer den Schmerz am eigenen Leibe verspürt, wird //> vielleicht ein klein wenig klüger werden und seinen Denkapparat einschalten, die Augen öffnen und sehen lernen.
    es - gibt - so - viel Blinde - nicht sehen wollende - , mehr als wir erahnen können.
    auch ich habe heute vor vielen leeren Regalen gestanden, mich lange mit der Marktleiterin unterhalten die ziemlich verzweifelt darüber war das Kundenbedürfnis nicht erfüllen zu können, die Ängste schwelen, dass es noch schlimmer wird.
    Und daneben laufen Kundinnen die jaulen, Jammern, beschweren sich und klagen, da könnte einem glatt mal die Hand ausrutschen, zum richtigen " durchschüttel - mit/denken..".
    noch...!° - sind wir auf der etwas beschädigten Sonnenoberseite, doch das wird sich ändern,das ist gewiß , wwir müssen mit offenen Augen darauf zugehen...
    Leider erreichen solche beiträge wie dieser deinige nicht die, die es betrifft, sondern jene in erster Linie dir das Denken nicht verlernt und sich angepasst haben, einfach weil sie MItdenkende sind und noch was anderes als " nur sich und ihre eigenen egoistischen großen Bedürfnisse " - " es darf sich nichts ändern" - im Kopf tragen.
    ich danke dir dass du immer wieder schön tüchtig und unbeirrt schüttelst wo es bedenklich hakt.
    herzlichst dir einen schönen Sonntag...
    du machst mir mit deinen Beiträgen immer - eine große Freude.
    angel

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    1. Danke, das freut mich, Angel! Ich hoffe, ich kann dir noch mehr Freude bereiten!
      Ich finde es ja an und für sich schon bedenklich wenn eine Marktleiterin darüber verzweifelt, dass sie nicht alle Kundenwünsche erfüllen kann. Es ist doch IMMER alles vorhanden- wieso brauchen wir von jedem Produkt -zig Varianten?? Damit z.B. hinterher Tonnen an besten Lebensmitteln weggeschmissen werden, weil diese Unmengen an Produkten gar nicht verkauft werden können? Es ist ein irres Spiel, und ich kann mich viel zu oft nur noch wundern. Aber nun. Das Leben greift von Zeit zu Zeit immer mal wieder korrigierend ein. Und das ist gut so.....
      Natürlich liest hier keiner, der vom genauen Gegenteil überzeugt ist. Aber ich merke, dass sich hier Menschen "treffen", die unbeirrt ihren Weg gehen und ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Dinge ändern. Jeder Einzelne, der das tut, ist wertvoll. Man darf sich nicht beirren lassen und sich nicht einfach zurückziehen. Jede Stimme, die erhoben wird, zählt!
      Geniess den Abend, herzliche Grüsse!

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  7. Du sagst es, wir sind immer noch ziemlich gut dran, aber das wird sich ändern, wenn nicht endlich das Steuer rumgerissen wird.
    Das Blatt mit den Tropfen ist total schön, solche Kleinigkeiten erfreuen mich auch immer :-)
    Hab noch einen schönen Sonntag, herzliche Grüße!

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    1. Wenn man mit offenen Augen durch sein Leben geht, dann findet man Unmengen solcher kleinen Freuden wortwörtlich am Wegesrand. Aber die Menschheit ist ja so abgelenkt, dass sowas oft gar nicht mehr wahrgenommen wird.
      Wer soll denn das Steuer rumreissen? Die Politik, die viel zu sehr mit der Wirtschaft verbandelt ist, wo es immer nur um Macht und Geld geht? Oder der "normale" Bürger, der entweder wie ein Lemming hinter allen andern hertrottet und sich über die Klippen stürzt, wenn man es von ihm verlangt- oder der immer nur den eigenen Vorteil und das höchstpersönliche Wohlergehen vor Augen hat? Ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen! 😳
      Auch dir einen schönen Abend, herzliche Grüsse!

