Donnerstag, 29. Oktober 2020

RENDEZ-VOUS MIT DER REALITÄT

 

Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, das wird KEIN Post zur aktuellen C-Situation. Ich wundere mich, was zu diesem Thema im Moment so im Netz abgeht, aber: ich habe weder die Lust noch die Nerven, mich über das Für und Wider zu den angeordneten Massnahmen auszulassen. Ich habe, um ehrlich zu sein, eigentlich gar keinen Bock mehr, mich überhaupt mit diesem Thema zu befassen. Ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die für uns alle entscheiden müssen. Wie sie es auch anstellen- es ist verkehrt. Also halte ich mich an die Regeln, und damit hat sich die Sache für mich erledigt.


Was mir aber in diesem Zusammenhang je länger, je mehr auffällt: Manche verlieren irgendwie total den Bezug zur Realität. Kleines Beispiel: Im Gespräch erwähnte eine Kollegin letzthin die Situation eines 

"Bekannten, der durch die Gegebenheiten jetzt seine Eigentums-Ferienwohnung in einer teuren Ecke der Schweiz in Gefahr sieht; unter Umständen müsse er sie verkaufen.   

Der Mensch tue ihr sooooo leid!"

 

Wirklich- da ist mir beinahe der Kragen geplatzt! Mir tun die Leid, deren ganze Existenz echt gefährdet ist. Diejenigen, welche eine nahestehende Person durch die Krankheit verlieren oder selber gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Oder Menschen, die eh' schon am Existenzminimum kratzen und sich jetzt mit noch weniger arrangieren müssen. 

Aber einer, der sich- vielleicht!- von seiner Ferienwohnung trennen muss? Da hört mein Mitleid definitiv auf. Ich meine: so jemand gehört doch sowieso schon zur privilegierten Gruppe. Mit dem Gehalt eines ganz normalen "Büezers" kann sich auch in der Schweiz keiner eine eigene Ferienwohnung leisten. Da ist man inzwischen froh, wenn man sich die fortwährend in eine Richtung, nämlich himmelwärts, bewegenden Mietzinsen fürs Wohnen noch leisten kann....

Mit dem seit Jahrzehnten steigenden Lebensstandard hat sich aber scheinbar auch das Verständnis dafür verändert, was "normal" ist, was es für ein gutes Leben braucht und was einem selbstverständlich (wie man meint) auch zusteht.

Man will alles, zu jedem Zeitpunkt und in jeder beliebigen Menge bekommen können. Wenn nun dieses "Alles" durch äussere Umstände wie jetzt nicht mehr einfach so zu haben ist sehen sich plötzlich manche als Benachteiligte, die nicht den leisesten Grund dazu haben... 

Vielleicht sollten wir einfach mal alle 2 Schritte zurücktreten. Ganz objektiv betrachtet werden die allermeisten von uns erkennen, wie gut es uns trotz allem immer noch geht und auf welch hohem Niveau viele am Jammern sind. 

Mir ist klar: Ich bin weissManitou kein Massstab dafür wenn es darum geht, "Zufriedenheit" zu definieren. Denn meine persönliche Zufriedenheit generiere ich aus allem Möglichen, aber nicht vornehmlich aus materiellem Wohlstand oder Konsumgütern. 

Und deshalb sind meine Ansprüche ans Leben auch nicht kompatibel mit denen anderer.

Aber so ein bisschen mehr Dankbarkeit und Genügsamkeit würde manchen trotzdem sehr gut bekommen.

Denn hätte man weniger Ansprüche, dann müsste man unter Umständen auch weniger arbeiten.

Und hätte mehr Zeit, sich dem Schönen zuzuwenden, das einfach da ist.

Wie z.B. der grosse wilde Ahorn direkt vor unserem Küchenfenster.

Dessen sommers sattgrünes Blattwerk hat sich inzwischen in einen so leuchtend sonnengelben Farbton gewandelt dass man auch an einem grauen Tag wie heute denken könnte, dass draussen einer eine Lampe angeknipst hat.

Darauf erhebe ich meine Teetasse (und gönne mir einen Apfelkrapfen dazu). 😋

Cheers!!

Und ❤️lichste Hummelzgrüsse!

