Freitag, 26. Juni 2020

PAPILLON, PAPILLON!


Tagtäglich schaue ich natürlich auch jetzt nach den Mietzchen im Stall, gehe dabei über die Weide und gucke, was sich dort so tut.
Das klitzekleine Bäumchen, welches seit geraumer Zeit fröhlich und schief aus dem Boden wächst und Blätter lassen musste, weil die Dicken die so lecker fanden, hat sich wieder erholt und dichtes neues Laub gebildet.

An der Stirnseite des Stalles zum Reitplatz hin wuchern wild ein
paar Büsche Bennnessel. Keine Frage, dass ich die Nesseln schon seit Jahren dort stehen lasse- man weiss ja um ihre ökologische Notwendigkeit!

Gestern hab ich entedeckt, dass die Spitzen der Zweige spinnen-netzähnlich umwoben sind; ausserdem tummeln sich auf den Blättern jede Menge kleiner, schwarzer Raupen.
Erst vermutete ich, dass sich da irgendein "Schädling" gütlich
tut. Aber Tante Google belehrt mich eines besseren:

Es sind die Raupen des Tagpfauenauges!




Das freut mich riesig und ich hoffe, dass die vielen Raupen nicht gleich alle hungrigen Vogelschnäbeln zum Opfer fallen. Es wäre einfach grossartig, wenn bald ein paar Exemplare dieses wunderschönen Falters durch die Luft schweben würden- 
und vielleicht ihrerseits wieder für möglichst viel Nachwuchs 
auf meinen Brennnesseln sorgen!

Es kümmert mich extrem, dass die Nahrung für unsere Insekten und Schmetterlinge immer knapper wird. Aus diesem Grund hab ich auf meiner Weide letzten Spätsommer nochmal grosszügig Wildblumen ausgesät. Ich wünsche mir sehr, dass sie dieses Jahr noch vielfältiger und farbenprächtiger blühen wird als schon im 
letztes Jahr!

Nun, wir werden sehen.
Die Bauern rings um meinen Stall werden wohl den Kopf schütteln
über die Olle, die da alles kreuz und quer wuchern lässt. 😄
Aber das kümmert mich nicht, denn es beweist sich einmal mehr dass die Natur schnell reagiert, wenn man ihr die Möglichkeit gibt.

Und genau diese kleinen Erfolge bestätigen mich in meinen
Bemühungen, mein Leben im Rahmen meiner Möglichkeiten so 
nachhaltig wie realisierbar zu gestalten.

Manchmal reicht es sogar, einfach NICHTS zu tun!

🐛🐝🐞🐌


Fröhliches Sommer-Wochenende, meine Lieben!

☀️☀️☀️





Donnerstag, 18. Juni 2020

HOWDY! ...EINE PASSION

Ein Hobby haben wir wohl alle. Eine Beschäftigung, die unsere
Freizeit mit einer Aktivität bereichert- 
eine die Freude macht, 
für Zerstreuung und Entspannung sorgt, 
Körper und Geist in Balance hält. 

Wenn ein Hobby aber zu einer Konstante wird, die aus einem 
Leben kaum mehr wegzudenken ist, und wenn man mit grösster 
Begeisterung bei der Sache ist - dann nennt man das wohl eine
Passion.

Mit elf Jahren durfte ich zum ersten mal Reitstunden nehmen,
mit 19 kam das erste eigene Pferd in mein Leben, und 
seither begleiten mich diese grossartigen Wesen. Um bis zu
3 Pferde und einen Esel gleichzeitig kümmerte ich mich nun 
Tag für Tag, und das ist wirklich viel Arbeit; doch die innige
Verbundenheit zu ihnen und die vielen schönen Erlebnisse durch sie
machen das frühe Aufstehen und die Verpflichtung, die man eingeht,
ums Vielfache wett!

Schon ganz früh entdeckte ich die Westernreiterei für mich;
diese entspannte (Arbeits)Reitweise geprägt von den
amerikanischen Cowboys, die auf gut ausgebildete, ver-
trauensvolle und intuitiv mitarbeitende Pferde setzt.

Durch Bodenarbeit und viele Kurse erlernten meine Dicken
und ich über die Jahre step by step, was ein ordentliches Westernpferd und sein Reiter in etwa können sollte. Wir nahmen an vielen Patrouillenritten teil und mit der Zeit auch regelmässig an Cowhorse-Days, also an kleineren Turnieren, an denen man mit seinem Pferd Rinderherden in Schach hält, treibt und einpfercht.

Für die "echte" Turnierreiterei war ich immer viel zu wenig 
ehrgeizig; vor allem aber wäre es für mich nie in Frage gekommen,
auf Kosten meiner Pferde einen Level erreichen zu wollen, der dazu nötig gewesen wäre. Denn ich wage zu behaupten: "Gute" Turnierpferde leiden. Und werden niemalsnie ein artgerechtes Leben führen.

Zur Westernreiterei gehört natürlich auch das 
entsprechende Equipment: Westernsattel, Pads, Zäume und
Zügel fürs Pferd. Und da ich mich eher als Calamity Jane denn als 
feine Dame der oberen Schicht des "Wilden Westens" sah, trug
ich derbe Leinenhosen mit Hosenträgern, Hemden mit Weste und Halstuch, punzierte Ledergürtel mit grosser Metallschnalle, Hüte mit Bändern aus Pferdehaar und dazu fette Packers (Schnürstiefel mit kurzem Schaft).
Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, diese furchtbaren Klamotten
mit Glitzerstickereien und Seidenfransen zu tragen, wie man sie
oft an Turnierreitern sieht- igitt! Ich legte sehr viel Wert
auf Authentizität und dass die Sachen so aussahen wie die, welche
die Cowboys früher tatsächlich getragen haben.  