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  8. Ich habe neulich mal irgendwo erwähnt, dass ich mir große Sorgen mache, und die Antwort war ungefähr "Ja, ich auch, die wirtschaftliche Lage, das Heizöl, die Lebensmittelknappheit..." - da musste ich auch schlucken. Ein Gutes hat die Sache ja: wenn dieser unberechenbare Mensch - oder sollte ich sagen: das verhaltensauffällige Kind?? (wie alle Diktatoren isser das ja...) aus einem Anfall von Tobsucht das rote Knöpfchen drückt - brauchen wir uns alle gar keine Sorgen mehr machen (nicht mal um die Umwelt!). Ist das nicht prima??? Sorry, aber manches kann ich nur mit bitterem Sarkasmus ertragen... und wenn nicht Putin, dann der Kindskopf aus Nordkorea, zum Glück hat der keine so gefährlichen Spielzeuge... aaaargh!
    Also, die leeren Supermarktregale sind gelinde gesagt, meine aller-allerletzte Sorge. Das ist schonmal gut. Mir geht es grundsätzlich ähnlich wie dir, ich fühl mich mit zu vielen Sorten überfordert, und wenn's keine Haferflocken gibt, dann kauf ich halt Dinkelflocken - oder einfach mal überhaupt keine. Es geht ja nicht ums Überleben, sondern um "Luxusprobleme". Aber die wurde uns ja auch aufs Auge gedrückt, und wenn sich dann Leute über das "nicht besonders große Sortiment" beklagen, ist das auch irgendwie eine Folge des Überflusses, an den man sich gewöhnt hat. Und man muss bedenken, dass Flexibilität tatsächlich nicht jedem gegeben ist, es gibt Menschen, denen gibt es Sicherheit, immer das Gleiche zu kaufen (autistische Tendenzen) und wenn sie dann was aus dem Sortiment nehmen bzw. es Lieferengpässe gibt, ist das für diese Menschen, als hätte man ihnen ein Stück Sicherheit genommen. Muss man nicht verstehen. Ich bin da auch anders, total flexibel, daher macht es MIR nix. Aber im Moment gönne ich gerade aus o.g. Gründen jedem sein kleines Stück subjektive Sicherheit, sei es auch noch so trügerisch. Ich versteh natürlich, was du meinst - und ich kann mich an solchen Dingen wie das Blatt mit den Tropfen auch erfreuen, das Foto ist übrigens wunderschön!
    Herzliche Grüße und viel Zufriedenheit und "kleines Glück"! Ja, darauf richten wir den Fokus, tu ich auch... :-)))

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    1. Du meinst all die egomanen Grössenwahnsinigen dieses Planeten, denen man viel zu viel Macht in die Hände gegeben hat? Ja, die könnten einem das Fürchten lehren. DAS sind die wahren Bedrohungen dieses Planeten nebst all dem andern menschgemachten Wahnsinn. Da vergeht mir manchmal wirklich sogar der Hang zum Sarkasmus, den ich eigentlich meisterlich beherrsche (und deshalb oft missverstanden werde....).
      Dagegen sind leere Regale tatsächlich das kleinste Übel. Aber sie hängen nun mal ganz diekt mit all dem "Übergeordneten" zusammen. Und trotzdem bin ich es inzwischen einfach leid, immer für alles auch noch irgendwie Verständnis aufzubringen. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es um Alles oder Nichts geht. Da ist schlicht kein Platz mehr für mimosenhaften Egoismus und eine Gleichgültigkeit, die mich manchmal fast implodieren lässt. JETZT sind wir alle gefragt, jeder muss jetzt einfach in die Gänge kommen und seinen Teil leisten. Tun wir es nicht, werden uns andere noch so gerne "die Arbeit" abnehmen. So viel aus dem Ruder Gelaufenes entstand ja erst aus dieser Bequemlich- und trägen Sorglosigkeitkeit und dem Desinteresse, das gewisse Kräfte zu nutzen wussten. Ich fürchte, das Leben wird uns in Zukunft noch sehr viel mehr Flexibilität abverlangen- wir täten gut daran, uns jetzt ganz langsam schon mal prophylaktisch ein wenig darin zu üben....
      Es mag an meinem doch noch vorhandenen Taktgefühl liegen, dass ich manche nicht einfach durchschüttle- und doch würde ich es mitunter am liebsten tun. Kräftig.
      Aber nun. Mein Idealismus und mein ausgeprägter Optimismus lassen mich immer noch den Fokus auf das Gute richten. Auch wenn ich manchmal das Gefühl nicht loswerde, dass ich inzwischen ein wenig weltfremd geworden bin.....😁
      Auf einen schönen Herbst, trotz allem!
      Ganz herzliche Grüsse!