 


 

 

 

 

Sonntag, 18. Oktober 2020

RE/START UND SOUL/FOOD

Ochjoooo....heute neigen sich meine Herbstferien schon wieder ihrem Ende zu... 😢

Aber ich hab die Zeit wirklich genossen und mich gefreut, wie viel die Tage hergegeben haben. Auch wenn wir nichts Grossartiges unternommen haben, so war es doch sehr entspannend, einfach für alles ganz viel Musse zu haben!

Wir waren oft mit den Dicken in der Natur unterwegs, haben gemeinsam gekocht, waren jeden Tag morgens zum Kaffeetrinken, haben einfach auch mal die Beine langgemacht. So geht für uns Ferien!

Ganz nebenbei wurde die Loggia aufgeräumt, die Bezüge der Sessel dort gewaschen und die Kissen wieder im Schrank verstaut. Irgendwie hab ich keine Lust mehr, draussen zu sitzen- ich mag es jetzt drinnen gemütlich haben!

(#Kerzen/Räucherstövchen/Kuscheldecken!)

Natürlich kommt jetzt auch die wärmere Kleidung wieder zum Zug; meine molligen, meist handgestrickten Pullis dürfen raus an die frische Luft, Leggins und Schals werden aus der Kommode geholt. Von goldenem Oktober war hier bisher nichts zu spüren- der Geselle zeigte sich kalt, feucht und trüb. Aber wer mich kennt der weiss: 

auch so gefällts der Hummel richtig gut! 😄


 

Da passt dann auch ein dem Wetter entsprechendes, währschaftes Mittagessen.

Der Eintopf aus Zwiebeln, Knobli, Pilzen, Rosenköhlchen, roten Linsen und einem Becherchen Saurrahm hat, gut gewürzt und mit einem ordentlichen Klecks Tomatenpurée abgerundet, heute herrlich geschmeckt! HerrHummel wünschte sich ungeschälten Naturreis dazu- so kommen nochmal ordentlich Ballast- und Mineralstoffe on top.

Natürlich haben wir eine grosse Portion gekocht, damit wir kommende Woche was zum Aufwärmen haben. Darauf freu ich mich immer den ganzen Tag im voraus.

 

 

Tja! Und morgen früh gehts also wieder "ab in den Stollen". Bin gespannt, was sich in der letzten Woche getan hat, auch Covid-technisch. Hier steigen die Zahlen stetig an- ob uns das wohl wieder einen OP-Stopp und Reduktion auf reine Notfallversorgung beschert? 

 

Wir werden sehen...

 

Ich wünsch euch einen fröhlichen Start in eine gesunde, fitte Woche,

 

ganz ❤️liche Hummelzgrüsse! 

 

 


Dienstag, 13. Oktober 2020

BEWUSST/SEIN

Gestern stand ich morgens schon zeitig am Bügelbrett, faltete Wäschestücke, bügelte manche mit dem Eisen und schmunzelte über Molly, die unverdrossen immer wieder in den Wäschekorb kletterte, so oft ich sie da auch wieder rausholte. Ich kann nicht behaupten, dass Bügeln zu meinen liebsten Beschäftigungen gehört, aber bei der monotonen Arbeit gingen meine Gedanken auf Wanderschaft und ich genoss die Stille in der Stube, die nur vom Ticken der Pendule auf der Vitrine gebrochen wurde.

 

"Kann Hausarbeit eigentlich glücklich- oder zumindest zufrieden- machen?"

 

An diesem Gedanken blieb ich eine ganze Weile hängen. Und ich kam zum Schluss: Auch die alltäglichen, manchmal ungeliebten Beschäftigungen, die man gerne husch-husch erledigt und sie dabei gar nicht mehr richtig wahrnimmt, können ein gewisses Wohlbehagen auslösen. Vorausgesetzt, man widmet sich diesen Arbeiten bewusst und findet das Angenehme daran.

Natürlich möchte auch ich keine Wäsche mehr von Hand waschen müssen oder dem Staub im Haus mit dem Besen zu Leibe rücken, nur damit ich mich mehr mit meinem Tun auseinandersetzen müsste. Ich schätze die technischen Errungenschaften, die einem das Leben wirklich leichter machen!

Aber es gibt Tätigkeiten die- lässt man ihnen die gebührende Aufmerksamkeit zukommen- mit beinahe schon sinnlichen Eigenschaften aufwarten und einem tatsächlich glücklich machen können.