Jane- ähemm...FrauHummel! - von hinten. Die kleine Tasche
ist übrigens eine alte Militär-Kartentasche; handlich und
praktisch zugleich!




John hatte immer grossen Spass daran, Rinder zu scheuchen.
Harry fand diese seltsamen, behornten und brüllenden Zeitgenossen eher "huch!!" und überliess deshalb den Job noch
so gerne seinem best buddy.... 😄


Inzwischen sind wir alle älter und ruhiger geworden. 😙
Die Klamotten hängen zwar in memoriam noch im Schrank, 
ich werde sie aber wohl demnächst mal verkaufen.
Jetzt bin ich glücklich, wenn ich mit den Dicken durch 
den Wald tuckern kann; die Lust aufs Pferdeverladen und
lange Fahrten an die Turniere ist über die Jahre
befriedigt worden und jetzt total in den Hintergrund
gerückt.

Aber wie sagte Loriot schon so richtig:

"Ein Leben ohne Pferd ist möglich,
aber sinnlos". 

😊


Habts gut, meine Lieben!



PS:  TINA hat mich durch ihren neuesten Post dazu animiert den heutigen, schon seit langem in der Pipeline hängenden, zu veröffentlichen....




Samstag, 13. Juni 2020

DING-DONG!

Wenn mir was auffällt in letzter Zeit: egal, welches Wetter wir haben- immer ist ziemlich viel Wind im Spiel. Auch heute wieder: Blitzeblauer Himmel, an dem ein paar Wolkenschafe ziehen- und Wind. Ziemlich stürmischer Wind. Aber ich mag das gerne leiden. Und seit heute noch ein kleines bisschen mehr, denn dieser böige Luftstrom setzt mein neues Windspiel in Bewegung. Dessen Klang ist einfach....haaaach!! 😍

Bestimmt seit einem Jahr stehe ich jedes Mal davor, wenn ich "meinem" Teelädeli einen Besuch abstatte. Setze die kleinen Klöppel in Bewegung und lausche dieser Abfolge zarter Töne, die aus einer andern Welt zu kommen scheinen.
Handgemacht sind sie, in den Pyrenäen werden sie hergestellt. 
Die feinen Klangstäbe im Inneren des Bambusrohres sind gestimmt. 
Da scheppert und scherbelt nichts! 

Aber immer dachte ich: "Du hast schon ein Windspiel!" 
Ein riesiges, das mich bereits über 20 Jahre begleitet. Eines mit langen, gestimmten Metallröhren, die sehr gehaltvolle, warme Töne von sich geben. Und so schien mir mein persönliches Wohlergehen nicht von der Existenz eines 2ten Windspiels im Hause Hummel abhängig zu sein.....( auch wenn sie sooo schöööön sind! ☺️) 

Aber: 
Letzthin hat unsere Gemeinde jedem Einwohner einen Einkaufsgutschein zukommen lassen, den man in allen Geschäften im Ort als Zahlungsmittel einsetzen kann. So als kleine Hilfestellung für deren Covid-19-bedingten Ausfälle. Das fand ich eine sehr schöne Idee! Und beschloss: Yep. JETZT bekomme ich mein Windspiel!






Lange standen wir heute morgen vor den nur 36 cm langen Windspielen, lauschten, wägten ab. Und wählten schlussendlich jenes, dem das Element "Wasser" zugeordnet ist. 

(Hier gibt es eine Hörprobe- ist das nicht wunderschön?)



Jetzt stehen die Loggia- und die Balkontüre offen, und der feine Luftzug, der durch die ganze Wohnung weht, trägt den Klang der beiden Windspiele mit sich.

Zauberhaft.....




Ein gemütliches Wochenende wünsche ich euch!






Sonntag, 7. Juni 2020

UP AND AWAY

Grau. Nass. Windig.
Ein Sonntag wie gemacht, um daheim die
Beine hochzulagern.






Nun bleibt wieder viiiel Zeit dafür;
gestern sind wir mit den Jungs in den Jura gereist.
Noch nie zuvor hatten wir dabei so besch...eidenes
Wetter. Aber das hat die Dicken mitnichten davon
abgehalten, das altbekannte Revier fröhlich aufs Neue in
Beschlag zu nehmen. Im Galopp verschwanden sie zwischen
den riesigen Tannen und schienen sich sofort daheim zu
fühlen.





Ganz besonders freuen wir uns, dass John mit dabei
sein kann- denn das war bis vor ein paar Wochen nicht mehr 
so sicher.....
Aber er ist fit und wieder ganz der Alte, so wie wir ihn
kennen und lieben. Darüber sind wir sooooooo froh!
Hätte er es nicht geschafft, seine Krankheit zu bezwingen- 
es wäre ein Riesenverlust für uns gewesen.....

Aber jetzt scheint alles gut zu sein. Und doch bleibt im
Hinterkopf dieser kleine, nagende Gedanke. Wie bei einer
Mama, die ihr Kind ins Sommerlager schickt und sich plötzlich
bewusst wird, dass sie jetzt gar nichts mehr unter
Kontrolle hat. 😳

Kein tägliches Fiebermessen mehr.
Kein erster Blick am Morgen: 
Wie gehts ihm?
Wie sieht er aus??

Aber nun.
Ich hab ein paar Aufträge an meine
"Helferwesen" verteilt. 
Und auf die war bisher
immer Verlass! ☺️




Einen gemütlichen Sonntag euch,
ganz 💕liche Grüsse!