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  9. Manchmal wundert man sich über Mitmenschen und fragt sich, was in deren Köpfen wohl gespeichert ist, dass sie zu einer - der offensichtlichen Realität konträren Einstellung - kommen. Man sollte es auch nicht zu ernst nehmen, manchmal sind es nur sinnlos dahingesagte Worte. Vielleicht wollte sie dem Sohn begreiflich machen dass sein Lieblingsjoghurt nicht da ist und einer "will ich aber haben Reaktion" des Kindes vorbeugen.

    Ich wundere mich im Supermarkt auch oft über das Fehlen von Ware, bei der ich mir so gar keinen Reim auf die Logik machen kann, was hinter dem Mangel wohl steckt. Bis heute habe ich den psychologischen Vorgang beim Hamstern von Klopapier nicht verstanden. Da war ja auch kein Lieferstau dahinter sondern ein kollektiver Mechanismus im Gehirn der Menschen.

    Nachdem ich neulich an der Nordsee viele Schiffe hab auf Rede liegen sehen, die darauf warten im Hafen entladen zu werden, kann ich mir bildlich vorstellen, wie der weltweit blockierte Warenaustausch Schuld an leeren Regalen trägt. Corona, ein überdimensioniertes Schiff was sich tagelang in einem Kanal festsetzt, die allgemeine unübersichtliche und explosive Lage in der Welt, all das hat den zügigen Welthandel, das Vorhandensein von allen Waren wonach das Herz begehrt, durcheinandergebracht.
    Noch tangiert uns das nicht (Pferdefutter ist übrigens hier auch nicht so einfach zu beschaffen), wir sind auch sowas von flexibel und bekommen vieles von einem Biobetrieb aus dem Nachbarort. Na gut, Klopapier bauen die auch nicht an ;-)

    LG Christiane
    die sich ebenfalls über die kleinen Dinge in der Natur freut und im übrigen auch dem Laster des "Keramikkaufens" unterliegt.

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    1. Nein, hamstern verstehe ich auch nicht. Ob es einem in einer falschen Sicherheit wiegt, im Ernstfall dann doch "genug" zu haben? Aber für wie lange denn? Da bin ich recht fatalistisch unterwegs: ich gehe nicht davon aus, dass ich mich durch ein solches Verhalten irgendwie unbeschadeter aus einer schwierigen Situation manövrieren könnte....
      Meiner Meinung nach hätten wir, also die einzelnen Staaten, schon lange viel mehr auf Autarkie setzen sollen. Diese Abhängigkeiten kreuz und quer über den Planeten haben den Boden geebnet für das Szenario, das sich jetzt langsam und scheinbar unaufhaltbar abzeichnet. Und die Fokussierung auf die Wirtschaft und die damit verbundene Macht hat das alles nur noch gefördert. So kommts, dass inzwischen ganz Wenige auf dem Planeten über Gedeih und Verderb von ganz Vielen bestimmen; unterstützt von der Gier aller nach immer noch mehr....
      Pferdefutter und Einstreu liegt bei mir für ein Jahr bevorratet auf dem Heuboden. Zumindest die Dicken brauchen also über Kurz oder Länger nicht zu darben! 😁
      Herzliche Grüsse! - und so ein Stückchen hübsche, liebevoll handgearbeitete Keramik kann einem auch einen Sonnenstrahl ins Leben bringen!
      ...und jetzt fahr ich zum Stall und geh mit John in den Wald. Durchatmen!

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  10. Weißt du was , Sohnemännchen hat keine Ahnung ! Das gibt deutlich zum Ausdruck, welches Geistes Kind die Mutter ist , brrrr .
    Wir haben alle noch mehr als genug . Leider wird aber auch mit ganz schäbigen Methoden im Verkauf gearbeitet. Es gibt ein " Gut und Günstig " Sortiment, nach dem die sparsame Hausfrau greift, ganz automatisch weil sie auf der sicheren Seite sein will. Weit gefehlt ! Der Doseneintopf z.B. ist zweimal so teuer, wie der von einer " Markenfirma ". Da könnte man sagen, wer lesen kann ist klar im Vorteil,
    - ich nenne es Vorsatz um sich zu bereichern. Gerade in Coronazeiten haben Lebensmittelgeschäfte Millionen Umsätze gemacht, weil sie ja gleichzeitig Gartenmarkt und Baumarkt waren...
    Schluss mit wettern ! Das Leben ist immer noch schön !
    Herzlichst , Angela