Ich nehme mal das Beispiel Kaffeekochen: Man könnte einfach ein Kaffeekapsel in die Maschine schieben, den Knopf drücken und fertig. What else? 😄

Wer aber z.B. schon mal mit dem guten alten Porzellanfilter in aller Ruhe Kaffee aufgegossen hat der weiss, was ich meine. Alleine das Vorbereiten des Filters mit dem Papiereinsatz, das Portionieren des Kaffees und das Aufsetzen des Wassers bringen Ruhe ins Spiel. Der Duft der einem umgibt, wenn man das siedende Wasser in den Filter giesst, ist ein Vergnügen für sich. Man steht neben der Kanne und wartet, bis das Wasser durchgesickert ist, bevor man erneut nachgiesst. So werden die Aromen langsam aus den gemahlenen Bohnen gelöst und erfreuen hinterher den Gaumen.

 


Genauso verhält es sich, wenn man beim Gemüserüsten mit allen Sinnen bei der Sache ist. Die Vorstellung, dass z.B. der Kürbis den ganzen Sommer lang Sonne getankt hat, dass er viel Zeit zum Reifen hatte und aus ihm jetzt eine wunderbare Speise zubereitet wird hat im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz andere Qualität als einfach Vorportioniertes aus dem Gefrierbeutel in die Pfanne zu werfen und es aufzuwärmen.

Und auch das Bügeln geht leichter von der Hand wenn man darin nicht nur Arbeit sieht sondern sich über die sauberen Textilien freut, die angenehme Haptik der verschiedenen Gewebe fühlt und alles hinterher wieder fein säuberlich in den Schrank räumen kann.

Ich könnte mir vorstellen dass viele Menschen heutzutage unter anderem so unzufrieden sind, weil sie das Glück des kleinen Moments ungenutzt an sich vorbeiziehen lassen. 

Sich seinen Handlungen bewusst zuzuwenden- das bringt eine ganz neue Substanz und auch Beruhigung ins Leben. 

Man kann alles unter Anwendung einer andern Perspektive und mit mehr Bedacht angehen. Vielleicht muss man dann ein bisschen mehr Zeit aufwenden, dafür hat man aber jeden Tag viele kleine Glücksmomente zu verzeichnen.

 

Und die können ein Leben richtig bereichern, nichtwahr? 

 

Habt eine wunderbare Woche,

ganz ❤️liche Grüsse!

 

 


       


 

 

 

Sonntag, 4. Oktober 2020

A DAY FULL OF HAPPYNESS

Gestern noch kamen wir nach dem Reiten nass bis auf die Unterwäsche nach hause- es goss aus Kübeln.

Heute Morgen erwartete uns dafür ein Herbstwetterchen vom Allerfeinsten, und so zogen wir schon früh mit den Dicken los in den stillen Herbstwald.

 


Um die Zeit hat man die Wege noch ganz für sich alleine, nur das Zwitschern der Vögelchen begleitet einem und das Klappern der Hufe. 

Unterwegs begegneten wir diesem riesigen Gesellen, der direkt aus der Urzeit stammen könnte und seinen dicken Schädel aus dem Erdboden zu schieben scheint- man meint beinahe, sein Schnaufen und Brummeln hören zu können! Irgendjemand hat das Potenzial im moosüberwachsenen Brocken erkannt und ihn mit ein wenig Farbe und Phantasie zum Leben erweckt. Sieht das nicht einfach genial aus?? Bei Nebel oder beim Einnachten möchte ich allerdings nicht unvorbereitet auf dieses Geschöpf stossen wollen....🙀

 

 

Nachdem wir die Jungs im Stall mit Heu und ein paar Karotten versorgt hatten und fröhlich und gut durchgelüftet wieder zuhause angekommen waren, knurrte auch uns der Magen.

Gebackener Butternusskürbis stand heute auf der Speisenkarte. 

Den haben wir halbiert, in eine gut geölte Auflaufform gelegt, mit einem Ragout aus Zwiebeln, Karotten, Knoblauch, Champignons, Sojaschnetzeln, Sauerrahm und Gewürzen gefüllt und mit viel Raclettekäse überbacken. Dazu gabs ungeschälten Reis (weiss und schwarz), der beim Kochen eine wunderschöne aubergine Farbe annahm.