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  11. Natürlich ist das Leben immer noch schön! Man muss nur auf seinen Fokus achten.....Und wir haben mehr als genug. Nur sind wir uns leider gewohnt, vielmehr als genug zu haben- und haben zu wollen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir unseren Standard ziemlich anpassen müssen in Zukunft.
    Die Gier nach immer noch mehr Umsatz geht Hand in Hand mit allen möglichen Schummeleien. Ich sag da mal nur: Greenwashing. Ich hab mir angewöhnt, die Inhaltslisten auf Produkten ganz genau zu lesen. Da kristallisieren sich dann mit der Zeit genau die Produkte heraus, die regelmässig in unserem Einkaufskorb landen. Da wir aber kaum bearbeitete Lebensmittel kaufen und alles so frisch wie möglich zubereiten, müssen wir uns kaum mit diesem Problem herumschlagen. Aber ja: immer ein wenig Vorsicht walten zu lassen hat noch nie geschadet!
    Einen gemütlichen Abend dir (hier: Wind und Bindfadenregen!), herzliche Grüsse!

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  12. Liebes Hummelchen,
    du sprichst mir mit deinem Post mal wieder sowas von aus der Seele. Aber ist es nicht verrückt? Leere Regale im Sortiment und ÜBERVOLLE Regale im "WEGWERFFACH"?? DAS geht mir nicht in meinen Kopf!! Also Sachen, die schon reduziert sind, und Einkaufswagenweise im Müll landen! Vor allem Fleisch! Dafür sind schließlich Tiere unter schäbigsten Bedingungen gehalten worden, damit sie hinterher im MÜLL landen. DAS haben sie doch in keinster Weise verdient!! Hab mich neulich im Supermarkt lange mit einer Verkäuferin unterhalten, dass das unmöglich richtig sein kann. Bin schon am Überlegen, die Firmenzentrale anzuschreiben...scheinbar taugt die Filialleitung absolut nichts!!!
    Und gerade gestern sah ich eine Doku über die "Amish" in den USA, an denen auch diese Hysterie wieder spurlos vorbeigeht.(So wie Corona auch) Kein Strom mehr? Haben sie eh nicht! Kein Gas oder Öl? Die machen alles mit Holz. Leere Supermarktregale? Juckt die nicht, die sind Selbstversorger.
    Ich finde das so cool, wenn man sich von all der Panik und Hysterie nicht anstecken lässt. Vielleicht sollten wir JETZT endlich mal innehalten und überlegen, wohin uns das ganze Immermehr gebracht hat.
    Weil Corona und der Krieg sind wohl noch nicht genug. Wieviele Schläge mit der Keule braucht es denn noch, bis die Menschen endlich aufwachen??
    Vielleicht schaffen wir es JETZT endlich, die schönen Seiten wieder zu sehen, so wie du es auch treffend schreibst. Ganz toller Beitrag. Weiter so ;-)
    Viele liebe Grüße

    Jeannette
    P.S. hab vergeblich auf deine mail gewartet; fand aber doch noch in den Tiefen meines Archivs deine Adresse. Hoffe, das Paket ist angekommen :))