 

 

Es hat soooo lecker geschmeckt- und auch wenn es ein wenig aufwändig ist und eine Dreiviertelstunde Garzeit im Backofen in Anspruch nimmt: kocht es mal nach. Ihr werdet begeistert sein!

 

Den Nachmittag werden wir ganz gemütlich angehen; mit einem Nickerchen, mit Tee und feinem Gebäck aus dem Hofladen, mit dem Duft der gestern erstandenen Räuchermischung "entspannen & wohlfühlen" in der Nase und der schönen Gewissheit

 

"Haaach! Es ist Herbst!"


Braucht man mehr zum Glücklichsein?

 

Habt einen wunderschönen Sonntag

weiterhin, ganz ❤️liche Grüsse!  

 

...und warum ein Teil vom Post jetzt in grosser Schrift erscheint und ein Teil in kleiner....das wissen alleine die Bloggergötter, seufzzz.... 



Donnerstag, 1. Oktober 2020

HAARIGES AMUSEMENT

Grundsätzlich bin ich nicht der Typ, der Vergangenem nachtrauert oder sich sogar seine Jugend zurückwünscht. Ich lebe im Hier und Jetzt, bin sehr glücklich mit dem, was ist, und würde niemalsnie nochmal 20 sein wollen. Wirklich nicht. Denn seit geraumer Zeit fühlt sich mein Leben genau richtig an; ich bin nicht mehr auf der Suche nach irgendwas (von dem man meist nicht mal genau weiss, was es sein soll). Im Gegenteil: nie hatte ich genauere Vorstellungen davon, was für mich richtig ist und was nicht. Wofür ich meine Energien einsetzen möchte und wo ich sie mir lieber für Lohnenderes aufspare. Und mir ist klar geworden: Älterwerden ist nichts für Feiglinge. Aber dieser Herausforderung begegne ich einfach mit fröhlichem Selbstbewusstsein und mit genau der Portion Gelassenheit, die alles viel einfacher macht und die man scheinbar halt auch erst in einem bestimmten Alter erreicht. 😊

 

Letzthin aber fiel mir ein Mäppchen mit alten Passfotos in die Finger- und ich kam aus dem Kichern gar nicht mehr raus. Die Aufnahmen erstrecken sich schätzungsweise über einen Zeitraum von 20 Jahren. Man kann es kaum verleugnen, dass ich meine Teen- und Twen-Phase in einer Zeit erlebte die von Disco, der Popperkultur und in ganz jungen Tagen auch noch vom Hippietum geprägt war.

Ich färbte und strähnte meine (damals noch langen) Haare in allen Schattierungen und Farbrichtungen, liess mir ein Tattoo stechen, als noch kein Mensch welche hatte (naja- höchstens Matrosen, Rocker und die Damen des horizontalen Gewerbes...) und fiel auch mit der Art, mich zu kleiden, ziemlich aus dem dörflichen Rahmen. 

    

 
Diese Brille....!
 

Irgendwann aber hab ich dann mein Haar raspelkurz abgeschnitten und es platinblond gefärbt, was mir den Spitznamen "Annie" (ihr wisst schon: Lennox!) einbrachte. Leider habe ich davon kein Bild gefunden.

Auf dem Foto oben rechts ist mein bisher letzter Versuch festgehalten, mein Haar wachsen zu lassen. Inzwischen habe ich es aufgegeben: zuviel Arbeit (da tägliches Waschen vonnöten => Ponyduft!) und ausserdem werde ich den Eindruck nicht los dass es mich älter reifer macht, als ich ohnehin schon bin. 😏

 


So ☝︎

renne ich nun seit Jahren rum, und dabei wirds wohl auch bleiben.

Die Frise ist suuuperpraktisch (sie nimmt nicht mal den Reithelm übel!) und gefällt mir selber richtig gut.

Morgens schnell durchschäumen, frottieren, finito. 

 

Voraussichtlich werd ich ja eh' so eine fidele Alte die sich nicht drum kümmert, "was die Leute sagen"... 

Optisch müsste das in etwa diese Richtung gehen (ich hatte das Foto schon mal hier auf dem Blog):

 

 

Es könnte einem schlimmer treffen, nichtwahr?? 😉

 

❤️liche Hummelzgrüsse!