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    1. Wie jetzt- du hast meine Mailsen nicht bekommen? Beide??Oh....das tut mir aber wirklich leid! Ich hatte dir eine mit meiner Adresse geschickt, und dann noch eine, um mich ganz herzlich zu bedanken! Ich hab mich sehr gefreut über dein Buch und finde darin deine witzige Schreibe vom Blog wieder, sehr erfrischend, *ggg* 😄 Also lass dich virtuell herzlich drücken- mercimerci!! Aber weisst du, wundern tut es mich nicht. Einige können meinen Blog nur noch auf dem Handy lesen, andere nur noch "anonym" kommentieren (du scheinbar auch?). Ich frage mich manchmal wirklich, was dahintersteckt. Ich sag jetzt nicht mehr dazu, sonst werde ich noch als Verschwörungstheoretiker abgetan- aber manchmal finde ich das alles schon sehr seltsam.....
      Zu den Lebensmitteln: die Menschen wollen ja immer mehr davon für immer weniger Geld kaufen können. Also werden die Produzenten gedrückt, bis sie beinahe nicht mehr können- nur damit der Kunde ein Kilo Fleisch in der Aktion für 6 Fränkli kaufen kann. Alleine das suggeriert doch, dass Lebensmittel keinen Wert haben- und so haben sie den tatsächlich nicht. Tragisch einfach nur, dass dahinter ganz viele Leben stehen, die ohne bedenken beendet werden. Sind ja nur Viecher, davon gibts mehr als genug. Und weil der Mensch (ich nicht....) jeden Tag Fleisch auf dem Teller haben will, aber nichts dafür bezahlen möchte, dreht sich die Spirale fröhlich weiter. Wir haben hier in der Schweiz letztes WE über die Massentierhaltungs-Initiative abgestimmt, die "Nutz"tieren ein besseres Leben beschert hätte. Du darfst raten: sie wurde mit 2/3 der Stimmen abgeschmettert. Ich war nicht überrascht, weil: siehe oben. Und so verhält es sich mit allem. Gemüse, Früchte, Brot- nichts mehr wert.
      Aber weisst du was? Ich sehe Zeiten kommen (und zwar ziemlich zügig!), die uns Menschen lehren werden, wo die echten Werte im Leben zu finden sind. Du sagst es ganz richtig: wir lernen nur, wenn uns das Leben mit Karacho den Knüppel vors Schienbein zieht (wahlweise auch auf den Schädel). Und ich gebe ganz unumwunden zu: es wird Zeit, dass das geschieht. Ob es was zu retten vermag? Wir werden sehen. Und ja: Vielleicht schätzen wir dann all das wieder, was wir bisher so als ganz selbstverständlich erachtet haben. Bin gespannt.
      Also: nochmal ganz herzlichen Dank- für das Buch und deinen Kommi!
      Liebe Grüsse!

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  13. Dein Post punktgenau getroffen. Weniger ist mehr und was brauch ich 50 Sorten Müsli und Co. Mit dubiosen zutaten.Zuviel von all dem Konsumzeug stresst mich immer beim Einkaufen im Supermarkt.
    Deswegen Einkaufszettel Wochenmarkt und den Rest dann halt im Supermarkt.


    Und ja aktuell tut sich einiges Ungutes. Aber wissen wir nicht alle dass Rohstoffe endlich sind und ich überall verfügbar. Corona hat nicht wirklich zum Nachdenken gefordert.

    Die nächsten Wochen nehm ich mir Zeit um ein paar Dinge zu optimieren. Unter anderem den wocheneinkauf da ist noch Luft nach oben. Und ja meine aktuellen Energiepreise sorgen mich.

    Die Ragale sind auch mal leerer aber man bekommt alles und wenn mal nicht dann gibt es Alternativen.

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    1. Ich bin gespannt, wie die Menschen mit "der Situation" umgehen werden. Es spitzt sich ja laufend zu, jeden Tag neue Meldungen, die nichts Gutes verheissen. Man steht da und staunt, was sich gewisse Menschen anmassen. Wie muss es sein, wenn der Landstrich, den man bewohnt, von heute auf morgen zu einem andern Land gehören soll? Da scheinen unsere Probleme hier (noch!) überschaubar zu sein.....
      Sein eigenes kleines Leben irgendwie im Griff zu behalten, nicht hysterisch zu werden und eine aufmerksame Gelassenheit an den Tag zu legen scheint nicht die schlechteste Wahl zu sein. Was soll man sonst tun?
      Liebe Grüsse!

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  14. Ja, gell, manchmal tut es gut, den Blick auf das nähere Umfeld zu lenken, auf die kleinen Dinge... die können einem so viel mehr geben. Vielleicht auch ein Grund, warum ich die Abgeschiedenheit so liebe. Möglichst weit weg von anderen Zweibeinern, meine Ruhe haben, mir einbilden können, alles wäre in Ordnung. Leider ist es das nicht, es gibt so viele Egoisten, Irre und schlichtweg Bekloppte auf dieser Welt, dass man sich lieber nicht fragt, wo das alles noch hinführt. Gestern hat meine Arbeitskollegin einer ihr unbekannten Frau einfach einen schönen Tag gewünscht. Da sei die vom Fahrrad gestiegen und hätte gejammert, wenn es denn nur ein solcher werden könne. Denn alle würden umkommen. Die Geimpften würden sterben. Meine Kollegin meinte noch, dass es man sich ja freiwillig hätte impfen können. Puh, da ging's gleich in die nächste Runde, von wegen, dass die gezwungen worden seien und nun müssten sie alle ihr Leben lassen. Okay, nun gut, das mag noch eine harmlose Bekloppte gewesen sein, aber wenn man da an den kleinen Giftzwergen im Osten denkt... Gott behüte. Ja, der kann der Welt echte Probleme bescheren. Ich hoffe sehr, dass es dabei bleibt, dass sich Mütter nur über ein mangelndes Sortiment im Einkaufsladen Sorgen machen müssen. Vielleicht sollte diese Mutter auch mal Urlaub auf Island machen. ich weiss noch, dass ich vor zehn Jahren dort in einem Einkaufsladen, das Gemüsesortiment betrachtet habe. Huch, das fiel etwas so gross aus, wie bei uns das Regal vor der Kasse, wo die lieben Kleinen zu sabernden Heulmonstern mutieren, wenn sie den Süsskram dort nicht bekommen. Sprich, es gab eine Handvoll Tomaten, ein paar wenige Zucchettis und irgendwas, das gerade noch knapp an einen Salat erinnerte. Kein Wunder, dort muss auch alles mühsam in Gewächshäusern herangezogen oder eben importiert werden. Ja, wir sind definitiv verwöhnt. Und ich ertappe mich selbst manchmal auch dabei, dass ich halt noch in jenen anderen Einkaufsladen hetze, wenn der orange M etwas nicht anbiete, was sein Konkurrent wieder in den Regalen hat. Dabei ginge es gut auch ohne. Nun ja, ich siede die Tage mal wieder Seife, so werde ich wenigstens sauber untergehen, sollte hier alles den Bach runtergehen.
    Hab ein kuscheliges Wochenende.
    En liebe Gruess
    Alex

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    1. Genau. Kreative Tätigkeiten, welcher Art auch immer, lenken den Fokus weg vom Wahnsinn, der gerade abläuft. Deswegen verschwindet der zwar nicht, aber diese Beschäftigungen bringen einem ein wenig zur Ruhe und zu sich selber zurück. Gerade jagen sich ja die negativen Nachrichten, da kann es nicht schaden, sich verstärkt um sich selber zu sorgen.... Ich merke gerade beim Kerzenziehen immer, dass diese einfache, langsame, bedächtige Tätigkeit einem tatsächlich wieder etwas zurück ins Gleichgewicht bringt!
      Ich kann mir vorstellen, dass gerade labile, unsichere und Menschen, die ohne zu hinterfragen alles glauben, was ihnen so aufgetischt wird, ganz schnell ihre Balance verlieren und aus der Bahn geworfen werden- wie die von dir beschrieben Velofahrerin! Eigentlich tun mir solche Menschen leid- was muss das für ein Leben sein? Aber es hat jeder die Möglichkeit, sich Informationen einzuholen, auf verschiedensten Kanälen, und zu entscheiden, wieviel davon er als bare Münze nehmen will. Dass solche egomanen Grössenwahnsinnigen, wie sie sich derzeit einige an der Macht befinden, aber tatsächlich von heute auf morgen alles ins Chaos stürzen können- das bezweifle auch ich nicht im geringsten. Ich mag gar nicht dran denken, aber: wahrscheinlich waren wir noch nie so nahe dran an einem 3. Weltkrieg wie gerade jetzt.... Gebe Manitou, dass unsere Politiker weltweit zur Vernunft kommen und irgendwie das Ruder noch rumzureissen vermögen.
      Wir waren gerade heute wieder beim Wocheneinkauf und haben alles bekommen, was wir brauchen. Vielleicht nicht die Lebensmittel, die wir uns gewohnt sind- aber das ist auch egal. Es mangelt uns an nichts- und ich habe mir (ausnahmsweise!) noch Blümchen gegönnt, im Luzernbiet gewachsene, hübsche Kardinalrote. (Die aus Kenia mussten leider wieder zurück in ihren Eimer....)
      Und so machen wir uns trotz allem ein gemütliches WE; du bei deiner Seife, ich mit den Dicken, meinem JunkJournal- und vielleicht entstehen auch noch ein paar Kerzen. 😊
      Ganz liebi Griäss!

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